Zu dem Entschluss des ehemaligen Hamburger Justizsenators, Roger Kusch, die kommerzielle Suizidbegleitung einzustellen, erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch:
Öffentlicher Druck hat Kusch dazu bewogen, sein menschenverachtendes Suizidvermittlung einzustellen. Nun hat das Geschäfte machen mit dem Tod und der Angst ein Ende. Die Politik ist aufgefordert, zu handeln, denn es kann nicht sein, dass wir das Problem ins Ausland verschieben. Die Angst vor schlechter Pflege und vor Fehlversorgung am Lebensende ist allgegenwärtig. Wir brauchen einen grundsätzlichen Wandel in der Gesundheitsversorgung, die nun mit praktischen Angeboten die Pflegekatastrophe verhindern.
Quelle: Pressemitteilung vom 20.2.2009
Deutsche Hospiz Stiftung - gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation
Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Kerstin Hunold: Tel.: 0231 / 7 38 07 30 hunold@hospize.de
Kusch stellt kommerzielle Suizidbegleitung ein
Moderator: WernerSchell
Kusch will keine Sterbehilfe mehr anbieten
Kusch will keine Sterbehilfe mehr anbieten
Hamburg – Der umstrittene frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch hat sich überraschend entschlossen, keine Beihilfe zur Selbsttötung mehr zu leisten. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Freitag berichtete, zieht der Jurist damit die Konsequenzen aus einem Urteil des Hamburger Verwaltungsgerichts, das ihm dies Anfang Februar untersagt hatte. „Ich finde diese Entscheidung zwar falsch, ich werde den Beschluss aber respektieren. Ich biete die Suizidbegleitung nicht mehr an“, zitierte [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=29572
Hamburg – Der umstrittene frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch hat sich überraschend entschlossen, keine Beihilfe zur Selbsttötung mehr zu leisten. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Freitag berichtete, zieht der Jurist damit die Konsequenzen aus einem Urteil des Hamburger Verwaltungsgerichts, das ihm dies Anfang Februar untersagt hatte. „Ich finde diese Entscheidung zwar falsch, ich werde den Beschluss aber respektieren. Ich biete die Suizidbegleitung nicht mehr an“, zitierte [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=29572
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Debatte muss fortgeführt werden!
Sterbehelfer Kusch
"Dr. Tod" hilft nicht mehr
Quelle: sueddeutsche.de v. 20.02.09 >>> http://www.sueddeutsche.de/politik/504/459149/text/ <<< (html)
Ungeachtet der Tatsache, dass die Überschriftenzeile ganz bewusst Assoziationen wecken soll und keiner Kommentierung bedarf, scheint die Freude bei den Sterbehilfegegnern groß zu sein.
"Nun hat das Geschäftemachen mit dem Tod und der Angst ein Ende", so der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch.
Die Politik müsse nun handeln, damit das Problem nicht ins Ausland verschoben werde, so Eugen Brysch weiter.
Was damit gemeint sein soll, wird in dem o.a. Zeitungsartikel leider nicht erwähnt, zumal nunmehr die Suizidwilligen auf einen Sterbetourismus angewiesen sind. Es bleibt abzuwarten, ob ggf. die Politik ein Ausreiseverbot in Erwägung ziehen soll, damit nicht „das Problem ins Ausland verschoben“ wird. Das wären dann keine guten Aussichten für einen frei verantwortlichen Suizid, zumal offensichtlich im Ausland das Selbstbestimmungsrecht mehr Berücksichtigung findet, als hierzulande.
Ungeachtet der „schaurigen Geschichten“, die von den Medien und den Sterbehilfegegnern um die Person des Herrn Kusch gestrickt werden, verbleibt es freilich dabei, dass innerhalb unserer Gesellschaft zwingend eine Debatte um die ärztliche Assistenz bei einem freiverantwortlichen Suizid zu führen ist. Es wird wohl kaum so sein, dass nunmehr der Deckmantel des „Schweigens“ ausgebreitet wird, nachdem nunmehr eine Person des öffentlichen Lebens einen Meinungswandel verkündet hat und die eingelegte Beschwerde gegen die erstinstanzliche Entscheidung des VG Hamburg zurückzuziehen gedenkt.
Die Debatte muss mit unverminderter Intensität fortgeführt werden, bevor die Grundrechte der Sterbewilligen auf Dauer für Jahrzehnte „versenkt“ werden und zwar unabhängig von den aktuellen Bestrebungen namhafter Verbände, eine Charta für Schwerstkranke und Sterbende auf den Weg zu bringen, die vielleicht den höchst trügerischen Eindruck vermitteln könnte, als sei das „Sterben“ in unserem Lande nunmehr auf einen „guten Weg“ gebracht. Dem ist mitnichten so, da ungeachtet des palliativmedizinischen Fortschritts der Sterbenskranke jederzeit das Recht hat, einen freiverantwortlichen Suizid zu begehen und vielleicht darauf hoffen darf, dass künftig ein Arzt seines Vertrauens hierbei assistieren kann.
