NEXT- Studie - Pflegekräftemangel & Ausstiege

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Uni Wuppertal

NEXT- Studie - Pflegekräftemangel & Ausstiege

Beitrag von Uni Wuppertal » 09.10.2003, 10:51

Warum will Pflegepersonal aus der Pflege aussteigen?

Erste Zwischenergebnisse einer groß angelegten europäischen Studie zur Entwicklung der Pflegeberufe (NEXT-Studie = nurses' early exit study) sind heute (Dienstag, 7. Oktober 2003) in Brüssel präsentiert worden.

Schon heute besteht in fast allen europäischen Ländern ein enormer Mangel an Pflegepersonal. Wegen der alternden Gesellschaft wird sich das in den nächsten 10 Jahren weiter verschärfen. Erste Zwischenergebnisse einer groß angelegten europäischen Studie zur Entwicklung der Pflegeberufe (NEXT-Studie = nurses' early exit study) sind heute (Dienstag, 7. Oktober 2003) in Brüssel präsentiert worden. Die Studie ist die weltweit größte internationale Längsschnittuntersuchung einer Berufsgruppe.
Erste Ergebnisse zeigen, dass in Deutschland fast jeder Fünfte ernsthaft daran denkt, den Pflegeberuf zu verlassen. Dabei handelt es sich insbesondere um Jüngere und Besserqualifizierte. Damit ist die Stimmung unter den Angehörigen der Pflegeberufe in Deutschland nach Großbritannien und gleichauf mit Italien unerwartet schlecht. In den Nachbarländern Niederlande und Belgien ist sie wesentlich besser. Dominierende Gründe für den Ausstiegswunsch sind in Deutschland häufig die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie und Unzufriedenheit mit dem Klima am Arbeitsplatz. Gleichzeitig wollen immer weniger junge Leute in der Pflege tätig werden. An einigen Krankenpflegeschulen können aus Mangel an qualifizierten Bewerber/innen nicht mehr alle Ausbildungsstellen besetzt werden. Hierzulande verlässt Pflegepersonal häufig vorzeitig den Pflegeberuf. NEXT untersucht Gründe, Umstände und Konsequenzen dieses vorzeitigen Berufsausstiegs. Von besonderem Interesse ist die Frage, welche Konsequenzen dieser Schritt für die betroffenen Personen sowie auch für die Pflegeeinrichtungen hat.
Fast 40 000 Krankenschwestern und -pfleger aus 585 Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten in 10 europäischen Ländern haben an der Befragung für die NEXT-Studie teilgenommen (Belgien, Deutschland, Finnland, Frank-reich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Slowakei). Mit dieser Resonanz wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen. Allein in Deutschland haben 3565 Pflegende aus 75 Einrichtungen auf die Befragung geantwortet.
Auffällig ist der große Unterschied zwischen einzelnen Pflegeeinrichtungen. Der Anteil derer, die aus der Pflege aussteigen wollen, schwankt je nach Einrichtung zwischen fünf und 50 Prozent. Offensichtlich gibt es attraktive und unattraktive Einrichtungen. Der Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen ist deutlich: Wo sie als schlecht empfunden werden, möchten mehr aus dem Beruf aussteigen.
Im europäischen Vergleich steht Deutschland bei den Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals eher ungünstig da. Dies zeigt sich insbesondere bei den Arbeitszeiten: 40 Prozent sind damit unzufrieden, so viel wie in keinem anderen Land. So müssen hierzulande mehr als ein Drittel aller Pflegenden mindestens sechsmal im Monat vor 5 Uhr früh aufstehen, um zur Arbeit zu gelangen. Solche Arbeitszeiten sind in Westeuropa eine Rarität, insbesondere in Holland, wo weniger als ein Prozent der Schwestern und Pfleger so früh aufstehen müssen.
Bereits in wenigen Wochen wird die zweite Befragungswelle in Europa anlaufen, die untersucht, wie sich Veränderungen bei der Arbeit auf Pflegepersonal auswirken. Die Studie wird bis Mitte 2005 laufen. Sie soll Grundlagen liefern, um gezielt Maßnahmen zur Verringerung des frühzeitigen Ausstiegs treffen zu können. Dass dies möglich ist, sieht man am Beispiel Finnland: Dort sind noch etwa ein Drittel aller Pflegenden über 50 Jahre alt (in Deutschland nur 12 Prozent). Die NEXT-Studie kann zeigen, dass sie - trotz messbarer körperlicher Einbußen - eine hohe Arbeitszufriedenheit haben und im Beruf verbleiben möchten. Vielleicht bietet NEXT die Möglichkeit - ähnlich wie Pisa - aus internationalen Vergleichen zu lernen, wobei die bisherigen Ergebnisse nahe legen, vor allem von Holland, Norwegen und Finnland.
Die NEXT-Studie wird mit 2 Millionen Euro von der EU finanziert. Die Koordination der europäischen Zusammenarbeit liegt bei PD Dr. med. Hans-Martin Hasselhorn und Prof. Dr. Bernd Hans Müller vom Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie der Universität Wuppertal. Die deutsche Befragung wird von Dipl. Pflegewirt Andreas Büscher vom Institut für Pflegewissenschaft der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH geleitet.

