Pflegetreff in Neuss-Erfttal am 14.11.2012

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Pflegetreff in Neuss-Erfttal am 14.11.2012

Beitrag von WernerSchell » 14.11.2012, 07:42

Pflegetreff in Neuss-Erfttal am 14.11.2012 greift problematische Themen bei der Pflege
und sonstigen Versorgung älterer Menschen, vornehmlich in den stationären Pflegeeinrichtungen, auf und fordert Verbesserungen!


Näheres in diesem Forum unter
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... hp?t=17341

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Vergrößertes Einladungsschreiben unter folgender Adresse abrufbar:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 141112.pdf
+++
Zum Treff informierte der Newsletter des Rhein-Kreises Neuss für den Monat November 2012 wie folgt (Seite 6):
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren auf systemische und sonstige Missstände im Pflegesystem
aufmerksam und fordert umfangreiche Verbesserungen ein. Dazu wurden in jüngster Zeit konkrete Vorschläge
unterbreitet. Diese werden im (17.) Pflegetreff, am 14.11.2012, 15.00 - 17.00 Uhr, im Jugendzentrum „Kontakt
Erfttal“, (großer Saal) Bedburger Straße 57, 41469 Neuss-Erfttal, mit hochkarätigen Referenten näher
beleuchtet und diskutiert. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um folgende Themen: Arztbesuche zu Hause
und im Heim – Wie viele Medikamente für ältere Menschen? – Medikamentenneben- und Wechselwirkungen
(die “Priscus-Liste“ beschreibt Gefährdungen) – Psychopharmaka, Bettgitter und Fixierungen (Freiheitsrechte in
Gefahr?) … Experten stellen sich den Fragen des Publikums: Ursula Lehr, Ex-Bundesministerin für Jugend,
Familie, Frauen und Gesundheit, Uwe Brucker, Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der
Krankenkassen e. V. (MDS), Petra Thürmann, Direktorin des Philipp-Klee-Instituts für klinische Pharmakologie
am HELIOS Klinikum Wuppertal, Hermann-Josef Verfürth, Facharzt für Allgemeinmedizin und Stefan Hahn,
Dezernent für Jugend und Soziales. Eingeladen sind Patienten, pflegebedürftige Menschen und Angehörige,
Ärzte bzw. sonstige Leistungsanbieter im Gesundheitswesen sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger! -
Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Auskunft erteilt:
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
Werner Schell, Harffer Straße 59, 41469 Neuss
Tel.: 02131 / 150779
E-Mail: ProPflege@wernerschell.de
Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

+++ Stand: 14.11.2012 +++
Zuletzt geändert von WernerSchell am 16.11.2012, 15:44, insgesamt 2-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Der Neusser Pflegetreff weiterhin auf Erfolgskurs

Beitrag von WernerSchell » 16.11.2012, 07:28

Der 17. Pflegetreff wurde am 14.11.2012 erfolgreich durchgeführt, erschienen waren über 130 Gäste.
Am 16.11.2012 brachte die Neuss-Grevenbroicher Zeitung einen größeren Bericht dazu.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird in den nächsten Tagen noch gesondert informieren.
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegetreff weiterhin auf Erfolgkurs

Beitrag von WernerSchell » 30.11.2012, 07:14

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".


Der Neusser Pflegetreff warb am 14.11.2012 für die Mitwirkung bei der Gestaltung einer neuen Pflegekultur

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hatte zum 17. Pflegetreff am 14.11.2012 nach Neuss-Erfttal eingeladen. Als Gäste konnten über 130 Pflegefachkräfte und interessierte Bürger-Innen begrüßt werden. Es ging diesmal im Wesentlichen um die Versorgungsdefizite in Pflegeeinrichtungen durch fehlende fachärztliche Versorgung, zuviele oder falsche Medikamente und entbehrliche freiheitsentziehende Maßnahmen.

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, hatte für dieses Thema hochkarätige Referenten für die Veranstaltung gewinnen können:

Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und Ex-Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit,
Prof. Dr. Petra Thürmann, Direktorin des Philipp-Klee-Instituts für klinische Pharmakologie am HELIOS Klinikum Wuppertal, Lehrstuhlinhaberin für Klinische Pharmakologie der Universität Witten/Herdecke und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen,
Uwe Brucker, Fachgebietsleiter „Pflegerische Versorgung“, Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS),
Dr med. Hermann-Josef Verfürth, Facharzt für Allgemeinmedizin und stellver-tretender Vorsitzender der Ärztekammer Nordrhein, Kreisstelle Neuss.

Stefan Hahn, Beigeordneter und Dezernent für Jugend und Soziales der Stadt Neuss, stand beim Treff für ein Grußwort zur Verfügung. Regina Schmidt-Zadel, Mitglied des Bundestages (SPD) a.D., stellvertretende Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft NRW, moderierte den Diskussionsteil des Treffs.

