Notstand bei Pflege-Personal - Dormagen ist überall

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Notstand bei Pflege-Personal - Dormagen ist überall

Beitrag von Presse » 27.04.2010, 06:35

Dormagen
Notstand bei Pflege-Personal

VON ANDREAS GRÖHBÜHL

Dormagen (NGZ) - Während die Anzahl der Pflegeplätze in Dormagen ausreicht, ist es um das Fachpersonal in den Pflegeheimen schlecht bestellt. Die Einrichtungsleiter suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern.
....
Das Fachkräfteproblem gilt allerdings nicht allein für den stationären Pflegesektor. Er trifft auch für den ambulanten Bereich zu, sagt Norbert Kallen, Vorsitzender des Caritas-Verbands im Rhein-Kreis Neuss. "Und dieser Bereich wird für die zukünftige Pflege immer wichtiger."

Quelle: NGZ - Weiter lesen unter
http://www.ngz-online.de/dormagen/nachr ... 49709.html

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Pflegenotstand beenden

Beitrag von WernerSchell » 24.05.2010, 08:24

Siehe hierzu
Pflegenotstand beenden
viewtopic.php?t=14194
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

PflegeCologne
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Pflegenostand ist ein verzichtbarer Standard

Beitrag von PflegeCologne » 24.05.2010, 10:08

Hallo,
in der Tat, die Pflegenot ist nicht nur in einzelnen Einrichtungen auzumachen, sie ist mittlerweile flächendeckend zum Standard geworden. Ein Standard, auf den wir gerne alle verzichten wollen.
Machen wir doch einfach den Politikern "Feuer unterm Hintern". Nur sie werden die Not lindern oder - besser - beheben können. Druck auf die Pflegekräfte hilft nicht, verstärkt nur die Arbeitsunzufriedenheit, erhöht den Krankenstand usw.
MfG Pflege Cologene
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Pflegenostand ist ein verzichtbarer Standard

Beitrag von Gaby Modig » 25.05.2010, 06:52

PflegeCologne hat geschrieben: ... in der Tat, die Pflegenot ist nicht nur in einzelnen Einrichtungen auzumachen, sie ist mittlerweile flächendeckend zum Standard geworden. Ein Standard, auf den wir gerne alle verzichten wollen.
Machen wir doch einfach den Politikern "Feuer unterm Hintern". Nur sie werden die Not lindern oder - besser - beheben können. Druck auf die Pflegekräfte hilft nicht, verstärkt nur die Arbeitsunzufriedenheit, erhöht den Krankenstand usw. ...
Hallo Pflege Cologne,
ich denke auch, dass den Politikern die Pflegenot deutlicher vor Augen geführt werden muss. Denn nur diese Damen und Herren können die entsprechenden Vorschriften auf den Weg bringen, die entscheidende Änderungen bewirken.
Bedauerlicherweise erfährt die Pflege doch nicht die gehörige Aufmerksamkeit, wie andere Themen, z.B. der Ärztestreik. Pflege wird an Fehlern, Schäden, angeblich ungeeigneten Hilfskräften usw. fest gemacht. Positive Signale und Änderungsbereitschaften Fehlanzeige.
Aber, wir müssen dran bleiben und "trommeln". Vielleicht geschieht doch noch ein Wunder und die Verantwortlichen haben "Erleuchtungen" ?!
LB Grüße Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Gerhard Schenker
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Pflegenotstand - es müssen Stellen geschaffen werden !