Kontakt:
Bergische Universität Wuppertal
Telefon +49 (0)202 439-2123
Fax +49 (0)202 439-3828
next@uni-wuppertal.de

Weitere Informationen unter
http://www.next-study.net

Quelle: Pressemitteilung der Universität Wuppertal vom 7.10.2003
http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=70035

Gast

Re: Entwicklung der Pflegeberufe - Ausstiege ?

Beitrag von Gast » 10.10.2003, 12:08

Ob man für die Beantwortung der Frage, ob und warum Pflegekräfte aus ihrem Beruf aussteigen, eine großangelegte Untersuchung braucht, darf hinterfragt werden.

Klar ist seit Jahrzehnten, dass in der Pflege überwiegend junge Frauen einsteigen, die einfach nach einigen Jahren Berufstätigkeit ihren Mittelpunkt in der eigenen Familie sehen (Heirat, Kinder usw.). Die Doppelbelastung ist dann oft nicht länger durchzustehen, man scheidet aus.

In den letzten Jahren kommt allerdings für alle Pflegekräfte der hohe Arbeitsdruck hinzu, der manchen zur Berufsaufgabe zwingt. Viele Pflegekräfte können ihr Verständnis von Pflege mit den tatsächlichen, zum Teil menschenunwürdigen, Bedingungen am Arbeitsplatz nicht mehr in Einklang bringen. Und hier liegt der Punkt, wo angesetzt werden muss.

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alanis78
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Re: Entwicklung der Pflegeberufe - Ausstiege ?

Beitrag von alanis78 » 11.10.2003, 17:33

Tja der Ausstieg naht und der Nachwuchs fehlt.... auch das ist für die Pflege in Deutschland keine Neuigkeit ...Warum sollten junge Menschen auch das alles mitmachen.. Wie ich schon einmal in einem Forumsbeitrag geschrieben habe, wird die Pflege nach einem Modell bezahlt das für mich an keiner Ecke verständlich ist... je älter ich bin desto mehr verdiene ich. Wo liegt hier z.b. die Logik Junge Arbeitnehmer werden geringfügig bezahlt obwohl sie genau wie ältere Kollegen arbeiten.Oft zeigen sie sogar mehr Initiative im Stationsalltag. Klar dass irgendwann der Frust kommt
Für ein Gehalt, das im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen einfach nur lächerlich ist, übernehmen wir riesige Verantwortung für Menschenleben (z.B. auf Intensivstationen), arbeiten an Wochenenden und Feiertagen sogar nachts. Die minimalen Zuschläge lassen wir uns dann auch noch versteuern und uns Weihnachts- und Urlaubsgeld streichen....
Im Gegensatz zu den meisten europäischen Länder ist die Ausbildung der Pflege auch noch recht bescheiden.Warum gibt es in Deutschland nicht die Möglichkeit einen höheren Schulabschluss gleichzeitig mit der Ausbildung zu machen, damit hätten wir für die Zukunft eine Alternative, uns in Studiengängen höher zu qualifizieren.Ich hoffe inständig das diese Studie auch unseren Politikern vorgelegt wird und sich darauf etwas ändert.Ideen gibt es genug , allein bei mir!!

