Nachruf Dr. Bach - auf ewig Angeklagte wegen Sterbehilfe
Verfasst: 27.01.2011, 11:53
Beiträge in Ergänzung zu
Aktive Sterbehilfe geleistet ? - Fall Dr. Bach
viewtopic.php?p=2302#2302
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Aus: pv-newsletter vom 25,1,2011 (von: http://www.patientenverfuegung.de):
Dr. Bach ist tot - die ewige Angeklagte konnte Druck nicht mehr standhalten
Sie hat in ihrer Wohnung Suizid begangen und wurde gestern tot aufgefunden.
Ihr Verteidiger Matthias Waldraff betont: „Ihr Gehen ist kein Schuldeingeständnis“. Vielmehr konnte sie dem zermürbenden Druck auf ihre Person durch jahrelange Anklage und Prozessdauer nicht länger standhalten. Wer könnte das nicht nachvollziehen?
In einer „Zwischenbilanz“ in der vorigen Woche präsentierte das Gericht sogar überraschend einen Mordvorwurf (wir berichteten ausführlich). Ohne diese Zwischenbilanz, die als brutal empfunden wurde und auch als „Deal“ zur Prozessverkürzung galt, „wäre meine Mandantin noch am Leben“, beklagt Waldraff.
Die pv-newsletter-Redaktion ist bestürzt und fragt sich: Welche Lektion haben wir aus ihrem Schicksal zu lernen? Sie starb im Alter von 61 Jahren. Spontan möchten wir Dr. Mechthild Bach den ihr gebührenden Respekt zollen. Was immer sie falsch gemacht haben mag, eine Mörderin war sie jedenfalls nicht.
Mechthild Bach hatte zum Prozessauftakt selbst ihre Unschuld beteuert und dabei das Recht jedes Menschen betont, "seinen Tod in Würde und angstfrei zu erleben". Mit dem Tod der Angeklagten wird das Verfahren nun eingestellt. Das Gericht hat sich eh längst als falscher Ort für eine Klärung erwiesen.
Zu fordern ist eine endlich offen geführte Debatte über den Grenzbereich der aktiven indirekten Sterbehilfe. Vor allem die Palliativmedizin ist dazu gefordert - wie wird in jedem Einzelfall das beurteilt, was Dr. Bach getan oder unterlassen hat? Ausführliche Patientenakten dazu dürften ja jetzt zugänglich sein.
Nachruf:
Die ewige Angeklagte auf der verzweifelten Suche nach Zuversicht ;
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... Zuversicht
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Immerhin ein Palliativprofessor hat bereits reagiert: Professor Friedemann Nauck, Palliativmediziner an der Uniklinik Göttingen, äußerte sich betroffen über den Tod Bachs.
Eines der großen Probleme sei, dass Ärzte am Bett von Sterbenden verunsichert und alleine gelassen würden, so Nauck gegenüber der Ärztezeitung: "Bei der Palliativ- und Schmerzmedizin kann Unsicherheit dazu führen, dass Ärzte sagen: Bloß nicht zu viele Schmerzmittel!"
Und: "Vor diesem Hintergrund hätte ich mir sehr gewünscht, dass die Vorwürfe gegen Frau Bach völlig hätten aufgeklärt werden können."
Kommentare zum Mordvorwurf des Gerichts in der Woche vor ihrem Tod und Kommentare nach ihrem Tod:
http://www.patientenverfuegung.de/info- ... kommentare
Aktive Sterbehilfe geleistet ? - Fall Dr. Bach
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Aus: pv-newsletter vom 25,1,2011 (von: http://www.patientenverfuegung.de):
Dr. Bach ist tot - die ewige Angeklagte konnte Druck nicht mehr standhalten
Sie hat in ihrer Wohnung Suizid begangen und wurde gestern tot aufgefunden.
Ihr Verteidiger Matthias Waldraff betont: „Ihr Gehen ist kein Schuldeingeständnis“. Vielmehr konnte sie dem zermürbenden Druck auf ihre Person durch jahrelange Anklage und Prozessdauer nicht länger standhalten. Wer könnte das nicht nachvollziehen?
In einer „Zwischenbilanz“ in der vorigen Woche präsentierte das Gericht sogar überraschend einen Mordvorwurf (wir berichteten ausführlich). Ohne diese Zwischenbilanz, die als brutal empfunden wurde und auch als „Deal“ zur Prozessverkürzung galt, „wäre meine Mandantin noch am Leben“, beklagt Waldraff.
Die pv-newsletter-Redaktion ist bestürzt und fragt sich: Welche Lektion haben wir aus ihrem Schicksal zu lernen? Sie starb im Alter von 61 Jahren. Spontan möchten wir Dr. Mechthild Bach den ihr gebührenden Respekt zollen. Was immer sie falsch gemacht haben mag, eine Mörderin war sie jedenfalls nicht.
Mechthild Bach hatte zum Prozessauftakt selbst ihre Unschuld beteuert und dabei das Recht jedes Menschen betont, "seinen Tod in Würde und angstfrei zu erleben". Mit dem Tod der Angeklagten wird das Verfahren nun eingestellt. Das Gericht hat sich eh längst als falscher Ort für eine Klärung erwiesen.
Zu fordern ist eine endlich offen geführte Debatte über den Grenzbereich der aktiven indirekten Sterbehilfe. Vor allem die Palliativmedizin ist dazu gefordert - wie wird in jedem Einzelfall das beurteilt, was Dr. Bach getan oder unterlassen hat? Ausführliche Patientenakten dazu dürften ja jetzt zugänglich sein.
Nachruf:
Die ewige Angeklagte auf der verzweifelten Suche nach Zuversicht ;
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... Zuversicht
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Immerhin ein Palliativprofessor hat bereits reagiert: Professor Friedemann Nauck, Palliativmediziner an der Uniklinik Göttingen, äußerte sich betroffen über den Tod Bachs.
Eines der großen Probleme sei, dass Ärzte am Bett von Sterbenden verunsichert und alleine gelassen würden, so Nauck gegenüber der Ärztezeitung: "Bei der Palliativ- und Schmerzmedizin kann Unsicherheit dazu führen, dass Ärzte sagen: Bloß nicht zu viele Schmerzmittel!"
Und: "Vor diesem Hintergrund hätte ich mir sehr gewünscht, dass die Vorwürfe gegen Frau Bach völlig hätten aufgeklärt werden können."
Kommentare zum Mordvorwurf des Gerichts in der Woche vor ihrem Tod und Kommentare nach ihrem Tod:
http://www.patientenverfuegung.de/info- ... kommentare