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Forum ... Vorsorge und Therapie von Druckgeschwüren

Verfasst: 11.09.2007, 10:13
von Presse
Dekubitus-Forum: "Vorsorge und Therapie von Druckgeschwüren muss verbessert werden"

Berlin. Für eine verbesserte Dekubitusprophylaxe und -therapie hat sich das Dekubitus-Forum ausgesprochen, das vor zwei Jahren durch Mitgliedsunternehmen des BVMed-Fachbereichs "Hilfsmittel gegen Dekubitus" gegründet wurde. Druckgeschwüre, die zu den chronischen Wunden zählen, stellen eine der größten Herausforderungen dar, mit denen sich die Medizin bei der Pflege immobiler Patienten auseinandersetzen muss. Expertenschätzungen gehen von mindestens 400.000 Patienten jährlich aus. "Unter den Zeichen der vorauszusehenden demographischen Entwicklung gewinnt diese Problematik dramatisch an Bedeutung", so das Dekubitus-Forum in einem neuen Positionspapier.

Hintergrund des Vorstoßes des Dekubitus-Forums ist der jüngste Pflegequalitätsbericht, der von den Spitzenverbänden der gesetzlichen Pflegekassen und dem Medizinischen Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) vor wenigen Tagen vorgelegt wurde. Die schlechtesten Ergebnisse wurden dabei erneut bei der Dekubitusprophylaxe und -therapie ermittelt. Demnach waren im ersten Halbjahr 2006 nur 64,5 Prozent der stationären Patienten angemessen versorgt. In der ambulanten Pflege galt das sogar nur für 57,6 Prozent der Patienten.

"Die optimale Versorgung unserer Pflegebedürftigen ist für unsere Gesellschaft nicht Luxus sondern ethisch moralische Pflicht. Eine Pflegesituation und damit besonders auch Prophylaxe und Therapie von Dekubitus ist immer individuell und muss risikoorientiert unter Beachtung der Bedürfnisse des Einzelnen umgesetzt werden. Sowohl unter ethischer als auch unter ökonomischer Betrachtung ist eine Aufwendung von Mitteln zur Prophylaxe zu bevorzugen", heißt es in dem Positionspapier des Dekubitus-Forums.

Unabdingbare Voraussetzungen einer bedürfnisorientierten Wahl der Versorgung seien eine exakte Bedarfsanalyse, Dokumentation und Definition individueller Versorgungsziele. "Die Verwendung allgemein gültiger Erhebungsbögen, Versorgungsleitfäden und Reinigungsrichtlinien muss forciert werden, denn diese helfen bei der Optimierung des Versorgungsprozesses und der Qualitätssicherung", heißt es weiter. Nur durch geschultes und in die Versorgungsprozesse optimal integriertes Personal sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die Qualitätssicherung in der Pflege sichergestellt.

Die Hilfsmittelbeschaffung über Ausschreibungen sei nur bedingt geeignet, Kosten zu sparen. Mengenausschreibungen müssten die verschiedenen Therapiekonzepte berücksichtigen, um so eine individuelle, risikoorientierte Auswahl von Hilfsmitteln sicherzustellen. Ein weiteres Anliegen des Forums: "Das heutige Wissen über Entstehung und Versorgung der Druckgeschwüre wird laufend um neue Erkenntnisse erweitert. Dieses neue Wissen muss ebenso wie Produktinnovationen schnell in die Pflege Einzug nehmen können, um auch den zukünftig steigenden quantitativen Bedarf an Pflegeleistung und Hilfsmitteln finanzierbar zu machen."

Das Positionspapier kann unter http://www.bvmed.de (Publikationen - Hilfsmittel) heruntergeladen werden. Mehr Informationen zum Thema "Dekubitus" gibt es auf den BVMed-Internetseiten unter: http://www.bvmed.de/themen/dekubitus.

Pressetext unter:
http://www.bvmed.de/presse.php?10978
Pressearchiv:
http://www.bvmed.de/presse/

Quelle: Pressemitteilung vom 11.9.2007
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Manfred Beeres M.A.
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