Gruß Alanis

Gast

Next-Studie - Diskussion über Berufsausstieg

Beitrag von Gast » 22.02.2005, 22:23

Ausstieg vorprogrammiert?
Experten diskutieren an der Universität Witten/Herdecke über die Ergebnisse der Next-Studie, die u.a. analysiert, warum so viele Pflegekräfte vorzeitig den Beruf verlassen und was man tun kann, um dies zu ändern

Warum steigen so viele Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen vorzeitig aus ihrem Beruf aus? Wie sieht die Pflege der Zukunft aus? Wissenschaftlich fundierte Antworten auf diese Fragen gibt erstmals die so genannte Next-Studie (Nurses early exit study), für die insgesamt 40.000 Pflegekräfte in zehn Ländern Europas befragt wurden.

Danach ist eine nicht geringe Zahl der Berufsaussteiger an Konflikten zwischen häuslichen Anforderungen und der Arbeit gescheitert. Ein weiteres Ausstiegsmotiv waren die fehlenden persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Die NEXT-Studie gibt zudem Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeitssituation in der Pflege auf internationaler, nationaler und institutioneller Ebene. Die Ergebnisse der Studie stehen im Mittelpunkt der Tagung „Zukunft in der Pflege sichern – Zukunft der Pflege gestalten“, die am 24. Februar 2005 ab 9 Uhr an der Universität Witten/Herdecke stattfindet.

Veranstaltet wird die Konferenz vom Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke, dem Fachbereich D – Abt. Sicherheitstechnik, Arbeitssicherheit/Ergonomie der Bergischen Universität Wuppertal und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Tagungsort: Private Universität Witten/Herdecke, Campusbau, Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten

Das Konferenz-Faltblatt finden Sie als Download unter http://www.uni-wh.de/presse -> Materialien

Weitere Infos: Institut für Pflegewissenschaft, Herrn Andreas Büscher, Tel.: 02302/669-360, Frau Stephanie Stelzig, Tel.: 0251/5389495 | buescher@uni-wh.de | http://www.next-study.net [externer Link]

Quelle: Pressemitteilung vom 18.2.2005
Private Universität Witten/Herdecke


Gast

Re: Entwicklung der Pflegeberufe - Ausstiege ?

