Superwahljahr - Politische Aktionen der Ärzteverbände
Verfasst: 04.02.2009, 17:55
Politische Aktionen von Hartmannbund und Medi-Verbund
Verbände erklären Superwahljahr für eröffnet
04.02.09 - Sechzehn Wahlen wird es in diesem Jahr in Deutschland geben, darunter die Bundestagswahl und fünf Landtagswahlen. Wütend über den Gesundheitsfonds wollen die Ärzteverbände die Chance nutzen, der Großen Koalition einen Denkzettel zu verpassen. Die Aktionen rollen bereits an.
Der Hartmannbund will die Bundestagswahl in die Wartezimmer holen. Unter dem Motto "wahlweise gesund" sollen die Ärzte bundesweit ihren Patienten deutlich machen werden, dass sie mit ihrer Wahlentscheidung am 27. September auch über das Gesundheitssystem der Zukunft abstimmen werden.
"Dabei werden wir in erster Linie nicht die Parteien als anonyme Institutionen, sondern jeden einzelnen Kandidaten ins Visier nehmen", verspricht Verbandschef Kuno Winn. Geplant sind über ein halbes Jahr hinweg regionale, landesspezifische und auf Bundesebene angelegte Aktionen und Veranstaltungen.
Schulterschluss mit den Patienten gesucht
Die Strategie lautet: Betroffenheit schaffen. Der Anspruch der Bürger auf eine selbstbestimmte, individuelle und an den Möglichkeiten moderner Medizin orientierte Versorgung soll betont werden. "Wir werden unsere Patienten dafür sensibilisieren, dass diese Versorgung künftig nur noch möglich ist, wenn die Politik grundsätzlich andere Weichen stellt", meint Winn.
Der Hartmannbund stellt den Ärzten dafür Informationsmaterial und Plakate für die Wartezimmer bereit. Weiterer Pfeiler der Kampagne sollen direkte "Konfrontationen" der Ärzte und Patienten mit ihren Wahlkreiskandidaten sein. "Wir werden dafür sorgen, dass unsere Politiker im Schatten der Finanzkrise sich nicht vor dem Thema Gesundheitspolitik drücken können", gelobte Winn.
GKV-Ausstieg soll in die heiße Phase gehen
Der Medi-Verbund setzt derweil zumindest in Baden-Württemberg immer noch entschieden auf das Szenario GKV-Ausstieg. Sollte dieses Wagnis gelingen, ginge freilich ein Erdbeben durch die ganze Republik. Verbandschef Werner Baumgärtner hatte bereits Anfang letzten Jahres beim Ausstieg auf die Honorar-Situation 2009 und die Bundestagswahl gesetzt.
Um ein deutliches politisches Zeichen zu setzen und die Landesregierung zur Unterstützung des Ausstiegsprojektes zu überreden, will Medi am 11. März die Stuttgarter Schleyer-Halle füllen. Dafür sollten sich Ärzte aller Fachgruppen bei dem Verbund anmelden.
"Wir brauchen volle Körbe, vorher sind wir ein Papiertiger und brauchen über einen Systemausstieg nicht zu reden", stellt Baumgärtner klar. Es werde allerdings "Zeit, Geduld, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen erfordern, um die politisch Verantwortlichen, aber auch die Gegner in den eigenen Körperschaften zu einer Kursänderung zu zwingen."
HB / Medi / chy
Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 513478.htm
Siehe auch unter
Hartmannbund-Kampagne zur Bundestagswahl 2009 wird Gesundheitspolitik in die Wartezimmer tragen
http://www.hartmannbund.de/start.php?ac ... ll&id=4860
Verbände erklären Superwahljahr für eröffnet
04.02.09 - Sechzehn Wahlen wird es in diesem Jahr in Deutschland geben, darunter die Bundestagswahl und fünf Landtagswahlen. Wütend über den Gesundheitsfonds wollen die Ärzteverbände die Chance nutzen, der Großen Koalition einen Denkzettel zu verpassen. Die Aktionen rollen bereits an.
Der Hartmannbund will die Bundestagswahl in die Wartezimmer holen. Unter dem Motto "wahlweise gesund" sollen die Ärzte bundesweit ihren Patienten deutlich machen werden, dass sie mit ihrer Wahlentscheidung am 27. September auch über das Gesundheitssystem der Zukunft abstimmen werden.
"Dabei werden wir in erster Linie nicht die Parteien als anonyme Institutionen, sondern jeden einzelnen Kandidaten ins Visier nehmen", verspricht Verbandschef Kuno Winn. Geplant sind über ein halbes Jahr hinweg regionale, landesspezifische und auf Bundesebene angelegte Aktionen und Veranstaltungen.
Schulterschluss mit den Patienten gesucht
Die Strategie lautet: Betroffenheit schaffen. Der Anspruch der Bürger auf eine selbstbestimmte, individuelle und an den Möglichkeiten moderner Medizin orientierte Versorgung soll betont werden. "Wir werden unsere Patienten dafür sensibilisieren, dass diese Versorgung künftig nur noch möglich ist, wenn die Politik grundsätzlich andere Weichen stellt", meint Winn.
Der Hartmannbund stellt den Ärzten dafür Informationsmaterial und Plakate für die Wartezimmer bereit. Weiterer Pfeiler der Kampagne sollen direkte "Konfrontationen" der Ärzte und Patienten mit ihren Wahlkreiskandidaten sein. "Wir werden dafür sorgen, dass unsere Politiker im Schatten der Finanzkrise sich nicht vor dem Thema Gesundheitspolitik drücken können", gelobte Winn.
GKV-Ausstieg soll in die heiße Phase gehen
Der Medi-Verbund setzt derweil zumindest in Baden-Württemberg immer noch entschieden auf das Szenario GKV-Ausstieg. Sollte dieses Wagnis gelingen, ginge freilich ein Erdbeben durch die ganze Republik. Verbandschef Werner Baumgärtner hatte bereits Anfang letzten Jahres beim Ausstieg auf die Honorar-Situation 2009 und die Bundestagswahl gesetzt.
Um ein deutliches politisches Zeichen zu setzen und die Landesregierung zur Unterstützung des Ausstiegsprojektes zu überreden, will Medi am 11. März die Stuttgarter Schleyer-Halle füllen. Dafür sollten sich Ärzte aller Fachgruppen bei dem Verbund anmelden.
"Wir brauchen volle Körbe, vorher sind wir ein Papiertiger und brauchen über einen Systemausstieg nicht zu reden", stellt Baumgärtner klar. Es werde allerdings "Zeit, Geduld, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen erfordern, um die politisch Verantwortlichen, aber auch die Gegner in den eigenen Körperschaften zu einer Kursänderung zu zwingen."
HB / Medi / chy
Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 513478.htm
Siehe auch unter
Hartmannbund-Kampagne zur Bundestagswahl 2009 wird Gesundheitspolitik in die Wartezimmer tragen
http://www.hartmannbund.de/start.php?ac ... ll&id=4860