Seite 1 von 1

Demografischer Wandel prognostiziert Nachwuchsmangel

Verfasst: 16.06.2010, 18:19
von Presse
Bertelsmann Studie zum demografischen Wandel prognostiziert erheblichen Nachwuchsmangel

Der Demographische Wandel wird den Arbeitsmarkt schneller und grundlegender verändern als vielfach angenommen. Das gilt vor allem für die neuen Bundesländer. Mit Ausnahme von Brandenburg und Berlin wird sich im Osten Deutschlands die Altersgruppe der 19- bis 24-Jährigen bereits in den kommenden fünf Jahren nahezu halbieren. "Für die künftige Entwicklung des gesamten Arbeitskräfte-Potenzials ist die Gruppe der 19- bis 24-Jährigen von besonderer Bedeutung, da in diesen Altersjahrgängen Studium, Meisterausbildung und andere weiterführende Ausbildungen stattfinden", sagte Vorstandsmitglied Dr. Brigitte Mohn bei der Vorstellung der Untersuchung. Für die Rekrutierung des Nachwuchses gerade in kleineren und mittelständischen Unternehmen sei das Ergebnis der Analysen daher von besonderer Brisanz.

Die teilweise stark abnehmende Anzahl der 19- bis 24-Jährigen stellt nach Auffassung der Bertelsmann Stiftung eine große Herausforderung für die schulischen und betrieblichen Bildungsangebote dar. Ziel einer jeden Region sollte es sein, die jungen Menschen gut auszubilden und durch entsprechende Angebote möglichst viele von ihnen in der Region zu halten. Die Unternehmen sollten sich ihrerseits auf die älter werdenden Belegschaften einstellen. Dazu gehört, einerseits frühzeitig nachhaltige Altersstrukturen aufzubauen und andererseits in die Weiterbildung der älteren Mitarbeiter zu investieren. Alleine durch die Einstellung jüngeren Nachwuchses werden sich die Belegschaften nicht hinreichend weiterentwickeln können - mangels ausreichender Bewerberzahlen. Die gesamte betriebliche Personalentwicklungspolitik wird sich daher umorientieren müssen. Die Belegschaften altern zwar statistisch, aber nicht unbedingt in ihrer Leistungsfähigkeit.

Für jede Stadt mit mehr als 5.000 Einwohnern stellt der "Wegweiser Kommune" Daten zur Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2025 zur Verfügung. Zudem findet man mehr als 230 sozioökonomische Indikatoren zu den Themen Demographischer Wandel, Bildung, Finanzen, soziale Lage und Integration als Basis für kommunale Planungsprozesse auf Gemeinde- oder Kreisebene. Ergänzt werden diese Daten durch Handlungskonzepte, beispielsweise zum Übergangsmanagement von der Schule zum Beruf oder zum Aufbau von Bildungsregionen sowie durch gute Praxisbeispiele (aus der PM vom 1.6.2010).

Zur Studie: http://www.wegweiser-kommune.de
Zur vollständigen PM: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/ ... 101319.htm

Nachwuchs für Pflege .... fördern

Verfasst: 17.06.2010, 07:16
von Bajuware
Der Nachwuchsmangel wird besonders die Pflege bzw. das Gesundheitswesen treffen. Es sei denn, wir hören endlich auf, die dort tätigen Personen zu diskriminieren bzw. schlecht zu behandeln.
Wir müssen alles daran setzen, schnellstmöglich viel Nachwuchskräfte zu gewinnen.

Bajuware

Pflegenotstand ist da - gegensteuern sofort

Verfasst: 19.06.2010, 12:26
von Rita Reinartz
Ich bin immer wieder erstaunt, wer plötzlich alles die demografischen Probleme einschließlich Pflegekräftemangel entdeckt.
Fakt ist doch, dass wir seit Jahrzehnten wissen, wohin die "demografische Entwicklung" geht und welche Schwierigkeiten für die Gesellschaft daraus erwachsen.
Es hätten längst die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Da dies nicht geschehen ist, zumindest völlig unzureichend, kommen wir aktuell in größte Versorgungs- und Pflegeengpässe.
Nun müssten aber alle Verantwortlichen umgehend reagieren: Ausbilden, fortbilden, neue Stellen schaffen - und damit nicht zögern. Sonst liegt das Kind ganz tief im Brunnen.

R.R.

Pflegenotstand ist da - gegensteuern sofort

Verfasst: 26.06.2010, 09:53
von PflegeCologne
Rita Reinartz hat geschrieben: ... Ich bin immer wieder erstaunt, wer plötzlich alles die demografischen Probleme einschließlich Pflegekräftemangel entdeckt.
Fakt ist doch, dass wir seit Jahrzehnten wissen, wohin die "demografische Entwicklung" geht und welche Schwierigkeiten für die Gesellschaft daraus erwachsen.
Es hätten längst die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Da dies nicht geschehen ist, zumindest völlig unzureichend, kommen wir aktuell in größte Versorgungs- und Pflegeengpässe.
Nun müssten aber alle Verantwortlichen umgehend reagieren: Ausbilden, fortbilden, neue Stellen schaffen - und damit nicht zögern. Sonst liegt das Kind ganz tief im Brunnen. ...
Hallo Rita,
mir ist auch seit Jahren klar, dass in der Pflege massiv ausgebildet und eingestellt werden muss. Der Pflegenotstand, der uns seit Jahren schon unter Druck setzt, wird sich verschärfen, wenn nicht endlich Folgerungen gezogen werden. Das Gerede um mögliche Unterversorgungen in der Zukunft muss aufhören. Die Unterversorgung ist bereits da und gehört abgestellt. Wann kapieren das die Politiker endlich?
MfG Pflege Cologne

Demografische Entwicklung und die Pflegeproblematik

Verfasst: 30.06.2010, 06:57
von Cicero
Demografische Entwicklung und die Pflegeproblematik

Die demografische Entwicklung wird vor allem in Deutschland dramatisch verlaufen. Daher sind vielfältige Anstrengungen notwendig, den sich daraus ergebenden Auswirkungen zielgerichtet zu begegnen. Vor allem die große Anzahl schwer kranker und pflegebedürftiger Menschen wird pflegerische Defizite offen legen. Familien, gern als größter Pflegedienst der Nation bezeichnet, und Einzelpersonen werden kaum noch in der Lage sein, diese umfangreichen Pflegearbeiten zu gewährleisten. Es wird immer mehr auf professionelle Unterstützung hinaus laufen, ob wir wollen oder nicht. Dabei werden auch die Heime eine immer größere Rolle spielen.
Jetzt ist es längst an der Zeit, auf diese Entwicklung zu reagieren. Das Mindeste ist, ein umfassendes Ausbildungs- und Anstellungsprogramm für Pflegekräfte aufzulegen. Schon jetzt gibt es einen Mangel an Fachpflegekräfte. Und was wird erst in 5, 10 Jahren sein.
Ich sehe folglich die dringende Notwendigkeit, schnellstmöglich entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dass dies Geld kostet, ist mir klar. Gleichwohl müssen wir an diese Aufgabe ran, ohne zu zögern.

Cicero