Sprachtests für ausländische Pflegekräfte

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Sprachtests für ausländische Pflegekräfte

Beitrag von Service » 29.04.2011, 16:44

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen muss Sprachtests für ausländische Pflegekräfte ab dem 1. Mai verbindlich machen. Gerade dementiell Erkrankte leiden unter Sprachlosigkeit.

Berlin. Die Deutsche Hospiz Stiftung fordert Arbeitsministerin Ursula von der Leyen auf, das ab dem 1. Mai in Kraft tretende Arbeitsmarktzulassungsverfahren im Pflegebereich an Bedingungen zu knüpfen. Sprachtests sind unumgänglich, denn: "Sprache ist die Basis für eine gute Pflege. Selbst beim Essen reichen, kommt es auf die gute Verständigung an. Die neuen Arbeitskräfte aus Osteuropa müssen zumindest Grundkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen können", sagt der Geschäftsführende Vorstand Eugen Brysch.

Schon bei der Basispflege müssen die Menschen sich verstanden fühlen, ansonsten kann das schlimme Auswirkungen haben. Dramatisch wird es für Pflegebedürftige, die den Zweiten Weltkrieg im Osten verbringen mussten. "Bei ihnen wird das Trauma der Vergangenheit von Flucht und Vertreibung beim Hören der Fremdsprachen wieder aufleben", meint der Geschäftsführende Vorstand Eugen Brysch.

Noch gravierender sind die Sprachhindernisse bei demenzkranken Patienten. "Wie Arbeitsministerin von der Leyen aus eigener Erfahrung mit ihrem demenzkranken Vater weiß, brauchen gerade Menschen, die an Demenz leiden, viel Zuspruch und zwar in einer Sprache, die sie verstehen. Momentan sind 70 Prozent der in Pflegeheimen untergebrachten alten Menschen dementiell erkrankt und die Zahl wird mittelfristig noch auf 85 Prozent ansteigen.

Die Deutsche Hospiz Stiftung befürchtet außerdem, dass die Qualifikation der Pflegekräfte aus dem Ausland nicht den heimischen Standards entspricht. "Wir wollen die Besten der Besten. Doch die besten Pflegekräfte sind bereits in andere europäische Länder gegangen, da Deutschland eines der letzten Länder ist, das das Gesetz zur Arbeitnehmerfreizügigkeit erneuert. "Ich befürchte, dass nur noch Hilfskräfte nach Deutschland kommen werden", meint der Geschäftsführende Vorstand Eugen Brysch.

Das Gesetz: Ab dem 1. Mai 2011 brauchen Menschen aus Litauen, Estland, Lettland, Polen, der slowakischen Republik, Slowenien, der tschechischen Republik und Ungarn keine Arbeitsgenehmigung der EU mehr einholen, sondern können sich auf ihre Grundfreiheit als Unionsbürger berufen. Die Arbeitsagentur erwartet jährlich 140.000 neue Zuwanderer.

Quelle: Pressemitteilung vom 29.04.2011

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Sprachtests für ausländische Pflegekräfte

Beitrag von Presse » 29.04.2011, 18:51

Hospiz-Stiftung drängt auf Sprachtests für ausländische Pflegekräfte
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=45624

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Sprachliches Miteinander zwingend geboten

Beitrag von Sabrina Merck » 05.05.2011, 06:51

Der Bedarf an Kommunikation ist in den Pflegesystemen besonders groß. Daher versteht es sich von selbst, dass Pflegekräfte ausreichend der deutschen Sprache mächtig sein müssen. Insoweit gibt es bereits seit vielen Jahren große Probleme, und niemand kümmert sich so richtig darum. Hauptsache, die Arbeitskräfte sind willig und billig.
Auch insoweit muss sich im Rahmen einer Pflegereform das Bewusstsein ändern. Zu einer allseits gewünschten guten Pflege gehört auch ein sprachliches Miteinander. Daher muss das Beherrschen der deutschen Sprache für die Ausübung eines Gesundheitsberufes als zwingende Voraussetzung angesehen werden.
Nur mit Sprachtests zu hantieren, ist völlig unzureichend.

Sabrina Merck
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Abwerbung ausländischer Fachkräfte unmoralisch

Beitrag von Presse » 19.07.2011, 06:56

Pflegerat findet Abwerbung ausländischer Fachkräfte unmoralisch

Essen/Berlin – Der Deutsche Pflegerat hält die Abwerbung ausländischer Pflegefachkräfte aus moralischen Gründen für bedenklich. Verbandspräsident Andreas Westerfellhaus sagte den Zeitungen der WAZ-Gruppe vom Dienstag, grundsätzlich sei zwar jede Pflegekraft aus dem Ausland in Deutschland willkommen, wenn sie qualifiziert sei und die Sprache beherrsche. „Ich finde es aber zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir die Pflegekräfte dort abwerben“, fügte er hinzu.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... alisch.htm

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Ausländische Krankenschwestern werden fit gemacht

Beitrag von Presse » 27.09.2011, 06:03

Ärzte Zeitung, 26.09.2011

Ausländische Krankenschwestern werden fit gemacht

POTSDAM (ami). Mit einer Anpassungsqualifizierung für Krankenpflegekräfte aus dem Ausland reagiert das Land Brandenburg auf den wachsenden Pflegemangel.

Die erste Runde einer neuen Fortbildung mit Abschlussprüfung haben im September 15 zugewanderte Krankenpflegekräfte aus Nicht-EU-Staaten erfolgreich abgeschlossen. .... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... macht.html

Gerhard Schenker
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Ausländische Krankenschwestern werden fit gemacht

Beitrag von Gerhard Schenker » 27.09.2011, 06:32

Presse hat geschrieben: Ausländische Krankenschwestern werden fit gemacht
Solche Qualifizierungsmaßnahmen müssen m.E. die Ausnahme bleiben. Wir haben jetzt schon in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eine babylonische Sprachenvielfält, die längst den vertretbaren Rahmen überschritten hat. Wenn ausländische Kräfte, dann nur mit ausreichender Sprachkompetenz, und zwar auf deutsch!

G.Sch.
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

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