Organspende als Gemeinschaftsaufgabe

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

DGCh

Lange Wartelisten für Transplantationen fordern Opfer

Beitrag von DGCh » 13.01.2006, 08:02

Lange Wartelisten für Transplantationen fordern Opfer
Chirurgen rufen zu größerer Organspendebereitschaft auf


Berlin - Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh) fordert wirksamere Konzepte, die bei der Bevölkerung die Bereitschaft Organe zu spenden erhöhen sollen. Die DGCh appelliert auch an die Politik, diese Forderungen aktiv zu unterstützen. Lebendspenden sollten eine Notlösung bleiben. Sinnvoller sei es, die Bereitschaft zur postmortalen Spende - der Organspende nach Hirntod - bundesweit abzufragen. Bislang werden in Deutschland jährlich im Schnitt nur 13 Organspender pro eine Million Einwohner registriert. In Spanien oder Österreich, wo es andere gesetzliche Regelungen gibt, sind es etwa doppelt so viele.
"Die Unterstützung der Politik ist hierbei von eklatanter Wichtigkeit", betont Professor Dr. med. Ernst Klar, Leiter der Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie an der Universität Rostock, der die letzte Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft leitete. So könne hierzulande ein Beispiel aus Amerika Schule machen: In Wisconsin analysierten junge Ärzte Krankenhäuser mit hoher Spenderfrequenz und übertrugen deren System auf andere Kliniken. Maßgeblich für den Erfolg dieses Konzeptes war unter anderem der Einsatz des Gouverneurs: Er engagierte sich persönlich für Organspenden und ließ sich regelmäßig über das Projekt berichten.
Im Jahr 2004 starb in Deutschland infolge mangelnder Organverfügbarkeit jeder fünfte Patient, der auf der Warteliste für die Transplantation einer Leber stand. Von den Patienten, die auf ein Spenderherz warteten, starb sogar jeder zweite. Als Grund nannte Prof. Dr. med. Hartwig Bauer, Generalsekretär der DGCh, dass zu wenige Menschen sich zu Lebzeiten zur postmortalen Organspende bereit erklären und dies auch in einem Organspendeausweis dokumentieren. Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende nach dem Hirntod eines möglichen Spenders wird dann in einer emotional ohnehin sehr belasteten Situation den Angehörigen zugemutet.
Diesbezüglich müsse unsere Gesellschaft wachgerüttelt werden, so Professor Klar: "Die meisten Menschen fordern - zu Recht - im Krankheitsfall Spitzenmedizin einschließlich der Transplantation eines Organs zur rechten Zeit". Damit dies jedoch möglich werde, sollte jedes Mitglied der Solidargemeinschaft aufgerufen sein, sich für oder gegen eine Organspende zu entscheiden. Dies könne etwa mit Hilfe der persönlichen Gesundheitskarte geschehen, die im Jahr 2006 europaweit eingeführt wird. "Müsste jeder sein 'Ja' oder 'Nein' zur Organspende auf dieser Chipkarte dokumentieren, ließe sich die positive Entscheidung zur Organspende um schätzungsweise 20 Prozent erhöhen", sagt Chirurg Klar. Vor allem würde auch der Druck von den Angehörigen genommen, über diese Frage entscheiden zu müssen.
Vorbildfunktion hat in Deutschland zurzeit Mecklenburg-Vorpommern mit 36,5 Organspendern pro Million Einwohner. Dies beruht auf einem schlüssigen Gesamtkonzept: Jedes Krankenhaus mit Intensivstation benennt Transplantationsbeauftragte. Sie kümmern sich um mögliche Organspenden hirntoter Patienten. Entscheidend ist dabei unter anderem ein sachkundig geführtes einfühlsames Gespräch mit den Angehörigen. Die eigentliche Organentnahme vor Ort führen erfahrene Operateure des Transplantationszentrums Rostock durch. "Dies generiert großes Vertrauen der umliegenden Krankenhäuser und damit steigt auch die Bereitschaft der nichtuniversitären Kliniken, hirntote Patienten zur Organspende zu melden", begründet Professor Klar.
Keine Dauerlösung sei laut DGCh die Lebendspende unter Angehörigen. Die Risiken einer Nierenspende sind zwar überschaubar. Die Leberlebendspende für einen erwachsenen Empfänger jedoch ist eine Operation mit der Möglichkeit schwerwiegender Komplikationen beim gesunden Spender. "Die Lebendspende ist ein verzweifelter Versuch, in der Organmangelsituation Schaden von den Patienten abzuwenden", bedauert Professor Klar. Der Weg sei jedoch falsch: Das Problem mangelnder Solidarität werde nicht gelöst, sondern lediglich in die Familien der Patienten verlagert.

ANTWORTFORMULAR:
_ Ich möchte ein Interview mit Herrn Professor Bauer führen. Bitte stellen Sie für mich den Kontakt her.
_ Bitte informieren Sie mich regelmäßig über die Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (per Mail/per Post).
Ich interessiere mich speziell für:
_ gesundheitspolitische Themen
_ medizinisch-chirurgische Themen.