Beitrag von Gast » 23.02.2005, 12:50

Wahrscheinlich setze ich mich mit meinen Auffassungen in die "berühmten Nesseln", aber ein Forum, so denke ich, ist auch für gegensätzliche Standpunkte eine Plattform.
1. Die sooft beklagten Verhältnisse sind nicht so, wie sie plakativ beschrieben werden, in der weit überwiegenden Mehrheit der Altenheime wird eine gute, engagierte Arbeit geleistet. Nur ist es auch hier leider so, daß "schwarze Schafe" dieser Beurteilung im Wege stehen.
Mein Ärger: Es gibt zwar im Hinblick auf diese "schwazen Schafe" diverse Handlungsmöglichkeiten aber zu selten "knallharte Handlungsstrategien" = Schliessung der Einrichtung.
2. "Die Altenpflege", hier spreche ich einzig und allein von den unmittelbar Pflegenden, werden allzuoft von den verantwortlichen Gremien - hier spreche ich von Heimleitungen, Trägern, Trägerverbänden, Pflegekassen inkl. MDK, Politiker für vermeintliche oder tatsächliche Missstände als vorwiegend verantwortlich gemacht. Wie groß sind aber denn die Veratwortungskompetenzen des Mitarbeiters in der Pflege? Eine beschämende Diskussion. Neulich las ich z.B. die Klage eines Mitarbeiters, der, mit einer Hilfskraft, nachts für 75 Bewohner zuständig ist. Wer ist denn für diese Misere verantwortlich - der Nachtdienst?
3. Blindlings(alle Sehbehinderten bitte ich um Entschuldigung) haben sich Träger und Trägerverbände mit einer Überfrachtung des Bereichs "Pflege" durch zeitraubende, in dieser Form in der Regel nicht erforderlichen, zusätzlichen Aufgaben abgefunden. Meine Beispiele sind hier der Wust an Pflegeplanung und Pflegedokumentation oder eine ständig zunehmende Behandlungspflege.
4. In allen sozial- pflegerischen Berufsfeldern ist ein Generationenproblem zu erkennen. Wer kann heute noch die Aussage eines meiner Lehrer vor vielen Jahren akzeptieren:
"Wer in einen sozialen Beruf geht, muss sich damit abfinden, daß er einen großen Teil seiner persönlichen Freiheit aufgeben muss. Wer dazu nicht imstande ist, sollte nicht in einen sozialen Beruf gehen"!
Bei allzuvielen Mitarbeitern in der Pflege handelt es sich um freizeitorientierte und zudem vermindert belastbare Menschen, für die ihr Beruf "ein Broterwerb" wie jeder andere Beruf darstellt. Und genau hier liegt auch ein massiver Denkfehler. Anstatt bei schon geringen Mehrbelastungen gleich Klagelieder anzustimmen, sollte vielleicht in den Altenpflegeschulen auch "das Ärmelaufkrempeln" gelehrt werden.
Der Begriff "soziale Dienstleistung" geht eigentlich in der Regel viel zu locker über die Zungen. Ich definiere ihn mit "dienen" und leisten". Annehmlichkeiten sind allzuoft kein Thema, werden als selbstverständlich vorausgesetzt - bei Unannehmlichkeiten beginnen sofort die Klagelieder.
5. Oftmals bestehen in Heimen noch Führungsstrategien nach Gutsherrenart, zeitgemäße Personalentwicklungspläne haben "Pestcharakter". Und oftmals ist es in diesen Verhältnissen auch noch so, daß sich die tatsächlichen Leistungsträger (im Blick auf mitgeschleppte Problemfälle innerhalb des Kollegenkreises) fragen, ob sie sich zu den "Guten" oder "Doofen " zählen müssen. Wobei ja noch erwähnt werden muss, daß beide Seiten, sofern BAT oder AVR, gleiche Gehälter bekommen.
6. Ein letztes Wort zu dem Bereich "Pflegeberufe müssen frauen- u. familienfreundlicher abgeboten werden".
Einerseits haben sich selbstverständlich hier auch die Träger zu bewegen, d.h., flexible Angebote zu machen und wenn nicht, sollten sie dazu gesetzlich verpflichtet werden.
Andererseits lassen aber auch Frauen, die Männer allerdings auch, Realitätsmängel erkennen. Ein Dienstgeber, der sich mehrfach mit "dienstplanmässig - sturen Mitarbeitern" herumgeplagt hat, wird sich flexible Angebote "drei Mal" überlegen und das bedeutet allzuoft, nichts anzubieten. Eine Dauernachtwache beispielsweise, die, mit dem Verweis darauf, daß nur so ihre Kinder betreut sind, stur darauf besteht, nur Nachtwache vom 1. - 7. eines Monats machen zu können, wird sicherlich kein guter Beweis für Flexibilität sein.

Gast

Pflegekräfte - vorzeitige Berufsausstiege

Beitrag von Gast » 01.03.2005, 11:07

Antworten auf Frage, warum so viele Pflegekräfte vorzeitig ihrem Beruf aussteigen, gibt die so genannte Next-Studie (Nurses early exit study), für
die 40.000 Pflegekräfte in zehn Ländern Europas befragt wurden.

