Steinalt heißt noch lange nicht Pflegefall
Angst vor dem Pflege-GAU unbegründet
19.08.08 - Obwohl immer mehr Menschen ein immer höheres Lebensalter erreichen, sind Befürchtungen vor dem Pflege-GAU nicht angebracht: Der Anteil stark pflegebedürftiger Alter nimmt nicht zu, wie eine aktuelle Studie ergeben hat.
Mit ihren Ergebnissen treten Prof. James W. Vaupel vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock und seine Mitarbeiter aus den USA und aus Dänemark Befürchtungen entgegen, dass die bessere medizinische Versorgung zwar die Lebenserwartung verlängere, viele dieser "Superalten" dann aber nicht mehr für sich sorgen können, sodass die Gesellschaft durch immense Pflegekosten belastet wird.
Die Wissenschaftler hatten 1998 alle im Jahre 1905 geborenen Dänen gebeten, an ihrer Untersuchung teilzunehmen. Darin bestimmten sie mit Hilfe von Tests und Fragebogen, wie selbstständig und fit die mittlerweile rund 92-Jährigen noch waren.
Mehr als 2.000 Teilnehmer
Von 3.600 noch lebenden Dänen nahmen 2.262 an der Studie teil. In den Jahren 2000, 2003 und 2005 - während die Teilnehmer also ihren auf ihren hundertsten Geburtstag zusteuerten - wiederholten die Wissenschaftler die Befragung.
Im letzten Jahr der Untersuchung nahmen nur noch 166 Menschen an der Befragung teil. Der Rest war verstorben oder nahm wegen Krankheit oder anderen Gründen nicht mehr teil.
Selbstständig auch noch mit über 90
Die Auswertung der Daten ergab, dass der Anteil derjenigen, die ein größtenteils selbstständiges Leben bei zufriedenstellender Gesundheit führten, über das gesamte zehnte Lebensjahrzehnt etwa gleichgeblieben war. Er betrug etwa zwischen 30 und 40 Prozent. Dies sei darauf zurückzuführen, dass jeweils die kranken und pflegebedürftigen Menschen verstorben waren.
Persönliches Risiko steigt trotzdem
Für den Einzelnen steige zwar mit zunehmendem Alter das Risiko, krank und gebrechlich zu werden, berichten die Wissenschaftler. Mehr Pflegebedürftige gebe es in der Gruppe der "Superalten" jedoch nicht. Der medizinische Fortschritt ermögliche es, ein hohes Alter bei relativ guter Gesundheit zu erreichen.
Mehr zum Thema:
Frei zugängliche Originalpublikation (PDF; 273 KB)
http://www.pnas.org/content/early/2008/ ... l.pdf+html
me / dpa
Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 147519.htm
Angst vor dem Pflege-GAU unbegründet
Moderator: WernerSchell
Keine Explosion der Pflegekosten in alternder Gesellschaft
Studie:
Keine Explosion der Pflegekosten in alternder Gesellschaft
Rostock. Nach einer aktuellen deutsch-dänischen Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock nimmt der Pflegebedarf nicht beständig zu, auch wenn immer mehr Menschen sehr alt werden. Damit widerspricht die Studie der allgemein befürchteten "Explosion" der Pflegekosten in einer älter werdenden Gesellschaft.
Grundlage der Studie waren insgesamt über 2.260 dänische Bürger, die im Jahr 1905 geboren wurden und zum Start der Untersuchung 92 Jahre alt waren. In vier Untersuchungswellen bis zum Jahr 2005 wurden die Teilnehmer befragt. Ziel war es herauszufinden, inwieweit sich ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten verändert haben.
Das überraschende Ergebnis: Zwischen dem 92. und dem 100. Lebensjahr hat der Anteil der unabhängig lebenden Alten nur um sechs Prozentpunkte abgenommen, nämlich von 39 Prozent (1998) auf 33 Prozent (2005). Die Prognose einer Explosion der Pflegekosten werde von der Untersuchung somit nicht bestätigt, so die Wissenschafter. Im Gegenteil lege die Studie nahe, "dass die Pflegekosten für eine Person in ihrer zehnten Lebensdekade nicht steigen."
Lesen Sie mehr in der Ärztezeitung online.
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=510595
Quelle: Mitteilung vom 10.9.2008
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB)
Im Teelbruch 132
45219 Essen
Tel. 02054/ 95 78-0
Fax 02054/ 95 78-40
http://www.vdab.de
Keine Explosion der Pflegekosten in alternder Gesellschaft
Rostock. Nach einer aktuellen deutsch-dänischen Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock nimmt der Pflegebedarf nicht beständig zu, auch wenn immer mehr Menschen sehr alt werden. Damit widerspricht die Studie der allgemein befürchteten "Explosion" der Pflegekosten in einer älter werdenden Gesellschaft.
Grundlage der Studie waren insgesamt über 2.260 dänische Bürger, die im Jahr 1905 geboren wurden und zum Start der Untersuchung 92 Jahre alt waren. In vier Untersuchungswellen bis zum Jahr 2005 wurden die Teilnehmer befragt. Ziel war es herauszufinden, inwieweit sich ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten verändert haben.
Das überraschende Ergebnis: Zwischen dem 92. und dem 100. Lebensjahr hat der Anteil der unabhängig lebenden Alten nur um sechs Prozentpunkte abgenommen, nämlich von 39 Prozent (1998) auf 33 Prozent (2005). Die Prognose einer Explosion der Pflegekosten werde von der Untersuchung somit nicht bestätigt, so die Wissenschafter. Im Gegenteil lege die Studie nahe, "dass die Pflegekosten für eine Person in ihrer zehnten Lebensdekade nicht steigen."
Lesen Sie mehr in der Ärztezeitung online.
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=510595
Quelle: Mitteilung vom 10.9.2008
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB)
Im Teelbruch 132
45219 Essen
Tel. 02054/ 95 78-0
Fax 02054/ 95 78-40
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