Claus Fussek liegt mit seinen Sprüchen weiter daneben !

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Gaby Modig
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Claus Fussek liegt mit seinen Sprüchen weiter daneben !

Beitrag von Gaby Modig » 09.10.2009, 09:35

In einer Pressemitteilung des Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege e.V. ( http://www.abvp.de ) wird wieder einmal Claus Fussek zitiert. Erneut liegt er mit seiner nachfolgenden Bemerkung völlig daneben:

Zitat:
"Wir haben es geschafft, über Jahrzehnte mit permanentem Notstand die Pflege aufrechtzuerhalten", kritisierte Sozialpädagoge Claus Fussek. Es sei genug Geld im System, dies komme jedoch nicht bei der häuslichen Pflege an. Jetzt gelte es, ambulante Dienste zu stärken. Bisher werde das große Geschäft mit der stationären Versorgung gemacht, da laufe etwas falsch. --- Zitat Ende!

Dazu einige Anmerkungen:
Es ist keineswegs genug Geld im Pflegesystem. Denn die allseits gewünschte / geforderte zuwendungsoriente Pflege erfordert viel mehr Pflegefachpersonal. Dieses Personal muss auch besser bezahlt werden. Allein solche Erwägungen machen deutlich, dass es ohne zusätzliche Finanzmittel nicht geht. Wenn da jemand erklärt, es sei genug Geld im System, hat er schlicht keine Ahnung!
Wir brauchen auch weiterhin eine stationäre Heimpflege, sie muss sogar angesichts demografischer Folgerungen ausgebaut werden. Daran geht kein Weg vorbei. Gleichwohl muss auch die ambulante Pflege gestärkt werden. Das ist aber keine neue Erkenntnis, die auf Fussek`schen Feststellungen beruht. Das ist seit Jahren Bestandteil der gesetzlichen Vorgaben "ambulant vor stationär". Dass insoweit mehr getan werden muss, versteht sich. Aber ohne auskömmliche Finanzierung wird sich insoweit nichts ändern können. Ohne mehr Geld im System wird es bei der Minutenpflege bleiben.

MfG Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

ProPflege
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Pflegesysteme brauchen mehr Pflegefachpersonal

Beitrag von ProPflege » 09.10.2009, 09:52

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Anschreiben an den Arbeitgeber- und BerufsVerband Private Pflege e.V. (ABVP):

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu der o.a. Mitteilung wurde soeben in unserem Forum ein Text eingestellt. Den Text finden Sie unter:
viewtopic.php?p=47341#47341

Die an Claus Fussek geäußerte Kritik wird von hier ausdrücklich gebilligt, sie trifft exakt zu. Es wundert, dass Verbände diesen sog. Pflegekritiker immer wieder mit unsäglichen Behauptungen auftreten lassen. Er redet einmal pro Heime, dann pro ambulante Pflege - gerade, wie es gewünscht wird. Wenn er dann als Buchautor insgesamt von der "Pflegemafia" spricht, wird es mehr als bedenklich.

Natürlich muss die ambulante Pflege gestärkt werden. Vor allem muss die Angehörigenarbeit gestärkt werden. Aber bloß zu behaupten, es bedürfe lediglich einer Umverteilung des ausreichend vorhandenen Geldes zeigt von Unkenntnis!

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
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Cicero
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Claus Fussek liegt mit seinen Sprüchen weiter daneben !

Beitrag von Cicero » 10.10.2009, 08:35

Gaby Modig hat geschrieben: .... Es ist keineswegs genug Geld im Pflegesystem. Denn die allseits gewünschte / geforderte zuwendungsoriente Pflege erfordert viel mehr Pflegefachpersonal. Dieses Personal muss auch besser bezahlt werden. Allein solche Erwägungen machen deutlich, dass es ohne zusätzliche Finanzmittel nicht geht. Wenn da jemand erklärt, es sei genug Geld im System, hat er schlicht keine Ahnung!
Wir brauchen auch weiterhin eine stationäre Heimpflege, sie muss sogar angesichts demografischer Folgerungen ausgebaut werden. Daran geht kein Weg vorbei. Gleichwohl muss auch die ambulante Pflege gestärkt werden. Das ist aber keine neue Erkenntnis, die auf Fussek`schen Feststellungen beruht. Das ist seit Jahren Bestandteil der gesetzlichen Vorgaben "ambulant vor stationär". Dass insoweit mehr getan werden muss, versteht sich. Aber ohne auskömmliche Finanzierung wird sich insoweit nichts ändern können. Ohne mehr Geld im System wird es bei der Minutenpflege bleiben. ....
Hallo Forum!

Ich begrüße es sehr, dass hier von Frau Modig und Herrn Schell klar Position bezogen worden ist. In der Tat ist der angesprochene Pflegekritiker mit seinen Aussagen zu allem, was auch nur mit Pflege entfernt zu tun hat, nicht (mehr) akzeptabel. Die Äußerungen sind zum Teil so abwegig, dass sich eine Kommentierung fast erübrigt; die Äußerungen bedienen offensichtlich ein bestimmtes Publikum, das die Pflegediskussionen als Teil einer Show versteht.
Davon muss man sich abgrenzen und zur sachlichen Erörterung der wirklichen Probleme und der gebotenen Lösungsansätze zurückkehren. Dazu finde ich hier zahlreiche Beiträge - und dafür bin ich dankbar.

Es grüßt in diesem Sinne:
Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

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