Siehe unter
http://www.next.uni-wuppertal.de/dt/NEXTq0dt2005.pdf
http://www.next.uni-wuppertal.de/dt/index_dt.htm

Gast

Schlechtes Image der Pflegeberufe

Beitrag von Gast » 05.03.2005, 18:04

Schlechtes Image der Pflegeberufe in Deutschland

Neueste Ergebnisse aus der mit zwei Millionen Euro von der EU finanzierten NEXT-Studie (NEXT = Nurses' early exit study) werfen die Frage auf: Woher soll das Pflegepersonal künftig überhaupt noch kommen?

Pflegepersonal sieht sich mit einem äußerst schlechten Image konfrontiert: 51 Prozent des deutschen Pflegepersonals bewerten das öffentliche Image ihrer Profession als schlecht. Das geht aus neuesten Erhebungen der Europäischen NEXT-Studie hervor (NEXT = Nurses' early exit study). In anderen Ländern ist die Einschätzung deutlich günstiger (Belgien 15 Prozent positiv, Niederlande, Finnland, Italien um die 20 Prozent). Lediglich in der Slowakei wird das Image von Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen noch schlechter eingeschätzt, nämlich von 61 Prozent der Befragten. Dort allerdings erklären sehr schlechte Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung dieses Ergebnis. Trotzdem ist die Arbeitsmotivation der Pflegenden hoch, Hauptmotiv ist ihre Arbeit mit Menschen: Drei Viertel von 2538 Befragten gaben das an.

Der Gesundheitssektor ist der Wirtschaftsbereich mit den größten erwarteten Zuwachszahlen in den kommenden Jahrzehnten. Um den damit verbundenen zusätzlichen Bedarf an Pflegepersonal decken zu können, muss die Pflege für junge Menschen endlich wieder eine attraktive Berufsperspektive werden, erläutert Privatdozent Dr.med. Hans-Martin Hasselhorn. Genau das aber wird nach Einschätzung der Befragten nicht der Fall sein: 63 Prozent der Befragten befürchten, dass sich die Attraktivität der Pflegeberufe in der jungen Generation in den nächsten zehn Jahren weiter verschlechtern wird.

Einrichtungen im Gesundheitsdienst sind mit strukturellen und administrativen Problemen konfrontiert. Dass es Unternehmen dennoch schaffen, für Beschäftigte zufrieden stellende und günstige Arbeitsbedingungen zu schaffen, zeigt die NEXT-Studie auch in Deutschland, wo sich etwa ein Viertel der 75 teilnehmenden Einrichtungen mit durchaus positiven Befragungsergebnissen auszeichnen. Beispielsweise arbeiten etwa 65 Einrichtungen des "Netzwerks Gesundheitsfördernder Krankenhäuser". e.V., Essen, nach Leitlinien, bei denen der Mitarbeiter im Zentrum steht.

Die dreijährige NEXT-Studie wird mit zwei Millionen Euro von der EU finanziert. Die Koordination der europäischen Zusammenarbeit in 10 Ländern der EU liegt bei Dr. Hasselhorn und Prof. Dr. Bernd Hans Müller vom Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie der Universität Wuppertal. Die deutsche Befragung wird von Dipl. Pflegewirt Andreas Büscher vom Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke gGmbH geleitet und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dortmund (DASA) unterstützt.

Kontakt:
NEXT-Studiengruppe
Bergische Universität Wuppertal
0202/439-2123, Fax -3828
Email next@uni-wuppertal.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.next-study.net

Quelle: Pressemitteilung der Universität Wuppertal, Michael Kroemer, vom 04.03.2005

Gast

Pflegende vermissen Anerkennung ihrer Arbeit

Beitrag von Gast » 08.03.2005, 10:41

Pflegende vermissen Anerkennung ihrer Arbeit
Next-Studie zeigt: Viele Menschen, die in der Pflege beschäftigt sind, denken über einen Berufsausstieg nach

KÖLN (ble). Fast jeder fünfte in der Pflege Beschäftigte in Deutschland überlegt, aus seinem Beruf auszusteigen. Das ist eines der Ergebnisse der Next-Studie, an der seit 2002 knapp 40 000 Pflegekräfte in zehn Ländern Europas teilgenommen haben. Sie befaßt sich mit den Motiven für den Berufsausstieg von Pflegenden. Next steht für "Nurses' early exit".