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Kontakt für Rückfragen
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh)
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Internet: http://www.dgch.de

Quelle: Mitteilung vom 11.1.2006

DSO

Zahl der Organspender in Deutschland auf einem Höchststand

Beitrag von DSO » 08.02.2006, 08:00

Zahl der Organspender in Deutschland auf einem Höchststand

Noch nie spendeten so viele Menschen wie im vergangenen Jahr ihre Organe nach dem Tod. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg der Zahl der Organspender um fast 13 Prozent. Der Mitte des Jahres 2005 angekündigte Aufwärtstrend habe sich somit bestätigt, sagt Professor Dr. Günter Kirste, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).
Im Jahr 2005* haben bundesweit 1.220 Menschen nach dem Tod ihre Organe gespendet (2004: 1.081). Bezogen auf die Einwohnerzahl in Deutschland sind das 15 Organspender pro eine Million Einwohner (2004: 13 Organspender pro eine Million Einwohner). Es wurden 3.778 Organe für Transplantationen zur Verfügung gestellt (2004: 3.508). Entsprechend erhöhte sich auch die Anzahl der durchgeführten Transplantationen auf 3.909 (2004: 3.632).
„Transplantation bedeutet Leben, für viele Menschen auf der Warteliste sogar die einzige Möglichkeit zum Überleben. Die Erfolgsbilanz bei den Organspendezahlen 2005 ist ein hoffnungsvolles Signal für alle Patientinnen und Patienten, die auf ein Organ warten“, sagt Kirste. Für die Deutsche Stiftung Organtransplantation als Koordinierungsstelle für Organspende sei die positive Entwicklung zudem eine große Motivation, die Gemeinschaftsaufgabe Organspende weiterhin konsequent zu fördern und umzusetzen, ergänzt der Mediziner. Von dem Ziel, alle Patientinnen und Patienten auf der Warteliste zu versorgen, sei man aber noch weit entfernt. Derzeit stehen 12.000 Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten Informationen zur Organspende und Organspendeausweise am Infotelefon Organspende – einem Gemeinschaftsprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der DSO unter der gebührenfreien Rufnummer 0 800 – 90 40 400.

* alle Zahlen aus dem Jahr 2005 sind vorläufige Zahlen

Quelle: Pressemitteilung vom 31.1.2006
http://www.dso.de/

DSO

Zahl der Organspender in Deutschland auf einem Höchststand

Beitrag von DSO » 13.02.2006, 08:46

Zahl der Organspender in Deutschland auf einem Höchststand

Noch nie spendeten so viele Menschen wie im vergangenen Jahr ihre Organe nach dem Tod. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg der Zahl der Organspender um fast 13 Prozent. Der Mitte des Jahres 2005 angekündigte Aufwärtstrend habe sich somit bestätigt, sagt Professor Dr. Günter Kirste, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).
Im Jahr 2005* haben bundesweit 1.220 Menschen nach dem Tod ihre Organe gespendet (2004: 1.081). Bezogen auf die Einwohnerzahl in Deutschland sind das 15 Organspender pro eine Million Einwohner (2004: 13 Organspender pro eine Million Einwohner). Es wurden 3.778 Organe für Transplantationen zur Verfügung gestellt (2004: 3.508). Entsprechend erhöhte sich auch die Anzahl der durchgeführten Transplantationen auf 3.909 (2004: 3.632).
„Transplantation bedeutet Leben, für viele Menschen auf der Warteliste sogar die einzige Möglichkeit zum Überleben. Die Erfolgsbilanz bei den Organspendezahlen 2005 ist ein hoffnungsvolles Signal für alle Patientinnen und Patienten, die auf ein Organ warten“, sagt Kirste. Für die Deutsche Stiftung Organtransplantation als Koordinierungsstelle für Organspende sei die positive Entwicklung zudem eine große Motivation, die Gemeinschaftsaufgabe Organspende weiterhin konsequent zu fördern und umzusetzen, ergänzt der Mediziner. Von dem Ziel, alle Patientinnen und Patienten auf der Warteliste zu versorgen, sei man aber noch weit entfernt. Derzeit stehen 12.000 Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten Informationen zur Organspende und Organspendeausweise am Infotelefon Organspende – einem Gemeinschaftsprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der DSO unter der gebührenfreien Rufnummer 0 800 – 90 40 400.

* alle Zahlen aus dem Jahr 2005 sind vorläufige Zahlen

Quelle: Pressemitteilung vom 31.1.2006
http://www.dso.de/

Organspende-System in Deutschland bemängelt

Beitrag von » 17.02.2006, 10:27

Abgeordneter bemängelt Organspende-System in Deutschland
Dienstag, 31. Januar 2006

Brüssel – „Deutschland kann beim Thema Organspende von anderen EU-Ländern einiges lernen“, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe der Fraktion der Christdemokraten und Konservativen (EVP/ED) im Europäischen Parlament (EP), Dr. Peter Liese, anlässlich der aktuellen Diskussion um die Organspende in Deutschland. Während in Deutschland die Bereitschaft zur Organspende sehr niedrig sei und auch nur ein Teil der Organe von Spendewilligen erfasst und transplantiert würden, sei das System in anderen Ländern sehr viel ausgereifter. „Spanien zum Beispiel hat eine außerordentliche hohe Erfassungsrate“, sagte Liese.

Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=22941

Pressetext Deutschland

Mehrheit der Deutschen zur Organspende bereit

Beitrag von Pressetext Deutschland » 13.04.2006, 13:27

Mehrheit der Deutschen grundsätzlich zur Organspende bereit
Nur 14 Prozent verfügen tatsächlich über Spenderausweis


Leipzig/Berlin (pte/13.04.2006/07:30) - Fast 12.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan - oft vergeblich. Das Angebot an Organen hält dem wachsenden Bedarf nicht stand. Immer wieder wird nach Möglichkeiten gesucht, wie die Verfügbarkeit von Organen dem Organbedarf gerecht werden kann. Wissenschaftler der Selbstständigen Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig http://www.uni-leipzig.de widmeten diesem Thema eine Studie, für die sie das unabhängige Meinungsforschungsinstitut USUMA http://www.usuma.com mit einer Repräsentativerhebung unter 1.000 Deutschen beauftragten.

Obwohl 60 Prozent der Befragten zur Organspende grundsätzlich bereit sind, verfügen nur 14 Prozent tatsächlich über einen Spenderausweis. Da die Wartezeiten immer länger werden und nur wenig aktive Spender zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage, wie die 60 Prozent zu erreichen sind, die bisher als "passive Organspender" gelten können. Um die öffentliche Meinung zu dieser Problematik kennenzulernen, legten die Forscher den Befragten jeweils mehrere mögliche Lösungen vor. Sie unterschieden dabei zwischen der Verpflanzung von Organen Verstorbener und der Lebendspende, wie sie bei Niere und Leber möglich ist.

Was die Organentnahme Verstorbener anbetrifft, fand die bestehende Regelung bei 87 Prozent der Befragten Zustimmung. Doch auch andere Lösungen wurden von der Mehrzahl positiv bewertet: 72 Prozent der Befragten akzeptieren eine Spende, wenn der Verstorbene nicht widersprochen hatte und seine Angehörigen einverstanden sind. 59 Prozent der Befragten hielten es auch für möglich, dass jeder mit Volljährigkeit im Personalsausweis vermerken sollte, wie er zur Organspende steht. Wege, die eine Organentnahme immer ermöglichen, fanden hingegen mit unter 40 Prozent weniger Anhänger.

Bezüglich der Lebendspende erbrachte die Umfrage, dass 78 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass auch unbekannte Menschen einander spenden dürfen. 95 Prozent fordern jedoch, dass die Freiwilligkeit der Spende nach wie vor geprüft werden muss, um Organhandel ausschließen zu können. Gefragt wurde auch nach der Bereitschaft, selbst lebend Organe zu spenden. Wenn die eigenen Kinder eine Spende nötig hätten, beträgt sie 99 Prozent, im Falle von Lebenspartnern 96 Prozent, von Eltern 94 Prozent, von guten Freunden 75 Prozent, von anderen Verwandten 68 Prozent und von gänzlich Unbekannten 33 Prozent.

Die Studie der Leipziger Forscher erbrachte zudem, dass bei Frauen eine größere Bereitschaft zur Lebendorganspende besteht als bei Männern. 40 Prozent der Frauen aber nur 32 Prozent der Männer haben sich jemals über eine Lebendorganspende Gedanken gemacht. Umso bermerkenswerter ist die Tatsache, dass etwas mehr Männer als Frauen ihrem Kind oder ihrer Partnerin spenden würden. Bei anderen Verwandten, Freunden und Fremden zeigen sich die Männer jedoch zurückhaltender. Hier geben die Frauen allerdings deutlich höhere Spendebereitschaft an. Ein Ergebnis, das mit der klinischen Praxis übereinstimmt.

Quelle: Pressetext Deutschland, 13.4.2006

BZgA

Organspende - ein Thema für die ganze Familie

Beitrag von BZgA » 02.06.2006, 09:02

Organspende - ein Thema für die ganze Familie

Wer kennt die Einstellung seines Partners zur Organspende? Wer weiß, ob sein Kind schon einmal über dieses Thema im Schulunterricht gesprochen hat und ob es eine eigene Meinung dazu hat? Der Tag der Organspende am 3. Juni lädt dazu ein, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und innerhalb der Familie darüber zu sprechen. So kann sichergestellt werden, dass der eigene Wille bekannt ist und von den Angehörigen mitgetragen wird.

Organspende ist ein Thema, das verschiedene Fragen aufwirft und unterschiedliche Reaktionen auslöst. Viele Menschen haben davon gehört, aber nur wenige haben sich intensiver damit auseinander gesetzt und in ihrer Familie darüber gesprochen. „Im Ernstfall sind viele Menschen bei der Frage nach einer Organspende verunsichert“, erklärt Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Der Tag der Organspende ist deshalb eine gute Gelegenheit, sich zu Lebzeiten über das Thema auszutauschen und die Meinung der jeweiligen Familienmitglieder kennen zu lernen.“ Oftmals entwickeln sich dabei ganz konkrete Fragen, ob beispielsweise eine Altersgrenze für eine Organspende besteht oder wie der eigene Wille dokumentiert werden kann. Aber auch der Austausch zu ethisch-religiösen Fragen ist wichtig: „Wann ist der Mensch tot?“, „Ist Organspende mit meinem Glauben vereinbar?“ oder „Lasse ich meine Angehörigen durch eine Organspende im Stich?“

Eine fachliche Beratung bietet das Infotelefon Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Deutschen Stiftung Organtransplantation unter der kostenfreien Rufnummer 0800-90 40 400. Weitere Informationen stehen unter http://www.organspende-info.de bereit. Informationsmaterialien können unter folgender Adresse bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992257, e-mail: order@bzga.de.

