Unhaltbare Zustände im Blindenheim
Verfasst: 27.09.2007, 13:43
Unhaltbare Zustände im Blindenheim
Hallo,
ich bin auf der Suche nach freundlicher, im besten Fall mir ratgebender Kommunikation. In 08/07 nahm ich eine Beschäftigung als WBL in einem Altenpflegeheim auf. Fand völliges Brachland vor und versuchte mich durchzukämpfen. Paralell zu meinem Einstieg fand erst internes dann externes Audit zur Zertifizierung statt. Innerhalb von 1,5 Wochen wurde ein komplett neues Qualitätshandbuch erstellt (völlig an der Realität vorbei) und sämtliche Formularvordrucke mußten binnen 3 Tagen ausgetauscht, d.h. alte entsorgt und neue nachgeschrieben, bzw. nachdatiert werden. Die gesamte Dokumentation wurde um diverse Blätter ergänzt, das Mitarbeiterteam sollte im Eilverfahren getrimmt werden, Zuwiderhandlungen wurden mit Abmahnungen geahndet.
Die PDL selbst den 2. Monat neu im Haus (ohne echten Durchblick) als Verfasserin o.g. Situationen. Audit mit 3 Empfehlungen! Gut das die Auditoren niemals konkret Mitarbeiter oder gar zufällig Bewohner kennengelernt hätte. m QM-Handbuch finden sich seitenweise Dinge und Vorgangsbeschreibungen aus dem Jahr 2004. Also völlig an der Sache vorbei! Zur Pflege ist zu sagen: Ein Albtraum!!!!! Mein Wohnbereich mit 27 z.T. schwerstpflegebedürftigen und fast ausschließlich blinden oder stark sehbehinderten Menschen belegt, im Frühdienst arbeiten 1 Pflegefachkraft (bin ich) und 2 Pflegehelfer. Der Wohnbereich erstreckt sich über 2 Etagen ist also reichlich unübersichtlich. Versorgung ist nicht mal annähernd adäquat zu leisten! Der BMI fast sämtlicher Bewohner liegt weit unter Wert. Das Haus wird durch einen Cateringbetrieb versorgt und zum Thema Nahrungsangebot und auch dessen optische Erscheinung ist zu sagen: "gut das es sich um blinde Menschen handelt". in sehender Mensch würde die Aufnahme dieser Nahrung auch schlicht verweigern
!!! Die Pflegedienstleitung ist Gesprächen mit beiden Wohnbereichsleitern nicht aufgeschlossen. O-Ton: es wird ja bald alles besser! Ja wann denn nun? Wenn der erste im diabetischen Koma liegt weil keine Zeit zum Essen reichen da ist und auch keine angemessene Nahrung. Nicht einmal passierte Nahrung wird angeboten (für den Bewohner mit Schluckstörung, höchstens Vanillepudding aus der Packung!). Wenn der erste einen handtellergroßen Decubitus hat weil er mangels Rollstuhl nie aus seinem Bett geholt wird und auch nicht im 2 Stunden Intervall gelagert werden kann (wäre schon das mindeste!!). Der Spätdienst im übrigen deckt die Versorgung zu 2. ab. Als WBL obliegt mir ja die Erstellung des Dienstplanes, für 10/07 habe ich 4 Menschen im Früh und 3 im Spätdienst eingeplant, wurde jedoch rigoros von der PDL zusammengestrichen. O-Ton: wir müssen sparen! Ja für wen denn eigentlich. Die Einrichtung wird von einer Stiftung betrieben und erhält besondere Fördermittel des Berliner Senats!!! Als WBL verdiene ich hier weit unter Wert 1750 brutto. Habe seit 08/07 138 Überstunden geleistet und bin reichlich fertig!!! Arbeite seit 16 Jahren in der Pflege und bin immer noch steigerungsfähig schockierbar. Meine Kündigung liegt vor, ich habe ein SCHÖNES Angebot bekommen und bin dankbar das ich mich aus dieser Einrichtung verabschieden kann. Aus verläßlichen Quellen weiss ich das die Zustände sich noch weitaus verschlechtert haben (2 Pflegekräfte für 27 Bew.)usw.
Man verzeihe mir meine langatmigen Sätze, ich mußte mir Luft machen und bin mit Sicherheit nur einen kleinen Teil losgeworden.
Ich mag nicht mehr stillhalten und hätte gerne einen Ratschlag wie ich vorgehen könnte um Lebens-, Arbeits-, Pflegeumstände "öffentlich" zu machen.
