Corona-Virus – besorgniserregende Lage!

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CoronaCare - Hotline der Stadt Neuss für Ältere und Vorerkrankte

Beitrag von WernerSchell » 19.03.2020, 08:09

Bild - Stadt Neuss

CoronaCare - Hotline für Ältere und Vorerkrankte
Unter 02131/909050 werden Einkäufe und Apothekengänge vermittelt – Helferinnen und Helfer gesucht!

Um ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen aufgrund der besonderen Einschränkung durch das Corona–Virus zu unterstützen wird ab Donnerstag, 19. März 2020, eine zusätzliche Hotline eingerichtet. Unter der Nummer 02131/909050 erhalten die besonders schutzwürdigen Personen Hilfe bei Einkäufen und Apothekengängen. Die Hotline ist von montags bis freitags, 9 bis 15 Uhr, besetzt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Neuss vermitteln die „helfenden Hände“.
Um dieses wichtige Angebot sicherstellen zu können, werden weitere Helferinnen und Helfer gesucht. Die Stadtverwaltung Neuss bittet daher um Unterstützung. Wer älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen in dieser schweren Zeit unterstützen möchte, kann sich ab sofort unter 02131/902027 melden.
Sozialdezernent Ralf Hörsken betont, dass sich neben notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, der Gemeinschaftssinn der Neusser und Neusserinnen in dieser Unterstützung zeigen kann - denn hier trifft es vor allem hilfebedürftige ältere Menschen, die sich selbst nicht mehr versorgen können.
Quelle: Stadt Neuss > https://www.neuss.de/presse/aktuell/18- ... RG_KgRwydY
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Solidarität in Zeiten von Corona - Online-Portal für freiwillige Helfer

Beitrag von WernerSchell » 19.03.2020, 13:00

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 189/2020
Datum: 19.03.2020


Solidarität in Zeiten von Corona - Online-Portal für freiwillige Helfer

Rhein-Kreis Neuss. In ganz Deutschland gibt es inzwischen Bürger und Initiativen, die Hilfe für ältere, chronisch kranke oder Menschen in Quarantäne organisieren. Der Rhein-Kreis Neuss bietet jetzt für alle, die in Zeiten von Corona für andere im Kreisgebiet aktiv werden möchten, ein Online-Portal, über das sie sich melden und einbringen können. Dazu wurde unter rkn.nrw/ehrenamt ein Meldeformular erstellt, in das Interessierte Angaben zu einer möglichen Tätigkeit und zu besonderen Kenntnissen oder Fähigkeiten machen können. Diese Informationen werden dann an die Wohlfahrtsverbände weitergegeben, sobald ein passender Bedarf vorliegt. Beispiele sind Einkaufhilfen oder Unterstützung in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen.

Reinhold Jung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Impressum:

Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
ZS5.2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: 02131 928-1300
Fax: 02131 928-1330
Email: Presse@rhein-kreis-neuss.de
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Coronavirus und Pflege - Pflegeverbände und Regierung einigen sich auf ein umfangreiches Entlastungspaket.

Beitrag von WernerSchell » 19.03.2020, 18:52

Ärzte Zeitung vom 19.03.2020:

Coronavirus und Pflege
Pflegekräfte werden von Bürokratie entlastet


Pflegeverbände und Regierung einigen sich auf ein umfangreiches Entlastungspaket.

Berlin. Regierung, Pflegeverbände und Pflegekassen haben am Donnerstag ein Maßnahmenpaket beschlossen, um Pflegekräfte in den 11.700 Altenheimen und bei den rund 15.000 ambulanten Pflegediensten zu unterstützen. Damit sollen Pflegekräfte von jeder nicht unbedingt nötigen Form der Bürokratie entlastet werden, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU im Anschluss an eine Videokonferenz mit dem Pflegebevollmächtigten Andreas Westerfellhaus (CDU) und den Pflegeverbänden in Berlin.
Gleichzeitig sei es das Ziel, die Pflegekräfte gesund zu erhalten. Zudem sollten Pflegebedürftige nicht in Kontakt mit dem Coronavirus kommen.
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/redi ... E9BDA9D4AF
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Helga Hofmann aus Neuss-Erfttal plädiert für mehr Gelassenheit ...

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 07:13

Bericht der Rheinischen Post / NGZ am 20.03.2020:

... Wir haben unser Sozialleben drastisch eingeschränkt, gehen nur für die allernötigsten Dinge vor die Tür, und viele von uns arbeiten von zu Hause. Das machen wir nicht vor allem für uns selbst, sondern für andere. „Wir müssen aus Rücksicht voneinander Abstand halten“, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede an die Nation gesagt. „Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge.“ Unsere Reporter Jörg Isringhaus und Marlen Keß haben sich mit einigen der Menschen unterhalten, für deren Wohl wir jetzt auf Abstand gehen: mit einer Krankenschwester, einer chronisch Kranken und der 90-jährigen Helga Hofmann aus Neuss, die mit ihrer ganzen Lebenserfahrung für mehr Gelassenheit plädiert: „Denn irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem wir wieder raus können.“
Coronabericht 20032020 Bild Helga Hofmann.png
Coronabericht 20032020 Bild Helga Hofmann.png (709.45 KiB) 9355 mal betrachtet

Mit ihrer Rede hat die Bundeskanzlerin die Menschen bewegt, auch mich. Ich denke zwar, dass wir Journalisten trotzdem sehr genau hinsehen müssen, ob die richtigen politischen Entscheidungen rechtzeitig getroffen wurden und werden. Aber die Rede war ein starker und wichtiger Moment. ...

Quelle: https://rdir.inxmail.com/rponline/d?o0b ... deswestens
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Coronavirus. Die Berufsgruppe der Pflegenden und des Hebammenwesens stellt sich der Lage

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 07:25

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:

Berlin (19. März 2020, Nr. 8/2020)

Coronavirus. Die Berufsgruppe der Pflegenden und des Hebammenwesens stellt sich der Lage
Der Deutsche Pflegerat appelliert an die Menschen in Deutschland, die Pflegenden zu unterstützen


Der Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Franz Wagner, zum Coronavirus:

„Der Deutsche Pflegerat dankt unseren Kolleginnen und Kollegen und unterstützt sie. Wir versprechen, dass wir uns für Sie und für die Belange der Profession einsetzen werden. Die Berufsgruppe der Pflegenden und des Hebammenwesens steht für die Versorgung der Menschen auch in Krisen- und Katastrophenzeiten bereit. Dies ist angesichts einer grundsätzlich angespannten Lage im Beruf in allen Versorgungsbereichen eine Herausforderung. Doch jetzt gilt es, diese Krise gemeinsam zu meistern. Wir anerkennen die Anstrengungen von Regierungen und Behörden in Bund und Ländern.

Es gilt jetzt das richtige Maß für die Lösungen der bevorstehenden Aufgaben zu finden. Es gilt besonnen und situativ angemessen, Sonderregelungen wie z.B. Abweichungen bei Qualitätsanforderungen oder Schutzgesetzen zu ermöglichen. Ein Missbrauch solcher Ausnahmen muss ausgeschlossen werden. Und es kann sich dabei nur um befristete Ausnahmen handeln. Das gilt auch für den Bereich der Pflegeausbildung.