Insofern sind wir unseren europäischen Nachbarn durchaus zu Dank verpflichtet, wenn und soweit dort Schwerstkranke und Sterbende einen letzten Akt der Humanität erfahren können, der ihnen derzeit hierzulande noch versagt bleibt.
Lutz Barth
"Dr. Tod" hilft nicht mehr
Quelle: sueddeutsche.de v. 20.02.09 >>> http://www.sueddeutsche.de/politik/504/459149/text/ <<< (html)
Ungeachtet der Tatsache, dass die Überschriftenzeile ganz bewusst Assoziationen wecken soll und keiner Kommentierung bedarf, scheint die Freude bei den Sterbehilfegegnern groß zu sein.
"Nun hat das Geschäftemachen mit dem Tod und der Angst ein Ende", so der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch.
Die Politik müsse nun handeln, damit das Problem nicht ins Ausland verschoben werde, so Eugen Brysch weiter.
Was damit gemeint sein soll, wird in dem o.a. Zeitungsartikel leider nicht erwähnt, zumal nunmehr die Suizidwilligen auf einen Sterbetourismus angewiesen sind. Es bleibt abzuwarten, ob ggf. die Politik ein Ausreiseverbot in Erwägung ziehen soll, damit nicht „das Problem ins Ausland verschoben“ wird. Das wären dann keine guten Aussichten für einen frei verantwortlichen Suizid, zumal offensichtlich im Ausland das Selbstbestimmungsrecht mehr Berücksichtigung findet, als hierzulande.
Ungeachtet der „schaurigen Geschichten“, die von den Medien und den Sterbehilfegegnern um die Person des Herrn Kusch gestrickt werden, verbleibt es freilich dabei, dass innerhalb unserer Gesellschaft zwingend eine Debatte um die ärztliche Assistenz bei einem freiverantwortlichen Suizid zu führen ist. Es wird wohl kaum so sein, dass nunmehr der Deckmantel des „Schweigens“ ausgebreitet wird, nachdem nunmehr eine Person des öffentlichen Lebens einen Meinungswandel verkündet hat und die eingelegte Beschwerde gegen die erstinstanzliche Entscheidung des VG Hamburg zurückzuziehen gedenkt.
Die Debatte muss mit unverminderter Intensität fortgeführt werden, bevor die Grundrechte der Sterbewilligen auf Dauer für Jahrzehnte „versenkt“ werden und zwar unabhängig von den aktuellen Bestrebungen namhafter Verbände, eine Charta für Schwerstkranke und Sterbende auf den Weg zu bringen, die vielleicht den höchst trügerischen Eindruck vermitteln könnte, als sei das „Sterben“ in unserem Lande nunmehr auf einen „guten Weg“ gebracht. Dem ist mitnichten so, da ungeachtet des palliativmedizinischen Fortschritts der Sterbenskranke jederzeit das Recht hat, einen freiverantwortlichen Suizid zu begehen und vielleicht darauf hoffen darf, dass künftig ein Arzt seines Vertrauens hierbei assistieren kann.
Insofern sind wir unseren europäischen Nachbarn durchaus zu Dank verpflichtet, wenn und soweit dort Schwerstkranke und Sterbende einen letzten Akt der Humanität erfahren können, der ihnen derzeit hierzulande noch versagt bleibt.
Lutz Barth
Wir vertreten nicht immer die herrschende Lehre!
Hilfe für sterbenskranke Menschen ...
Guten Morgen,
Hilfe für sterbenskranke Menschen ist sicherlich notwendig und fordert die Gesellschaft heraus. Ob diese Hilfe in der Art und Weise ablaufen muss, wie sie Herr Kusch angeboten, muss stark bezweifelt werden. Ich habe daher großes Verständnis für die "Front", die insoweit aufgebaut wurde.
Wir müssen aber weiter diskutieren und Antworten finden. Diese Aufgabe bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Rob
Hilfe für sterbenskranke Menschen ist sicherlich notwendig und fordert die Gesellschaft heraus. Ob diese Hilfe in der Art und Weise ablaufen muss, wie sie Herr Kusch angeboten, muss stark bezweifelt werden. Ich habe daher großes Verständnis für die "Front", die insoweit aufgebaut wurde.
Wir müssen aber weiter diskutieren und Antworten finden. Diese Aufgabe bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!
keine weitere Suizidbegleitung
Rueckzug nach oeffentlichem Druck: Kusch will keine weitere Suizidbegleitung durchfuehren
Hamburg / Dortmund (ALfA). Der umstrittene ehemalige Hamburger Justizsenator Dr. Roger Kusch wird keine weiteren Suizidbegleitungen mehr durchfuehren. Dies erklaerte Kusch in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel am 20. Februar. Zur Begruendung fuer die Einstellung seiner Taetigkeit nannte Kusch dem bericht zufolge das komplizierte deutsche Arzneimittelrecht. Die noetigen Tricksereien und Heimlichkeiten fuer die Durchfuehrung seiner Suizidbegleitung, die er sich in der Regel mit 8000,- Euro bezahlen liess, seien "am Lebensende unwuerdig", so Kusch. Erst mit der Zeit sei ihm klar geworden, wie "belastend" diese Situation fuer alle Beteiligten sei. Anfang Februar hatte das Hamburger Verwaltungsgerichts Kusch per Gerichtsbeschluss die Beihilfe zum Suizid untersagt, nachdem er gegen eine zuvor im November letzten Jahres ausgesprochene polizeiliche Anordnung Widerspruch eingelegt hatte (siehe ALfA-Newsletter 05/09 vom 07.02.2009). Nun werde sich Kusch nach eigenem Bekunden dem Urteil beugen und seine "Dienste" nicht mehr weiter anbieten.