Danke für das geduldige Lesen, Nightingale (recht frustriert!)
Hallo,
ich bin auf der Suche nach freundlicher, im besten Fall mir ratgebender Kommunikation. In 08/07 nahm ich eine Beschäftigung als WBL in einem Altenpflegeheim auf. Fand völliges Brachland vor und versuchte mich durchzukämpfen. Paralell zu meinem Einstieg fand erst internes dann externes Audit zur Zertifizierung statt. Innerhalb von 1,5 Wochen wurde ein komplett neues Qualitätshandbuch erstellt (völlig an der Realität vorbei) und sämtliche Formularvordrucke mußten binnen 3 Tagen ausgetauscht, d.h. alte entsorgt und neue nachgeschrieben, bzw. nachdatiert werden. Die gesamte Dokumentation wurde um diverse Blätter ergänzt, das Mitarbeiterteam sollte im Eilverfahren getrimmt werden, Zuwiderhandlungen wurden mit Abmahnungen geahndet.
Die PDL selbst den 2. Monat neu im Haus (ohne echten Durchblick) als Verfasserin o.g. Situationen. Audit mit 3 Empfehlungen! Gut das die Auditoren niemals konkret Mitarbeiter oder gar zufällig Bewohner kennengelernt hätte. m QM-Handbuch finden sich seitenweise Dinge und Vorgangsbeschreibungen aus dem Jahr 2004. Also völlig an der Sache vorbei! Zur Pflege ist zu sagen: Ein Albtraum!!!!! Mein Wohnbereich mit 27 z.T. schwerstpflegebedürftigen und fast ausschließlich blinden oder stark sehbehinderten Menschen belegt, im Frühdienst arbeiten 1 Pflegefachkraft (bin ich) und 2 Pflegehelfer. Der Wohnbereich erstreckt sich über 2 Etagen ist also reichlich unübersichtlich. Versorgung ist nicht mal annähernd adäquat zu leisten! Der BMI fast sämtlicher Bewohner liegt weit unter Wert. Das Haus wird durch einen Cateringbetrieb versorgt und zum Thema Nahrungsangebot und auch dessen optische Erscheinung ist zu sagen: "gut das es sich um blinde Menschen handelt". in sehender Mensch würde die Aufnahme dieser Nahrung auch schlicht verweigern
!!! Die Pflegedienstleitung ist Gesprächen mit beiden Wohnbereichsleitern nicht aufgeschlossen. O-Ton: es wird ja bald alles besser! Ja wann denn nun? Wenn der erste im diabetischen Koma liegt weil keine Zeit zum Essen reichen da ist und auch keine angemessene Nahrung. Nicht einmal passierte Nahrung wird angeboten (für den Bewohner mit Schluckstörung, höchstens Vanillepudding aus der Packung!). Wenn der erste einen handtellergroßen Decubitus hat weil er mangels Rollstuhl nie aus seinem Bett geholt wird und auch nicht im 2 Stunden Intervall gelagert werden kann (wäre schon das mindeste!!). Der Spätdienst im übrigen deckt die Versorgung zu 2. ab. Als WBL obliegt mir ja die Erstellung des Dienstplanes, für 10/07 habe ich 4 Menschen im Früh und 3 im Spätdienst eingeplant, wurde jedoch rigoros von der PDL zusammengestrichen. O-Ton: wir müssen sparen! Ja für wen denn eigentlich. Die Einrichtung wird von einer Stiftung betrieben und erhält besondere Fördermittel des Berliner Senats!!! Als WBL verdiene ich hier weit unter Wert 1750 brutto. Habe seit 08/07 138 Überstunden geleistet und bin reichlich fertig!!! Arbeite seit 16 Jahren in der Pflege und bin immer noch steigerungsfähig schockierbar. Meine Kündigung liegt vor, ich habe ein SCHÖNES Angebot bekommen und bin dankbar das ich mich aus dieser Einrichtung verabschieden kann. Aus verläßlichen Quellen weiss ich das die Zustände sich noch weitaus verschlechtert haben (2 Pflegekräfte für 27 Bew.)usw.
Man verzeihe mir meine langatmigen Sätze, ich mußte mir Luft machen und bin mit Sicherheit nur einen kleinen Teil losgeworden.
Ich mag nicht mehr stillhalten und hätte gerne einen Ratschlag wie ich vorgehen könnte um Lebens-, Arbeits-, Pflegeumstände "öffentlich" zu machen.
Danke für das geduldige Lesen, Nightingale (recht frustriert!)
