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Dialog - Menschenrechte in der Pflege

Verfasst: 09.09.2007, 07:04
von Presse
NETZWERK PV IM DIALOG - Menschenrecht in der Pflege

Im Netzwerk Standard-Patientenverfügung, einer Initiative des Humanistischen Verbandes Deutschlands, sollen solche differenziert zu bewertenden Themen verstärkt behandelt werden.
Es darf nicht sein, dass Schilderungen von gravierenden Pflegemängeln als „beste Werbung“ dafür herhalten könnten, durch Behandlungsverzicht oder Sterbehilfe lieber schnell aus dem Leben zu scheiden. Ziele des Netzwerks PV sind vielmehr für jeden zugängliche Versorgungsangebote nach ausgewiesenen Qualitätsstandards ebenso wie die Respektierung der Patientenselbstbestimmung im Dialog mit Medizin und Pflege. Denn (vorsorgende) Autonomie setzt voraus, überhaupt wählen und dazu bei Bedarf Beratung in Anspruch nehmen zu können.

Entsprechende Fortbildungs- und Aufklärungsveranstaltungen wenden sich stets gemeinsam an pflegende Angehörige, Laien, Ärzte und Ärztinnen, Pflegepersonal, Vertreter/-innen der Leistungsträger, (ehrenamtlichen) Mitarbeiter/-innen von Patientenberatungsstellen. Sie werden – ebenso wie persönliche Beratungen zu Patientenverfügungen, Notfallbögen, Gesundheitsvollmachten – von den Beteiligten des informellen Netzwerks grundsätzlich kostenfrei angeboten. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden, Patenschaften und Eigenleistungen der gemeinnützigen oder privatwirtschaftlichen Kooperationspartner.

VORANKÜNDIGUNG:

24. November 2007, Berlin
Veranstaltung des Humanistischen Verbandes Deutschlands zusammen mit seinem Kooperationspartner RENAFAN:
"MENSCHENRECHTE IN DER PFLEGE"
Die pflegerische Vernachlässigung wird von dem engagierten Chef der Rettungsstelle des Urban-Krankenhauses, Dr. Michael de Ridder, als täglicher Skandal thematisiert. Er kennt die Situation sehr genau, wurde als Notarzt häufig in Pflegeheime gerufen.
Auf der anderen Seite dürfen Altenheimbewohner/innen und zu Hause Gepflegte nicht gegen ihren Willen ernährt oder zwangsbehandelt werden. Dieser Aspekt wird von RA Wolfgang Putz (München) beleuchtet.
Es kommt also darauf an, jeden Einzelfall sorgfältig zu bewerten.
Zeit: 14 – 19 Uhr, Ort: RENAFAN-Akademie, Anmeldung unter mail@patientenverfuegung.de
Ebenda, 10. Oktober 2007, 18 – 20 Uhr: Was ist integrative Versorgung? Anmeldung unter akademie@renafan.de
(Jeweils 2 Fortbildungspunkte für professionell Pflegende bzw. für Ärzte und Ärztinnen von der Berliner Ärztekammer)

WEITERE KOSTENFREIE TAGUNGEN / FORTBILDUNGEN IM SEPTEMBER UND OKTOBER 2007:

20. Oktober 2007, Rust (Baden-Württemberg)
Das Herzzentrum Lahr, ebenfalls Kooperationspartner im Netzwerk Standard-Patientenverfügung, läd ein zum Symposium „Patientenrecht – Selbstbestimmung / Schwerkrank – was dann?“
Zu den Referenten zählen u.a. Rechtsanwältin P. Vetter, der Medizinethiker Dr. A. T. May und ebenfalls Dr. M. de Ridder.
Anmeldung und Programm mit Grusswort von Bundesjustisministerin Brigitte Zypries unter:
http://www.heart-lahr.com/assets/files/ ... RKRANK.pdf

