Bundestagsabgeordnete: Zugang zur Pflegeausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels nicht erschweren
bpa unterstützt Entschließungsantrag des Gesundheitsausschusses
Berlin (ots) - Der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages hat einen fraktionsübergreifenden Entschließungsantrag zur Überarbeitung der EU-Richtlinie zu den Berufsqualifikationen auf den Weg gebracht. Darin sprechen sich die Abgeordneten der verschiedenen Fraktionen mit überwiegender Mehrheit dagegen aus, die Anforderungen zur Pflegeausbildung durch die EU von zehn auf zwölf Schuljahre zu erhöhen.
"Die Ausbildung zu den Pflegeberufen in Deutschland hat sich bewährt und ist anerkannt", sagt Stephan Stracke MdB, EU-Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss. "Die Erhöhung der Zugangsvoraussetzungen von zehn auf zwölf Schuljahre ist der falsche Weg und wird daher zu Recht von der Bundesregierung auf europäischer Ebene abgelehnt. Andernfalls würden wir dem zunehmenden Fachkräftemangel in den nächsten Jahren nicht gerecht."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) begrüßt, dass Deutschland sich gegen eine Erhöhung der Zugangsvoraussetzungen ausspricht. Der bpa hatte sich bereits auf nationaler Ebene erfolgreich dafür eingesetzt, den Ausbildungszugang für junge Menschen nicht nur im Bereich der Krankenpflege, sondern insbesondere auch im Bereich der Altenpflege zu erleichtern, ohne die Ausbildungsanforderungen anzutasten. Angesichts der demografischen Entwicklung besteht bereits ein deutlicher Fachkräftemangel in den Pflegeeinrichtungen. Dieser wird sich in den kommenden Jahren dramatisch zuspitzen. Bis 2020 werden insgesamt mehr als 280.000 zusätzliche Pflegefachkräfte benötigt.
bpa-Präsident Bernd Meurer: "Wir können es uns daher nicht leisten, auf junge, motivierte Menschen zu verzichten, die mit ernsthaftem Interesse an diesen Zukunftsberuf herangehen. Eine erfolgreich abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung muss als Voraussetzung für die Pflegeausbildung gesetzlich garantiert bleiben - in Deutschland und in Europa."
Meurer weiter: "Andernfalls würden hierzulande nur noch Abiturienten eine Ausbildung in der Pflege beginnen können. Geeignete Real- und Hauptschulabsolventen wären erst mal außen vor. Das wäre ein fataler Rückschritt und in Zeiten eines dramatischen Fachkräftemangels das grundlegend falsche Signal."
Hintergrund:
Die Europäische Kommission arbeitet intensiv an der Neuauflage der europäischen Berufsanerkennungsrichtlinie 2005/36/EG, die beispielsweise auch die Zugangsvoraussetzungen für den Krankenpflegeberuf umfasst und mit der eine folgenschwere Änderung droht: Betrieben wird eine Heraufsetzung der Zugangsvoraussetzungen für die Krankenpflegeausbildung von zehn auf zwölf Schuljahre! In deren Folge ist auch eine Übertragung auf die Altenpflege zu befürchten.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca. 16.500 Ausbildungsplätze.
Quelle: Pressemitteilung vom 22.11.2011
Pressekontakt: Herbert Mauel, Bernd Tews, Tel.:+49 (30) 30 87 88 60
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Das anlässlich des Pflegetreffs am 13.05.2014 Herrn Bundesminister Gröhe übergebene Papier mit den
"Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014"
ist im Netz unter folgender Adresse verfügbar: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php

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