Suizid vor laufenden Kameras ist verwerfliche Inszenierung

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Suizid vor laufenden Kameras ist verwerfliche Inszenierung

Beitrag von Service » 11.12.2008, 10:19

Deutsche Hospiz Stiftung:
Suizid vor laufenden Kameras ist verwerfliche Inszenierung

Berlin. "Bei dem Schweizer Suizidverein Dignitas ist niemand qualifiziert, professionelle Sterbebegleitung zu leisten", betont Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, anlässlich der gestern im britischen Fernsehen gezeigten Dokumentation, in der ein 59-Jähriger Mann bei seiner Selbsttötung gefilmt wurde. "Bei Dignitas arbeiten Dilettanten, die keine Ahnung haben. Der Mann wurde künstlich beatmet. Begleitet von Ärzten und mit entsprechenden Medikamenten versorgt wäre ein sanfterer Tod möglich gewesen, wenn einfach die Beatmung eingestellt worden wäre. Diese Möglichkeit hätte auch in Großbritannien oder in Deutschland bestanden", stellt Brysch klar. "Der Mann hätte sich nicht in die Hände von Dignitas begeben müssen."

Eine brandgefährliche Werbung für Dilettanten

Brysch bezeichnet die Dokumentation als verwerfliche und voyeuristische Inszenierung. "Es handelt sich um eine brandgefährliche Werbung für einen Verein, der mit stümperhaften Mitteln seine zynischen Ziele verfolgt", sagt er. "Suizid ist ansteckend, Berichte darüber lösen wieder neue Suizide aus. Jährlich denken in Europa etwa zehn Millionen Menschen über eine Selbsttötung nach. Aber 95 Prozent der Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, sind froh darüber", nennt Brysch die Fakten. "Ich will nicht den Stab über diese Menschen brechen, denn es gibt ein Recht auf Sterben. Aber es gibt kein Recht auf Tötung."

Quelle: Pressemitteilung der gemeinnützigen und unabhängigen Deutschen Hospiz Stiftung vom 11.12.2008
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