Quelle: Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 2.06.2006
--------------------------------------------------------------------------------
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
eMail: marita.voelker-albert@bzga.de
Internet: http://www.bzga.de

M. Kauch / MdB FDP

Rahmenbedingungen für Organspenden verbessern

Beitrag von M. Kauch / MdB FDP » 02.06.2006, 12:09

KAUCH: Rahmenbedingungen für Organspenden auch unter Lebenden verbessern

BERLIN. Zum morgigen "Tag der Organspende" erklärt der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Palliativ- und Transplantationsmedizin, Michael KAUCH:

Es ist richtig und wichtig, die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, einen Organspendeausweis auszufüllen und bei sich zu tragen. Auch die Organisation in den Krankenhäusern muss sich verbessern, damit potenziell verfügbare Organe tatsächlich den Patienten zu Gute kommen. Doch angesichts von 12.000 Menschen, die schwerkrank und vom Tode bedroht auf den Wartelisten für ein Organ stehen, kann die Politik nicht allein auf die Organspenden von verstorbenen Menschen schauen. Auch die Rahmenbedingungen für die Organspende unter Lebenden müssen nach Auffassung der FDP verbessert werden.

Aus Sicht der Liberalen muss jede Chance genutzt werden, betroffenen Menschen zu helfen, sofern sie nicht mit einer Kommerzialisierung des Körpers verbunden ist. Sinnvoll wäre es, den strafrechtlich begrenzten Spenderkreis zu erweitern. Die Liberalen plädieren für die Zulassung der Überkreuz-Spende und für anonyme Lebendspenden in den Organpool, wie sie in den USA und Teilen Europas zugelassen sind.

Auch die so genannte Subsidiarität der Lebendspende sollte aus dem Gesetz gestrichen werden. Die heutige Rechtslage führt dazu, dass selbst dann Organe von Toten transplantiert werden müssen, wenn ein über die Gefahren aufgeklärter Ehegatte oder Verwandter ein Organ lebend spenden will - obwohl beim derzeitigen Stand der Medizin die Überlebensraten der Empfänger bei lebend gespendeten Organen besser sind als bei postmortalen Organen.

Jede Lebendspende von Organen ist mit Risiken für den Spender verbunden. Diese sind in der Tat nicht zu vernachlässigen. Aber es ist Aufgabe der Ärzte, einen potenziellen Spender über Gesundheitsgefahren aufzuklären. Diese Aufgabe kann ihnen das Strafrecht nicht abnehmen. Aus Sicht der Liberalen muss immer der einzelne Mensch die Letztentscheidung über seinen Körper haben. Das betrifft auch die Organtransplantation nach erfolgter Aufklärung über Chancen und Risiken.

Die Überkreuzspende, die wir fordern, ermöglicht zwei Paaren die wechselseitige Transplantation, wenn sie aufgrund von Blutgruppen-Unverträglichkeit jeweils nicht dem eigenen Partner, wohl aber dem Partner eines anderen eine Leber oder eine Niere spenden können. Dies kann heute nur in rechtlichen Grauzonen stattfinden. Aus liberaler Sicht sollte das Transplantationsgesetz explizit Menschen diese Möglichkeit geben, ihren Partnern zu helfen.

Sollte der Gesetzgeber die Vorschläge der FDP nicht aufgreifen, so schlagen wir vor, zumindest die Strafandrohung gegen den transplantierenden Arzt bei Verstößen in diesen Fällen durch ein Bußgeld zu ersetzen.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.6.2006
Büro Michael Kauch, MdB
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
D - 11011 Berlin
Telefon: 030/227 70 536
Telefax: 030/227 76 535

BÄK

Organspende - eine Entscheidung aus innerer Überzeugung

Beitrag von BÄK » 02.06.2006, 17:55

Organspende - eine Entscheidung aus innerer Überzeugung

Für eine bewusste Entscheidung zur Organspende hat Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe geworben. 'Wer einen Organspenderausweis bei sich führt, sagt aus innerer Überzeugung Ja zur Hilfe für schwer Kranke, die ohne eine Organspende keine Überlebenschance haben. Auf diese Einsicht der Menschen sollten wir setzen', sagte Hoppe anlässlich des morgigen 'Tages der Organspende' (03.06.2006).

Die Aufklärung über die Chancen einer Organtransplantation müsse in der Öffentlichkeit intensiviert werden, forderte der Ärztepräsident.