Bisher liegt der Fokus der Bewältigung des Virus mit Blick auf die Pflege stark im Krankenhausbereich. Aber auch in der Langzeitpflege und in der häuslichen Pflege, in der Existenzängste vorliegen, wenn sie keine Leistungen mehr erbringen können, gibt es Vorbereitungs- und Handlungsbedarf. Hier scheint vor allem die Beschaffung von Schutzmaterial das größte Problem zu sein. Doch ohne Schutzmaßnahmen ist eine sichere Versorgung unmöglich. Die Situation in den Pflegeheimen ist durch die sinnvollen Besuchsverbote für viele Bewohnerinnen und Bewohner gleichfalls schwierig und bedeutet auch hier eine zusätzliche Belastung für die Mitarbeitenden. Vollumfängliche finanzielle Hilfen für die Einrichtungen in der Pflege und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen unbürokratisch bereitgestellt werden.

Kontraproduktiv wäre es, ausländische Pflegende ohne Anerkennung jetzt arbeiten zu lassen. Es gibt keine Veranlassung, berufsrechtliche Anforderungen, die dem Schutz der Menschen mit Pflegebedarf dienen, auszusetzen. Denn wer sollte diese Pflegenden anleiten? Wer soll sicherstellen, dass sie angemessen handeln können und sicher kommunizieren? Das wäre ein falsches Signal, das eher zu zusätzlichen Belastungen der Pflegenden führt.

Die Menschen, die in dieser Krisensituation an vorderster Front arbeiten - viele von ihnen sind Pflegende - und dabei oft die eigene Gesundheit riskieren, haben Anspruch auf die Anerkennung dieser Leistung, materiell und über Materielles hinaus. Gewährleistet werden muss, dass wenn nur ein Elternteil in der direkten Patientenversorgung arbeitet, der Anspruch auf Notbetreuung deren Kinder besteht.

Die Bewältigung der Corona-Krise wird uns vieles lehren. Wir erwarten, dass danach die richtigen Weichenstellungen erfolgen, um im Alltag eine bessere Gesundheitsversorgung und Pflege möglich zu machen und auch besser auf Krisen vorbereitet zu sein. Pflege ist ein systemrelevanter Beruf, dies wird spätestens jetzt allen deutlich. Er hat ein hohes Potenzial sowie tolle und kompetente Menschen. Sie können deutlich mehr Verantwortung übernehmen, nicht zuletzt im Öffentlichen Gesundheitsdienst.

Solidarität, Kompetenz, Zugewandtheit und Fürsorge zeichnen den Beruf aus – wir appellieren an die Menschen in Deutschland, die Pflegenden zu unterstützen. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger auf sich und ihre Mitmenschen zu achten. Halten Sie sich an die Vorgaben zur Verzögerung der Ausbreitung des Virus. Beachten Sie die bekannten Hygieneregeln! Bleiben Sie sich im sicheren Abstand zugewandt. Sie schützen damit sich selbst, Ihre Familie und Freunde und alle Menschen um Sie herum.

Wir bitten Pflegefachpersonen, die derzeit nicht in der Patientenversorgung arbeiten, sich in der aktuellen Lage für die Versorgung zur Verfügung zu stellen. Das sollte auch entsprechend gewürdigt werden.

Es ist wichtig, besonnen zu handeln und sich nicht durch falsche Informationen verunsichern zu lassen. Vertrauenswürdige Informationen finden Sie u. a. auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums www.bundesgesundheitsministerium.de, des Robert Koch-Instituts www.rki.de und den Websites einiger unserer Mitgliedsverbände."

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).

Quelle: Pressemitteilung vom 19.03.2020
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Corona-Virus – Pandemie: Sorge um Demenzerkrankte und Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 08:17

Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e. V.

Pandemie: Sorge um Demenzerkrankte und Pflegekräfte

In Nordrhein-Westfalen leben rund 350.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung, viele davon in Pflegeeinrichtungen und noch mehr in häuslicher Pflege, mitbetreut durch ambulante Pflegedienste. Ihnen und all den Alzheimer-Patientinnen und -Patienten, die in Krankenhäusern versorgt werden, gilt in Zeiten von Corona unsere besondere Sorge. Denn nun zeigen sich die Auswirkungen des Pflegenotstandes deutlicher denn je. Pflegekräfte, die ohnehin an der Grenze ihrer Leistungskapazität arbeiten, geraten durch die Mehrbelastung der notwendigen Vorkehrungen zum eigenen Schutz und zum Schutz der Pflegebedürftigen unter noch größeren Druck. Damit die Betreuung der ihnen anvertrauten Menschen sichergestellt werden kann, dürfen Personal-Untergrenzen und Fachkräfte-Quoten außer Kraft gesetzt werden. Und immer wieder werden auch Quarantäne-Vorschriften aufgeweicht, was die betroffenen Pflegekräfte ebenso wie die von ihnen Gepflegten gefährdet. In dieser Situation unterstützen wir den Appell des Deutschen Berufsverbandes für Pflegekräfte an die Regierung, sowohl für die notwendige Schutzausrüstung als auch für genügend Personal zu sorgen, dass die Pflegekräfte ihre Arbeit noch tun können, ohne sich anzustecken oder auch vor Erschöpfung krank zu werden. Und noch etwas anderes ist wichtig: Einrichtungen etwa der Tagespflege, die in Not geraten, weil sie vorübergehend schließen müssen, brauchen Unterstützung, damit sie nicht ganz zumachen müssen und nachher fehlen. Ambulante Pflegedienst, die bisher schon in einer schwierigen Situation sind, brachen ebenfalls dringend finanzielle Unterstützung, damit die häusliche Pflege auch in diesen schwierigen Zeiten gewährleistet ist. „In Zeiten, wo ein riesiger Schutzschirm für die Wirtschaft entfaltet wird, darf die Fürsorgepflicht des Staates für Mitarbeitende und Einrichtungen in Pflege und Eingliederungshilfe nicht am Geld scheitern“, mahnt Regina Schmidt-Zadel, Vorsitzende des Landesverbandes der Alzheimer Gesellschaften NRW. „Und da denke ich auch an eine finanzielle Würdigung der enormen Leistungen, die die Pflegekräfte unter diesen schweren Bedingungen erbringen. Ihre Gesundheit und Motivation müssen wir erhalten, auch im Interesse der älter werdenden Bevölkerung und der Demenzerkrankten.“ Wir schließen uns der Forderung der Lebenshilfe NRW an, daß für diese besondere Situation ein Sozialfonds geschaffen werden sollte.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.03.2020
V.i.S.d.P. Regina Schmidt-Zadel MdB a.D., Vorsitzende
Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. Bergische Landstraße 2 * 40629 Düsseldorf Tel. 0211/240869 – 10 * Fax. 0211/240869 - 11
presse@alzheimer-nrw.de * www.alzheimer-nrw.de 10.02.2020


Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften NRW e.V. wurde 2003 gegründet.
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Corona-Pandemie und die gebotenen Schutzmaßnahmen … sofortige Ausgangssperren sind wohl unvermeidlich!

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 10:12

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Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss



20.03.2020

An die
Bundesregierung


Nachrichtlich:
An die Landesregierung NRW



Corona-Pandemie und die gebotenen Schutzmaßnahmen … sofortige Ausgangssperren sind wohl unvermeidlich!

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider ist es so, dass die Bundesregierung (bzw. Landesregierungen) in der momentanen Krisensituation ein wenig zu spät reagiert haben, man hätte mindestens 1-2 Wochen früher aktiv werden müssen. Die Entwicklungen in den asiatischen Ländern bzw. in Italien haben die Handlungsgebote frühzeitig deutlich gemacht. Das zögerliche Vorgehen kann allenfalls mit den vorsichtigen Einschätzungen einzelner Virologen erklärt werden. Dennoch gab es auch klare Ansagen für schnelles und konsequentes Vorgehen. …

Ich habe mit Rücksicht auf eigene Erkenntnisse den für den 06.05.2020 vollständig geplanten Neusser Pflegetreff bereits am 12.03.2020 abgesagt (> viewtopic.php?f=7&t=23481 ) und halte allenfalls eine Neuansetzung für den späten Herbst 2020 für denkbar. Ich stehe dieserhalb mit dem Büro von Herrn Laumann, NRW-Gesundheitsminister, in Verbindung.

