Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Pflegeberatung - wo und effektiv?

Es wurde hier nach dem Bestehen von institutionellen Pflegberatungsstellen gefragt.
Dazu gab es eine auf die Neusser Situation abgestellt Antwort:

Nach dem Landespflegegesetz sind Pflegberatungsstellen in den Kommunen vorgeschrieben. Sie werden von den Kommunen organisiert und damit letztlich auch behördlich bestimmt, in welcher Form und mit welcher Ergiebigkeit beraten wird. - Es gibt auch ein Pflegeberatungsbüro im Meerer Hof Neuss (Seniorenzentrum).

Nach meinen Feststellungen sind die vorgegebenen Beratungsangebote nicht wirklich unabhängig und damit für Ratsuchende oft wenig hilfreich. Insbesondere wenn es um Pflegeunzulänglichkeiten geht, halten sich die Berater (wegen ihres öffentlich-rechtlichen Hintergrundes) zurück. Vor Jahren gab es bereits umfangreiche mediale Kritik an der Pflegeberatung. Daher habe ich das Thema bereits Ende 2004 in der Gesundheitskonferenz Neuss angesprochen; bin aber abgeblockt worden.

Hier in Neuss wird zum Teil schon angeraten, bei mir bzw. dem Pflege-Selbsthilfeverband e.V. nachzufragen. Dort würde konkreter geholfen. So ist es in der Tat. Bei mir gehen ständig Hilferufe ein, die offensichtlich nicht von den öffentlichen Stellen (kommunale Pflegeberatung, Pflegekassen, Wohlfahrtsverbände mit staatlicher Finanzierung und Abhängigkeit) – wegen zahlreicher Rücksichtnahmen (Träger usw.) - abgearbeitet werden können.

Es wäre begrüßenswert, wenn sich die organisierte Pflegeberatung entschließen könnte, umfassend mit dem Pflege-Selbsthilfeverband e.V. zusammen zu arbeiten.

Werner Schell

Pflege-SHV hat geschrieben: .... Nach meinen Feststellungen sind die vorgegebenen Beratungsangebote nicht wirklich unabhängig und damit für Ratsuchende oft wenig hilfreich. Insbesondere wenn es um Pflegeunzulänglichkeiten geht, halten sich die Berater (wegen ihres öffentlich-rechtlichen Hintergrundes) zurück. ..

Hallo,
die hier geschilderten Umstände sind mir ebenfalls bekannt. Bei den kommunalen Beratungsstellen und Pflegekassen bekommt man im Zweifel nur "dünne" Hinweise zur Gesetzeslage (kann man Zuhause ohne Beratungshilfe nachlesen) und Adressen. Probleme werden nicht entsprechend aufgegriffen; allenfalls wird auf die Heimaufsicht oder den MDK verwiesen. Konkrete Positionen werden nicht bezogen - schön neutral bleiben (... und Pflegeeinrichtungen nicht verägern). Träger der Beratung ist nicht selten auch Heimträger (Kommune!).
Was sollen eigentlich solche Beratungsstellen? Ich halte sie für überflüssig. Im Übrigen sind Sie teuer und damit ineffektiv!
MfG
Bettina

Pflege-SHV hat geschrieben: .... Nach meinen Feststellungen sind die vorgegebenen Beratungsangebote nicht wirklich unabhängig und damit für Ratsuchende oft wenig hilfreich. Insbesondere wenn es um Pflegeunzulänglichkeiten geht, halten sich die Berater (wegen ihres öffentlich-rechtlichen Hintergrundes) zurück. Vor Jahren gab es bereits umfangreiche mediale Kritik an der Pflegeberatung. Daher habe ich das Thema bereits Ende 2004 in der Gesundheitskonferenz Neuss angesprochen; bin aber abgeblockt worden. ...

Habe auch die Erfahrung gemacht, dass die "amtlichen" Beratungsdienste kaum zielgerichtete Hilfen leisten. Man ist im öffentlichen Dienst, oder so ähnlich, angestellt und möchte nicht angreifbar werden. Kritische Töne sind nicht üblich, so dass gerade bei pflegerischen Problemstellungen von den Beratungsstellen wenig bis nichts kommt. So gesehen sind sie überflüssig, kosten nur Geld. Dieses Geld könnte man meiner Meinung nach an anderer Stelle sinnvoller ausgeben.
Es gibt auch oft zuviele mögliche Anlaufstellen, so dass die Beratungshilfe zersplittert erscheint und damit wenig effektiv ist. Auch bei der Installation von Beratungshilfen geht es offensichtlich ums Geld. Daher wollen viele mit dabei sein.

Conny24