Ärzte: Rechte pflegebedürftiger Menschen stärken
(PdÄ) Die Situation der etwa zwei Millionen alten und pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird dem Anspruch auf ein Leben in Würde vielfach nicht gerecht. Darauf wies der 109. Deutsche Ärztetag vergangene Woche in Magdeburg hin. Der UN-Ausschuss über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte habe die Bundesregierung zuletzt im Jahr 2001 aufgefordert, bestehende Defizite im Bereich der Rechte auf Gesundheit, soziale Sicherheit und auf einen angemessenen Lebensstandard umgehend zu beheben. Trotzdem scheine im politischen Bewusstsein die Dringlichkeit dieser Frage nicht hinreichend verankert zu sein. Auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD sei über den Stellenwert dieses Problems nichts zu finden, heißt es im Beschluss des Ärztetages.
Deshalb forderten die Delegierten, dass Kontrollbegehungen in Pflegeheimen künftig häufiger und ohne Voranmeldung erfolgen sollten. Die Berichte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung sowie der Heimaufsicht sollten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus sei es wichtig, im Bereich der Pflege Leitlinien einzuführen; bei Verstößen und Mängeln sollten ordnungsrechtliche Maßnahmen ergriffen werden. Zudem müsse ein bundesweiter Ausbau von Beratungs- und Beschwerdestellen auf kommunaler Ebene erfolgen und damit eine Stärkung der Rechtsposition alter und pflegebedürftiger Menschen. Der Ärztetag wies darauf hin, dass die Wahrung der Menschenrechte bei pflegebedürftigen Personen auch eine präventive Funktion habe.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 1.6.2006
http://www.baek.de/25/10Pressemitteilun ... 06011.html
Ärzte: Rechte pflegebedürftiger Menschen stärken
Moderator: WernerSchell