Medikationsfehler haben ernsthafte Folgen
Verfasst: 31.07.2006, 06:49
USA: Medikationsfehler haben ernsthafte Folgen
Computersystem könnte falsche Verschreibungen verhindern
Washington (pte/22.07.2006/06:15) - In den USA bekommen jährlich 1,5 Mio. Menschen falsche Medikamente verschrieben, mehrere tausend Menschen sterben an den Folgen von diesen vermeidbaren Medikationsfehlern. Das kostet den Staat etwa 3,5 Mrd. Dollar, wie aus dem gestern, Donnerstag, veröffentlichten Bericht "Preventing Medication Errors" des Institute of Medicine http://www.iom.edu hervorgeht. Dem Bericht zufolge sind Fehler in der Medikation so weit verbreitet, dass Krankenhauspatienten davon ausgehen können, pro Aufnahmetag mindestens einmal ein falsches Medikament verabreicht zu bekommen. Diese Rate sei jedoch in jedem Krankenhaus unterschiedlich und habe meistens keine ernsthaften Folgen, so der Bericht.
Der Bericht ist der vierte in einer Reihe von durchgeführten Analysen, aus denen hervorgeht, dass die Ineffizienz im Gesundheitswesen Menschenleben und Geld kostet, wie die New York Times berichtet. Der erste, im Jahre 1999 veröffentlichte Bericht "To err is human", löste viel Aufregung aus, da die Anzahl der Todesfälle infolge von medizinischen Fehlern auf 98.000 pro Jahr geschätzt wurde - mehr als alle Opfer von Verkehrsunfällen und Brustkrebs zusammen.
Direkt nach dem Erscheinen dieses ersten Berichts wurde vehement für Reformen der Gesundheitspflege plädiert, aber jetzt, sieben Jahre später, hat sich an der Situation noch immer nicht viel geändert. Automatisierte Medikamenten-Verordnungssysteme, die die korrekte Medikamentendosis berechnen, werden in nur sechs Prozent der amerikanischen Krankenhäuser angewendet. Sogar nur drei Prozent der Krankenhäuser führen elektronische medizinische Dossiers von ihren Patienten. Der Bericht empfiehlt jedoch, bis 2010 alle Verschreibungen elektronisch zu registrieren. Somit kann die Einnahme von schädlichen Medikamentenkombinationen vermindert werden.
Darüber hinaus fordert das Institut die US-Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln (FDA) http://www.fda.gov auf, die Informationsbroschüren, die unter den Patienten verteilt werden, zu verbessern und zu standardisieren. Verwirrende Informationen auf Medikamentenetiketten seien nämlich eine wichtige Ursache von Medikationsfehlern. Auch wird im Bericht vor der Anwendung von kostenlos verschafften Musterexemplaren von Medikamenten gewarnt. Diese Probestücke seien häufig unzureichend kontrolliert.
Von fünf Erwachsenen in den USA nehmen vier mindestens einmal pro Woche ein Medikament ein. Ein Drittel der Amerikaner nimmt sogar mindestens fünf verschiedene Medikamente ein. Mit dem rasanten Anstieg des Medikamentenkonsums habe logischerweise auch die Anzahl der Medikationsfehler zugenommen. "Effektive Strategien um solche Fehler vorzubeugen sind schon seit Jahren bekannt", erklärt Charles Inlander, Präsident der People's Medical Society http://www.peoplesmed.org und Co-Autor der Studie. Diese Strategien werden bisher jedoch kaum angewendet.
Quelle: Pressetext Deutschland, 22.7.2006
Computersystem könnte falsche Verschreibungen verhindern
Washington (pte/22.07.2006/06:15) - In den USA bekommen jährlich 1,5 Mio. Menschen falsche Medikamente verschrieben, mehrere tausend Menschen sterben an den Folgen von diesen vermeidbaren Medikationsfehlern. Das kostet den Staat etwa 3,5 Mrd. Dollar, wie aus dem gestern, Donnerstag, veröffentlichten Bericht "Preventing Medication Errors" des Institute of Medicine http://www.iom.edu hervorgeht. Dem Bericht zufolge sind Fehler in der Medikation so weit verbreitet, dass Krankenhauspatienten davon ausgehen können, pro Aufnahmetag mindestens einmal ein falsches Medikament verabreicht zu bekommen. Diese Rate sei jedoch in jedem Krankenhaus unterschiedlich und habe meistens keine ernsthaften Folgen, so der Bericht.
Der Bericht ist der vierte in einer Reihe von durchgeführten Analysen, aus denen hervorgeht, dass die Ineffizienz im Gesundheitswesen Menschenleben und Geld kostet, wie die New York Times berichtet. Der erste, im Jahre 1999 veröffentlichte Bericht "To err is human", löste viel Aufregung aus, da die Anzahl der Todesfälle infolge von medizinischen Fehlern auf 98.000 pro Jahr geschätzt wurde - mehr als alle Opfer von Verkehrsunfällen und Brustkrebs zusammen.
Direkt nach dem Erscheinen dieses ersten Berichts wurde vehement für Reformen der Gesundheitspflege plädiert, aber jetzt, sieben Jahre später, hat sich an der Situation noch immer nicht viel geändert. Automatisierte Medikamenten-Verordnungssysteme, die die korrekte Medikamentendosis berechnen, werden in nur sechs Prozent der amerikanischen Krankenhäuser angewendet. Sogar nur drei Prozent der Krankenhäuser führen elektronische medizinische Dossiers von ihren Patienten. Der Bericht empfiehlt jedoch, bis 2010 alle Verschreibungen elektronisch zu registrieren. Somit kann die Einnahme von schädlichen Medikamentenkombinationen vermindert werden.
Darüber hinaus fordert das Institut die US-Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln (FDA) http://www.fda.gov auf, die Informationsbroschüren, die unter den Patienten verteilt werden, zu verbessern und zu standardisieren. Verwirrende Informationen auf Medikamentenetiketten seien nämlich eine wichtige Ursache von Medikationsfehlern. Auch wird im Bericht vor der Anwendung von kostenlos verschafften Musterexemplaren von Medikamenten gewarnt. Diese Probestücke seien häufig unzureichend kontrolliert.
Von fünf Erwachsenen in den USA nehmen vier mindestens einmal pro Woche ein Medikament ein. Ein Drittel der Amerikaner nimmt sogar mindestens fünf verschiedene Medikamente ein. Mit dem rasanten Anstieg des Medikamentenkonsums habe logischerweise auch die Anzahl der Medikationsfehler zugenommen. "Effektive Strategien um solche Fehler vorzubeugen sind schon seit Jahren bekannt", erklärt Charles Inlander, Präsident der People's Medical Society http://www.peoplesmed.org und Co-Autor der Studie. Diese Strategien werden bisher jedoch kaum angewendet.
Quelle: Pressetext Deutschland, 22.7.2006