Nach umstrittenen Äusserungen zu Abtreibung und Holocaust: Bischof Mixa in Bedrängnis
Dinkelsbuehl / Augsburg (ALfA). Bischof Dr. Walter Mixa aus dem Bistum Augsburg ist wegen umstrittener Aeusserungen zur Abtreibung und dem Holocaust in Bedraengnis geraten. Konkret ging es um angebliche Aeusserungen, die Bischof Mixa am 25. Februar bei einer Rede beim politischen Aschermittwoch der CSU in Dinkelsbuehl gemacht haben soll. Laut einem Bericht der "Fraenkischen Landeszeitung" habe Mixa dabei die Zahl der ermordeten Juden im Zusammenhang mit den mehr als neun Millionen Abtreibungen in den vergangenen Jahrzehnten genannt und damit den Holocaust relativiert. Dieser Bericht mit angeblichen Zitaten Mixas wurde von Nachrichtenagenturen und ueberregionalen Medien aufgegriffen und sorgte vor allem beim Zentralrat der Juden in Deutschland fuer scharfe Kritik. Der Generalsekretaer des Zentralrates, Stephan Kramer, warf Mixa den Medien zufolge eine "Instrumentalisierung der Holocaust-Opfer" vor. Auch die Bundesvorsitzende von Buendnis 90 / Die Gruenen und Bundestagsabgeordnete, Claudia Roth, kritisierte den Bischof. Offensichtlich wisse Mixa nicht, was er tut, wenn er Schwangerschaftsabbrueche mit dem Holocaust vergleiche, erklaerte Roth in einer Pressemitteilung.
Der Pressesprecher des Bistums Augsburg, Dr. Christoph Goldt, hat unterdessen Medienberichte, nachdem Bischof Dr. Walter Mixa bei der CSU-Veranstaltung den Holocaust relativiert haben soll, "mit Empoerung" zurueckgewiesen. Von einer Relativierung des grauenvollen Unrechts gegen das juedische Volk koenne ueberhaupt keine Rede sein, heisst es in einer Pressemitteilung des Bistums vom 27. Februar. Mixa habe sich bei seiner Rede im Gegenteil in scharfer Form von der Leugnung des Holocausts durch den Separatisten-Bischof Williamson distanziert und den Mord an ueber sechs Millionen Juden als entsetzliches und absolut singulaeres Verbrechen bezeichnet. Bischof Mixa habe dann in einem weiteren Zusammenhang des Themas "Ethik und Moral in der Politik" darauf hingewiesen, dass auch in der Gegenwart Verbrechen gegen das Leben begangen wuerden, die hoechste Wachsamkeit erforderten, und dabei unter anderem auch auf die Zahl der Abtreibungen in den vergangenen Jahrzehnten hingewiesen, die nach Expertenschaetzungen inzwischen neun Millionen ueberschreiten. Daraus eine Relativierung des Holocausts durch den Bischof zu konstruieren, sei "absurd und boesartig". Auch sei durch die Nennung der unterschiedlichen Zahlen in verschiedenen Sachzusammenhaengen keine Relativierung des Holocausts vorgenommen worden, so die Pressestelle des Bistums.
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Bischof Mixa spricht im Zusammenhang mit Holocaust von Abtreibungen
Erneut sorgen umstrittene Aeusserungen eines Kirchenfuehrers fuer Aufregung: Einem Bericht zufolge hat der Augsburger Bischof Walter Mixa die Zahl der ermordeten Juden im Zusammenhang mit der Anzahl der Abtreibungen in den vergangenen Jahrzehnten genannt.
SPIEGEL Online 27.02.09
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,610333,00.html
Quelle: Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V. - ALfA-Newsletter 08/09 vom 28.02.2009
Abtreibung und Holocaust - Bischof Mixa in Bedrängnis
Moderator: WernerSchell