Sterbehilfe-Automat im Seniorenheim vorgestellt
Verfasst: 09.09.2007, 07:10
Hamburg:
Ex-Justizsenator Kusch stellt Sterbehilfe-Automat im Seniorenheim vor
Hamburg (ALfA). Nach laengerer Medienpause sorgte der ehemalige Hamburger Justizsenator und Chef der Partei HeimatHamburg, Roger Kusch, erneut fuer Schlagzeilen zum Thema aktive Sterbehilfe. Wie die Welt in der Online-Ausgabe vom 5. September berichtete, hatte Kusch am 4. September in einem Seniorenheim im Hamburger Stadtteil den Prototypen eines Automaten vorgestellt, mit dem sich Sterbewillige ueber eine mit dem Gerat verbundene Spritze eine toedliche Injektion Kaliumchlorid verabreichen koennen. Damit wuerden seiner Ansicht nach "todkranken Sterbewilligen" die Moeglichkeit eingeraeumt, in Wuerde zu sterben. Dies sei legale Sterbehilfe und mit deutschen Gesetzen vereinbar, so Kusch. Kusch tritt schon seit laengerem fuer die Legalisierung der bislang in Deutschland verbotenen aktiven Sterbehilfe in Deutschland ein und sorgte immer wieder mit seinen Vorstoessen zur Sterbehilfe und durch diverse Skandale fuer Schlagzeilen.
Wie das Hamburger Abendblatt in der Onlineausgabe vom 5. September berichtete, habe Kusch betont, er wolle mit diesen Automaten Sterbewillige nicht zum Selbstmord ermuntern. "Ich werde keinen Versandhandel fuer solche Automaten gruenden", zitierte ihn das Blatt. Zur Herkunft des Automaten gab er an, er habe das Modell von einem deutschen Arzt gratis bekommen. Derlei medizinische Geraete seien in anderen Medizinbereichen laengst im Einsatz, etwa beim Spritzen von Insulin.
Umgehende Kritik kam von Michael Naumann, SPD-Spitzenkandidat fuer die Buergerschaftswahl 2008. Man koenne ueber Sterbehilfe nicht mit jemandem sprechen, der zugleich einen Toetungsapparat praesentiert, sagte er der "Welt" zufolge. Zudem schade das Auftreten von Kusch vor allem Hamburgs Bild in der Oeffentlichkeit. Fuer Naumann sei Kusch inzwischen zu einem "lebenden Skandal" geworden. Auch der Hamburger Erzbischof Werner Thissen kritisierte Kuschs Sterbehilfe-Automaten. Er bezeichnete das Geraet als eine "abscheuliche Verirrung".
Weitere Informationen:
Der Ex-Senator und der Sterbehilfe-Automat
Wahlkampf: Roger Kusch sorgte bei seinem Auftritt in einem Seniorenheim fuer Wirbel
Chef der Partei HeimatHamburg stellte Geraet vor, mit dem unheilbar Kranke sich selbst eine toedliche Injektion verabreichen koennen.
Von Ralf Nehmzow
HAMBURGER ABENDBLATT 05.09.2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/05/790330.html
Eine gruselige Vorstellung
Kommentar
Sterbehilfe ist das thematische Steckenpferd von Ex-Justizsenator Roger Kusch - doch dass der Wahlkaempfer nun unvermittelt oeffentlich Injektionsautomaten vorstellt, mit denen man aus dem Leben scheiden kann, ist schlicht zynisch.
HAMBURGER ABENDBLATT 05.09.2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/05/790293.html
Quelle: ALfA-Newsletter 34/07 vom 08.09.2007
Ex-Justizsenator Kusch stellt Sterbehilfe-Automat im Seniorenheim vor
Hamburg (ALfA). Nach laengerer Medienpause sorgte der ehemalige Hamburger Justizsenator und Chef der Partei HeimatHamburg, Roger Kusch, erneut fuer Schlagzeilen zum Thema aktive Sterbehilfe. Wie die Welt in der Online-Ausgabe vom 5. September berichtete, hatte Kusch am 4. September in einem Seniorenheim im Hamburger Stadtteil den Prototypen eines Automaten vorgestellt, mit dem sich Sterbewillige ueber eine mit dem Gerat verbundene Spritze eine toedliche Injektion Kaliumchlorid verabreichen koennen. Damit wuerden seiner Ansicht nach "todkranken Sterbewilligen" die Moeglichkeit eingeraeumt, in Wuerde zu sterben. Dies sei legale Sterbehilfe und mit deutschen Gesetzen vereinbar, so Kusch. Kusch tritt schon seit laengerem fuer die Legalisierung der bislang in Deutschland verbotenen aktiven Sterbehilfe in Deutschland ein und sorgte immer wieder mit seinen Vorstoessen zur Sterbehilfe und durch diverse Skandale fuer Schlagzeilen.
Wie das Hamburger Abendblatt in der Onlineausgabe vom 5. September berichtete, habe Kusch betont, er wolle mit diesen Automaten Sterbewillige nicht zum Selbstmord ermuntern. "Ich werde keinen Versandhandel fuer solche Automaten gruenden", zitierte ihn das Blatt. Zur Herkunft des Automaten gab er an, er habe das Modell von einem deutschen Arzt gratis bekommen. Derlei medizinische Geraete seien in anderen Medizinbereichen laengst im Einsatz, etwa beim Spritzen von Insulin.
Umgehende Kritik kam von Michael Naumann, SPD-Spitzenkandidat fuer die Buergerschaftswahl 2008. Man koenne ueber Sterbehilfe nicht mit jemandem sprechen, der zugleich einen Toetungsapparat praesentiert, sagte er der "Welt" zufolge. Zudem schade das Auftreten von Kusch vor allem Hamburgs Bild in der Oeffentlichkeit. Fuer Naumann sei Kusch inzwischen zu einem "lebenden Skandal" geworden. Auch der Hamburger Erzbischof Werner Thissen kritisierte Kuschs Sterbehilfe-Automaten. Er bezeichnete das Geraet als eine "abscheuliche Verirrung".
Weitere Informationen:
Der Ex-Senator und der Sterbehilfe-Automat
Wahlkampf: Roger Kusch sorgte bei seinem Auftritt in einem Seniorenheim fuer Wirbel
Chef der Partei HeimatHamburg stellte Geraet vor, mit dem unheilbar Kranke sich selbst eine toedliche Injektion verabreichen koennen.
Von Ralf Nehmzow
HAMBURGER ABENDBLATT 05.09.2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/05/790330.html
Eine gruselige Vorstellung
Kommentar
Sterbehilfe ist das thematische Steckenpferd von Ex-Justizsenator Roger Kusch - doch dass der Wahlkaempfer nun unvermittelt oeffentlich Injektionsautomaten vorstellt, mit denen man aus dem Leben scheiden kann, ist schlicht zynisch.
HAMBURGER ABENDBLATT 05.09.2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/05/790293.html
Quelle: ALfA-Newsletter 34/07 vom 08.09.2007