Höchste Priorität für Reform der Pflegeausbildung

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Antworten
Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Höchste Priorität für Reform der Pflegeausbildung

Beitrag von Presse » 05.11.2009, 17:59

DBfK fordert höchste Priorität für Reform der Pflegeausbildung

Mit großer Freude hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. im Koalitionsvertrag die Absicht für eine Zusammenführung der Pflegeausbildungen in einem Berufsgesetz registriert. ‚Das ist eine wichtige Botschaft, denn die Reform hat angesichts der aktuellen Probleme höchste Priorität’, so Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK. Mit der Aussage zur Regelung der Reform als Berufsgesetz habe die Koalition auch eine Festlegung getroffen, im Gesetz Aufgaben des neuen Pflegeberufes zu definieren, so Wagner weiter. Dies sei ein Quantensprung, der die Chance beinhalte, den Pflegeberuf attraktiver zu machen.

Angesichts des demographischen Wandels brauchen wir mehr Pflegefachkräfte denn je, aber wegen der miserablen Rahmenbedingungen in denen Pflegende arbeiten ist eine Ausbildung in der Pflege so unattraktiv wie nie. Politik und Arbeitgeber müssen einsehen, dass mit schönen Worten und Broschüren niemand für den Beruf gewonnen oder im Beruf gehalten werden kann. Der Beruf als solches muss attraktiver werden. Dazu trägt neben den Rahmenbedingungen vor allem die Ausbildung bei. Bisher hat die Politik auf Personalmangel meist mit Absenkung der Zugangsvoraussetzungen und Kompensation durch Assistenzpersonal reagiert. Wir brauchen aber im Gegenteil mehr Menschen mit höheren Qualifikationen und deshalb eine andere Ausbildung.

Eine Ausbildungsreform muss beinhalten:

· Die Zusammenführung der drei Pflegefachberufe zu einem neuen Beruf mit einer Berufsbezeichnung und Freizügigkeit innerhalb der EU im Sinne der EU-Richtlinie 36/2005 als Kern der Reform. Dabei sind unterhalb dieser Gemeinsamkeit Schwerpunktbildungen unterschiedlichster Art vorstellbar.

· Die regelhafte Möglichkeit, die Ausbildung auch an Hochschulen durchführen zu können. Dass der Bedarf da ist, belegen mehr als 15 Modell-Studiengänge für die Erstausbildung an Hochschulen und die Gründung des Gesundheits-Campus in NRW.

· Die Ausbildung in das staatliche Bildungssystem (Hochschulen oder Höhere Berufsfachschule nach Landesrecht) zu integrieren. Das bedeutet vor allem die Lösung der Ausbildung(-sstätten) von den Krankenhäusern.

· Horizontale und vertikale Durchlässigkeit der Bildungsangebote, d.h. mit jedem Abschluss wird u.a. der Zugang zur nächsten Bildungsebene eröffnet.

Der DBfK wird sich bei der Entwicklung der Gesetzesreform stark dafür einsetzen, dass (Aus)bildungsstandards nicht wieder den Interessen der Einrichtungsträger geopfert werden. Nur ein Gesamtpaket von anspruchs- und qualitätsvoller Ausbildung und Attraktivität der Berufstätigkeit kann eine ausreichende Zahl von Pflegefachkräften sichern. Mehr und bessere Ausbildung wirkt erst mittelfristig. Angesichts des akuten Pflegefachkraftmangels müssen vor allem die Tausenden Pflegenden zurück gewonnen werden, die unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht mehr in der Pflege arbeiten wollen oder dies lieber im Ausland tun.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 5.11.2009

Mit freundlichen Grüßen
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

Antworten