Bayern: Familienministerin Haderthauer für Familienzeit zur Angehörigenpflege
München. Bayerns neue Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) hat sich für eine Familienzeit zur Pflege älterer Angehöriger ausgesprochen. Gegenüber dem Münchener Merkur betonte sie, es gebe künftig eine Familienzeit, wenn die Kinder klein sind und eine zweite, wenn das Thema Pflege der Eltern ansteht. Angesichts der demografischen Entwicklung werde häusliche Pflege ein ganz normaler Bestandteil des Lebens. Das hieße, jeder werde sich mit dem Thema früher oder später beschäftigen müssen. Bezüglich der Finanzierung gebe es noch keine konkreten Vorstellungen, so die Ministerin. Denkbar sei eine Finanzierung, wie sie heute beim Elterngeld gehandhabte werde. Es gehe um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und die sei grundsätzlich aus staatlichen Geldern zu finanzieren.
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http://www.merkur-online.de/nachrichten ... 19628.html
Quelle: Mitteilung vom 20.11.2008
Nicole Meermann (mee), Essen
VDAB-Bundesgeschäftsstelle,
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Fax 02054/95 78-40
nicole.meermann@vdab.de
Familienzeit zur Angehörigenpflege
Moderator: WernerSchell
Es mag beim Abgesang auf die Familie verwundern, dass immer noch ein überwiegender Teil der Pflege in Deutschland durch Angehörige erfolgt, und bislang vorwiegend kostenlos. Ob Frau Haderthauer sich dessen bewußt ist, wenn sie eine Familienzeit fordert für hunderttausende Angehörige, die diese Arbeit fast zum Nulltarif erbracht haben?
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Re: Familienzeit zur Angehörigenpflege
Die Ministerin hat offensichtlich die Finanzierungsnotwendigkeit erkannt. Denn es muss endlich Schluss damit sein, dass Angehörige zum Nulltarif tätig werden.Presse hat geschrieben: ... Es gehe um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und die sei grundsätzlich aus staatlichen Geldern zu finanzieren. ...
Die Pflegeversicherung muss das Problem wohl in erster Linie lösen helfen. Der Grundsatz "ambulant vor stationär" muss mit "Inhalt", nämlich mit auskömmlichem Geld, gefüllt werden. So einfach ist.
Übrigens wird die Erbschaftssteuerreform eine Bevorrechtigung für die pflegenden Angehörigen bringen. Es beweg sich also etwas!
Hilde
Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege!
Familienzeit zur Angehörigenpflege
Leserbrief dazu:Presse hat geschrieben: ... Bayern: Familienministerin Haderthauer für Familienzeit zur Angehörigenpflege ...
Frau Hadertauer hat erkannt, dass in Zukunft an dem Thema Pflegezeit kein Weg mehr vorbeigehen wird. Sie hat auch erkannt, dass die Widerstände auf Seiten der Finanzierer gewaltig sein werden.
Ob sie auch erkannt hat, dass sie mit der breiten Unterstützung der Betroffenen rechnen kann?
Derzeit ist eine Lobbybildung der Basis, der pflegenden Angehörigen und Freunde, Nachbarn usw im Gange.
Es findet ein Generationenwechsel statt, Frauen sind gut ausgebildet in nahezu allen Berufsfeldern tätig, sowohl Männer wie Frauen übernehmen häusliche Pflegeaufgaben.
Hunderttausende im häuslichen Bereich Pflegende werden Frau Hadertauer unterstützen, Politiker sollten in Zukunft um diese Wählerstimmen werben, sie werden nicht darauf verzichten können. Ob Frau Hadertauer auch das erkannt hat?
Brigitte Bührlen