Wir werden mit der Krise länger zu tun haben. Dies u.a. auch deshalb, weil die jahrelangen Forderungen nach mehr Pflegepersonal (deutlich verbesserte Stellenschlüssel und höhere Vergütungen) nicht gefruchtet haben. Ich kann insoweit auf zahlreiche Eingaben an die zuständigen Ministerien und Diskussionen bei den Neusser Pflegetreffs verweisen.

Nun liegt dieses "Kind ganz tief im Brunnen". Das seit Monaten bekannte Rothgang-Gutachten nennt einen Mehrbedarf in der Pflege von 36%! … Auch die Globalisierung zeigt uns auf, was alles schief gelaufen ist. Fast 300 Medikamente sind zur Zeit nicht zu bekommen und einige Therapiemaßnahmen kommen ins Straucheln. Es wird demnächst intensiv zu erwägen sein, was alles für die Zukunft zu bedenken und ggf. zu korrigieren ist. …

Aufgrund zahlreicher Medienberichte und eigener Erfahrungen brauchen wir sofort - unabhängig von anderen Maßnahmen - eine Ausgangssperre mit ganz konkreten Ausnahmeregelungen (z.B. Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche). Das öffentliche Interesse rechtfertigt solche Regelungen.

Es zeigt sich, dass eine (kleine) Gruppe von Personen, v.a. junge Menschen, Abstandsempfehlungen und Versammlungsverbote vorsätzlich ignoriert. …. Dieses Verhalten ist nicht nur unsolidarisch, sondern gefährdet ganz konkret Menschenleben! Dem muss mit allen Konsequenzen und entschieden entgegen getreten werden. Das wäre mit dem Grundgesetz vereinbar. Das bedarf keiner weiterer Prüfungen!

Im hiesigen Internetforum gibt es im Übrigen 66 Beiträge (Stand: 20.03.2020) zur Corona-Krise, u.a. mit Statements von DBfK, Deutscher Pflegerat und Landesverband der Alzheimergesellschaften NRW. … Es gibt keine Erkenntnis- sondern nur Umsetzungsprobleme!


Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- https://www.vmwj.de
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner


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Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss berät täglich über die aktuelle Corona-Lage ...

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 14:50

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 197/2020
Datum: 20.03.2020


Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss unermüdlich im Einsatz
Landrat: "Höchstmöglicher Schutz der Bevölkerung ist unsere zentrale Aufgabe"


Bild

Bildtext: Der Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss – hier im Kreissitzungssaal – berät täglich über die aktuelle Corona-Lage und erforderliche Maßnahmen.
Foto: Rhein-Kreis Neuss/Andreas Baum


Rhein-Kreis Neuss. Ob SARS im Jahr 2003, die Vogelgrippe 2006 oder die Schweinegrippe von 2009 - das Krisenmanagement auf Kreisebene hat schon manche Herausforderung gestemmt. Eine pandemische Erkrankungswelle vom Ausmaß der Corona-Krise ist in Deutschland für die Stabsarbeit im Katastrophenschutz jedoch völlig neu. "Der höchstmögliche Schutz der Kreisbevölkerung ist auch jetzt unsere zentrale Aufgabe", erklärt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Dafür ist der Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss unter der Leitung von Kreisdirektor Dirk Brügge seit dem 26. Februar unermüdlich im Einsatz - auch am Wochenende. Ziel ist es weiter, auf alle Entwicklungen vorbereitet zu sein.

"Im Rhein-Kreis Neuss verfügen wir vom Grundsatz her über eine ausgezeichnete Infrastruktur, mit der wir auch außergewöhnliche Situationen meistern können", betont Landrat Petrauschke. Jetzt seien aber alle gefordert, Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen durch eine klare Einschränkung sozialer Kontakte in allen Bereichen. "Wenn das jetzt nicht geschieht, wird eine Ausgangssperre unvermeidlich. Denn nur so kann die Corona-Ausbreitung verringert und hoffentlich auch gestoppt werden", findet der Landrat deutliche Worte.

Zur Verringerung der eigenen Infektionsgefahr sind die Krisenstabsmitglieder des Kreises daher auch vom Keller des Kreishochhauses in Grevenbroich in den großen Sitzungssaal des Kreistags umgezogen, wo ein größerer Abstand voneinander möglich ist. Dauerhaft vertreten sind in dem Sonderstab des Kreises das Amt für Sicherheit und Ordnung, das Gesundheitsamt, das Schulamt, das Jugendamt, das Sozialamt, das Personalamt, die Controlling-Abteilung, die Kommunalaufsicht, die Pressestelle und alle Dezernenten der Kreisverwaltung. Ständige Mitglieder sind zudem der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, der Kreisbrandmeister und die Kreisleitstelle. In der aktuellen Lage ist das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr hinzugekommen. Je nach Bedarf werden weitere externe Experten eingebunden, zum Beispiel aus den Kommunen, den Krankenhäusern oder der Polizei.

"Der Krisenstab des Kreises konzentriert seine Arbeit aktuell darauf, auf den hohen Anstieg – gerade im Bereich der zu erwartenden schweren Verläufe – vorbereitet zu sein. Zudem ist es weiter wichtig, die Anstiegskurve so flach wie möglich zu halten, um insbesondere in den Krankenhäusern die Kapazitätsgrenze möglichst nicht zu überschreiten", berichtet Stabsleiter Brügge. So habe der Kreis sein Gesundheitsamt inzwischen personell und organisatorisch verstärkt. Der „Ermittlungsdienst Covid-19“ ist dort jetzt fester Teil eines dreigeteilten Systems, zu dem auch die Corona-Hotline des Kreises und das Team zur Terminvergabe für die Test-Stellen im Kreis gehören, von denen der Kreis den Aufbau der Abstrich-Stellen in Neuss und Grevenbroich unterstützt hat und auch den Betrieb unterstützt.

Der Kreis kümmert sich auch um die Menschen, die in Quarantäne sind. Die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes halten zu allen Betroffenen täglich telefonischen Kontakt und erfragen dabei den gesundheitlichen Zustand und den erforderlichen Unterstützungsbedarf. Wer nicht durch Freunde, Nachbarn oder Verwandte versorgt werden kann, erhält zum Beispiel Beistand durch die Organisation von Einkaufshilfen über das Kreissozialamt (Telefon 02181/601-5738).

"Ganz wichtig ist auch das Thema Information. Denn die Verunsicherung der Menschen ist groß", erklärt Brügge weiter. Das zeigten die derzeit täglich rund 800 beantworteten Anrufe bei der schon zu Beginn der Corona-Krise eingerichteten Kreis-Hotline mit der Rufnummer 02181/601-7777. Zur Information von unter Quarantäne gestellten Bürgern hat der Kreis auch eine Infobroschüre herausgegeben. Sie wird den Betroffenen per Mail und in Papierform zur Verfügung gestellt; sie liegt auch in den Teststellen im Kreisgebiet aus. Um den Menschen eine erste Selbsteinschätzung darüber zu ermöglichen, ob jemand als begründeter Verdachtsfall gezählt wird und welche Maßnahmen notwendig sind, hat die Kreisverwaltung zudem eine Online-Selbsteinschätzung entwickelt, die unter www.rhein-kreis-neuss.de/corona zu finden ist.