27. September 2007, Berlin
Initiatoren des „Lahrer Kodex“ zur Respektierung der Patientenverfügung im klinischen Alltag stellen diesen in der Heinrich-Böll-Stiftung anlässlich der Tagung „Selbstbestimmung im Dialog“ vor.
Mitwirkende der Tagung:
- Dr. Dr. Tejas Alexander (Herzzentrum, Initiative „Lahrer Kodex“ zur Patientenverfügung),
- Prof. Christoph Müller-Busch (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin),
- Dr. Birgit Weihrauch (Vorsitzende der Bundesarbeitgemeinschaft Hospiz)
- Markus Rothhaar (Deutsche Hospizstiftung)
- Gita Neumann (Humanistischer Verband Deutschlands)
- Dr. Meinolfus Strätling (Cardiff University)
- Peter Lack (Supervisor, Geschäftsleiter der GGG Voluntas, Basel)
- Biggi Bender und Josef Winkler (beide MdB, Bündnis 90/Die Grünen)
- Prof. Dr. Hans-Peter Schuster (Generalsekretär Dt. Gesellschaft für innere Medizin)
Anmeldung über http://www.boell.de , dort auf 27.9. im Veranstaltungskalender klicken oder Programmflyer mit Anmeldeformular anfordern über mail@patientenverfuegung.de

Quelle: Newsletter http://www.patientenverfuegung.de - 8.9.2007

Ankündigung: Netzwerk Standard-PV im Dialog

Verfasst: 09.09.2007, 14:43
von WernerSchell
Siehe auch unter

Ankündigung: Netzwerk Standard-PV im Dialog
viewtopic.php?t=7192

Was ist, wenn eine 95-Jährige sagt, sie mag nicht mehr essen

Verfasst: 09.09.2007, 21:42
von valenta
Fast täglich erscheinen in den deutschen Medien Schlagzeilen wie "Pflegereport - Jeder Dritte hungert" oder "Die Missstände in deutschen Pflegeheimen sind immer noch gewaltig".
Ist eigentlich einmal von den Journalisten bedacht worden, wie das Pflegekräfte lesen, die Tag für Tag zehn bis 15, oft schwerstkranke, Bewohner in deutschen Pflegeheimen oder im häuslichen Bereich betreuen, ihnen Essen und Getränke reichen, ihre Haut salben und ihre Wunden verbinden?

Gern würde ich einml einen Journalisten neben eine 95-jährige Patientin setzen, wenn sie nach drei Löffelchen Kartoffelbrei den Kopf abwendet und sagt: "Ich mag nicht mehr."

Menschenwürde, das heißt auch zu respektieren, dass ein alter Menschen sagen darf, ich kann nicht mehr, mein Lebensweg geht dem Ende zu.

Dr. Christine Mende, Chefärztin,
Ida-Wolff-Geriatriezentrum, Berlin-Buckow

(zitiert nach Leserbrief aus dem Tagesspiegel vom 9.9.2007)

Menschenwürdige Pflege ist zu gewährleisten!

Verfasst: 10.09.2007, 06:14
von Herbert Kunst
valenta hat geschrieben: .... Fast täglich erscheinen in den deutschen Medien Schlagzeilen wie "Pflegereport - Jeder Dritte hungert" oder "Die Missstände in deutschen Pflegeheimen sind immer noch gewaltig".
Ist eigentlich einmal von den Journalisten bedacht worden, wie das Pflegekräfte lesen, die Tag für Tag zehn bis 15, oft schwerstkranke, Bewohner in deutschen Pflegeheimen oder im häuslichen Bereich betreuen, ihnen Essen und Getränke reichen, ihre Haut salben und ihre Wunden verbinden?...
Guten Morgen,

ein sicherlich gut gemeinter Text. Aber, die Zustände sind mal nicht so, wie es den Bedürfnissen vieler pflegebedürftiger Menschen zu entsprechenden hat. Menschenwürdige Pflegebedingungen können allzu oft nicht gewährleistet werden. Das muss angesprochen und vor allem geändert werden!
viewtopic.php?t=7150
Pflegekräfte geben meist ihr Bestes, sind also in aller Regel für die bekalgten Zustände nicht verantwortlich. Aber, sie müssen "vor Ort" für Veränderungen eintreten und kämpfen. Dazu soll das Gütesiegelverfahren des Pflege-SHV - http://www.pflege-shv.de - helfen. Es woll nämlich gewährleisten, dass die Pflegekräfte offen und nachteilsfrei die Probleme und Missstände im Heim ansprechen können. Ggf. wird sich der Verband mit kümmern.
viewtopic.php?t=6785
Ich denke, dass ist der richtige Weg!

Gruß
Herbert Kunst