Der Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, begruesste den Rueckzug Kuschs. "Oeffentlicher Druck hat Kusch dazu bewogen, seine menschenverachtende Suizidvermittlung einzustellen. Nun hat das Geschaefte machen mit dem Tod und der Angst ein Ende", erklaerte Brysch in einer Pressemitteilung vom 20. Februar. Er forderte die Politik auf, nun zu handeln, bevor sich das Problem ins Ausland verschiebe. Kusch hatte in dem Interview auch angekuendigt, etwaige Sterbewillige, die sich an ihn wenden, an die Sterbehilfeorganisation Dignitas in der Schweiz zu verweisen. "Die Angst vor schlechter Pflege und vor Fehlversorgung am Lebensende ist allgegenwaertig. Wir brauchen einen grundsaetzlichen Wandel in der Gesundheitsversorgung, die nun mit praktischen Angeboten die Pflegekatastrophe verhindern", mahnte Brysch abschliessend.
Weitere Informationen:
Ex-Justizsenator Kusch gibt Sterbehilfe auf
Ueberraschende Kehrtwende eines Ueberzeugungstaeters: Hamburgs Ex-Justizsenator Kusch will kuenftig keine Sterbehilfe mehr anbieten.
SPIEGEL Online 20.02.09
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 46,00.html
Vorlaeufiger Erfolg gegen Roger Kusch: Polizeiliches Sterbehilfe-Verbot weiter wirksam
ALfA-Newsletter 05/09 vom 07.02.2009
http://www.alfa-ev.de/aktuelles/archiv- ... 4c1d86f834
Quelle: Mitteilung Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V. ALfA-Newsletter 07/09 vom 21.02.2009
Hamburg / Dortmund (ALfA). Der umstrittene ehemalige Hamburger Justizsenator Dr. Roger Kusch wird keine weiteren Suizidbegleitungen mehr durchfuehren. Dies erklaerte Kusch in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel am 20. Februar. Zur Begruendung fuer die Einstellung seiner Taetigkeit nannte Kusch dem bericht zufolge das komplizierte deutsche Arzneimittelrecht. Die noetigen Tricksereien und Heimlichkeiten fuer die Durchfuehrung seiner Suizidbegleitung, die er sich in der Regel mit 8000,- Euro bezahlen liess, seien "am Lebensende unwuerdig", so Kusch. Erst mit der Zeit sei ihm klar geworden, wie "belastend" diese Situation fuer alle Beteiligten sei. Anfang Februar hatte das Hamburger Verwaltungsgerichts Kusch per Gerichtsbeschluss die Beihilfe zum Suizid untersagt, nachdem er gegen eine zuvor im November letzten Jahres ausgesprochene polizeiliche Anordnung Widerspruch eingelegt hatte (siehe ALfA-Newsletter 05/09 vom 07.02.2009). Nun werde sich Kusch nach eigenem Bekunden dem Urteil beugen und seine "Dienste" nicht mehr weiter anbieten.
Der Geschaeftsfuehrer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, begruesste den Rueckzug Kuschs. "Oeffentlicher Druck hat Kusch dazu bewogen, seine menschenverachtende Suizidvermittlung einzustellen. Nun hat das Geschaefte machen mit dem Tod und der Angst ein Ende", erklaerte Brysch in einer Pressemitteilung vom 20. Februar. Er forderte die Politik auf, nun zu handeln, bevor sich das Problem ins Ausland verschiebe. Kusch hatte in dem Interview auch angekuendigt, etwaige Sterbewillige, die sich an ihn wenden, an die Sterbehilfeorganisation Dignitas in der Schweiz zu verweisen. "Die Angst vor schlechter Pflege und vor Fehlversorgung am Lebensende ist allgegenwaertig. Wir brauchen einen grundsaetzlichen Wandel in der Gesundheitsversorgung, die nun mit praktischen Angeboten die Pflegekatastrophe verhindern", mahnte Brysch abschliessend.
Weitere Informationen:
Ex-Justizsenator Kusch gibt Sterbehilfe auf
Ueberraschende Kehrtwende eines Ueberzeugungstaeters: Hamburgs Ex-Justizsenator Kusch will kuenftig keine Sterbehilfe mehr anbieten.
SPIEGEL Online 20.02.09
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 46,00.html
Vorlaeufiger Erfolg gegen Roger Kusch: Polizeiliches Sterbehilfe-Verbot weiter wirksam
ALfA-Newsletter 05/09 vom 07.02.2009
http://www.alfa-ev.de/aktuelles/archiv- ... 4c1d86f834
Quelle: Mitteilung Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V. ALfA-Newsletter 07/09 vom 21.02.2009