"Wir haben uns in Deutschland die Entscheidung nicht leicht gemacht und uns ganz bewusst für die erweiterte Zustimmungslösung entschieden, bei der eine postmortale Organentnahme nur nach ausdrücklicher Zustimmung des Spenders bzw. der Angehörigen erfolgen kann", erklärte Hoppe. "Dieser gesellschaftliche Konsens, der sich nach einer langen und intensiven Debatte über das Transplantationsgesetz herausgebildet hat, steht nicht in Frage." Deshalb auch sei eine Widerspruchslösung, wie sie beispielsweise in Österreich, Italien oder Spanien praktiziert werde, in Deutschland nicht umzusetzen. In Ländern mit Widerspruchslösung ist die Organentnahme im Todesfall die Regel, es sei denn, man hat zu Lebzeiten der Explantation seiner Organe ausdrücklich widersprochen.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 2.6.2006

ALfA-Newsletter

Aufklärung über Organspende

Beitrag von ALfA-Newsletter » 03.06.2006, 08:18

3. Juni 2006 Tag der Organspende: Kritiker fordern umfassende und ehrliche Aufklaerung ueber Organspende

Muenchen (ALfA). Anlaesslich des Tags der Organspende am 3. Juni 2006 hat die InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland die bisherige Praxis der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und der Bundeszentrale fuer gesundheitliche Aufklaerung (BZgA) kritisiert und eine offene, unvoreingenommene und umfassende Aufklaerung ueber die Vorgaenge bei einer Organentnahme gefordert. Die bisherige Darstellung sei einseitig und fachlich fragwuerdig, kritisierte Christian Frodl, Sprecher der Interessengemeinschaft, in einer Pressemitteilung vom 1. Juni 2006. Insbesondere bezueglich des Hirntodes und der Hirntodfeststellung zwecks Organentnahme werden nach Ansicht der Kritiker unpassende Fakten ausgeblendet und verschwiegen. Nur wenn potentielle Spender auch ueber die andere Seite der Transplantationsmedizin informiert werden, sei eine bewusste Entscheidung fuer oder gegen eine Organspende moeglich.

Das Hirntodkriterium als „Todesfeststellung“, um „frische“ Organe entnehmen zu koennen, sei aus zwei Gruenden unakzeptabel und ungeeignet, so Frodl. Denn nach Auffassung der Initiative und auch zahlreicher kritischer Forscher ist der Hirntod nicht der Tod des Menschen, sondern ein unumkehrbarer Prozess im Sterben, der durch die Transplantation unterbrochen wird und mit einem Sterben in Wuerde unvereinbar ist. Bei Hirntoten gebe es viele Lebenszeichen: So funktioniert z.B. das Herz-Kreislauf-System weiterhin bei kuenstlicher Beatmung, es sind noch Bewegungen moeglich, einige schwangere Frauen mit Hirnversagen konnten ihre Kinder austragen und auf den Einschnitt bei der Organentnahme reagieren viele Hirntote mit ansteigendem Blutdruck.

Zudem sei das Hirntodkriterium als „Todesfeststellung“ unzuverlaessig. Dies bestaetige erneut der aktuelle Beitrag „Stiftung in der Kritik“ im Deutschen Aerzteblatt Jg. 103, Heft 19 vom12. Mai 2006 zur Problematik einer schnellen Hirntodfeststellung zwecks Organentnahme. Dort hiess es woertlich: „… Nicht selten werde zudem der Hirntod von Aerzten in kleineren Krankenhaeusern, aber auch in Unikliniken faelschlicherweise vermutet oder nicht exakt nach den Richtlinien der BundesAerztekammer festgestellt. Das DSO-Team aus Niedersachsen etwa habe bei knapp 50 Untersuchungen 21-mal den Hirntod nicht sichern koennen, so Hermann Deutschmann“, Neurologe und ehemaliger Leiter des mobilen Konsiliarteams der Region Nord unter Berufung auf eine interne Studie ueber die DSO-Regionen Mitte und Nord-Ost. Damit sei fuer Frodl klar, „dass die DSO wider besseren Wissens mit falschen Aussagen fuer die Organspende wirbt.“

Auch Wissenschaftler der Paepstlichen Akademie der Wissenschaften in Rom kamen Anfang Februar 2005 in ihrer Stellungnahme „Brain death is not death“ zu dem Schluss, dass man das vollstaendige Hirnversagen nicht feststellen kann und dass der Hirntod nicht der Tod des Menschen ist. „Hier sollten sich insbesondere katholische Kirchenvertreter ein Beispiel nehmen und die von ihnen propagierte Position zur Organspende als Akt der Naechstenliebe ueberdenken“, mahnte der Sprecher der Initiative.

Um den einseitigen Informationen von Organspende-Befuerwortern wie der DSO und der BZgA entgegenzutreten, stellt die InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland auf ihrem Internetportal unter http://www.organspende-aufklaerung.de kritische Informationen zur Organspende, Transplantation und zum Hirntod zur Verfuegung. Dort gibt es kostenlos zahlreiche Dokumente und Texte, News, einen woechentlich aktualisierten Pressespiegel, Literaturhinweise, Adressen und Links, ebenso einen Ausweis fuer Nicht-Organspender. Denn nur wer von beiden Seiten informiert ist, kann eine bewusste Entscheidung fuer oder gegen eine Organspende treffen.

