Förderung der Betreuung von Demenzkranken

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Förderung der Betreuung von Demenzkranken

Beitrag von Presse » 02.06.2008, 15:46

Stärkere Förderung der ambulanten Betreuung von Demenzkranken dringend erforderlich

Derzeit leiden circa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland an einer demenziellen Erkrankung. In den kommenden Jahren wird diese Zahl deutlich ansteigen. „Ob diese steigende Anzahl von Demenzkranken möglichst lange selbstbestimmt in der Gesellschaft leben kann, hängt wesentlich davon ab, welche Antworten die Politik auf diesen unumkehrbaren Sachverhalt parat hält“, so Dieter Bettendorf, stellv. Vorsitzende des ABVP e.V. „Eine stärkere Förderung der ambulanten Pflege und der wohnortnahe Ausbau von betreuten Wohngruppen ist eine Antwort auf dieses Problem.“

Laut Statistischem Bundesamt wird der Anteil der über 80-jährigen Bundesbürger von heute vier Millionen auf etwa zehn Millionen im Jahr 2050 ansteigen. Die Demenzrate steigt mit zunehmendem Alter expotentiell, bereits heute sind zwölf Prozent der 75- bis 78-Jährigen, 25 Prozent der 80- bis 90- Jährigen und fast 50 Prozent der über 90-Jährigen an Demenz erkrankt.

So kritisierten die Delegierten des 111. Deutschen Ärztetages in Ulm, dass etwa 30 Prozent der Demenzkranken von Familienangehörigen versorgt werden. Diese Familienangehörigen leisten Schwerstarbeit und sollten unterstützt werden. Zum einen durch eine stärkere Förderung der ambulanten Pflege und des wohnortnahen Ausbaus von betreuten Wohngruppen und zum anderen durch eine steuerliche Abzugsfähigkeit der Kosten für die Betreuung von Kindern, Kranken und alten Angehörigen, sagte Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer.

„Damit stellt Frau Dr. Goesmann klar, was der ABVP bereits seit langem fordert: Ein Umdenken der Politik dahingehend, den verrichtungsbezogenen Pflegebedürftigkeitsbegriff ganzheitlich zu begreifen und somit eine Anspruchsgrundlage für Demenzkranke zu schaffen, da die im Pflegeweiterentwicklungsgesetz vorgesehenen Änderungen hinsichtlich der Leistungen für Demenzkranke zukünftig bei weitem nicht ausreichen werden, sowie Anreize für den ambulanten Bereich zu schaffen, so dass eine Entscheidung von pflegebedürftigen Menschen und/oder ihrer Angehörigen über eine ambulante oder stationäre Versorgung nicht von finanziellen Überlegungen abhängt, sondern die Wahl der bestmöglichen Versorgungsform zum Gegenstand hat“, so Dieter Bettendorf.

Für Rückfragen: Mario Damitz, Telefon: 0511-33898-0, eMail: damitz.m@abvp.de

Quelle: Pressemitteilung vom 29.5.2008
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