Beitrag von Gerhard Schenker » 05.06.2010, 08:04

Die Forumstexte unter
viewtopic.php?t=7722
sind sicherlich auch hier interessant. Es geht letztlich immer um den Pflegenotstand!
Bettina Olbing hat geschrieben: ... der Mindestlohn in der Pflege wird vielerorts als Fortschritt "gefeiert". Ich halte davon aber wenig bis garnichts. Der Pflegemindestlohn wird null Probleme in der Pflege lösen. Die Träger werden und können nicht mehr Lohnkosten verfügbar machen. Daher wird es zu Umschichtungen kommen mit dem Ergebnis, dass wahrscheinlich abgebaut werden muss. Leidtragende sind dann die pflegebedürftigen Menschen - erneut.
Die Lösung für die Pflegeprobleme, die es zahlreich gibt, liegt anderswo. Mehr Personal, und zwar insgesamt deutlich besser bezahlt. Statt die ohnehin hohen Ärztevergütungen noch weiter anzuheben, brauchen wir mehr Geld für die Pflegenden. So einfach ist das. ...
Hallo Bettina,
ja so einfach ist das. Statt eine Pflegereform aus einem Guß zu erarbeiten, gibt es einen Flickenteppich mit Einzelmaßnahmen, die allenfalls nur ein wenig - punktoell - helfen.
Ich stimme der vielfach von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk geäußerten Auffassung zu, dass wir vorrangig erheblich mehr Pflegepersonal und dazu passende Personalberechnungssysteme brauchen. Nur so kommen wir weiter. Allerdings müssen die dann höheren Personalkosten auch refinanziert werden. Das wird zweifelsfrei teurer!
MfG G.Sch.
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

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Pflegemängel - Pflegenotstand vielfach die Ursache

Beitrag von WernerSchell » 08.08.2010, 08:16

Die Landesgesundheitsministerin NRW will angesichts der Mönchengladbacher Pflegemängel – siehe Forum: viewtopic.php?t=14377 – prüfen lassen, ob eine Eingreiftruppe gegen Missstände in der Pflege eingesetzt werden soll. Dazu berichtete die Rheinische Post am 23.07.2010:

Nach Vorfällen in Mönchengladbach -Ministerin für härtere Kontrolle der Pflegeheime
VON E. QUADBECK UND T. REISENER - zuletzt aktualisiert: 23.07.2010 - 08:05
(RP) Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hält die Kontrolle der Alten- und Pflegeheime in NRW für unzureichend. Das Ministerium bereitet eine Eingreiftruppe gegen Missstände in der Pflege vor.
…. (mehr)
http://www.rp-online.de/landtagswahl/na ... 85240.html

Für deutlich mehr Prüfungen hatte sich auch Willi Zylajew, MdB und pflegepolitischer Sprecher der Union im Bundestag, ausgesprochen. Aufgrund dieser Forderungen hat Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk am 03.08.2010 eine Pressemitteilung herausgegeben, in der deutlich gemacht wird, dass es vorrangig um mehr Pflegepersonal und weniger um noch mehr Prüfungen gehen muss. Die Pressemitteilung ist nachlesbar unter
viewtopic.php?t=14565 – Die Diskussionen dazu werden unter viewtopic.php?t=14568 geführt.

Am 19.07.2010 hat Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk der Landesregierung vorgeschlagen, einen „Beauftragten für die Belange der pflegebedürftigen Menschen“ (Ombudsmann /-frau) einzusetzen. Dies wäre aus vielerlei Gründen eine angemessene Maßnahme, ohne gleich mit der „Keule“ zu drohen.

Die Deutsche Hospiz Stiftung hat denn auch gleich nach der Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften gerufen. Eine absurde Vorstellung: Pflegemängel muss man nur analysieren. Dann wird man unschwer herausfinden, dass sie im Wesentlichen auf unzureichenden Personalausstattungen der Einrichtungen beruhen. Also kann die Lösung nur in besserer Personalbemessung bestehen. – Wer auf strafrechtliche Verfolgung statt auf Verbesserung der Pflege-Rahmenbedingungen setzt, ist auf dem Holzweg!

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Personalmangel bedroht Qualität der Pflege

Beitrag von ProPflege » 01.09.2010, 06:38

Die Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland vom 1.September 2010 befasst sich u.a. mit dem Thema
"Krankengespart: Personalmangel bedroht Qualität in der Pflege"
In dem Beitrag wird die Pflegenot exakt beschrieben. U.a. wird auch auf die entsprechenden Erklärungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk Bezug genommen!
Gut so.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

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