Weitere Informationen:

Infoportal der InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland zu Organspende / Transplantation / Hirntod
http://www.organspende-aufklaerung.de

"Brain Death" is Not Death!
Essay - At a meeting of the Pontifical Academy of Sciences in early February 2005
By Paul A. Byrne, Cicero G. Coimbra, Robert Spaemann, and Mercedes Arzú Wilson

Der "Hirntod" ist nicht der Tod!
Deutsche UEbersetzung des Aufsatzes von einer Tagung der Paepstlichen Akademie der Wissenschaften Anfang Februar 2005

Beide Dokumente sind abrufbar unter
http://www.organspende-aufklaerung.de/o ... ation.html

Die Kehrseite der Organspende - zum Tag der Organspende am 3. Juni 2006
Beim Werben um Organspende sind die Empfaenger im Blickpunkt, denn ihnen soll mit einem fremden Organ geholfen werden. Dabei geraet die Spenderseite aus dem Blickfeld. Die Initiative "Kritische Aufklaerung ueber Organtransplantation" - KAO - moechte deshalb gerade am "Tag der Organspende" am 3. Juni 2006 das Augenmerk auf die Spender und ihre Angehoerigen richten.
PRESSEMITTEILUNG Initiative Kritische Aufklaerung ueber Organtransplantation KAO, 31.05.06
http://www.pressrelations.de/new/standa ... m?r=235254

Organspenden: Stiftung in der Kritik
Bloess, Timo
Deutsches Aerzteblatt 103, Ausgabe 19 vom 12.05.2006, Seite A-1268 / B-1080 / C-1039
http://www.Aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... t&id=51328

Nicht-Organspenderausweis der InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland im PDF-Format
http://www.kritischebioethik.de/nicht-o ... usweis.pdf

Quelle: ALfA-Newsletter 21/06 vom 02.06.2006

CDU NRW/Fraktion

Organspende ist höchster Ausdruck von Nächstenliebe

Beitrag von CDU NRW/Fraktion » 03.06.2006, 09:20

Rudolf Henke
Organspende ist höchster Ausdruck von Nächstenliebe

Die CDU-Landtagsfraktion begrüßt, dass Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann anlässlich des morgigen Tages der Organspende Ärzte und Kliniken auszeichnen wird, die sich in besonderem Maße für dieses Thema einsetzen. "Trotz des vorbildlichen Engagements Einzelner ist die Lage in NRW immer noch dringend verbesserungswürdig. Es muss noch deutlich mehr unternommen werden, um dem Organmangel entgegenzutreten. In unserem Land sterben jährlich tausende Menschen, weil ihnen kein geeignetes Organ zur Verfügung steht. Hier besteht ein dringender Handlungsbedarf. Es ist nicht Ordnung, wenn wir in NRW auf Dauer nur von der Spendebereitschaft der Menschen in anderen Bundesländern und im Ausland profitieren", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Rudolf Henke.

Die Organspende dürfe nicht unter fehlenden finanziellen Mitteln leiden, sagte der Gesundheitsexperte. Deshalb fordere die CDU eine ausreichende Refinanzierung für Krankenhäuser. H enke: "Zusätzlich brauchen wir aber auch eine bessere Aufklärung der Bevölkerung. Organspende ist höchster Ausdruck von Nächstenliebe. Wir müssen die Menschen in unserem Land auf den Organmangel aufmerksam machen. Wir brauchen einen öffentlichen Dialog. Nur so können wir die Spendenbereitschaft erhöhen und den vielen betroffenen Menschen helfen."

Pressesprecher:
Achim Hermes
Telefon (0211) 884-2213
Mobil 0170/2321349
achim.hermes@cdu-nrw-fraktion.de

Stv. Pressesprecher:
Thomas Breuer
Telefon (0211) 884-2355
Mobil (0175) 6527630
thomas.breuer@cdu-nrw-fraktion.de

Sekretariat/Internet:
Andrea Machaczek
Telefon (0211) 884-2377/2370
andrea.machaczek@cdu-nrw-fraktion.de
cdu-pressestelle@cdu-nrw-fraktion.de

Quelle: Pressemitteilung vom 2.6.2006

DSO

Organspende ist eine Entscheidung für das Leben

Beitrag von DSO » 03.06.2006, 11:10

Von Mensch zu Mensch:
Organspende ist eine Entscheidung für das Leben


Unter dem Motto „Von Mensch zu Mensch – Hoffnung durch Organspende“ wurde am heutigen bundesweiten Tag der Organspende in einem ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Essen den Menschen gedankt, die ihre Organe nach ihrem Tod gespendet haben. Gleichzeitig riefen Vertreter der großen Kirchen, der Politik, der Selbsthilfeverbände und Experten bundesweit zur Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende auf. In Deutschland warten derzeit rund 11.500 Menschen auf eine dringend erforderliche und oftmals lebensrettende Transplantation.

Die Auftaktveranstaltung in Essen zum heutigen Tag der Organspende stand im Zeichen der Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die nach ihrem Tod ihre Organe gespendet haben. „Lasst uns beten für die Verstorbenen, deren Organe es anderen möglich gemacht haben, zu überleben und zu neuer Lebensfreude zu gelangen“, so lautete die erste Fürbitte im ökumenischen Dankgottesdienst im Dom zu Essen.

Unter der Schirmherrschaft des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef-Laumann, sowie des Weihbischofs Franz Vorrath, Bistum Essen, und Präses Nikolaus Schneider, Evangelische Kirche im Rheinland, organisierten drei Selbsthilfeverbände – der Bundesverband der Organtransplantierten e.V., die Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V. und der Bundesverband Niere e.V. – in diesem Jahr gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) eine bundesweite Auftaktveranstaltung zum Tag der Organspende.