Gemeinsam mit allen Krankenhäusern im Kreis ist bereits eine Notfallplanung erarbeitet, um im Extrem-Fall über größere Kapazitäten für Intensiv-Patienten zu verfügen. Zudem wurde eine Liste mit Einrichtungen erstellt, die im Bedarfsfall als Unterkunft eingerichtet werden können. Der Rettungsdienst wurde im Bereich Krankentransport mit Unterstützung der Hilfsorganisationen verstärkt.

Der Krisenstab des Kreises, so Landrat Petrauschke, tage seit gut drei Wochen täglich und habe die aktuelle Lage im Griff. Darüber hinaus seien in der Verwaltung und im Gesundheitswesen zahlreiche Menschen unermüdlich im Einsatz - von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kreis-Gesundheitsamt sowie in den Kommunen über das medizinische Personal in den Arztpraxen und Krankenhäusern bis hin zu den Einsatzkräften im Rettungswesen. "Sie alle zeigen vorbildlichen Einsatz und dafür gilt ihnen allen schon jetzt unser Dank", so Petrauschke. Dies gelte auch für alle, die die Grundversorgung der Bevölkerung, etwa mit Lebensmitteln, sicherstellen.


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Foto: Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss

Appell des Landrates:

"Ich rufe nochmals dringend auf: Es hängt jetzt von jedem einzelnen ab, dass Corona nicht zur Katastrophe wird. Verlassen Sie die Wohnung nur, wenn es dringend notwendig ist, etwa zum Einkaufen, zum Arztbesuch oder zur Arbeit. Halten Sie auch dort Abstand von zwei Metern zu anderen Menschen. Waschen Sie häufig die Hände, greifen Sie sich nicht ins Gesicht und essen Sie nicht ohne vorheriges Händewaschen. Beachten Sie die bekannten Hygienemaßnahmen. Nur so können wir erreichen, dass sich das Virus nicht wie bisher verbreitet. Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass sich heute noch Gruppen zum Feiern versammeln und die im Interesse der Allgemeinheit dringend notwendige Zurückhaltung fehlt.“


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Engpass Pflegeversorgung: Geriater fordern Krisen-Konzept für Corona-Risikogruppe

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 14:58

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

Engpass Pflegeversorgung: Geriater fordern Krisen-Konzept für Corona-Risikogruppe


Besonders geriatrische Patienten könnten die Folgen des Corona-Virus schwer treffen. Viele benötigen im Ernstfall intensivmedizinische Betreuung sowie ambulante Versorgung oder Betreuung im Pflegeheim. „Die Virus-Verbreitung zu verlangsam ist ein erster Schritt, um die Behandlungskapazitäten nicht zu überlasten. Als nächstes muss die Gesundheitspolitik Konzepte entwickeln, sodass weder ambulante geriatrische Dienste in personelle Schieflage geraten noch die Pflegeheime einen Aufnahmestopp verhängen“, sagt Hans Jürgen Heppner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sowie Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Helios Klinikum Schwelm.
Nur mit einem solchen Procedere würden in den Kliniken schnell wieder Behandlungsbetten frei. „Dieser Engpass in der Pflege muss von den Krisenmanagern nun gelöst werden, damit wir Altersmediziner, aber auch die Hausärzte, sich auf die Versorgung der Patienten konzentrieren können.“

Aktuell gehen Experten davon aus, dass zwei Drittel aller Deutschen mit dem Corona-Virus in Kontakt kommen – wobei rund 80 Prozent von ihnen voraussichtlich nur leicht erkranken, weitere 20 Prozent der Betroffenen brauchen die Hilfe eines Arztes. Bei rund sechs Prozent sei eine intensivmedizinische Betreuung notwendig, was in Summe mehr als eine Million Menschen beträfe. „Viele ältere Patienten gehören zur Corona-Risikogruppe. Sie sind auf die Unterstützung und Versorgung von ambulanten Diensten angewiesen. Aber genau diese Pflegedienste kommen durch die aktuellen Kita- und Schulschließungen, Quarantäne und zu erwartende Erkrankungen in den Reihen der Mitarbeiter an ihre Leistungsgrenze“, beobachtet Dr. Anja Kwetkat, Direktorin der Klinik für Geriatrie am Universitätsklinikum Jena und Leiterin der DGG-Arbeitsgruppe „Impfen“, schon jetzt in ihrem Arbeitsumfeld. „Wir befürchten in den ambulanten Pflegebereichen echte Engpässe, die letztendlich wieder zu mehr Krankenhaus-Einweisungen führen, sodass hier Behandlungskapazitäten knapper werden.“

Personalausfall: Konzepte für Injektionen und Wundversorgung benötigt

Kwetkat sieht hier vor allem die gesundheitspolitischen Krisenmanager in der Pflicht, den Engpass in der Pflege frühzeitig zu entzerren: „Lösungen dafür müssen jetzt als nächstes und nicht erst in vier Wochen erarbeiten werden, dann ist die Herausforderung in den Kliniken und bei den behandelnden Ärzten zu bewältigen.“ Insbesondere gelte dies für den Bereich der Behandlungspflege, mit beispielsweise nicht mehr sichergestellten Insulin-Injektionen oder unzureichender Wundversorgung. „Hier wird unbedingt ein Konzept benötigt, falls zu viele Mitarbeiter ausfallen“, sagt Kwetkat. „Sollten sich zu viele ambulante Pflegende abmelden, bleibt den Betroffenen nur der Weg zum Hausarzt – der aktuell ohnehin an die Behandlungsgrenzen stößt.“ Hier gelte es zu prüfen, ob die Pflegestützpunkt-Netzwerke der Bundesländer an dieser Stelle koordinierend unterstützen könnten. „Sicher sind gerade die Patienten, die den ambulanten Pflegedienst brauchen, die Gruppe mit dem höchsten Risiko der Unterversorgung, wenn die Erkrankungsfälle weiter steigen“, sagt Kwetkat.

Entlassmanagement: Kliniken spüren Aufnahmestopp von Pflegeheimen

Ein zusätzliches Problem ergibt sich laut DGG-Experten aus der zunehmend schwieriger werdenden Entlassplanung der Krankenhäuser. „In unserem Umfeld gibt es teils schon jetzt einen Aufnahmestopp für neue Heimbewohner, weil die Einrichtungen nicht wissen, wie es mit ihrem Personal gesundheitlich weitergeht – und mit wieviel Personal sie planen können. Andere Heime möchten zunächst einen negativen Abstrich auf Corona-Viren sehen. Neue Patienten für ambulante Pflegedienste sind kaum noch vermittelbar“, fasst Dr. Anja Kwetkat zusammen. Damit gebe es aber eine Art Rückstau für die Patienten in den Kliniken – was dazu führt, dass nicht genügend freie Betten für neue Corona-Fälle zur Verfügung stehen. „Diesen Teufelskreis der pflegerischen Unterversorgung in Deutschland können wir nur gemeinsam durchbrechen, wenn jetzt die verantwortlichen Krisenmanager und Gesetzgeber gemeinsam an einem Plan zur Pflege und Versorgung der geriatrischen Risikopatienten arbeiten“, unterstreicht DGG-Präsident Hans Jürgen Heppner.

Weitere Informationen:
https://www.dggeriatrie.de/presse/press ... geversorgu...

