Pflegepersonal-Monitoring NRW 2010 startet
Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) führt im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) im Rahmen der Landesberichterstattung für die Gesundheitsberufe eine landesweite Befragung in Einrichtungen des Gesundheitswesens durch. Erstmals werden zeitgleich sämtliche Krankenhäuser, Altenheime, ambulante Pflegedienste und Ausbildungsstätten zur Situation und Bedarfseinschätzung beim Pflegepersonal befragt. Die Studie wird von der Krankenhausgesellschaft, den Wohlfahrtsverbänden und den Verbänden privater Einrichtungen im Lande unterstützt. Tausende von Fragebögen werden in diesen Tagen an die Einrichtungen versandt.
Prof. Michael Isfort, Leiter der Studie, erklärte: "Dies ist eine bislang einmalige Möglichkeit für die Einrichtungen, ihre konkrete Personalsituation mitzuteilen. Mit den Berechnungsgrundlagen und Einschätzungen sollen der Personalbedarf und die Ausbildungsplatzzahlen für die Kranken-, Kinderkranken-, Alten- und Familienpflege für die kommenden Jahre vorausberechnet werden." Erstmals werden dazu nicht nur vorliegende Strukturdaten aus den verschiedenen Einrichtungen erhoben, sondern auch Einschätzungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen erfragt. Damit werden für die Landesberichterstattung für die Gesundheitsberufe Verfahren übernommen, die in industriellen und wirtschaftlichen Bereichen bereits genutzt werden. Die Ergebnisse werden bereits im Frühjahr 2010 veröffentlicht werden.
Über die konkrete Studie hinaus ist beabsichtigt, auf der Grundlage der Vollerhebung in den kommenden Jahren repräsentative Teilbefragungen in ausgewählten Einrichtungen durchzuführen. Damit soll ein regelmäßiges Pflegepersonal-Monitoring NRW eingeführt werden, das den Einrichtungen, Verbänden und der Politik rechtzeitig wichtige Signale vermittelt und so eine Sicherstellung der Versorgung mit qualifiziertem Personal in allen Bereichen der Pflege ermöglicht.
Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW in Köln (KatHO NRW) und beschäftigt rund zwanzig Mitarbeiter/innen. Direktor des Instituts ist Prof. Dr. Frank Weidner. Zu den Auftraggebern und Kooperationspartnern gehören Bundes- und Landesministerien, Stiftungen, Träger von Einrichtungen im Gesundheitswesen, Krankenkassen, Verbände, Kommunen, Hochschulen, wissenschaftliche Institute und weitere Einrichtungen. Zum Angebot des dip gehört das gesamte Spektrum der Forschung, Entwicklung, Evaluation, Beratung, wissenschaftlichen Begleitung und Gutachtenerstellung im Pflege- und Gesundheitswesen. Es betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.
Quelle: Pressemitteilung vom 4.11.2009
Prof. Dr. Michael Isfort, Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Isfort
Tel. 0 221/ 46 86 1 - 50
E-Mail: m.isfort@dip.de
Weitere Informationen:
http://www.dip.de/projekte/pflegearbeit-beruf/ - Projektinformation
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Pflegepersonal-Monitoring NRW 2010 startet
Moderator: WernerSchell
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Personalbemessungssystem muss her
Hallo Forum!
Es ist sehr zu begrüßen, dass sich das dip in Köln mit den Grundlagen für eine Personal-Vorausberechnung befasst. Es wird nämlich seit Jahren gefordert, ein vernünftiges Personalbemessungssystem für die Ermittlung des Pflegebedarfs einzuführen. Ein solches Bemessungssystem erscheint angesichts des Pflegenotstandes und der immer wieder beschriebenen "leeren Kassen" dringend geboten. Es muss daher aufgezeigt werden können, wie hoch der Bedarf an Pflegekräften ist, jetzt und in der Zukunft. Damit wird eine Grundlage geschaffen, zwischen weiter hohem Konsum und zuwendungsorienter Pflege zu wählen.
MFG Sabrina
Es ist sehr zu begrüßen, dass sich das dip in Köln mit den Grundlagen für eine Personal-Vorausberechnung befasst. Es wird nämlich seit Jahren gefordert, ein vernünftiges Personalbemessungssystem für die Ermittlung des Pflegebedarfs einzuführen. Ein solches Bemessungssystem erscheint angesichts des Pflegenotstandes und der immer wieder beschriebenen "leeren Kassen" dringend geboten. Es muss daher aufgezeigt werden können, wie hoch der Bedarf an Pflegekräften ist, jetzt und in der Zukunft. Damit wird eine Grundlage geschaffen, zwischen weiter hohem Konsum und zuwendungsorienter Pflege zu wählen.
MFG Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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Es handelt sich hier wohl um ein Missverständnis. Das Pflegepersonal-Monitoring hat leider überhaupt nichts mit dem geforderten Personalbemessungssystem zu tun.
Ein Personalbemessungssystem würde dazu dienen, festzulegen, wieviel Personal für eine angemessene Pflege notwendig wäre. Das würde bedeuten, dass die Personalschlüssel drastisch erhöht werden müßten. Die Politik tut aber genau das Gegenteil: Sie suggeriert eine angemessene Pflege, indem sie den Heimen gute Noten erteilt. Das wurde völlig zurecht schon als Volksverdummung bezeichnet.
Haben wir also einerseits das Problem, dass die Heime schon jetzt unterbesetzt sind und eigentlich ein enormer Personalbedarf bestünde, würde man die Lippenbekenntnisse von einer menschenwürdigen Pflege ernst nehmen, haben wir auch noch ein demograpisches Problem. Bei insgesamt sinkender Bevölkerung wird es immer mehr Pflegebedürftige geben. Diesem Problem, und nur diesem Problem dient das Pflegepersonal-Monitoring. Hier geht es nur darum, wie es gelingen kann, denn jetzt schon katastrophalen Ist-Zustand zu erhalten, also zu verhindern, dass es noch schlimmer wird.
Hier wird sich auch das Niveau zukünftiger Diskussionen einpendeln. Angesichts der Finanzkrise und der demographischen Entwicklung wird es wohl bald schon als heroische Tat verkauft, wenn sich die Zustände nicht verschlechtern.