Deutliche Appelle wurden von allen Beteiligten auch an die Bevölkerung in Deutschland gerichtet. Gemeinsame Botschaft aller Vertreter war: „Jeder Mensch sollte sich zu Lebzeiten mit dem Thema Organspende beschäftigen und eine Entscheidung hierzu treffen.“ Organspende nach dem eigenen Tod sei eine Entscheidung für das Leben eines anderen Menschen.

Aktuelle Statements anlässlich des Tages der Organspende von Vertretern der Selbsthilfeverbände, der Politik, der Kirche und der DSO:

Monika Kracht, Vorsitzende des Bundesverbandes der Organtransplantierten e.V.
„Welchen Segen die Organspende für die Organempfänger, insbesondere für Kinder, darstellt, erleben wir immer wieder in unserer Arbeit als Selbsthilfeverband für Transplantationsbetroffene. Zudem darf ich jeden Tag das Wunder der Organspende durch meine Tochter erleben, die 1987 lebertransplantiert wurde. Die Dankbarkeit für dieses große Geschenk gibt mir die Kraft, mich immer wieder für die Organspende und die Betroffenen einzusetzen. Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen in den Bundesländern als Gesetzgeber die Kraft finden, positive Rahmenbedingungen für die Organspende zu schaffen.“

Jutta Riemer, Vorsitzende der Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.
„Im Rahmen der ehrenamtlichen Arbeit erleben wir die Freude der erfolgreich transplantierten Menschen, aber auch das Leid derjenigen, die sehr lange – manchmal zu lange – auf das rettende Organ warten müssen. Am heutigen Tag steht unser Dank an die Organspender und deren Angehörige im Vordergrund. Um die Last der Entscheidung von den Familien der Organspender zu nehmen, wünsche ich allen Menschen den Mut, sich mit dem Thema Organspende – und Transplantation – zu Lebzeiten zu befassen, eine Entscheidung zu treffen und diese im Organspendeausweis festzuhalten.“

Christian Frenzel, Geschäftsführer Bundesverband Niere e.V.
„Aufklärung über Organspende ist nach wie vor bitter notwendig, und die Gesellschaft darf den Organmangel nicht ignorieren. Die großartigen medizinischen Möglichkeiten der Organtransplantationen können nur dann allen Betroffenen zugänglich gemacht werden, wenn die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung deutlich zunimmt.“

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
„Sprechen Sie sich für eine Organspende nach Ihrem Tod oder nach dem Tod eines Angehörigen aus. Organspende ist ein Ausdruck gelebter Solidarität und christlicher Nächstenliebe.“

Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
„Ich habe die Schirmherrschaft für diesen Tag der Organspende übernommen, weil ich selber seit vielen Jahren mit Überzeugung einen Organspendeausweis besitze. Möge die Veranstaltung dazu beitragen, dass viele Menschen davon überzeugt werden, selber Organspender zu werden.“

Weihbischof Franz Vorrath, Bistum Essen
„Wir setzen uns ükumenisch gemeinsam dafür ein, dass die Bereitschaft zur Organspende wächst und gestärkt wird. Es ist mir deswegen ein großes Anliegen, durch Übernahme der Schirmherrschaft einen Beitrag für einen vertieften und gewissenhaften Diskurs über diese Fragestellungen zu unterstützen und zu fördern.“

Professor Dr. Günter Kirste, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation
„Wir brauchen eine deutliche Klimaveränderung in Deutschland zur Organspende: Zum einen sollte jeder zu Lebzeiten eine zustimmende Entscheidung zur Organspende treffen. Zum anderen müssen alle Krankenhäuser in Deutschland die Organspende als einen selbstverständlichen Teil ihres Versorgungsauftrages annehmen und entsprechend umsetzen. Dann werden wir Schritt für Schritt den Organmangel in Deutschland abbauen.“

Dr. med. Ulrike Wirges, Geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Nordrhein-Westfalen
„Dass die bundesweite Auftaktveranstaltung zum Tag der Organspende im Bundesland Nordrhein-Westfalen stattfindet, ist für mich Freude und Motivation zugleich. Nach langer Zeit ist es uns im letzten Jahr gelungen, die Organspendezahlen in NRW um 25 Prozent zu steigern. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Politik und im Gesundheitswesen wollen wir diesen erfolgreichen Weg weitergehen.“

Quelle: Pressemitteilung vom 3.6.2006
http://www.dso.de/

Organtransplantation: Zahl der Spender erneut angestiegen

Beitrag von » 04.08.2006, 07:04

Organtransplantation: Zahl der Spender erneut angestiegen
Donnerstag, 3. August 2006

Neu-Isenburg – Auch im ersten Halbjahr 2006 ist die Zahl der postmortalen Organspenden erneut leicht angestiegen. Von Januar bis Juni spendeten bundesweit 627 Menschen nach dem Tod ihre Organe. Das waren 17 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Es standen 1.966 gespendete Organe für Transplantationen zur Verfügung (2005: 1 881).
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=25167

Ärztliche Praxis

Organspender: Zahl leicht gestiegen

Beitrag von Ärztliche Praxis » 05.08.2006, 06:44

Positiver Trend
Organspender: Zahl leicht gestiegen

Die Zahl der Organspender ist im ersten Halbjahr 2006 gestiegen. Bundesweit spendeten 627 Menschen nach dem Tod ihre Organe und damit 17 mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) im hessischen Neu-Isenburg mit.