"Hauptgründe für den Wunsch auszusteigen, sind der Konflikt zwischen Familie und Arbeit und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten", sagt Privatdozent Dr. Hans-Martin Hasselhorn von der Bergischen Universität Wuppertal. Er ist wissenschaftlicher Leiter der Studie.

Im europäischen Vergleich empfinde zudem gerade deutsches Personal das Arbeitsaufkommen als besonders belastend. Einsparungen und Umstrukturierungen in den Einrichtungen trügen zu diesem Bild zusätzlich bei. "Für weitaus mehr als die Hälfte der Befragten hat sich das Arbeitsaufkommen spürbar erhöht", so Hasselhorn.

....
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... tik/pflege

Gast

Pflegeberufe schätzen ihr Image als schlecht ein

Beitrag von Gast » 09.03.2005, 10:09

Pflegeberufe schätzen ihr Image als schlecht ein

WUPPERTAL. Die Pflegekräfte in Deutschland schätzen das Image ihres Berufes durchweg kritisch ein: 51 Prozent des deutschen Pflegepersonals bewerten das öffentliche Image ihrer Profession als schlecht. Das geht aus neuesten Erhebungen der Europäischen NEXT-Studie hervor (NEXT = Nurses' early exit study).

Lediglich in der Slowakei wird das Image von Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen von noch mehr Pflegern und Krankenschwestern als negativ eingeschätzt, nämlich von 61 Prozent der Befragten. Dort allerdings erklären laut NEXT sehr schlechte Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung das Ergebnis.
....
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=19424

Gast

NEXT- Studie - Berufsausstieg bei Pflegepersonal

Beitrag von Gast » 09.03.2005, 22:41

Berufsausstieg bei Pflegepersonal
Arbeitsbedingungen und beabsichtigter Berufsausstieg bei Pflegepersonal in Deutschland und Europa

Die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa wird schwer wiegende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung haben. Langfristig stellt sich die Frage, wer die Pflegearbeit leisten wird, die in einer immer älter werdenden Gesellschaft erforderlich sein wird. In zahlreichen Ländern Europas verlassen die meisten Pflegekräfte den Pflegeberuf vorzeitig. Es stellt sich die Frage, was zu tun ist, um Pflegepersonal länger im Beruf zu halten.

In der Europäischen NEXT-Studie (nurses' early exit study, www.next-study.net) werden die Gründe und Umstände des vorzeitigen Ausstiegs aus dem Pflegeberuf untersucht. NEXT findet bis Mitte 2005 in zehn europäischen Ländern statt und wird von der Europäischen Kommission finanziert (QLK6-CT-2001-00475).

Im vorliegenden Band werden auf Grundlage der "NEXT-Basiserhebung" 2002/2003 (39.898 antwortenden Pflegekräfte aus 10 Ländern) erste Ergebnisse der NEXT-Studie zusammengestellt. Neben der Beschreibung der NEXT-Studie steht die Frage des beruflichen Ausstiegswunsches von Pflegepersonal im Mittelpunkt. Zwischen 8,8 % (Niederlande) und 36,2 % (Großbritannien) aller Befragten erwogen den Berufsausstieg aus der Pflege mindestens "mehrfach monatlich." In Deutschland waren dies 18,4 % der Antwortenden, vorwiegend jüngere und höher qualifizierte Beschäftigte.