Die Statements der Referenten und die sich daran anschließend ergebenden Diskussionen griffen die Pflegetreffthemen in unterschiedlicher Weise auf, sparten dabei auch nicht mit Lob und Anerkennung für die Arbeit von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk. Zusammengefasst und ohne Anspruch auf Vollständigkeit kann insoweit folgender Überblick gegeben werden:

Frau Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr befasste sich mit der demografischen Entwicklung und den Notwendigkeiten, auf die neuen Gesellschaftsstrukturen zu reagieren. Es wurde dabei u.a. auf die bereits 2005 vorgelegte „SÄVIP - Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“ verwiesen und eine Optimierung der (fach)ärztlichen Versorgung der pflegebedürftigen Menschen im Heim, aber auch zu Hause, eingefordert. Die Besuchstätigkeit, vor allem der Fachärzte, wurde als nicht ausreichend erachtet. Es gebe erheblichen Verbesserungsbedarf.

Frau Prof. Dr. Petra Thürmann erläuterte in ihrem Statement die pharmakologische Sichtweise hinsichtlich der Medikation bei älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen. Nach den Ausführungen verdeutlichen die 2010 von ihr mit verfasste Priscus-Liste und andere Erwägungen, dass es bei der Arzneimitteltherapie, vor allem bei älteren und pflegebedürftigen Menschen, erhebliches Gefährdungspotential und damit vielfältige Verbesserungsnotwendigkeiten gibt. Dabei wurde auch – unabhängig von der Priscus-Liste - auf die vielfach problematische Verabreichung von Psychopharmaka verwiesen. Ein Umdenken in der Verordnungspraxis wurde als notwendig herausgestellt.

Uwe Brucker wandte sich anhand der praktischen Erfahrungen des Medizinischen Dienstes vornehmlich den freiheitsentziehenden Maßnahmen in den Pflegeeinrichtungen bzw. Krankenhäusern zu. Es ging dabei vornehmlich um die Bettgitter und sonstigen Fixierungen (z.B. mittels Gurt). Dabei wurde auch wieder auf die Verordnung von Psychopharmaka verwiesen, weil diese Mittel nicht selten als sog. pflegeerleichternde Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Es wurde deutlich, dass die bekannten Möglichkeiten zur Reduzierung solcher freiheitsentziehender Maßnahmen bekannt gemacht und umgesetzt werden müssen.

Dr. Hermann-Josef Verfürth beleuchtete aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen als Hausarzt und auch als engagierter Arzt bei der Versorgung von HeimbewohnerInnen die medizinische Versorgung und ging auf die Mängel im System bzw. die Korrekturnotwendigkeiten ein. Das Miteinander aller beteiligten Akteure vor Ort, Leitungs- und Pflegekräfte, rechtliche Vertreter und Ärzte, müsse zielgerichtet optimiert werden. Dabei wurde verdeutlicht, dass in den Pflegeeinrichtungen mehr Zuwendung durch das (Fach)personal geboten ist. Die immer wieder diskutierten Pflegemängel seien ohne Behebung des Pflegenotstandes nicht zu minimieren.

Den verschiedenen Statements folgte eine rege Diskussion. Die von den Referenten angesprochenen Themen wurden hinterfragt und mit allseitiger großer Kompetenz vertiefend diskutiert. Regina Schmidt-Zadel und Werner Schell gingen dabei mit einigen ergänzenden Kurzstatement auf die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen ein und verwiesen auf den fortbestehenden Pflege-Reformbedarf.

Heinz Sahnen, Stadtverordneter im Rat der Stadt Neuss, Mitglied des Landtages (MdL) von NRW (von 2000 – 2010) und Schirmherr des Treffs, bedankte sich am Ende der Veranstaltung bei allen Beteiligten und brachte die uneingeschränkte Auffassung aller zum Ausdruck, dass der Pflegetreff wieder einmal wichtige Themen in das öffentliche Bewusstsein gerückt und damit Voraussetzungen für die vielfach angesprochenen Verbesserungsnotwendigkeiten geschaffen habe.

Fazit von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk: Im Rhein-Kreis Neuss sind einige Initiativen in Gang gekommen, die geeignet erscheinen, die beim Pflegetreff angesprochenen Mängel zu beheben oder zumindest zurückzuführen. Über die Ergebnisse diesbezüglicher Bemühungen wird beim nächsten (18.) Pflegetreff in der ersten Jahreshälfte 2013 weiter informiert. Dieser weitere Pflegetreff wird (im Wahljahr) u.a. den überfälligen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff zum Hauptthema zu machen.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
+++
Text ist auch als pdf-Datei abrufbar >>> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 112012.pdf

Die Medien berichten u.a. wie folgt:
Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung informierte am 16.11.2012 durch eigenen Bericht mit der Titelung "Pflegetreff diskutierte über den Missbrauch von Medikamenten"
http://www.presseanzeiger.de/pa/Mitwirk ... tur-635778
http://www.openbroadcast.de/article/250 ... ultur.html
http://www.openpr.de/news/679641/Mitwir ... ultur.html
http://www.ak-gewerkschafter.de/2012/11 ... 4-11-2012/
http://www.mg-heute.de/neusser-pflegetr ... more-12416

+++ Stand: 30.11.2012 +++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Hausärztemangel - Jüchen ist überall

Beitrag von WernerSchell » 04.12.2012, 09:44

Siehe aktuell „Hausärztemangel - Jüchen ist überall“ unter folgender Adresse:
viewtopic.php?p=70110#70110
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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