Der Altenpflege fehlt das Personal
Verfasst: 26.11.2008, 08:13
Der Altenpflege fehlt das Personal
In der Altenpflege zeichnet sich ein neuer Personalnotstand ab. Sowohl für den ambulanten als auch für den stationären Bereich sind nach Angaben von Trägern und Verbänden in München kaum mehr Fachkräfte zu finden. Gleichzeitig stagniert die Zahl der Auszubildenden auf niedrigem Niveau. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe (24.11.2008).
„Wir bekommen aus München und Umgebung keine Pflegekraft mehr“, wird Gerd Peter, Geschäftsführer der städtischen Heimträgergesellschaft Münchenstift, in der Tageszeitung zitiert. Andere Pflegedienst- und Heimträger sowie Verbände, die das Sozialreferat befragt hat, beurteilen die Arbeitsmarkt-Situation ähnlich kritisch. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass es schwierig sei, sowohl für ambulante Pflegedienste als auch für Heime Personal zu bekommen. Damit sieht die frühere Stadträtin Elisabeth Schosser (CSU) ihre Befürchtungen bestätigt. Sie hatte in einem Antrag gefordert, die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen, um der besonderen Situation in München wegen der hohen Lebenshaltungskosten Rechnung zu tragen.
Bei einem Durchschnittsgehalt von etwa 1.900 Euro brutto für eine alleinstehende Pflegekraft sei München ein „unattraktiver“ Arbeitsort, beschreibt Sozialreferent Friedrich Graffe (SPD) das Problem. Es sei schwierig, qualifiziertes Personal zu finden, „wenn tarifliche Gehaltsabsenkungen bei hohen Lebenshaltungskosten zur Berufsflucht oder zur Annahme weiterer Beschäftigungsverhältnisse führen“.
Die relativ entspannt erscheinende Personalsituation der letzten Jahre führt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi darauf zurück, dass durch den Stellenabbau in den Krankenhäusern mangels Alternative viele Fachkräfte in die Altenpflege gewechselt seien. Dieser Zustrom lasse nun nach, weil der Stellenabbau in den Kliniken an seine Grenzen gestoßen sei. Die Hans Weinberger Akademie (HWA) der Arbeiterwohlfahrt führt den Rückgang bei der dreijährigen Ausbildung zur Fachkraft auch auf die mangelnde Ausbildungsbereitschaft vieler Einrichtungen zurück. Fachkraftstellen seien „nur unter großen Schwierigkeiten und mit viel Zeit- und Kostenaufwand zu besetzen“, der Markt sei bereits leergefegt, stellt die HWA fest.
Die Katholische Stiftungsfachhochschule sieht das Problem der Altenpflege unter anderem in der „anhaltenden Abwärtsspirale aus geringer Entlohnung und Anerkennung“.
Links zum Thema
Den vollständigen Artikel lesen Sie hier
http://www.sueddeutsche.de/053382/216/2 ... leger.html
Quelle: Mitteilung vom 25.11.2008
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
Stadtwaldpark 10
D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de
In der Altenpflege zeichnet sich ein neuer Personalnotstand ab. Sowohl für den ambulanten als auch für den stationären Bereich sind nach Angaben von Trägern und Verbänden in München kaum mehr Fachkräfte zu finden. Gleichzeitig stagniert die Zahl der Auszubildenden auf niedrigem Niveau. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe (24.11.2008).
„Wir bekommen aus München und Umgebung keine Pflegekraft mehr“, wird Gerd Peter, Geschäftsführer der städtischen Heimträgergesellschaft Münchenstift, in der Tageszeitung zitiert. Andere Pflegedienst- und Heimträger sowie Verbände, die das Sozialreferat befragt hat, beurteilen die Arbeitsmarkt-Situation ähnlich kritisch. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass es schwierig sei, sowohl für ambulante Pflegedienste als auch für Heime Personal zu bekommen. Damit sieht die frühere Stadträtin Elisabeth Schosser (CSU) ihre Befürchtungen bestätigt. Sie hatte in einem Antrag gefordert, die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen, um der besonderen Situation in München wegen der hohen Lebenshaltungskosten Rechnung zu tragen.
Bei einem Durchschnittsgehalt von etwa 1.900 Euro brutto für eine alleinstehende Pflegekraft sei München ein „unattraktiver“ Arbeitsort, beschreibt Sozialreferent Friedrich Graffe (SPD) das Problem. Es sei schwierig, qualifiziertes Personal zu finden, „wenn tarifliche Gehaltsabsenkungen bei hohen Lebenshaltungskosten zur Berufsflucht oder zur Annahme weiterer Beschäftigungsverhältnisse führen“.
Die relativ entspannt erscheinende Personalsituation der letzten Jahre führt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi darauf zurück, dass durch den Stellenabbau in den Krankenhäusern mangels Alternative viele Fachkräfte in die Altenpflege gewechselt seien. Dieser Zustrom lasse nun nach, weil der Stellenabbau in den Kliniken an seine Grenzen gestoßen sei. Die Hans Weinberger Akademie (HWA) der Arbeiterwohlfahrt führt den Rückgang bei der dreijährigen Ausbildung zur Fachkraft auch auf die mangelnde Ausbildungsbereitschaft vieler Einrichtungen zurück. Fachkraftstellen seien „nur unter großen Schwierigkeiten und mit viel Zeit- und Kostenaufwand zu besetzen“, der Markt sei bereits leergefegt, stellt die HWA fest.
Die Katholische Stiftungsfachhochschule sieht das Problem der Altenpflege unter anderem in der „anhaltenden Abwärtsspirale aus geringer Entlohnung und Anerkennung“.
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