Patienten wollen mehr Kommunikation mit dem Arzt

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

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Presse
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Patienten wollen mehr Kommunikation mit dem Arzt

Beitrag von Presse » 17.06.2010, 14:13

Patienten wollen mehr Kommunikation mit dem Arzt
Körperliche Beschwerden werden oft als Schicksal angesehen


Berlin (pte/17.06.2010/11:55) - Deutschlands Patienten wünschen sich von ihrem Arzt mehr Informationen und möchten stärker in die Entscheidungen einbezogen werden, die ihre Gesundheit oder ihre medizinische Behandlung betreffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie zur Patientenzufriedenheit, die das "Wissenschaftliche Institut der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen" (WINEG) http://www.tk-online.de in Berlin vorgestellt hat.

Insgesamt stellen die Patienten ihren Ärzten jedoch ein sehr gutes Zeugnis aus. Fast alle (95 Prozent) sind mit ihrem Arzt unter dem Strich zufrieden. Die Studie zeigt, dass jeder Fünfte von seinem Arzt nicht in dem Maße informiert und in Entscheidungen eingebunden wird, wie er es möchte. "Dabei haben wir festgestellt, dass insbesondere die Punkte Kommunikation und Einbindung in Entscheidungen das Bild prägen, das Patienten von ihrem Arzt haben", sagte WINEG-Direktor Frank Verheyen.

Therapie-Erfolg von Verständnis abhängig

Der Behandlungserfolg hängt laut Verheyen nicht zuletzt davon ab, ob der Patient seinen Therapieplan versteht, er gemeinsam mit seinem Arzt darüber entschieden hat und die einzelnen Schritte mitträgt.

Die Untersuchung kommt auch zu dem Ergebnis, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland die Verantwortung für seine Gesundheit eher bei anderen als bei sich selbst sieht. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes, fordert daher, dass "wir die Menschen dazu bewegen müssen, ihre Gesundheit stärker selbst in die Hand zu nehmen".

Beschwerden als Schicksal gesehen

Auch ob Beschwerden wieder verschwinden, sehen viele Menschen als eine Schicksalsfrage. So schreibt es ebenfalls fast jeder Dritte allein Glück oder Pech zu, ob er im Krankheitsfall wieder gesund wird. Klusen: "Gesundheit ist nicht allein eine Frage des Schicksals. Es ist uns daher schon lange ein Anliegen, Patienten in ihrer Souveränität zu stärken. Die Studienergebnisse bestätigen uns nun erneut darin, unseren Versicherten Angebote wie beispielsweise das webbasierte, interaktive Dialogsystem 'TK-Patientendialog' oder die Kursreihe 'Kompetent als Patient' zu machen".

Quelle: Pressetext Deutschland vom 17.06.2010

Gerhard Schenker
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Patienten erwarten mehr Respekt und Partnerschaft

Beitrag von Gerhard Schenker » 19.06.2010, 08:13

Patienten erwarten mehr Respekt und Partnerschaft
Ärzte müssen die Patientenautonomie endlich akzeptieren!


Patienten verstehen sich als Vertragspartner des Arztes und wollen, trotz allem Respekt, ernster genommen werden. Sie wollen mit dem Arzt "auf Augenhöhe" Umgang pflegen. Vor allem wollen sie, dass sich Ärzte mehr Zeit nehmen. Bei der Vorstellung von Beschwerden bereits nach wenigen Sekunden erstmals unterbrochen zu worden, ist nicht unbedingt Ausdruck von partnerschaftlichem Umgang miteinander.

G.Sch.
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

Rita Reinartz
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Arzt-Patienten-Verhältnis stark verbesserungswürdig

Beitrag von Rita Reinartz » 20.06.2010, 11:50

Patienten erwarten von ihrem Arzt mehr Aufmerksamkeit. Nach wenigen Sekunden schon unterbrochen zu werden, ist wohl eher supoptimal. Wenn Patienten sich zufrieden äußern, hat das auch damit zu tun, dass sie von ihrem Arzt möglicherweise gar keinen Kontakt "auf Augenhöhe" erwarten.
Unverständlich ist in diesen Zusammenhängen allerdings, dass Patienten gleichwohl 18x pro Jahr zum Arzt rennen. In Schweden gibt es wohl nur 3x Arztkontakt.

R.R.
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

Herbert Kunst
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Patienten erwarten mehr Respekt und Partnerschaft

Beitrag von Herbert Kunst » 21.06.2010, 07:22

Gerhard Schenker hat geschrieben:Patienten erwarten mehr Respekt und Partnerschaft ... Ärzte müssen die Patientenautonomie endlich akzeptieren!
Patienten verstehen sich als Vertragspartner des Arztes und wollen, trotz allem Respekt, ernster genommen werden. Sie wollen mit dem Arzt "auf Augenhöhe" Umgang pflegen. Vor allem wollen sie, dass sich Ärzte mehr Zeit nehmen. Bei der Vorstellung von Beschwerden bereits nach wenigen Sekunden erstmals unterbrochen zu worden, ist nicht unbedingt Ausdruck von partnerschaftlichem Umgang miteinander.
....
Hallo G.Sch.,
dieses Statement kann ich voll und ganz unterschreiben. An die Ärzte: bitte mehr Respekt und Partnerschaft."
Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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