In 17 Buchbeiträgen wird die Ausstiegsabsicht von 25 internationalen Autoren in Relation zu Arbeitsbelastungen (z.B. körperliche Belastung, Arbeitszeiten, Führung, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeit-Familie-Konflikt) und Arbeitsbeanspruchung (Arbeitsfähigkeit (mittels work ability index [WAI], Burnout) untersucht. Zusätzlich wird der beabsichtigte Berufsausstieg in Bezug auf die beiden Stressmodelle Demand-Control-Modell (Karasek & Theorell) und das Effort Reward Imbalance Model (Siegrist) analysiert.

Ein abschließendes Kapitel dient der Dokumentation der psychometrischen Daten der verwendeten Skalen.

Die gesamte Übersetzung "Berufsausstieg bei Pflegepersonal - Arbeitsbedingungen und beabsichtigter Berufsausstieg bei Pflegepersonal in Deutschland und Europa" steht Ihnen als pdf-Datei (1,1 MByte) zum Herunterladen zur Verfügung.

Schlagwörter:
Pflegepersonal, Arbeitsbedingungen, Berufsausstieg, Krankenhaus, Ambulante Pflegedienste, Pflegeheime, Deutschland, Europa

Übersetzung Ü 15
Berufsausstieg bei Pflegepersonal - Arbeitsbedingungen und beabsichtigter Berufsausstieg bei Pflegepersonal in Deutschland und Europa
ISBN 3-86509-247-0, 2005
168 S., 79 Abb., 47 Tab.
EUR 15,00

Diese Publikation ist in der Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erschienen und unter folgender Adresse oder über den Buchhandel zu beziehen:

Wirtschaftsverlag NW
Verlag für neue Wissenschaft GmbH
Postfach 10 11 10
D-27 511 Bremerhaven

Telefon (0471) 94544-0
Telefax (0471) 94544-88
E-Mail: vertrieb@nw-verlag.de

Quelle: Pressemitteilung vom 9.3.2005
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
http://www.baua.de/info/ue/ue15.htm

Gast

Next-Studie zur Entwicklung der Pflegeberufe

Beitrag von Gast » 18.03.2005, 20:42

Europäische Next-Studie zur Entwicklung der Pflegeberufe

Wuppertal (den). Warum steigen so viele Pflegekräfte vorzeitig aus ihrem Beruf aus? Antworten auf diese Frage gibt die "Nurses' early exit" - Studie, kurz "Next", an der seit 2002 knapp 40.000 Pflegekräfte aus Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie ambulanten Pflegediensten aus zehn Ländern Europas teilgenommen haben. Fast jeder fünfte in der Pflege Beschäftigte in Deutschland überlegt, aus seinem Beruf auszusteigen, so ein Ergebnis der Studie. Hauptgründe für den Ausstiegswunsch sind der Konflikt zwischen Familie und Arbeit und fehlende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade deutsches Personal beschreibt das Arbeitsaufkommen als besonders belastend. Ebenso vermissen viele Pflegende eine angemessene Anerkennung ihrer Arbeit. 51 Prozent der Befragten bewerten das Image ihres Berufs als schlecht. Die Studie ist die weltweit größte internationale Längsschnittuntersuchung einer Berufsgruppe und bietet neben ihren umfangreichen Ergebnissen auch Empfehlungen zur Verbesserung d
er Arbeitssituation in der Pflege. Die Ergebnisse können online unter http://download.baua.de/info/ue/ue15.pdf eingesehen werden. Weitere Infos zur Studie gibt es unter
http://www.next.uni-wuppertal.de/dt/index_dt.htm.

Quelle: Pressemitteilung des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) vom 17.3.2005

