Sterbebegleitung: Ärzte und Pflegekräfte sind überfordert
Verfasst: 04.04.2007, 09:07
Sterbebegleitung: Ärzte und Pflegekräfte sind überfordert - BGW: Kaum Vorbereitung auf schwierige Situationen, große Hilflosigkeit
Den letzten Weg muss jeder alleine gehen. Doch er ist leichter, wenn er von einer mitfühlenden Person in vertrauensvoller Atmosphäre begleitet wird. Häufig fällt Pflegekräften und Ärzten diese Rolle zu. Eine Studie unter Beteiligung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigt, dass diese jedoch kaum auf diese Aufgabe vorbereitet und psychisch dadurch stark belastet sind.
In der Studie wurden in den letzten Jahren knapp 3.500 Pflegekräfte sächsischer Krankenhäuser, Pflegeheime und -dienste sowie Krankenhaus- und Hausärzte befragt. Je nach Untersuchungsgruppe gaben bis zu zwei Drittel an, dass der Umgang mit Sterbenden sie psychisch stark beansprucht. Die Belastung nimmt mit zunehmender Berufserfahrung keineswegs ab, sondern ist bei älteren Pflegekräften sogar noch stärker ausgeprägt. Gefragt wurde auch nach der Angst, nicht die richtigen Worte zu finden. Dies bestätigten 60 Prozent der Schwestern und Pfleger im Krankenhaus, 47 Prozent der Altenpflegekräfte bei ambulanten Pflegediensten und 39 Prozent in Heimen. „Oft weichen die Pflegekräfte Gesprächen mit den Patienten über den Tod aus“, erläutert BGW-Expertin Pamela Ostendorf. „Manche berichten, dass sie auch vor den Angehörigen Sterbender und Verstorbener regelrecht fliehen.“
Besonders Krankenpflegekräfte betonen, dass es für sie nicht genügend Fortbildungs- und Supervisionsangebote zur Sterbebegleitung und zu Fragen der Gesprächsführung gebe. Dabei belegt die Studie die positive Wirkung solcher Hilfen: Ärzte, Schwestern und Pfleger konnten danach deutlich sicherer mit Sterbenden umgehen und fühlten sich dabei weniger allein gelassen. „Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Sterbebegleitung schon von Anfang an, nämlich bei der Berufsausbildung, stärker berücksichtigt werden sollte“, betont Pamela Ostendorf von der BGW. „Dabei sollten vor allem Aspekte wie Gesprächsführung, Konfliktlösung und psychologische Betreuung im Mittelpunkt stehen.“
Quelle: Pressemitteilung vom 3.4.2007
http://www.bgw-online.de/internet/porta ... itung.html
Den letzten Weg muss jeder alleine gehen. Doch er ist leichter, wenn er von einer mitfühlenden Person in vertrauensvoller Atmosphäre begleitet wird. Häufig fällt Pflegekräften und Ärzten diese Rolle zu. Eine Studie unter Beteiligung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zeigt, dass diese jedoch kaum auf diese Aufgabe vorbereitet und psychisch dadurch stark belastet sind.
In der Studie wurden in den letzten Jahren knapp 3.500 Pflegekräfte sächsischer Krankenhäuser, Pflegeheime und -dienste sowie Krankenhaus- und Hausärzte befragt. Je nach Untersuchungsgruppe gaben bis zu zwei Drittel an, dass der Umgang mit Sterbenden sie psychisch stark beansprucht. Die Belastung nimmt mit zunehmender Berufserfahrung keineswegs ab, sondern ist bei älteren Pflegekräften sogar noch stärker ausgeprägt. Gefragt wurde auch nach der Angst, nicht die richtigen Worte zu finden. Dies bestätigten 60 Prozent der Schwestern und Pfleger im Krankenhaus, 47 Prozent der Altenpflegekräfte bei ambulanten Pflegediensten und 39 Prozent in Heimen. „Oft weichen die Pflegekräfte Gesprächen mit den Patienten über den Tod aus“, erläutert BGW-Expertin Pamela Ostendorf. „Manche berichten, dass sie auch vor den Angehörigen Sterbender und Verstorbener regelrecht fliehen.“
Besonders Krankenpflegekräfte betonen, dass es für sie nicht genügend Fortbildungs- und Supervisionsangebote zur Sterbebegleitung und zu Fragen der Gesprächsführung gebe. Dabei belegt die Studie die positive Wirkung solcher Hilfen: Ärzte, Schwestern und Pfleger konnten danach deutlich sicherer mit Sterbenden umgehen und fühlten sich dabei weniger allein gelassen. „Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Sterbebegleitung schon von Anfang an, nämlich bei der Berufsausbildung, stärker berücksichtigt werden sollte“, betont Pamela Ostendorf von der BGW. „Dabei sollten vor allem Aspekte wie Gesprächsführung, Konfliktlösung und psychologische Betreuung im Mittelpunkt stehen.“
Quelle: Pressemitteilung vom 3.4.2007
http://www.bgw-online.de/internet/porta ... itung.html