04.08.06 - Insgesamt habe es 2 034 Transplantationen gegeben, im Vergleich zu 1 969 von Januar bis Juni 2005.

„Der positive Trend setzt sich fort. Das ist eine erfreuliche Entwicklung für die etwa 11 500 Menschen, die auf ein neues Organ warten“, sagte DSO-Vorstand Professor Dr. Günter Kirste. Allerdings dürfe die Situation nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Deutschland nach wie vor ein Mangel an Organen bestehe, warnte Kirste.

„Täglich sterben drei Patienten auf der Warteliste“, betonte der Mediziner. Deshalb, so Kirste, werbe die DSO dafür, dass mehr Krankenhäuser ihrer gesetzlichen Meldeverpflichtung nachkommen und mehr Menschen ihre Entscheidung im Organspendeausweis zu Lebzeiten dokumentieren. Die DSO zählte im vergangenen Jahr 14,8 Organspender pro einer Million Einwohner, im Jahr 2004 lag das Verhältnis bei 13 zu einer Million.

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 4.8.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 75.htm?n=1

Claridge
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Beitrag von Claridge » 05.08.2006, 16:52

Vielleicht sollte an dieser Stelle einmal eingehalten werden.
Es ist schon sehr bedrückend dieses von jeglicher Kritik und Überlegung losgelöste Geschreibsel zu lesen. Denn wenn man es gründlich hinterfragt und durchleuchtet bleiben fast nur noch wirtschaftliche Interessen übrig!

Wärend meiner Pflegeausbildung haben wir uns mit der Spendeproblematik auseinandergesetzt. Am Anfang dieser Unterrichtseinheit bin ich der Einzige gewesen der sich gegen Organspende konsequent aussprach. Am Ende der Unterrichtseinheit gab es noch einmal diese Umfrage. Und siehe: Es gab keinen Befürworter mehr für eine Spende.
Was war geschehen? Im Grunde nicht viel. Zuerst nur einen Meinungsaustausch und anschl. eine Dokumentation vom WDR angeschaut. In dieser sind lediglich einige Ärzte und OP-Pflegekräfte interviewt worden. Das war schon beeindruckend aber noch nicht das Besondere.
Besonders war das Interview mit einem Toten!
Genau:MIT EINEM TOTEN!
Es war ein Holländer.
Damals an lebenserhaltenden Maschinen angeschlossen und nach Untersuchung von mehreren Ärzten für klinisch tot erklärt worden.
Zum "Ausschlachten" fehlte nur noch die Erlaubnis der Ehefrau. Sie erteilte die Erlaubnis natürlich nicht.
Im Interview mit dem WDR beschrieb sie wie irritiert sie gewesen sei das ihrem Mann sofort nach verweigern der Erlaubnis sämtliche Apparate abgenommen wurden und er in ein Sterbezimmer kam. Nur ihr Mann hatte scheints keine Lust zu sterben. Nach wenigen Tagen war der für hirntot erkärte Patient wieder bei Bewußtsein.
Die Interviews mit dem med. Fachpersonal waren schon schockierend genug. Aber der Tote der ein Inteview gab und in der Zwischenzeit auch einige Bücher geschrieben hat war der Gipfel.

Was wird uns sonst noch alles vertuscht?

Rüdiger Bastigkeit
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Hirntod ist Voraussetzung für Organentnahme!

Beitrag von Rüdiger Bastigkeit » 05.08.2006, 18:02

Claridge hat geschrieben:.... Es ist schon sehr bedrückend dieses von jeglicher Kritik und Überlegung losgelöste Geschreibsel zu lesen. Denn wenn man es gründlich hinterfragt und durchleuchtet bleiben fast nur noch wirtschaftliche Interessen übrig!...
Hallo,
ich sehe die Organspende bzw. Transplantation nicht negativ; sie verhilft meist einem schwerkranken Menschen in der Regel zu einem "neuen Leben". Die Organentnahme ist in der BRD eigentlich "sauber" geregelt, so dass es juristische und medizinische Bedenken eigentlich nicht geben kann. Wirtschaftlich ist wichtig: Das Team, das ein Organ entnimmt, hat mit dem Empfänger bzw. mit der entsprechenden Transplantationsgruppe nichts zu tun. Wo sind also die wirtschaftlichen Interessen?
Für die Organentnahme ist in der BRD der Hirntod zwingend vorgeschrieben. Dieser Hirntod wird nach Regeln festgestellt, die von der Bundesärztekammer verfasst worden sind. Zwei unabhängig voneinander agierende Ärzte müssen diesen Hirntod festgestellt haben. "Klinisch tot" oder ähnliche Einstufungen reichen für eine Organentnahme nicht. Der beschriebe Fall mit einem "Holländer" kann es nach dem Recht der BRD nicht geben.
Angenommen, den beschriebenen Fall hätte es wirklich gegeben. Rechtsmissbräuche gibt es in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Nur weil es Doping gibt, können wir nicht das Radfahren verbieten.

MfG
R.B.

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