Gast

Pflegeberuf verlassen & Schulbildung

Beitrag von Gast » 13.05.2005, 12:26

Einfluss der Schulbildung auf den Wunsch, den Pflegeberuf zu verlassen

Autor/in: Bernd Albers, Martina Borger, Hans Martin Hasselhorn

Inhalt: Früheren Berichten zufolge wählen Pflegende mit einer Hochschulzugangsberechtigung den Pflegeberuf eher aus pragmatischen Gründen denn aus Interesse am Beruf. Insbesondere mangelnde berufliche Entwicklungsmöglichkeiten werden als Begründung für dieses geringe Interesse angeführt. Sollte dies zutreffen, wäre bei dieser Gruppe Pflegender mit einer erhöhten Fluktuation aus dem Pflegeberuf zu rechnen. Im vorliegenden Artikel wird anhand von Daten der NEXT-Studie (deutscher Ersterhebungsdatensatz 2002/3) untersucht, welche Beziehung zwischen dem erlangten Schulabschluss und dem Wunsch der Pflegenden, aus dem Beruf auszusteigen besteht. Insgesamt konnten die Angaben von 2731 Pflegenden mit einer dreijährigen Ausbildung analysiert werden.

Quelle: http://www.printernet.info/show.asp?id=547

Gast

Qualität der Pflege in Gefahr - Kostendruck

Beitrag von Gast » 24.05.2005, 12:07

Schwestern sehen Pflege in Gefahr - Darüber berichtet die Ärzte Zeitung unter Berufung auf dpa (23.5.2005).

Der Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) sieht die Qualität der Pflege wegen des wachsenden Kostendrucks im Gesundheitswesen in Gefahr. "Die menschenwürdige Pflege alter und hilfebedürftiger Menschen wird in Zeiten knapper Kassen immer schwieriger", kritisierte Verbandspräsidentin Sabine Schipplick beim Bundeskongreß ihrer Organisation in Hamburg. Patienten würden oft "nur als Kostenstelle betrachtet". Viele Kliniken arbeiten nur noch "mit einem gefährlichen Mangel an Personal".

Gast

Gefährlicher Personalmangel in der Pflege

Beitrag von Gast » 24.05.2005, 12:23

Präsidentin der Rotkreuzschwestern warnt: Gefährlicher
Personalmangel bedroht Patientenversorgung

Die Personalsituation in der Alten- und der Krankenpflege hat sich wegen des steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen weiter verschlechtert: „Viele Krankenhäuser arbeiten mit einem gefährlichen Minimum an Personal“, warnte Sabine Schipplick, Präsidentin des Verbandes der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) beim Abschluss ihres Bundeskongresses in Hamburg. Wegen des Kostendrucks im Gesundheitswesen würden viele Stellen „gar nicht oder erst sehr spät besetzt“. In der Altenpflege gebe es einen „massiven Nachwuchsmangel“, weil den ausbildenden Pflegeeinrichtungen das Geld fehle, um Ausbildungsverträge mit interessierten Jugendlichen abzuschließen. Verschärfend komme hinzu, dass schon heute Fort- und Weiterbildungen, die unerlässlich für die Qualität der Pflege sind, in vielen Bereichen nicht mehr stattfinden.
„Wir befürchten einen erheblichen Qualitätsverlust bei der Versorgung von Patienten“, unterstrich Schipplick. An die Gesundheitsministerkonferenz, die im Juni in Erlangen stattfinden wird, richtete sie den Appell: „ Bei der Qualifizierung von Pflegepersonal darf nicht gespart werden.“
Die aktuellen „Pflegebaustellen“ hat der Verband in einem Baustellenprotokoll zusammengefasst, das über die Homepage abgerufen werden kann.
Zum dreitägigen Bundeskongress der Rotkreuzschwestern sind rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland nach Hamburg gereist.

Der Verband ist die Dachorganisation von bundesweit 34 DRK-Schwesternschaften mit rund 21.000 Mitgliedern. Die Schwesternschaften sind unter anderem Träger von zahlreichen Krankenhäusern, Pflegeschulen sowie Alten- und Pflegeheimen.

Pressestelle: Carmen Planas Balzer Tel.: 030 / 847829-10, E-Mail: planasbc@drk.de, Mobil:
0178 / 4034367, Kongressbüro (18. – 20. Mai): Tel.: 040 / 808037-5032, Fax: 040 /
808037-5400
http://www.drk-schwesternschaften.de

Quelle: Pressemitteilung vom 20.5.2005
http://www.schwesternschaften.drk.de/pr ... /index.htm

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