Oma soll ins Heim - Welche Rechte hat Enkeltochter?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Nina44
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Oma soll ins Heim - Welche Rechte hat Enkeltochter?

Beitrag von Nina44 » 20.08.2010, 18:56

Oma soll ins Heim - Welche Rechte hat Enkeltochter?

Hallo,

ich bin nicht sicher, ob ich auf dieser Seite richtig bin. Es geht um Folgendes: Meine Oma ist 92 Jahre alt und hat lebenslanges Wohnrecht in ihrem (Eltern) Haus. Meine Tante und mein Onkel sorgen super für Oma, keine Frage (meine Mutter kümmert sich um die organisatoridchen Dinge).

Meine Cousine wurde kürzlich von Ihrem Mann verlassen und benötigt für sich und die 3 Kinder eine Wohnung (nämlich die meiner Oma) was bedeutet, Oma soll ins Heim. Sie ist körperlich und geistig total fit.

Ich bin von Beruf Gedächtnistrainerin für Alzheimer- und Demenzkranke Menschen und habe im Rahmen meiner Ausbildung auch Pflegepraktika gemacht.

Ich würde Oma sofort zu uns nehmen, Platz haben wir genug aber sowohl Mutter und Tante sind dagegen. Ich habe das Gefühl, Oma wird für ihr hohes Alter bestraft.

Welche Möglichkeiten bleiben mir als Enkeltochter?

Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.
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Herbert Kunst
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Oma entscheidet grundsätzlich selbst

Beitrag von Herbert Kunst » 20.08.2010, 19:18

Hallo Enkeltochter Nina!

Im Fragetext fehlen einige Informationen, so dass nur unvollkommen geantwortet werden kann.
Wenn die Oma ein garantiertes Wohnrecht hat, muss es auch zur Geltung gebracht werden. Dann können nicht andere kommen, und die Berechtigte verdrängen.
Eine völlig andere Frage ist aber, ob die Oma noch optimal in ihrer Wohnung versorgt werden kann und vielleicht besser in einem Heim aufgehoben wäre.
Entscheidend ist für das weitere Vorgehen, ob die Oma noch im Vollbesitz der geistigen Kräfte ist. Wenn ja, ist ihr Wille maßgeblich, ob sie wohnen bleiben will oder nicht.
Ist die Oma nicht mehr entscheidungsberechtigt, muss es einen Bevollmächigten bzw. rechtlichen Vertreter geben. Dann hat dieser zu entscheiden, orientiert am Wohl der Oma.

Gruß
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Beitrag von Nina44 » 20.08.2010, 20:18

Ich verstehe, was du meinst. Aber meine Oma hat ein notariell beglaubigtes Wohnrecht auf Lebenszeit, das weiss ich sicher.

Leider ist es aber so, dass Oma sich nicht "auf die Hinterbeine" stellt, weil sie gegen die Töchter (so schlimm es ist, eine ist meine Mutter) nicht durchsetzen kann.
Sie kann sich selbst versorgen und ich habe sie getestet, sie ist in keinster weise dement. Nur traut sie sich nicht und sagt immer zu mir wenn ich nur näher bei dir wohnen könnte.

Ich habe durch meine Arbeit ser viele Erfahrungen gesammelt und Eindrücke gewohnnen. Hätte ich das Gefühl es ginge nicht mehr würde ich zustimmen.

Da ich in einem ähnlichen Beruf arbeite bin ich sicher, sie möchte daheim bleiben (meine Tante wohnt mit im Haus). Sie sagt es mir immer wieder.

Es bricht mir fast das Herz, glaube mir. Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal über diesen Punkt diskutieren müssen. In unserer Familie kennt man es nicht, sich einfach mal zu drücken un zu sagen ich hab dich lieb. Oma und ich sind die einzigen.

Hier geht es schlicht und einfach darum Oma muss weg, wie brauchen den Platz. Sie ist entscheidungsberechtigt und nicht mal in einer Pflegestufe. Ich komme sonst mit allem klar, aber diese Situition tut mir nur weh (und Oma auch).

