Mann kämpft gegen Zustände in Pflegeheimen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Mann kämpft gegen Zustände in Pflegeheimen

Beitrag von Presse » 24.12.2006, 13:09

DER SPIEGEL (52/2006) - 22.12.2006
Artikel:

PFLEGE : Der freie Wille

Seit Jahren kämpft ein inzwischen 92-jähriger Mann um die Würde seiner Frau und gegen die Zustände in Pflegeheimen. Sie stürzte so oft, bis sie ins Koma fiel. Der Fall beleuchtet die Lage der 650 000 Heimbewohner und zeigt die Hilflosigkeit einer älter werdenden Gesellschaft.

Von Barbara Hardinghaus

....(Der Beitrag steht nicht im Netz zur Verfügung)

WernerSchell
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Initiative für menschenwürdige Pflege hilft

Beitrag von WernerSchell » 28.12.2006, 09:39

Initiative für menschenwürdige Pflege hilft

„Der Spiegel“ Nr. 52/2006 „Pflege – Der freie Wille“ (Seite 72ff.)

Der Bericht über die Lage der Heimbewohner zeigt die Probleme der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen nur unvollkommen auf. Die Not der pflegebedürftigen Menschen – und auch der Pflegenden – ist in Wirklichkeit noch größer. Wer sich in dieser Gesellschaft zum Pflegenotstand äußert oder gar für seine Überwindung eintritt, muss leider immer wieder die gebetsmühlenartigen Erklärungen der politisch und sonst Verantwortlichen über sich ergehen lassen, es handele sich doch nur um „Einzelfälle“.
Das wirkliche Ausmaß der Pflegemissstände wird aktuell beschrieben in einem Leitfaden des Landespräventionsrates NRW mit dem Titel „Gefahren für alle Menschen in der Pflege“ (April 2006) und in der Studie des Deutschen Instituts für Menschenrecht mit dem Titel „Soziale Menschenrecht älterer Personen in Pflege“ (August 2006). Daraus und aus anderen seriösen Berichten, z.B. des MDK, kann unschwer gefolgert werden, dass die sogenannten „Einzelfälle“ sich leicht auf eine Zahl von mehr als 200.000 mangelhaft versorgter hilfe- und pflegebedürftiger Menschen addieren lässt. 400.000 freiheitsbeschränkende Maßnahmen gibt es in der Pflege tagtäglich! Nur ein kleiner Teil davon kann als notwendig eingestuft werden. Viele solcher Rechtsverletzungen werden als pflegeerleichternde Maßnahmen eingestuft. Kein Wunder, dass man zu solchen Tricks greift, wenn man bedenkt, dass in der Pflege mindestens 20% Pflegekräfte fehlen und folgerichtig nur im Sekundentakt gepflegt werden kann; für soziale Zuwendung ist ohnehin kaum Zeit.
Der Ende 2005 gegründete Pflege-Selbsthilfeverband e.V. – http://www.pflege-shv.de – hat sich des Themas angenommen und kämpft bundesweit für eine Verbesserung der Pflege-Rahmenbedingungen. Zahlreiche Aktivitäten sind bereits angeschoben. Anwälte des Verbandes können bei Rechtsverletzungen gezielt eingesetzt werden.

Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und 2. Vorsitzender des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V., Harffer Straße 59, 41469 Neuss
Telefon 02131/150779
http://www.wernerschell.de

PS. Zum Thema finden Sie u.a. Informationen unter
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... pflege.htm
viewforum.php?f=3
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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