Quelle: Pressemitteilung vom 20.03.2020
Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news743487

Anhang
Engpass Pflegeversorgung: Geriater fordern Krisen-Konzept für Corona-Risikogruppe <>> https://idw-online.de/de/attachment79533
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Bewegung und körperliche Aktivität - gerade jetzt

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 15:22

Deutsche Sporthochschule Köln

Bewegung und körperliche Aktivität - gerade jetzt

Quarantäne, Selbstisolation, Vermeidung sozialer Kontakte, Homeoffice – Bewegung und Ausgleich sind gerade in der aktuellen Situation für viele Menschen wichtiger denn je: Bewegung und körperliche Aktivität fördern nachweislich das psychische und körperliche Wohlbefinden, meint auch Professor Jens Kleinert vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln: „Die Studienlage ist recht eindeutig. Je schlechter wir uns fühlen, desto mehr profitieren wir von körperlicher Aktivität. Das gilt gleichermaßen für die Stimmungslage und für das körperliche Befinden.“
Doch was tun? Die Fitnessstudios sind geschlossen, und auch die Sportvereine bieten kein Programm. Kleinert: „Jetzt ist Einfallsreichtum gefragt. Im Homeoffice alle dreißig Minuten den Wecker stellen und fünf Minuten Gymnastik oder ein kleines Workout am offenen Fenster machen. Wenn nicht jetzt, wann dann?" Und wer sich nicht selbst organisieren möchte, für den gibt es das Fitnessstudio auch online. Aber auch der Sport in der freien Natur ist laut Kleinert gerade jetzt wichtig. „Wir sollten, wo immer möglich und so lange wie möglich, das Bewegen in der freien Natur suchen. Gerade jetzt ist die Zeit, den Waldspaziergang mit der Familie oder dem Partner wiederzuentdecken. Wobei wir natürlich die Vernunftsregeln des Robert-Koch-Instituts beachten sollten.“

Regeln beachten und trotzdem kreative Bewegungsformen finden – das ist möglich. Aber was ist mit dem für viele Menschen vermutlich schönsten Teil des Sports, dem Zusammensein? „Nutzen Sie gerade jetzt virtuelle Verabredungen“, empfiehlt Kleinert. „Ermuntern und unterstützen Sie andere beim Aktivwerden oder Aktivbleiben mit Textnachrichten oder Bildern von sich oder anderen. Gerade jetzt ist sozialer Kontakt, wenn auch nicht physisch, besonders wichtig.“

Umdenken und neue Wege suchen könnte auch eine Chance sein, so der Experte. Eine Chance zu einem Neuanfang – auch für Bewegung und körperliche Aktivität.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Dr. Jens Kleinert: https://www.dshs-koeln.de/visitenkarte/ ... -kleinert/

Quelle: Pressemitteilung vom 20.03.2020
Sabine Maas Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln
https://idw-online.de/de/news743482
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Flexibilität beim Einsatz von Intensivpflegepersonal zur Sicherstellung der Versorgung von COVID-19-Erkrankten

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2020, 15:29

Gemeinsamer Bundesausschuss

Qualitätssicherung
Hecken: „G-BA ermöglicht notwendige maximale Flexibilität beim Einsatz von Intensivpflegepersonal zur Sicherstellung der Versorgung von COVID-19-Erkrankten“


Berlin, 20. März 2020 – Zu den am Freitag in Berlin gefassten Beschlüssen erklärt Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA):

„Besondere Herausforderungen verlangen auch schnelle und unkonventionelle Vorgehensweisen. Deshalb hat der G-BA angesichts der zu erwartenden Belastungen der Krankenhäuser am Freitag in Berlin Beschlüsse gefasst, um den Krankenhäusern ab sofort maximale Flexibilität beim Personaleinsatz von Intensivpflegekräften zu geben. Damit erweitern wir die vom Bundesgesundheitsministerium bereits eröffnete Möglichkeit des Unterschreitens von Personaluntergrenzen auch für komplexe und besonders personalintensive Versorgungsbereiche, ohne die hier besonders gebotene fachliche Qualität der Versorgung der Patienten zu gefährden. Das ist ganz wichtig, denn Flexibilität und Handlungsfähigkeit sind entscheidend, wenn entweder viele Intensivpatienten zu behandeln sind oder in den Krankenhäusern Personal fehlt, weil Pflegerinnen und Pfleger selbst krank oder in Quarantäne sind. Dann muss gewährleistet sein, dass die Behandlung weiterhin möglich ist und nicht an Personalvorgaben scheitert.“

Vom G-BA beschlossen wurden Abweichungsmöglichkeiten von der Mindestausstattung mit Intensivpflegepersonal bei bestimmten komplexen Behandlungen. Von den Pflegepersonalvorgaben kann jeweils abgewichen werden, wenn es in einem Krankenhaus zu kurzfristigen krankheits- oder quarantänebedingten Personalausfällen oder einer starken Erhöhung der Patientenzahl kommt. Ziel des G-BA ist es, den betroffenen Kliniken die größtmögliche Flexibilität beim Einsatz des vorhandenen Intensivpflegepersonals und zur Sicherstellung unaufschiebbarer Behandlungen zu geben.

Die Ausnahmeregelungen betreffen die Qualitätsvorgaben des G-BA zu folgenden Bereichen:
Versorgung von Früh- und Reifgeborenen (QFR-RL)
Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit hämato-onkologischen Krankheiten (KiOn-RL)
Kinderherzchirurgie (KiHe-RL)
Behandlung des Bauchaortenaneurysmas (QBAA-RL)
minimalinvasive Herzklappeninterventionen (MHI-RL)
allogene Stammzelltransplantation beim Multiplem Myelom
allogene Stammzelltransplantation mit In-vitro-Aufbereitung des Transplantats bei akuter lymphatischer Leukämie und akuter myelotischer Leukämie bei Erwachsenen

Ungeachtet der bei Vorliegen von Ausnahmetatbeständen zulässigen Abweichung von Mindestanforderungen an die Personalausstattung bleibt es bei der Verpflichtung der Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer, die Leistungen gemäß § 135a Absatz 1 Satz 2 SGB V entsprechend dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und in der fachlich gebotenen Qualität zu erbringen.

Der Beschluss tritt nach Nichtbeanstandung des Bundesministeriums für Gesundheit und Veröffentlichung im Bundesanzeiger mit Wirkung vom 20. März 2020 in Kraft.

Wenn wegen des Vorliegens des nun geregelten Ausnahmetatbestandes von den Mindestanforderungen an die Personalausstattung abgewichen werden muss, löst dies zudem keine Anzeigepflicht der Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer im Rahmen der jeweiligen Nachweisverfahren aus.

Hintergrund
Nach § 136 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V kann der G-BA in Richtlinien unter anderem Mindestanforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität für die Durchführung bestimmter Leistungen festlegen. Nur Kliniken, die entsprechend ausgestattet sind und vorgehen, dürfen die betreffenden Leistungen erbringen.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.02.2020 > https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen/854/?
Pressemitteilung zum Download >
(PDF 66.18 kB)https://www.g-ba.de/downloads/34-215-85 ... Pflege.pdf
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COVID-19 und Senioren: Geriater stellen Maßnahmen zum Schutz und zur Versorgung älterer Menschen vor

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2020, 07:21

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

COVID-19 und Senioren: Geriater stellen Maßnahmen zum Schutz und zur Versorgung älterer Menschen vor

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) stellt konkrete Maßnahmen zum Schutz, zur Versorgung und zur Behandlung von älteren Menschen vor. „Wir haben alle berechtigte Sorge, wie es mit der Versorgung unserer geriatrischen Patienten langfristig weitergeht“, sagt DGG-Präsident Professor Hans Jürgen Heppner, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Helios Klinikum Schwelm. „Dabei sind wir jetzt auf die Unterstützung von jedem einzelnen und auf die konsequente Umsetzung sinnvoller Maßnahmen angewiesen, um das Voranschreiten der Infektionswelle abzufedern.“ Die geriatrischen, multimorbiden Patienten gehören zur Hochrisikogruppe.
Die DGG hat daher Tipps zusammengestellt, wie beispielsweise mit hausärztlichen Besuchen in Pflegeheimen, der Komplettierung einer Pneumokokken-Impfung oder der Versorgung in der Familienpflege umgegangen werden kann.