Alles Liebe
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Oma soll aus ihrer Wohnung

Beitrag von Herbert Kunst » 21.08.2010, 07:08

Nina44 hat geschrieben: .... Hier geht es schlicht und einfach darum Oma muss weg, wie brauchen den Platz. Sie ist entscheidungsberechtigt und nicht mal in einer Pflegestufe. Ich komme sonst mit allem klar, aber diese Situition tut mir nur weh (und Oma auch). ....
Hallo Nina!

ich finde es ganz toll, wie sich eine Enkeltochter um die Oma kümmert und ihr Wohl im Auge hat. Da aber die Oma offensichtlich geistig und sonst noch "gut drauf" ist, muss sie sich selbst klar äußern und ggf. den Wünschen und Forderungen anderer Interessenten entgegen treten. Insoweit kann man sie in Gesprächen bestärken. Vielleicht ist es auch angezeigt, das Wohlergehen der Oma in weiteren familiären Diskussionen in den Vordergrund zu stellen. Ansonsten sehe ich kaum Möglichkeiten, irgendeine Hilfe zu organisieren. Das ginge nur, wenn die Oma klar Position beziehen würde. Dann könnte man sich ggf. - auch gerichtlich - für eine Durchsetzung ihrer Rechte einsetzen.
Vielleicht kann hier weiter diskutiert werden.

Gruß
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Oma entscheidet grundsätzlich selbst

Beitrag von PflegeCologne » 21.08.2010, 07:44

Guten Morgen Nina,

H.K. hat schon einige Hinweise zur Rechtslage gegeben. Ich denke, dass dem nichts hinzugefügt werden kann. Die Oma hat Rechte, und die muss sie im Zweifel auch selbst durchgesetzt haben wollen. - Noch eine andere Idee:
Wenn die Oma z.B. einer christlichen Kirche angehört, könntest Du den Pfarrer einmal vertraulich auf die Situation ansprechen und versuchen, ihn für Deine Sichtweise zu gewinnen. Vielleicht sieht dann der Pfarrer eine Möglichkeit, einmal einen Hausbesuch zu machen, um dann zufällig mit den Familienmitgliedern die Wohnverhältnisse und die zukünftige Versorgung der Oma anzusprechen.

MfG Pflege Cologne
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Beitrag von Nina44 » 21.08.2010, 11:38

Hallo Herbert,
vielen Dank, ich denke Du hast recht. Es ist scön wenn du Enkeltochter sagst und ich bin schon 45 !!!
Erschwerend kommt hinzu, (wie ich dir gestern schon sagte) dass wir keine dieser liebevollen Familien sind wie man es sich wünscht. Die Nachricht im Anschluss ist eine tolle Idee, ich war schon drauf unf dran meine eigene Familie zu verklagen.

Danke und alles iebe

OK, ich ziehe jetzt meine Brille auf, diese Rechtschreibfehler sind nicht mehr tragbar :oops: :oops:
Zuletzt geändert von Nina44 am 21.08.2010, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oma entscheidet grundsätzlich selbst

Beitrag von Nina44 » 21.08.2010, 11:44

PflegeCologne hat geschrieben:Guten Morgen Nina,

H.K. hat schon einige Hinweise zur Rechtslage gegeben. Ich denke, dass dem nichts hinzugefügt werden kann. Die Oma hat Rechte, und die muss sie im Zweifel auch selbst durchgesetzt haben wollen. - Noch eine andere Idee:
Wenn die Oma z.B. einer christlichen Kirche angehört, könntest Du den Pfarrer einmal vertraulich auf die Situation ansprechen und versuchen, ihn für Deine Sichtweise zu gewinnen. Vielleicht sieht dann der Pfarrer eine Möglichkeit, einmal einen Hausbesuch zu machen, um dann zufällig mit den Familienmitgliedern die Wohnverhältnisse und die zukünftige Versorgung der Oma anzusprechen.

MfG Pflege Cologne

Das ist eine tolle Idee, darauf bin ich noch nicht gekommen !! Oma war so lange sie konnte in der Kirchengemeinde aktiv und hat bei Ferien für die Zeltbuben (die sind heute alle zwischen 55 und 60 und besuchen sie regelmässig noch heute) gekocht, Altennachmittage organisiert etc. Superidee, tausend Dank !!!!

PS Entschuldigt meine Tippfehler, das passiert mir immer wenn ich aufgeregt bin :oops: :oops:
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Oma entscheidet grundsätzlich selbst

Beitrag von Herbert Kunst » 22.08.2010, 06:34

Hallo Nina!

die Anregung von Pflege Cologne finde ich auch hilfreich. Ich würde in dieser Richtung einmal Kontakte knüpfen und sehen, was denn möglich ist. Alles Gute!
Vielleicht gibt es hier demnächst eine erfolgreiche Rückmeldung?

