Zu viel Stress in Pflegeberufen ...
Verfasst: 31.01.2013, 12:45
Zu viel Stress in Pflegeberufen – Politik ignoriert Verantwortung
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wirft der Politik vor, sich bezüglich der Arbeitsbedingungen in der Pflege aus ihrer Verantwortung zu stehlen. „Die schlechten Nachrichten häufen sich. Im gerade veröffentlichten ‚Stressreport Deutschland 2012‘ gehören die Pflegeberufe zu den am stärksten belasteten Berufsgruppen. Die Krankenkassen berichten seit Jahren, dass psychische und belastungsbedingte Erkrankungen bei Pflegenden überproportional zunehmen. Und die deutsche Rentenversicherung meldet ein deutliches Ansteigen der Frühberentungen, vor allem bei Pflegepersonal. Der Zusammenhang mit den kontinuierlich schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege ist überdeutlich, doch die Politik fühlt sich offenbar nicht zuständig“, sagt heute dazu Professorin Christel Bienstein, die Präsidentin des DBfK. Stattdessen verweise Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auf die Verantwortung der Unternehmen und ihrer Führungskräfte, so Bienstein weiter. Die Politik müsse aber die Rahmenbedingungen gestalten und nehme offenbar seit Jahren die Probleme tatenlos hin:
- Seit Mitte der neunziger Jahre gibt es in Deutschlands Krankenhäusern keine gesetzlich verpflichtende Pflegepersonalbemessung mehr. Seitdem orientiert sich der Personaleinsatz nicht mehr am Pflegebedarf der Patienten, sondern an der Kassenlage der Klinik.
- Die Verantwortung für eine angemessene Versorgung pflegebedürftiger Menschen im SGB XI-Bereich wird den Leistungserbringern und ihren Mitarbeitern überlassen - ohne angepasste Vergütung. Denn die noch immer ausstehende Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs führt zu anhaltender Unterversorgung, Pflegemängeln und Fehlanreizen.
- Gesetze, die Mitarbeiter vor dauerhafter Überlastung, Unfällen und Berufskrankheiten schützen sollen, werden regelmäßig unterlaufen. Durch fehlende Aufsicht und Kontrolle leistet die Politik dem Vorschub.
Der DBfK fordert die verantwortlichen Politiker in Bund und Ländern ausdrücklich auf, angesichts des bereits bestehenden erheblichen Pflegefachkräftemangels endlich großen Worten auch Taten folgen zu lassen. Es reiche nicht aus, mit Kampagnen das Image der Pflegeberufe zu polieren und mehr Menschen in eine Pflegeausbildung zu locken. Vielmehr müsse zuallererst dafür gesorgt werden, dass sie in diesem Beruf auch dauerhaft, mit hoher Motivation und ohne berufsbedingt krank zu werden tätig sein könnten.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 31.01.2013
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wirft der Politik vor, sich bezüglich der Arbeitsbedingungen in der Pflege aus ihrer Verantwortung zu stehlen. „Die schlechten Nachrichten häufen sich. Im gerade veröffentlichten ‚Stressreport Deutschland 2012‘ gehören die Pflegeberufe zu den am stärksten belasteten Berufsgruppen. Die Krankenkassen berichten seit Jahren, dass psychische und belastungsbedingte Erkrankungen bei Pflegenden überproportional zunehmen. Und die deutsche Rentenversicherung meldet ein deutliches Ansteigen der Frühberentungen, vor allem bei Pflegepersonal. Der Zusammenhang mit den kontinuierlich schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege ist überdeutlich, doch die Politik fühlt sich offenbar nicht zuständig“, sagt heute dazu Professorin Christel Bienstein, die Präsidentin des DBfK. Stattdessen verweise Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auf die Verantwortung der Unternehmen und ihrer Führungskräfte, so Bienstein weiter. Die Politik müsse aber die Rahmenbedingungen gestalten und nehme offenbar seit Jahren die Probleme tatenlos hin:
- Seit Mitte der neunziger Jahre gibt es in Deutschlands Krankenhäusern keine gesetzlich verpflichtende Pflegepersonalbemessung mehr. Seitdem orientiert sich der Personaleinsatz nicht mehr am Pflegebedarf der Patienten, sondern an der Kassenlage der Klinik.
- Die Verantwortung für eine angemessene Versorgung pflegebedürftiger Menschen im SGB XI-Bereich wird den Leistungserbringern und ihren Mitarbeitern überlassen - ohne angepasste Vergütung. Denn die noch immer ausstehende Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs führt zu anhaltender Unterversorgung, Pflegemängeln und Fehlanreizen.
- Gesetze, die Mitarbeiter vor dauerhafter Überlastung, Unfällen und Berufskrankheiten schützen sollen, werden regelmäßig unterlaufen. Durch fehlende Aufsicht und Kontrolle leistet die Politik dem Vorschub.
Der DBfK fordert die verantwortlichen Politiker in Bund und Ländern ausdrücklich auf, angesichts des bereits bestehenden erheblichen Pflegefachkräftemangels endlich großen Worten auch Taten folgen zu lassen. Es reiche nicht aus, mit Kampagnen das Image der Pflegeberufe zu polieren und mehr Menschen in eine Pflegeausbildung zu locken. Vielmehr müsse zuallererst dafür gesorgt werden, dass sie in diesem Beruf auch dauerhaft, mit hoher Motivation und ohne berufsbedingt krank zu werden tätig sein könnten.
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Quelle: Pressemitteilung vom 31.01.2013
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
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