Konkrete Maßnahmen zum Schutz und zur Versorgung älterer Menschen:

Allgemeine Maßnahmen für ältere und alte Menschen

- Abstand halten zu anderen Personen, mindestens 1,5 Meter
- Hygiene: Hände regelmäßig mindestens 20 bis 30 Sekunden waschen
- Veranstaltungen meiden
- Impfungen komplettieren
- Notfallliste bereitlegen

Maßnahmen zur ambulanten Versorgung geriatrischer Patienten

- Praxiskontakte auf ein Mindestmaß beschränken
- Verdachtsfälle zur Diagnostik und gegebenenfalls Therapie eng mit den lokalen Gesundheitsbehörden absprechen
- Einweisungen in die Notfallambulanzen und Krankenhäuser auf zwingende Notfälle beschränken

Maßnahmen zur teilstationären Versorgung geriatrischer Patienten

- Tagespflegeeinrichtungen sollten ihre Aufnahmen auf das Notwendigste beschränken
- Täglich eine Risikoanamnese erheben
- Keine Aufnahmen von Anmeldungen mit Infektions-/Erkältungszeichen
- Geriatrische Tageskliniken sollten den Betrieb für die nächsten Wochen gänzlich einstellen
- Ambulante Rehabilitationsmaßnahmen sollten nach Möglichkeit nur als Einzeltherapien beziehungsweise im häuslichen Umfeld durchgeführt und auf das minimal notwendige Maß beschränkt werden

Maßnahmen zur vollstationären Versorgung geriatrischer Patienten

- Ausführliche Anamnese, um mögliche Infektionskontakte zu identifizieren
- Umsetzung des Besuchsverbotes
- Keine elektiven oder plan- und verschiebbare Aufnahmen
- Auf frühe Anzeichen von Atemwegsinfektionen achten
- Pandemiepläne entsprechend der eigenen Krankenhausplanung umsetzen

Maßnahmen zur Versorgung geriatrischer Bewohner in Pflegeeinrichtungen

- Regelhafte Heimbesuche durch den Hausarzt vorrübergehend aussetzen
- Aufklärung der Mitarbeiter und Bewohner über die Risiken und Schutzmaßnahmen
- Besuchsverbote und Mindestabstand beachten
- Für Bewohner von Alten- oder Pflegeeinrichtungen gelten die gleichen Prinzipien wie bei der Prävention beziehungsweise beim Ausbruchsmanagement anderer Atemwegserkrankungen – so wie sie beim Robert-Koch-Institut hinterlegt sind

Maßnahmen zur Versorgung geriatrischer Menschen in der Familienpflege

- Bei älteren Familienangehörigen, oder denen mit vorbestehenden Erkrankungen, sollten zur Infektionsvermeidung alle oben genannte Regeln berücksichtigt werden.
- Bei älteren oder chronisch kranken Familienmitgliedern, die auf Unterstützung angewiesen sind, müssen die Regeln zur Infektionsvermeidung selbstverständlich ebenfalls beibehalten werden.
- Es sollten sich vorrangig die Familienmitglieder mit dem geringsten Infektionsrisiko kümmern und nicht gerade diejenigen, die selbst Symptome einer Atemwegserkrankung aufweisen – auch wenn es diejenigen sind, die sich bisher immer gekümmert haben.

Weitere Behandlungsempfehlungen der DGG:

Regelvisiten aussetzen: Maßnahmen für hausärztliche Besuche in Pflegeheimen

Wir müssen Vorkehrungen treffen, die für diese vulnerable Gruppe aber nicht in der Isolation enden dürfen. Eine wichtige Maßnahme ist, dass Regelvisiten bei Heim- und Hausbesuchen bis auf Weiteres ausgesetzt werden. Es ist eine gute Entscheidung, regelhafte Besuche in Pflegeheimen ohne konkreten Behandlungsanlass nicht durchzuführen. So kann die weitere Infektionsverbreitung verhindert werden. Diese Empfehlung ist auf die kommenden zwei bis vier Wochen ausgelegt. Aber auch das sind willkürlich festgelegte Zahlen, die durchaus wieder geändert werden können. Wir gehen davon aus, dass diese Entscheidungen wieder gelockert und in Teilen zurückgenommen werden, sobald eine erste Entspannung bei der Ausbreitung des Virus zu erkennen ist.

Diese Abschätzung darf allerdings nicht dazu führen, dass notwendige Maßnahmen nicht ergriffen werden. In jedem Fall sollte zuerst mit der Pflegeeinrichtung beziehungsweise dem Patienten telefonisch und fremdanamnestisch geklärt werden, ob ein ärztlicher Hausbesuch in diesem Pflegeheim für den Patienten wirklich erforderlich ist – oder ob erste Therapiemaßnahmen auch ohne das Erscheinen des Arztes vor Ort eingeleitet werden können. Unerlässlich ist der Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt, um weitere Maßnahmen gemeinsam absprechen zu können. Eine unreflektierte Einweisung in die Notaufnahme löst das Problem keinesfalls.

Fehlende Schutzausrüstung: Hygiene und Logistik sind gefragt

In diesem Zusammenhang taucht immer wieder das Problem der unzureichenden persönlichen Schutzausrüstung auf. Dies ist bekannt – keine Einrichtung war und ist darauf vorbereitet. Allerdings können dieses Problem weder die medizinischen Fachgesellschaften noch die ambulant versorgenden Akteure vor Ort lösen. Hier ist Hygiene und Logistik gefragt: Die Wiederaufbereitung von bisher verwendetem Einmalmaterial muss in diesen Zeiten sicherlich diskutiert werden.

Risiko für schwere Verläufe: geriatrische Patienten

Entscheidend ist zu wissen, dass sich das erhöhte Risiko für schwere Verläufe vor allem auf Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen bezieht. Das Robert Koch-Institut (RKI) nennt die folgende Risikogruppen:

- ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 bis 60 Jahren)
- Raucher
- Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:
o des Herzens (zum Beispiel koronare Herzerkrankung),
o der Lunge (zum Beispiel Asthma, chronische Bronchitis),
o Patienten mit chronischen Lebererkrankungen,
o Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit),
o Patienten mit einer Krebserkrankung,
o Patienten mit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie beispielsweise Cortison).

Diese Auflistung erinnert an die definierten Risikogruppen für Influenza oder auch Pneumokokken-Erkrankungen.

Sehr sinnvoll: Komplettierung der Pneumokokken-Impfungen

Bei Impfstoffen erkennen wir nun die Problematik einer ausgelagerten und reduzierten Produktion. Der Versuch, Lagerkosten zu vermeiden, und das Ziel, „on demand“ zu produzieren, scheinen sich keinesfalls auszuzahlen. Wir geben ihnen recht, dass in manchen Hausarztpraxen und Apotheken nur noch wenige Vorräte an Impfstoffen vorhanden sind. In diesem Fall bleibt uns nur übrig zu hoffen, dass die Industrie in der Lage ist, ihre Produktion schnell den Bedürfnissen anzupassen. Wir wissen (Stand Freitag, 13.03.2020): Pneumovax von MSD ist derzeit nicht lieferbar, Prevenar von Pfizer steht kurz davor. Prevenar 13 kann aber eine Alternative bieten. Auch in diesem Fall bleibt uns nur übrig zu hoffen, dass die Industrie in der Lage ist, ihre Produktion schnell den Bedürfnissen anzupassen. Der Mangel an Impfstoff ändert aber nichts daran, dass die Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) nach wie vor gültig sind und wir diese nicht einfach ignorieren können.

