Zahl der Pflegebedürftigen verdoppelt sich im Rhein-Kreis Neuss
Siehe dazu den Bericht im Stadt-Kurier Neuss vom 30.09.2006
http://www.neuss-erfttal.de/images/zahl ... t_sich.jpg
Zahl der Pflegebedürftigen verdoppelt sich in Neuss
Moderator: WernerSchell
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Hilfe- und pflegebedürftige Menschen und Heimplätze
Dem Stadt-Kurier Neuss wurde folgende Leserzuschrift übermittelt:
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Hilfe- und pflegebedürftige Menschen und Heimplätze
Bereits heute gibt es Schwierigkeiten bei der Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen. Bedenkt man aber die Konsequenzen, die sich aus der demografischen Entwicklung zwangsläufig ergeben, werden sich viele heute noch ungelöste Probleme förmlich auftürmen. Allerdings muss bezweifelt werden, dass diesen Problemen mit der Schaffung von noch mehr Heimen bzw. Pflegeplätzen begegnet werden kann. Was wir wirklich brauchen, ist eine umfassende Sanierung der Pflegeversicherung. Bei der Zuordnung von Pflegestufen wird allein auf ganz bestimmte körperliche Defizite abgestellt, so dass oftmals ein dringend notwendiger (sozialer) Zuwendungsbedarf unberücksichtigt bleibt. Dies trifft vor allem die dementen bzw. alzheimerkranken Menschen. Dann enthält die Pflegeversicherung überzogene Anreize für eine stationäre Pflege. Dieses und anderes mehr bedarf dringend einer Änderung, so dass mehr hilfe- und pflegebedürftige Menschen ambulant, in ihrem Zuhause, angemessen weiter betreut werden können. Dabei ist auch die Eigenverantwortung des einzelnen Menschen und der Familien gefordert. So gilt es, zeitgerecht darüber nachzudecken, dass die Pflegeversicherung nur als "Teilkaskoversicherung" angelegt und eine ergänzende Vorsorge vonnöten ist (z.B. durch Abschluss einer Pflege-Zusatzversicherung). Unsere bürgerlich-rechtliche Werteordnung durch eine unbeschränkte Einschränkung der Unterhaltspflicht zu verändern, halte ich für einen Irrweg.
Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. sieht dringenden Handlungsbedarf in der Frage, wie können wir menschenwürdige Pflegebedingungen, ambulant und stationär, herstellen. Wenn man an solche Fragestellung sachgerecht heran geht, lösen sich manche Probleme in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen von selbst auf, so dass die Schaffung neuer Pflegeheime entbehrlich wird.
Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und 2. Vorsitzender des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V., Harffer Straße 59, 41469 Neuss. Internet: http://www.pflege-shv.de
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Hilfe- und pflegebedürftige Menschen und Heimplätze
Bereits heute gibt es Schwierigkeiten bei der Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen. Bedenkt man aber die Konsequenzen, die sich aus der demografischen Entwicklung zwangsläufig ergeben, werden sich viele heute noch ungelöste Probleme förmlich auftürmen. Allerdings muss bezweifelt werden, dass diesen Problemen mit der Schaffung von noch mehr Heimen bzw. Pflegeplätzen begegnet werden kann. Was wir wirklich brauchen, ist eine umfassende Sanierung der Pflegeversicherung. Bei der Zuordnung von Pflegestufen wird allein auf ganz bestimmte körperliche Defizite abgestellt, so dass oftmals ein dringend notwendiger (sozialer) Zuwendungsbedarf unberücksichtigt bleibt. Dies trifft vor allem die dementen bzw. alzheimerkranken Menschen. Dann enthält die Pflegeversicherung überzogene Anreize für eine stationäre Pflege. Dieses und anderes mehr bedarf dringend einer Änderung, so dass mehr hilfe- und pflegebedürftige Menschen ambulant, in ihrem Zuhause, angemessen weiter betreut werden können. Dabei ist auch die Eigenverantwortung des einzelnen Menschen und der Familien gefordert. So gilt es, zeitgerecht darüber nachzudecken, dass die Pflegeversicherung nur als "Teilkaskoversicherung" angelegt und eine ergänzende Vorsorge vonnöten ist (z.B. durch Abschluss einer Pflege-Zusatzversicherung). Unsere bürgerlich-rechtliche Werteordnung durch eine unbeschränkte Einschränkung der Unterhaltspflicht zu verändern, halte ich für einen Irrweg.
Der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. sieht dringenden Handlungsbedarf in der Frage, wie können wir menschenwürdige Pflegebedingungen, ambulant und stationär, herstellen. Wenn man an solche Fragestellung sachgerecht heran geht, lösen sich manche Probleme in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen von selbst auf, so dass die Schaffung neuer Pflegeheime entbehrlich wird.
Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und 2. Vorsitzender des Pflege-Selbsthilfeverbandes e.V., Harffer Straße 59, 41469 Neuss. Internet: http://www.pflege-shv.de