Justizminister wollen Leichenschau verbessern
Mindestens 1.200 übersehene Tötungsdelikte
Viele Tötungsdelikte bleiben unerkannt. Deshalb wollen die Landesjustizminister die Leichenschau verbessern: Geht es nach ihnen, soll diese künftig nur noch von besonders qualifizierten und erfahrenen Ärzten durchgeführt werden.
02.07.07 - Die Landesjustizminister wollen der Vertuschung von Tötungsdelikten mit einer verbesserten Leichenschau vorbeugen. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Justizministerkonferenz. Laut einer Studie bleiben jährlich 1.200 Fälle von Mord- und Totschlag unentdeckt.
Künftig sollen nur besonders dafür qualifizierte und erfahrene Ärzte den Totenschein ausstellen dürfen, sagte die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) in Berlin. Dazu müssen die Bestattungsgesetze in den Ländern geändert werden. Dies soll zusammen mit den Gesundheitsministern erreicht werden.
In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 850.000 Menschen. Nach einer Studie des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Münster von 1997 werden jährlich mindestens 11.000 nicht natürliche Todesursachen übersehen. Darunter seien mindestens 1.200 übersehene Tötungsdelikte und 2.000 Sterbefälle nach medizinischen Maßnahmen.
Jedes dritte Tötungsdelikt unerkannt?
Trifft diese Untersuchung zu, bliebe jährlich jedes dritte Tötungsdelikt unerkannt. Im vergangenen Jahr gab es laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2.468 Fälle von Mord und Totschlag.
Diese Zahlen müsse man ernst nehmen, sagte Müller-Piepenkötter. Vor allem bei alten Menschen und kleinen Kindern seien Tötungsdelikte möglich, die wenig Spuren hinterließen.
hh / dpa
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http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 34.htm?n=1
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Mindestens 1.200 übersehene Tötungsdelikte
Moderator: WernerSchell
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Mindestens 1.200 übersehene Tötungsdelikte
Zeitung "Ärztliche Praxis"
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Leichernschau - mehr Professionalität gefordert
NRW-Justizministerin fordert mehr Professionalität bei Leichenschau
Düsseldorf – Wegen der hohen Zahl unerkannter Tötungsfälle hat Nordrhein-Westfalens Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) eine professionellere ärztliche Leichenschau gefordert. Nach Schätzungen von Rechtsmedizinern würden jährlich in mindestens 1.200 Fällen während der Leichenschau Anzeichen für Tötungsdelikte wie Mord und Totschlag übersehen .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... nschau.htm
Düsseldorf – Wegen der hohen Zahl unerkannter Tötungsfälle hat Nordrhein-Westfalens Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) eine professionellere ärztliche Leichenschau gefordert. Nach Schätzungen von Rechtsmedizinern würden jährlich in mindestens 1.200 Fällen während der Leichenschau Anzeichen für Tötungsdelikte wie Mord und Totschlag übersehen .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... nschau.htm
Rechtsmediziner: Viele Totenscheine sind falsch
Ärzte Zeitung online, 25.06.2009
Rechtsmediziner: Viele Totenscheine sind falsch
LEIPZIG (dpa). Beim Ausfüllen von Totenscheinen machen Ärzte zuhauf Fehler. Studien hätten ergeben, "dass über 40 Prozent der Angaben auf Totenscheinen sich nicht mit den Befunden bei der Autopsie decken", sagte der Direktor der Rechtsmedizin an der Universität Leipzig, Professor Jan Dreßler, am Donnerstag.
Zwar werde meist schon richtig erkannt, ob ein natürlicher oder unnatürlicher Tod vorliege. Es gebe aber auch Fälle wie jenen, wo ein Herz-Kreislauf-Versagen festgestellt wurde, das Opfer jedoch tatsächlich eine Treppe hinuntergestürzt worden war und einen Schädelbruch erlitten hatte. Wie viele Verbrechen so vermutlich unaufgeklärt bleiben, wollte Dreßler nicht beziffern.
.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... sid=555095
Rechtsmediziner: Viele Totenscheine sind falsch
LEIPZIG (dpa). Beim Ausfüllen von Totenscheinen machen Ärzte zuhauf Fehler. Studien hätten ergeben, "dass über 40 Prozent der Angaben auf Totenscheinen sich nicht mit den Befunden bei der Autopsie decken", sagte der Direktor der Rechtsmedizin an der Universität Leipzig, Professor Jan Dreßler, am Donnerstag.
Zwar werde meist schon richtig erkannt, ob ein natürlicher oder unnatürlicher Tod vorliege. Es gebe aber auch Fälle wie jenen, wo ein Herz-Kreislauf-Versagen festgestellt wurde, das Opfer jedoch tatsächlich eine Treppe hinuntergestürzt worden war und einen Schädelbruch erlitten hatte. Wie viele Verbrechen so vermutlich unaufgeklärt bleiben, wollte Dreßler nicht beziffern.
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http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... sid=555095