Pflegende Angehörige: Risikokontakte in jedem Fall vermeiden

Bei den vulnerable Patienten, die im häuslichen Umfeld von ihren Familien versorgt werden, verhält es sich wie überall in der Allgemeinbevölkerung: Risikokontakte sind in jedem Fall zu vermeiden, pflegende Angehörige müssen sich derzeit – auch ohne begründeten Verdacht – aus dem sozialen Leben im Umfeld soweit es möglich ist zurückziehen, um ihre risikobehafteten Angehörigen nicht unnötig zu gefährden.

Alternativen zum direkten Kontakt: Videoschaltung, Live-Chats, Besuche vor dem Fenster im Erdgeschoss

Eine weitere zentrale Herausforderung ist die Versorgung der Bewohner in Langszeitpflegeeinrichtungen. Hier wurden mittlerweile die Maßnahmen zur Infektionsprävention enorm verschärft und reichen nun bis hin zum Besuchsverbot. Dies ist sicherlich sinnvoll, dennoch muss auf Familien- und Freundeskontakte nicht verzichtet werden. Es gibt genügend Möglichkeiten, um Alternativkontakte zu schaffen. Dazu gehören regelmäßige Videoschaltungen, Live-Chats, Social Media oder der Besuch vorm Fenster im Erdgeschoss einer Pflegeeinrichtung.

Weitere Informationen:
https://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen

Quelle : Pressemitteilung vom 20.03.2020
Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news743505

Anhang
PM: COVID-19 und Senioren: Geriater stellen Maßnahmen zum Schutz und zur Versorgung älterer Menschen vor > https://idw-online.de/de/attachment79540
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Corona-Pandemie: Warum Kontaktvermeidung jetzt so wichtig ist

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2020, 07:36

Covid-19: Chronisch krank, was tun?
Neben älteren Menschen und Rauchern gelten auch chronisch Kranke als besonders gefährdet. Dazu zählen: Diabetiker und Menschen mit Vorerkrankungen des Herzens, der Niere oder der Lunge, also zum Beispiel Asthma. Und auch Menschen mit Bluthochdruck oder Rheuma oder Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist – zum Beispiel Krebspatienten, deren Krebs gerade oder vor kurzem behandelt wurde. Oder auch Patienten, die Kortison einnehmen. Für alle chronisch Kranken gilt: auch wenn es verschiedene Meldungen gab, dass bestimmte Medikamente – zum Beispiel Kortison – nicht mehr genommen werden sollten, sollte niemand ohne Rücksprache mit Ärztin oder Arzt Medikamente weglassen oder auswechseln. Quarks-Reporterin Christina Sartori mit Hintergründen und Empfehlungen | DailyQuarks – 00:00:42 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... t-100.html


Corona-Pandemie: Warum Kontaktvermeidung jetzt so wichtig ist
Menschen sollen Abstand halten, soziale Kontakte einschränken. Damit die derzeitige Epidemie nicht aus dem Ruder läuft. Doch viele – immerhin jeder Vierte – halten das für Panikmache und haben ihr Verhalten nicht geändert. Um es nochmal kurz zu erklären: Covid-19 ist eine Tröpfcheninfektion. Und sprechen ist auch immer ein bisschen spucken. Und so auf kurze Distanz ansteckend. Statistisch steckt der Erste drei Weitere an, die wieder jeweils drei, also neun – in zwei Schritten knapp eine Verzehnfachung. Eine Art Corona-Lawine. Kommt die erstmal bei Alten und chronisch Kranken an, gibt es Tote – viele Tote. Es sei denn das Gesundheitssystem ist bis dahin soweit, die Schwerstkranken in ausreichender Zahl zu versorgen. Wenn wir es also nicht schaffen diese Lawine zu verlangsamen, wird man uns wahrscheinlich dazu zwingen. Monika Kunze aus dem Quarks-Team | DailyQuarks – 00:06:46 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... t-100.html


Mehr:
"Coronavirus: Das wissen wir – und das nicht" – ein Quarks-Beitrag vom 18.03.20 | quarks.de > https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... issen-wir/
"Quarks extra: Die Macht der Viren" ¬– eine Quarks-Sendung vom 10.03.20 | video > https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... n-100.html
"Händewaschen schützt vor Viren" – ein WDR 5 Quarks-Beitrag vom 29.01.20 | audio > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... n-100.html

Quelle: Mitteilung vom 20.03.2020
Quarks-Team
quarks@wdr.de
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Folgen der Corona-Pandemie und Klimaschutz

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2020, 07:52

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

Folgen der Corona-Pandemie und Klimaschutz

Diskussionspapier des Wuppertal Instituts plädiert dafür die langfristige Zukunftsgestaltung im Blick zu halten
Autowerke stellen ihre Produktion ein, die Börse stürzt ab, überall sieht man leere Straßen und Cafés und plötzlich ist Homeoffice für einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland die Empfehlung oder gar eine Vorgabe. Die Corona-Pandemie bestimmt unseren derzeitigen Alltag und trifft Deutschland, Europa und die Welt zu einer Zeit, in der es ohnehin eine Vielzahl an gewaltigen Herausforderungen zu lösen gilt. Wirtschaftliche Hilfen sind während und im Nachgang einer solchen Krise unerlässlich, primär gilt aber die Konzentration auf die Verhinderung der ungebremsten Ausbreitung der Pandemie und auf die Begrenzung der gesundheitlichen Folgen. Zur Überwindung der langfristigen wirtschaftlichen Folgen derart disruptiver Entwicklungen sind Konjunkturprogramme und strukturelle Hilfen ein probates Mittel. Sie dürfen aber nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ verteilt werden, finanzielle Unterstützung muss zukunftsgerichtet für dringend notwendige Investitionen erfolgen. Ziel muss sein, damit erforderliche nachhaltige Transformationsprozesse innerhalb unserer Wirtschaft und Gesellschaft wie den Klimaschutz voranzutreiben. Die Vorbereitungen dazu müssten jetzt schon getroffen werden, sagen die wissenschaftlichen Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick und Prof. Dr. Uwe Schneidewind. Welche Kriterien und Maßnahmen es dafür braucht, zeigt ihr aktuelles Diskussionspapier.

Wuppertal, 20. März 2020: Ökonomisch steuern Deutschland, Europa und die Welt auf eine Krisensituation zu, die die Dimension der Finanzkrise 2008/2009 in den Schatten zu stellen droht: Unternehmen und Freiberufler sind in höchstem Maße gefordert, Lieferketten und Produktion müssen aufrechterhalten werden. Von Seiten der Bundes- und Landesregierungen entsteht gerade ein Maßnahmen-Mix, um die Betriebe, Unternehmen und die Industrie kurzfristig wirtschaftspolitisch stabilisieren zu können. „Das ist gut und richtig so und muss möglichst unbürokratisch und pragmatisch gestaltet werden, um schnell Wirkung zu erzeugen. Im Nachgang zur Bewältigung der Corona-Krise sind weitergehende Investitionen notwendig. Konjunkturprogramme sind dafür ein probates Mittel. Nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 haben aber gezeigt, dass diese Konjunkturprogramme langfristige Wirkung erzeugen und deshalb die größere Breite der Transformationsherausforderungen der nächsten Jahre reflektieren müssen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Hierfür brauche es klare Kriterien, an denen sich die Maßnahmen ausrichten können.