Gruß
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Beitrag von Nina44 » 22.08.2010, 06:52

Lieber Herbert, zunächst einmal Guten Morgen !

Die Idee mit unserem Pfarrer fand ich auch gut, ich habe gestern (leider vergeblich) versucht, ihn zu erreichen. Da mir die Sache derart nahe geht habe ich heute Nacht mal wieder nicht geschlafen sondern gearbeitet.
Es wäre schlimm für mich wenn ich gegen meine Familie klagen müsste, aber ich habe echt das Gefühl sie warten nur. Ich weiss nicht ob du verstehst was ich meine, aber Oma ist Oma. Meine Mutter ist Beamtin und hat bis vor 1 Jahr gearbeitet, deshalb stehe ich Oma einfach näher.

Was ich aber in diesem Forum feststelle ist, man wird verstanden und versucht zu helfen. Klar ist die Sache noch lange nicht ausgestanden, aber diese mails, beispielsweise von dir, stärken mir doch den Rücken und gibt mir das Gefühl, nicht alleine zu sein.

Dafür danke ich dir von ganzem Herzen und hoffe, eines Tages auch für dich dasein zu können.

Alles Liebe
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk - Unterstützung

Beitrag von Herbert Kunst » 22.08.2010, 07:10

Hallo Nina,

es freut mich sehr, dass Du mit den hier gegebenen Informationen zufrieden bist. Ich lese und schreibe (sporadisch) seit vielen Jahren hier und hoffe, dass ich über die Jahre hinweg einigen Ratsuchenden mit vielerlei Hinweisen helfen konnte.
Wenn Du glaubst, hier gut "bedient" worden zu sein, kannst Du ja vielleicht einmal darüber nachdenken, ob Dir eine Unterstützung von Pro Pflege .... sinnvoll erscheint. Dazu gibt es einen Flyerhinweis unter
viewtopic.php?t=14148 und natürlich umfängliche Informationen unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de - Diese Initiative versteht sich als Interessenvertretung für pflegebedürftige Menschen (und die es noch werden).
Ich denke, dass wir uns alle dafür stark machen sollten, unsere unguten Pflege-Rahmenbedingungen verbessern zu helfen.

Gruß
Herbert Kunst
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Beitrag von Nina44 » 22.08.2010, 07:22

Lieber Herbert,

du kennst meinen Beruf. Aus den von dir genannten Gründen arbeite ich nicht auf einer Station sondern freiberuflich. Es ist schlimm, wie es zum Teil auf den Stationen zugeht. Der Beruf ist Knochenarbeit, die Zeit mit den Bewohnern zu plaudern (und sie lieben das) fehlt.

Wenn ich schon meine eigenen Handschuhe mitbringen muss und an keiner Wand ein Spender mit Desinfektionsmittel hängt, verstehe ich die Welt nicht mehr. Und sprich diese Punkte mal auf einer Stationsbesprechung an. Du würdest dich wundern.

Gestern schon habe ich mir Gedanken über einige Mitgliedschaften gemacht und werde tun was ich kann. Im Vergleich ist es sicher nicht viel, aber der stete Tropfen .......

Ich danke dir für alles.

PS Ich weiss warum ich wach bin, was ist deine Ausrede? :wink:
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Probleme anpacken und Verbesserungen anstreben

Beitrag von Herbert Kunst » 22.08.2010, 07:59

Was hilft das Weinen über so viele Übel in der Welt?
Es ist besser, sich aller Kräfte zu bedienen, um sie zu beheben.

