Würdevolles Sterben im Pflegeheim ermöglichen

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Würdevolles Sterben im Pflegeheim ermöglichen

Beitrag von Presse » 25.06.2010, 06:30

Fachtag "In Würde sterben im Pflegeheim"
Sozialministerin Haderthauer: "Wünsche alter und pflegebedürftiger Menschen ernst nehmen!" - Harsche Kritik an Pflege-TÜV


"Der Sterbekultur kommt, ebenso wie der Lebensqualität, in Heimen eine immense Bedeutung zu. Wir müssen daher nicht nur die Mitarbeiter in Heimen für das Thema Sterben und die damit verbundenen grundlegenden ethischen Fragen sensibilisieren, wichtig ist mir hier insbesondere eine gelingende Vernetzung auch mit den stationären Hospizen," so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer anlässlich des Fachtages 'In Würde sterben im Pflegeheim'. "Neben einer Verbesserung der Lebensqualität und Sterbekultur in Heimen geht es aber auch darum, den Wunsch fast aller Menschen, so lange wie möglich im vertrauten Umfeld zu leben, ernst zu nehmen. Das Sozialministerium fördert daher den bayernweiten Auf- und Ausbau alternativer ambulanter Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 40.000 Euro je Projekt. Seit Juni 2008 wurden so bislang 24 Projekte mit rund 705.000 Euro gefördert", betonte Haderthauer.

Die Ministerin bekräftigte zudem, dass die Wohn- und Lebenszufriedenheit entscheidend von der Pflege- und Betreuungsqualität abhänge: "Der Pflege-TÜV ist hier absolut kontraproduktiv und ein Debakel für die Verbraucher. Problematisch ist vor allem, dass schlechte Noten in einem Bereich mit guten Noten in einem anderen Bereich ausgeglichen werden könnten. Pflegefehler lassen sich so hinter der Gesamtnote verstecken." Zudem sei der Pflege-TÜV zu dokumentationslastig. Häufig zähle das schöne Konzept in der Schublade und nicht die tatsächliche Situation. Haderthauer forderte den GKV-Spitzenverband daher auf, die Pflege-Transparenzvereinbarungen zum 30. Juni zu kündigen.

Zum Fachkräftemangel betonte Haderthauer, dass sie hier nicht nachlassen werde, für eine nachhaltige Aufwertung sozialer Berufe zu kämpfen und verwies auf den von Ihr ins Leben gerufenen Gipfel für soziale Berufe und die 'Herzwerker-Aktion' mit der das Image Altenpflegeberufs verbessert werden soll. "Der Appetizer-Effekt ist hier besonders wichtig. Jugendliche, die in diese Berufe hineinschnuppern können, lassen viele Vorurteile über Bord gehen und entdecken ihre Freude am Umgang mit Menschen." Die Ministerin unterstrich bei dieser Gelegenheit nochmals, dass mit Staatsminister Spaenle und der gesamten Mehrheitsfraktion im Landtag festgelegt worden sei, dass die Altenpflegeschulen auch weiterhin voll refinanziert werden.

Der Fachtag "In Würde sterben im Pflegeheim" soll einen Beitrag leisten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen für ein würdevolles Sterben zu sensibilisieren. Weitere Informationen zur Anschubfinanzierung für alternative Wohnformen unter: http://www.stmas.bayern.de/senioren/seniwof/.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.06.2010
http://www.stmas.bayern.de/cgi-bin/pm.p ... 06-192.htm

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