Repnik sieht Trendwende in der Pflegeausbildung
- Weiter steigender Bedarf an Pflegefachkräften: Zukunftssicheres Berufsfeld -
Nach Angaben des Sozialministeriums wird in den kommenden zehn Jahren die Zahl der landesweit zurzeit 210.000 pflegebedürftigen Menschen um annähernd ein Drittel zunehmen. „Um auch künftig eine bedarfsgerechte und qualifizierte Pflege sicherstellen zu können, müssen bis 2010 in der Altenhilfe etwa 10.000 zusätzliche Pflegekräfte gewonnen werden. Wir stellen in der Pflegeausbildung eine Trendwende fest. Immer mehr junge Menschen können für eine Ausbildung in der Altenpflege begeistert werden. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung“, erklärte Sozialminister Dr. Repnik heute (29. Dezember 2003) in Rottenburg und zog eine positive Bilanz der vor mehr als einem Jahr angelaufenen ‚Imagekampagne Pflegeberufe’.
Mit dem im Herbst begonnenen neuen Ausbildungsjahr 2003/2004 ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Altenpflegeausbildung auf landesweit 7.540 gestiegen. „Wir haben damit in der Altenpflegeausbildung ein Rekordniveau erreicht. Gegenüber dem Tiefststand im Jahr 2000/2001 ist dies ein Zuwachs um rund ein Viertel.“ Die Pflegeberufe seien angesichts der demografischen Entwicklung ein zukunftssicheres Berufsfeld, betonte Minister Repnik. Auch nach dem erzielten Erfolg müsse die Gewinnung von Pflegekräften ein gemeinsames Ziel aller in der Altenhilfe engagierten Beteiligten bleiben, mahnte Repnik. „Auch künftig müssen wir für Pflegeberufe werben. Dies alleine würde allerdings zu kurz greifen.“ Es müsse außerdem daran gearbeitet werden, die Berufe weiter zu entwickeln, um den steigenden Anforderungen an eine qualifizierte Pflege weiterhin gerecht zu werden. „Wir brauchen weiterhin Verbesserungen im Pflegealltag. Darüber hinaus muss Bewegung in der Pflegeausbildung kommen. Das bisherige Spartendenken kann über die Erprobung modellhafter Konzepte überwunden werden.“ So könne eine integrative Pflegeausbildung zu mehr Durchlässigkeit zwischen Alten- und Krankenpflege führen, die Pflegequalität verbessern und die Attraktivität der Pflegeberufe steigern, zeigte sich Repnik überzeugt.
Einzelne Bausteine der Imagekampagne Pflegeberufe sollen auch im kommenden Jahr weiter geführt werden, kündigte Repnik an. „Die Kampagne geht vor Ort und wird auf regionaler Ebene in vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen ihre Fortsetzung finden.“ Das Internetportal www.berufe-mit-sinn.de mit Informationen rund um die Pflegeberufe werde außerdem aufrechterhalten. „Das Interesse an Informationen und der Stellenbörse ist ungebrochen. Wir zählen jeden Monat mehr als 4.000 Zugriffe“, so Repnik. Auch die kostenlose Telefon-Hotline, über die Rund um die Uhr fachkundige Auskünfte gegeben werden, solle weiter geführt werden: 08 00 - 1 01 35 38.
Landesweit gibt es 74 Ausbildungsschulen für Pflegekräfte; davon sind 49 Schulen in privater Trägerschaft. In der Altenpflege sind zurzeit etwa 35.000 Pflegekräfte beschäftigt.
Quelle: Pressemitteilung vom 29.12.2003
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Steigender Bedarf an Pflegefachkräften
Moderator: WernerSchell