Don Bosco
Quelle: viewtopic.php?t=14667
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Betreuungsbehörde - Hilfe für die Oma

Beitrag von Rita Reinartz » 25.08.2010, 07:00

Hallo Nina,
wenn Du trotz der vielfachen Hinweise im Interesse der Oma nicht weiter kommst, könntest Du ggf. auch bei der örtlichen Betreuungsbehörde vorsprechen (Kommune). Vielleicht hat man dort noch eine ergänzende Idee, wie man helfen kann.
Eigentlich ist diese Behörde nur zuständig, wenn es um Betreuungssituationen geht (§ 1896 ff. BGB). Aber möglicherweise hilft man auch außerhalb der Zuständigkeit?
Dein Engegemant finde ich einfach Klasse!
MfG Rita R.
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Betreuungsbehörde - Hilfe für die Oma

Beitrag von Nina44 » 25.08.2010, 14:35

Rita Reinartz hat geschrieben:Hallo Nina,
wenn Du trotz der vielfachen Hinweise im Interesse der Oma nicht weiter kommst, könntest Du ggf. auch bei der örtlichen Betreuungsbehörde vorsprechen (Kommune). Vielleicht hat man dort noch eine ergänzende Idee, wie man helfen kann.
Eigentlich ist diese Behörde nur zuständig, wenn es um Betreuungssituationen geht (§ 1896 ff. BGB). Aber möglicherweise hilft man auch außerhalb der Zuständigkeit?
Dein Engegemant finde ich einfach Klasse!
MfG Rita R.
Liebe Rita,
tausend Dank für Deinen tollen Tipp. Ich habe in der Nähe von Heilbronn einen ehemaligen Dozenten, der mir etwas Ähnliches sagte. Mein Problem im Moment ist (wie bei vielen Familien), meiner Familie klazumachen, dass ich Oma möchte, nicht das Geld. Wenn man da nicht aufpasst, bekommt man die interessantesten Dinge unterstellt.

Es ist einfach so, dass ich Oma früher nachts um 3.00 Uhr aus dem Bett holen konnte, wenn ich ein Problem hatte. Ich könnte Dir tausend Beispiele nennen. In der heutigen Gesellschaft ist bekannt, dass das Durchschnittsalter der Menschen sich erhöht hat. Aber soll sie hierfür bestraft werden? Ich betone noch einmal, meine Tante hat immer toll für Oma gesorgt und ich habe immer versucht, ihr etwas zurückzugeben. Aber die familiären Umstände meiner Cousine wiegen mehr und das darf nicht sein. Es ist Omas Elternhaus. Ich selbst habe 3 Kinder und weiss, dass man zuerst an deren Wohl denkt. Trotzdem muss ich hier stur bleiben, und ich habe einen tollen Mann und tolle Kinder, die mich unterstützen.(Es ist trotzdem schlimm für mich). Ich halte Dich auf dem Laufenden.

Nina
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Beitrag von Nina44 » 25.08.2010, 17:22

Nachtrag

Liebe Rita,

nochmal herzlichen Dank. Eines habe ich vergessen zu sagen:

Ich weiss nicht ob Du das Gefühl kennst, im Notfall die eigene Mutter und Tante zu verklagen. Es bringt mich fast um.Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen.

Ich bin in letzter Zeit extrem dünnhäutig und bei der kleinsten Kleinigkeit fange ich an zu heulen, was sonst nicht meine Art ist.

Ich habe meine Tochter (23) gefragt, woran sie sich aus ihrer Kinheit erinnert und wollte wissen, was ihr von mir am meisten in Erinnerung bleibt und sie erzählte mir Dinge, die ich zum Teil fast vergessen habe und wir haben viel gelacht.

Meine Mutter würde mich so etwas niemals fragen und wenn doch, würde sie sagen : Woher soll ich das noch wissen und warum frägst du so komisch, hast du nichs wichtigeres zu tun?

Als ich mich von meinem ersten Mann trennte stand mir meine Mutter nicht bei im Gegenteil, sie schrieb mir einen schlimmen Brief.
Oma sagte was brauchst du? Vor allem rief mich Oma jeden Abend an. Da sie ein hervorragendes Gedächtnis hat schrieb sie jeden Tag eine Liste mit Dingen die sie mir geschenkt hatte und wollte immer wissen: Hast du das mitgenommen? Das hast du von Opa und mir bekommen, es gehört dir.

Ich musste damals oft schmunzeln.

Sie war zu dem Zeitpunkt 87 Jahre alt. Obwohl sie streng gläubig ist habe ich von ihr diesbezüglich nie ein böses Wort gehört.

Ich wollte dir nur die Hintergründe erklären und merke, es stehen mir Tränen in den Augen. Aber ich bin in gewissen Dingen sehr stur und hoffe, das Oma doch zu uns kommt.

Alles Liebe

PS: Ich wollte dich nicht zutexten, entschuldige
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