Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe:
Resolution zur Überlastung professionell Pflegender
Über 6000 bayerische Mitglieder des Berufsverbandes für Gesundheits-, Kranken-, und Altenpflege haben in ihrer jüngsten Vollversammlung eine Protest-Note verfasst und öffentlich gemacht. In der so genannten „Münchner Resolution“ sprechen sie offen über die dramatische Situation in der Pflege. Rationierung fördere Burn-out und Patientengefährdung, warnt der DBFK-Landesverband Bayern.
Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK-Landesverbands Bayern dazu:. „Seit 1993 wurde massiv Pflegefachpersonal abgebaut. Während die Patientenzahl um über 2 Millionen stieg und 18 000 zusätzliche Ärzte eingestellt wurden“, so Biederbeck, „sind im gleichen Zeitraum von 1993 bis 2003 über 12 000 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen eingespart worden.“
Durch den Stress und den Mangel an qualifizierten Pflegenden steigen nachweislich arbeitsbedingte Verletzungen und Medikamentenfehler. In deutschen Altenheimen betrage das „Zeitbudget“ für einen Patienten durchschnittlich 26,5 Minuten pro Tag. Das bedeute dann nur mehr 55 Sekunden fürs Zähneputzen. Freundliche Worte, Höflichkeit und Menschenwürde werden so der Stechuhr geopfert.
Mit der Münchner Resolution schlagen die professionellen Pflegekräfte Alarm für mehr Fachpersonal im Interesse der Gesundheit der Patienten. (Quelle: CAREkonkret Woche 22, Titelthema. Die Ausgabe erscheint am nächsten Freitag.) http://www.vincentz.net/carekonkret/
Quelle: Mitteilung vom 5.6.2006
Ralph Wißgott
Unternehmensberatung Wißgott
Fachberatung für die ambulante Pflege
Persebecker Str. 4744227 Dortmund
http://www.uw-b.de
mailto:rw@uw-b.de
Tel.: 0231 / 7 76 54 30
Fax: 0231 / 7 76 54 33
Mobil: 0171 / 1 43 83 83
Resolution zur Überlastung professionell Pflegender
Moderator: WernerSchell
Rationierung in der Pflege - DBfK warnt
DBfK warnt in seiner MÜNCHNER RESOLUTION vor Rationierung in der Pflege
Der öffentliche Protest des Berufsverbandes richtet sich gegen untragbare Zustände an deutschen Gesundheitseinrichtungen. In seiner Münchner Resolution vom 26. April 2006 warnt der DBfK LV Bayern: Rationierung gefährdet Menschenleben. Insbesondere sind Personalmangel, immer neue Einsparungen und der skandalöse Ersatz von qualifiziertem Pflegepersonal durch ungelernte Kräfte nicht länger zu verantworten. Konsequenzen daraus sind zunehmende Folgeerkrankungen und steigende Mortalitätsraten. Eine aktuelle Untersuchung aus den USA zum gleichen Thema erbrachte den Beweis, dass eine Verschlechterung des Pflegenden-Patientenschlüssels von 1:4 auf 1:6 die Anzahl von lebensgefährlichen Komplikationen und Todesfällen um 2,3 % steigen lässt.
http://www.dbfk.de/bay/resolution.html
Der öffentliche Protest des Berufsverbandes richtet sich gegen untragbare Zustände an deutschen Gesundheitseinrichtungen. In seiner Münchner Resolution vom 26. April 2006 warnt der DBfK LV Bayern: Rationierung gefährdet Menschenleben. Insbesondere sind Personalmangel, immer neue Einsparungen und der skandalöse Ersatz von qualifiziertem Pflegepersonal durch ungelernte Kräfte nicht länger zu verantworten. Konsequenzen daraus sind zunehmende Folgeerkrankungen und steigende Mortalitätsraten. Eine aktuelle Untersuchung aus den USA zum gleichen Thema erbrachte den Beweis, dass eine Verschlechterung des Pflegenden-Patientenschlüssels von 1:4 auf 1:6 die Anzahl von lebensgefährlichen Komplikationen und Todesfällen um 2,3 % steigen lässt.
http://www.dbfk.de/bay/resolution.html
Personalbemessungsverfahren & Fachpersonalschlüssel
Ich denke, hier passt folgender Text hin:
DBfK fordert Personalbemessungsverfahren und Erhöhung des Fachpersonalschlüssels
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) fordert eine Erhöhung des Fachpersonalschlüssels und neue Personalbemessungsverfahren für Pflegeheime.
