
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt die mit dem Pflegestärkungsgesetz II verknüpften Neuregelungen zum Pflegebedürftigkeitsbegriff sowie zum neuen Begutachtungsinstrument (NBA) ausdrücklich. „In dem jetzt vorgelegten Referentenentwurf ist ein neuer, umfassender Ansatz von Pflege erkennbar. Das NBA steht für eine ressourcenorientierte und pflegefachlich fundierte Erfassung der Selbstständigkeit, unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen; dies bietet die Chance für einen Perspektivwechsel in der pflegerischen Versorgung“, erklärt DBfK-Geschäftsführer Franz Wagner heute in Berlin. „Gelingen kann dies allerdings nur, wenn nun auch eine in Quantität und Qualität angemessene Personalbemessung hinterlegt wird. Artikel 4 der Charta der Rechte pflege- und hilfebedürftiger Menschen sagt: ‚Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf eine an seinem persönlichen Bedarf ausgerichtete, gesundheitsfördernde und qualifizierte Pflege, Betreuung und Behandlung.‘ Das muss der Maßstab sein. Wenn nicht jetzt in die Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit kräftig investiert wird, kann eine Reform ihren Zweck nur verfehlen. Aus den Fehlern der Vergangenheit muss gelernt werden, Versorgung durch immer mehr Beschäftigte mit geringer Qualifikation ist keine Lösung“, so Wagner.
Vor einigen Wochen hat der Deutsche Berufsverband der Pflegeberufe (DBfK) eine Aktion auf den Weg gebracht, das ‚Manifest der Pflegeberufe‘. Darin wird formuliert, was beruflich Pflegende leisten können – und was sie dazu brauchen und auch erwarten. Dass der Arbeitsalltag in der Pflege seit langem von großer Belastung, Zeitdruck und wenig motivierenden Bedingungen geprägt ist, wissen die politisch Verantwortlichen sehr wohl. Die deutsche Pflegezukunft wird düster werden, wenn hier nicht schnellstens – und spürbar – eine Verbesserung herbeigeführt wird. Die beruflich Pflegenden in Deutschland wollen ihre Verantwortung wahrnehmen: „Ich sorge für Würde im Alter – wenn man mir die Chance gibt. Fließbandarbeit und Massenabfertigung haben in der Pflege nichts zu suchen. Ich achte jeden Menschen als Individuum. Deshalb muss ich die Möglichkeit haben, mit Empathie und Respekt auf den Einzelnen einzugehen. Bürokratie und zu knappe Personalschlüssel verhindern das oft. Ich will, dass mehr Zeit für die Pflege des Einzelnen bleibt.“
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
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http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 14.07.2015
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
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passt hier der nachfolgende Text:
Karl Josef Laumann:
"Wir brauchen mehr Pflegekräfte"
Dies sagte der Pflegebeauftragte in einem Interview mit Eva Quadbeck
Quelle: Rheinische Post / NGZ - 09.07.2015
http://www.pressreader.com/germany/rhei ... 9/TextView

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit vielen Jahren auf den Pflegenotstand in Krankenhäusern und
Heimen aufmerksam und fordert bundeseinheitliche Personalbemessungssysteme für die Pflege.
Beim Neusser Pflegetreff am 13.04.2014 wurde dem Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe ein umfangreiches
Statement übergeben, in dem der Pflegenotstand eindrucksvoll beschrieben wurde. Das Statement kann
vollständig gelesen oder heruntergeladen werden unter folgender Adresse:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf

Foto: Werner Schell beim Pflegetreff am 13.05.2014
Die Ausführungen konnten am 08.07.2014 in einem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium vertiefend erläutert werden.
Sie blieben leider bei den bisherigen Reformerwägungen unberücksichtigt. Die Ausführungen sind weiterhin aktuell.
Wenn der Pflegebeauftragte nunmehr erneut den "Finger in die Wunde" legt, ist das zu begrüßen. Aber solchen
Feststellungen müssen auch alsbald pflegepolitische Taten folgen. Mit einem sog. Pflegestellenprogramm, wie es z.Zt.
erwogen wird, können die Probleme nicht gelöst werden!
Werner Schell
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Das Thema Personalbemessung und Stellenschlüssel wird auch beim nächsten Pflegetreff am 21.10.2015 anzusprechen sein. Dazu einige allgemeine Hinweise:
Ankündigungen / Einladungen:
Eintritt kostenlos!
23. Pflegetreff am 21.10.2015, 16.00 - 18.00 Uhr, in Neuss-Erfttal
Thema: Demenz - Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und die leistungsrechtlichen Folgerungen im geplanten 2. Pflegestärkungsgesetz (PSG II). Darüber hinaus werden einige Neusser Aktivitäten für die dementiell erkrankten Menschen vorgestellt; z.B. Demenz-Einrichtung der Augustinuskliniken Neuss (Memory-Klinik) und "Runder Tisch Demenz in Neuss". Ergänzend soll das Erfttaler Quartierskonzept mit dem Lotsenpunkt-Projekt des Diözesan-Caritasverbandes in Köln (auch als Musterprojekt für die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss) vorgestellt werden.
Podiumsgäste: Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister (BMG), Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick, Chefarzt, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychologischer Psychotherapeut, Ärztlicher Leiter Ambulantes Zentrum des St. Alexius- / St. Josef-Krankenhauses Neuss, Dr. rer. oec. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) und Regina Schmidt-Zadel, Vorsitzende der Landesalzheimergesellschaft NRW und MdB a.D. - Die Moderation wird von Dr. med. Michael Dörr, Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Kreises Neuss, wahrgenommen. - In der Zeit von 15.00 - 15.45 Uhr wird Hermann Gröhe (BMG) die im Juni 2015 neu eingerichtete Tagespflegeeinrichtung in unmittelbarer Nähe des Versammlungsraumes der Diakonie Neuss-Süd besuchen. Ab 15:00 Uhr wird es auch einige Informationsstände geben.
Weitere Informationen (ständige Aktualisierung) > viewtopic.php?f=7&t=20711
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Am 24.08.2015 bei Facebook gepostet:
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff löst noch keine Probleme im Pflegesystem. Dazu ein Zitat: "Ich bin Gegnerin einer immer weiteren Differenzierung. Mehr Schubladen heißt noch nicht mehr Inhalt". - So die Erklärung der Sozialministerin Cornelia Rund (SPD), Niedersachsen, zum PSG II. Fünf Pflegegrade statt drei Pflegestufen werden nicht zwingend eine Verbesserung für die Pflegebedürftigen bedeuten, sondern zunächst nur mehr Bürokratie (Quelle: Zeitschrift "CAREkonkret" vom 21.08.2015). - Demenz und neuer Pflegebegriff sind Thema beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 - auf dem Podium u.a. der Bundesgesundheitsminister!
viewtopic.php?f=4&t=21044