„Wir reagieren mit großer Sorge auf die erneuten Skandalmeldungen aus Pflegeheimen“, so Bundesgeschäftsführer Franz Wagner. Missstände in Heimen seien häufig eine Folge der völligen Überarbeitung des Personals. „Wir fordern daher von der Politik die Einführung eines Personalbemessungsverfahrens, das den tatsächlichen Pflegeaufwand berücksichtigt.“
In vielen Heimen wird es wegen des Kostendrucks für das Personal immer schwerer, eine gute Betreuung für die Bewohner zu leisten. Zu wenig ausgebildetes Personal ist für zu viele Bewohner verantwortlich. Dies überfordert viele Pflegekräfte im Alltag. „Das ist aber nicht die Schuld der Pflegekräfte, sondern ein Versäumnis der Träger, aber vor allem der Politik, die die Heimbetreiber nicht ausreichend mit Mitteln versorgen Die Folge ist die Einstellung von Billigpersonal ohne Ausbildung.“
Der Berufsverband fordert daher von der Politik aktive Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe, d.h. verbesserte Rahmenbedingungen und die Erhöhung der Ausbildungszahlen. Perspektivisch ist als Lösung die Erstausbildung von Pflegefachkräften an Hochschulen anzustreben, wie das weltweit üblich sei. Ansonsten drohe in Kürze in Deutschland ein neuer Pflegenotstand
http://www.dbfk.de/index.php?subaction= ... m=&ucat=10
http://www.forumsozialstation.de
DBfK fordert Personalbemessungsverfahren und Erhöhung des Fachpersonalschlüssels
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) fordert eine Erhöhung des Fachpersonalschlüssels und neue Personalbemessungsverfahren für Pflegeheime.
„Wir reagieren mit großer Sorge auf die erneuten Skandalmeldungen aus Pflegeheimen“, so Bundesgeschäftsführer Franz Wagner. Missstände in Heimen seien häufig eine Folge der völligen Überarbeitung des Personals. „Wir fordern daher von der Politik die Einführung eines Personalbemessungsverfahrens, das den tatsächlichen Pflegeaufwand berücksichtigt.“
In vielen Heimen wird es wegen des Kostendrucks für das Personal immer schwerer, eine gute Betreuung für die Bewohner zu leisten. Zu wenig ausgebildetes Personal ist für zu viele Bewohner verantwortlich. Dies überfordert viele Pflegekräfte im Alltag. „Das ist aber nicht die Schuld der Pflegekräfte, sondern ein Versäumnis der Träger, aber vor allem der Politik, die die Heimbetreiber nicht ausreichend mit Mitteln versorgen Die Folge ist die Einstellung von Billigpersonal ohne Ausbildung.“
Der Berufsverband fordert daher von der Politik aktive Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe, d.h. verbesserte Rahmenbedingungen und die Erhöhung der Ausbildungszahlen. Perspektivisch ist als Lösung die Erstausbildung von Pflegefachkräften an Hochschulen anzustreben, wie das weltweit üblich sei. Ansonsten drohe in Kürze in Deutschland ein neuer Pflegenotstand
http://www.dbfk.de/index.php?subaction= ... m=&ucat=10
http://www.forumsozialstation.de
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!
-
- Full Member
- Beiträge: 112
- Registriert: 14.11.2005, 09:10
Pflegende vergessen ihre eigene Gesundheit
Pflegende vergessen ihre eigene Gesundheit
viewtopic.php?t=4676&highlight=stress
Der Stress in der Pflege ist vielerorts nahezu unerträglich. Es wird nicht auf menschliche Bedürfnisse geachtet, nur die Kostenfaktor ist entscheidend. Kein Wunder, dass die Pflegenden leiden und durchschnittlich nur fünf Jahre im Beruf bleiben, dem Druck standhalten.
Wann endlich setzen sich die Erkenntnisse durch, dass dies so nicht weiter gehen kann? Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und menschenwürdige Versorgungssituationen für pflegebedürftige Menschen stehen teilweise nur auf dem Papier.
Wo sind die Verantwortlichen, die Klartext reden? Wo sind die Berufsverbände und Gewerkschaften, die ggf. bereit sind, auf die Straße zu gehen, um so aufzurütteln? Es kann doch nicht sein, dass allein die Ärzteschaft ihre Interessen lautstark in die gesellschaftlichen Diskussionen einbringt. Die Pflege muss sich zu Wort melden! Dort allein besteht Handlungsbedarf.
Karl Büser
viewtopic.php?t=4676&highlight=stress
Der Stress in der Pflege ist vielerorts nahezu unerträglich. Es wird nicht auf menschliche Bedürfnisse geachtet, nur die Kostenfaktor ist entscheidend. Kein Wunder, dass die Pflegenden leiden und durchschnittlich nur fünf Jahre im Beruf bleiben, dem Druck standhalten.
Wann endlich setzen sich die Erkenntnisse durch, dass dies so nicht weiter gehen kann? Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und menschenwürdige Versorgungssituationen für pflegebedürftige Menschen stehen teilweise nur auf dem Papier.
Wo sind die Verantwortlichen, die Klartext reden? Wo sind die Berufsverbände und Gewerkschaften, die ggf. bereit sind, auf die Straße zu gehen, um so aufzurütteln? Es kann doch nicht sein, dass allein die Ärzteschaft ihre Interessen lautstark in die gesellschaftlichen Diskussionen einbringt. Die Pflege muss sich zu Wort melden! Dort allein besteht Handlungsbedarf.
Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de
-
- Full Member
- Beiträge: 168
- Registriert: 13.11.2005, 16:46
Stress in der Pflege ist vielerorts nahezu unerträglich
Karl Büser schrieb:
> Der Stress in der Pflege ist vielerorts nahezu unerträglich. Es wird nicht auf menschliche Bedürfnisse geachtet, nur die Kostenfaktor ist entscheidend. Kein Wunder, dass die Pflegenden leiden und durchschnittlich nur fünf Jahre im Beruf bleiben, dem Druck standhalten. ... Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und menschenwürdige Versorgungssituationen für pflegebedürftige Menschen stehen teilweise nur auf dem Papier. Wo sind die Verantwortlichen, die Klartext reden? Wo sind die Berufsverbände und Gewerkschaften, die ggf. bereit sind, auf die Straße zu gehen, um so aufzurütteln? Es kann doch nicht sein, dass allein die Ärzteschaft ihre Interessen lautstark in die gesellschaftlichen Diskussionen einbringt. Die Pflege muss sich zu Wort melden! Dort allein besteht Handlungsbedarf. <
Guten Morgen allerseits!
Diese Ausführungen treffen genau die richtigen Punkte auf. Wir brauchen alle eine gut organisierte qualifizierte Pflege, aber niemand will sich dafür wirklich einsetzen. Die Pflegekräfte selbst müssen m.E. das Heft in die Hand nehmen und auf die Missstände in aller Deutlichkeit aufmerksam machen. Der Neusser Pflegetreff am 29.1.2008 war insoweit sehr wichtig:
viewtopic.php?t=7540
Die Politiker eiern nur herum und häscheln von einer "Porpakandeveranstaltung" zur anderen.
Viele BürgerInnen suchen nur den eigenen Vorteil (Geiz ist geil) und wundern sich dann, wenn im "Ernstfall" alles nicht so stimmt, wie man es theoretisch einkalkuliert hatte.
Man darf beträchtlich sauer sein über das, was bei der bundesdeutschen Pflege im Argen liegt. Das Hereinholen von Billigkräften aus dem Ostblock kann und darf nicht die Lösung sein.
Mit Gruß ins Forum
Dieter Radke
> Der Stress in der Pflege ist vielerorts nahezu unerträglich. Es wird nicht auf menschliche Bedürfnisse geachtet, nur die Kostenfaktor ist entscheidend. Kein Wunder, dass die Pflegenden leiden und durchschnittlich nur fünf Jahre im Beruf bleiben, dem Druck standhalten. ... Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und menschenwürdige Versorgungssituationen für pflegebedürftige Menschen stehen teilweise nur auf dem Papier. Wo sind die Verantwortlichen, die Klartext reden? Wo sind die Berufsverbände und Gewerkschaften, die ggf. bereit sind, auf die Straße zu gehen, um so aufzurütteln? Es kann doch nicht sein, dass allein die Ärzteschaft ihre Interessen lautstark in die gesellschaftlichen Diskussionen einbringt. Die Pflege muss sich zu Wort melden! Dort allein besteht Handlungsbedarf. <
Guten Morgen allerseits!
Diese Ausführungen treffen genau die richtigen Punkte auf. Wir brauchen alle eine gut organisierte qualifizierte Pflege, aber niemand will sich dafür wirklich einsetzen. Die Pflegekräfte selbst müssen m.E. das Heft in die Hand nehmen und auf die Missstände in aller Deutlichkeit aufmerksam machen. Der Neusser Pflegetreff am 29.1.2008 war insoweit sehr wichtig:
viewtopic.php?t=7540
Die Politiker eiern nur herum und häscheln von einer "Porpakandeveranstaltung" zur anderen.
Viele BürgerInnen suchen nur den eigenen Vorteil (Geiz ist geil) und wundern sich dann, wenn im "Ernstfall" alles nicht so stimmt, wie man es theoretisch einkalkuliert hatte.
Man darf beträchtlich sauer sein über das, was bei der bundesdeutschen Pflege im Argen liegt. Das Hereinholen von Billigkräften aus dem Ostblock kann und darf nicht die Lösung sein.
Mit Gruß ins Forum
Dieter Radke
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.
-
- Full Member
- Beiträge: 192
- Registriert: 25.11.2005, 15:01
Protest über die miesen Pflegebedingungen
Der Protest über die miesen Pflegebedingungen muss lauter vorgetragen werden. Dazu müssen auch mehr Pflegekräfte mobilisert werden. Die noch laufende Unterschriftenaktion "Uns reichts" darf nur ein erster Schritt sein. Danach müssen deutlichere Worte fallen. Jeden Tag aufs Neue gibt es Verschlechterungen, immer mehr Druck.
R.R.
R.R.