Drei-Phasen-Modell zum Umgang mit Corona-Pandemie

Im aktuellen Diskussionspapier „Folgen der Corona-Krise und Klimaschutz – Langfristige Zukunftsgestaltung im Blick behalten“ unterscheiden die beiden wissenschaftlichen Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, Prof. Dr. Uwe Schneidewind und Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, zwischen der Gesundheitsvorsorge (1), der kurzfristig ökonomischen Krisenabwehr (2) und der langfristigen Transformation (3).

Die kurzfristige wirtschaftliche Unterstützung umfasst etwa das kürzlich beschlossene Kurzarbeitergeld, erleichterte Kreditvergaben und Staatsbürgschaften sowie direkte Zuwendungen an betroffene Gruppen. Diese Soforthilfe-Maßnahmen müssen jetzt pragmatisch und schnell umgesetzt werden, aber: „Die längerfristigen Hilfsmaßnahmen müssen klare Akzente im Sinne einer nachhaltigen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft setzen“, betonen Schneidewind und Fischedick. Zu der sogenannten „langfristigen Transformation“ gehören laut Schneidewind und Fischedick vor allem auch zentrale Maßnahmen für den Klimaschutz, für die staatliche Investitionen unerlässlich sind. Dies gilt etwa dafür, die energieintensive Industrie zukunftsfest zu machen und wichtige Maßnahmen auf dem Weg hin zu einer Treibhausgasneutralität zu unterstützen. Beispielhaft dafür ist unter anderem der Umbau der Stahlerzeugung auf wasserstoffbasierte (grüne) Produktionsprozesse, das sukzessive aber konsequente Schließen von Stoffkreisläufen im Rahmen eines verstärkt zirkulären Wirtschaftens (Circular Economy). Im Gebäudebereich stehen weitere Investitionen in die Gebäudesanierung und den Austausch von Heizungssystemen an und im Verkehrsbereich die Beschleunigung des Umstiegs auf Elektromobilität im Bereich der Pkw, aber auch im Bereich des Güterverkehrs – beispielsweise durch den Aufbau von Oberleitungsstrukturen für den Güterverkehr entlang von Autobahnen.

Das vollständige Diskussionspapier "Folgen der Corona-Krise und Klimaschutz – Langfristige Zukunftsgestaltung im Blick behalten" ist unter dem nachfolgenden Link abrufbar.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick: https://wupperinst.org/c/wi/c/s/cd/5/
Prof. Dr. Uwe Schneidewind: https://wupperinst.org/c/wi/c/s/cd/947/

Originalpublikation:
Diskussionspapier "Folgen der Corona-Krise und Klimaschutz – Langfristige Zukunftsgestaltung im Blick behalten" > https://wupperinst.org/fa/redaktion/dow ... schutz.pdf

Weitere Informationen:
https://wupperinst.org/fa/redaktion/dow ... e_Klimasch...
https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/5020/

Quelle: Pressemitteilung vom 20.03.2020
Christin Hasken Kommunikation
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

Anhang
Diskussionspapier: Folgen der Corona-Krise und Klimaschutz – Langfristige Zukunftsgestaltung im Blick behalten > https://idw-online.de/de/attachment79534
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Abstand halten: Neues Video der Bauhaus-Universität Weimar verdeutlicht, wie sich Atemluft ausbreitet

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2020, 08:08

Bauhaus-Universität Weimar

Abstand halten: Neues Video der Bauhaus-Universität Weimar verdeutlicht, wie sich Atemluft ausbreitet


Was passiert, wenn wir husten? Mithilfe des sogenannten Schlierenspiegels machen Forscher der Professur Bauphysik sichtbar, was für das menschliche Auge normalerweise verborgen bleibt: Kleinste Luftströmungen im Raum. Ihr Kurzfilm illustriert damit eindrücklich, warum wir die Verhaltensempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Schutz vor dem Coronavirus einhalten sollten.

In dem Clip unter https://vimeo.com/399120258 ist die Silhouette eines Mannes zu sehen, der erst normal atmet und schließlich beginnt stark zu husten. Erst ohne Schutzvorkehrungen, dann mit vorgehaltener Hand, in die Armbeuge und mit verschiedenen Atemschutzmasken. »Besonders beim Husten ohne Schutz vor dem Mund wird deutlich, wie stark sich die Atemluft im Raum ausbreitet«, erläutert Prof. Conrad Völker, Leiter der Professur Bauphysik. Aus diesem Grund muss der Mund beim Husten bedeckt werden, geht aus dem Experiment hervor. »Am besten mit der Armbeuge, auch um die Hände sauber zu halten und mögliche Viren oder andere Krankheitserreger nicht über Körperkontakt oder Oberflächen weiterzutragen«, ergänzt Prof. Völker. Selbst der Einsatz von Atemschutzmasken zeige zwar eine Verbesserung, aber auch hier sei kein hundert-prozentiger Schutz vor einer Tröpfcheninfektion gegeben.

Schlierenverfahren zur Visualisierung von Raumluftströmungen

Verantwortlich für das aus aktuellem Anlass durchgeführte Experiment ist M. Sc. Amayu Wakoya Gena, DAAD-Stipendiat an der Bauhaus-Universität Weimar, welcher im Rahmen seiner Doktorarbeit das sogenannte Schlieren-Verfahren zur Visualisierung und Messung von Raumluftströmungen einsetzt. Herzstück des Messgerätes ist ein konkaver und extrem fein geschliffener Spiegel mit rund einem Meter Durchmesser. Mithilfe dieses Schlierenspiegels werden selbst kleinste Luftströmungen sichtbar. »Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer überhitzten Straße im Sommer, wenn die Luft über dem Asphalt flimmert«, vergleicht Prof. Völker. Wie über der Straße hat die warme, feuchte Atemluft eine andere Dichte als die kühlere Raumluft. Diese Dichteunterschiede führen zu einer Ablenkung des Lichtes, was dann als dunkle Flecken in einem Foto oder Videobild sichtbar wird. Da diese Dichteunterschiede bei Raumluftströmungen allerdings sehr gering sind, sind diese nicht mit bloßem Auge, sondern nur mit Hilfe des Schlierenspiegels zu erkennen.

Weltweit existieren derzeit nur vier Großschlieren-Systeme, welche jeweils in unterschiedlichen Forschungsbereichen angewendet werden. In Weimar liegt der Fokus auf bauphysikalischen Messreihen. Eingesetzt wird das Großgerät an der Bauhaus-Universität Weimar vornehmlich zur Untersuchung von Raumluftströmungen in Innenräumen, um zu erforschen, welchen Einfluss das Raumklima auf den menschlichen Körper hat. Ziel ist die Entwicklung individueller Lösungen, um die Energieeffizienz von Räumen zu optimieren. 2017 wurden die Forscher der Bauhaus-Universität Weimar im Innovationswettbewerb Deutschland – Land der Ideen ausgezeichnet. Mit rund 400.000 Euro wurde der Schlierenspiegel vom Freistaat Thüringen gefördert und durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

Hier finden Sie das Video: > https://vimeo.com/399120258

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Conrad Völker
Bauhaus-Universität Weimar
Professur Bauphysik
Tel.: +49 (0) 36 43 / 58 47 01
E-Mail: conrad.voelker[at]uni-weimar.de

Weitere Informationen:
http://www.uni-weimar.de/de/universitae ... ng-fuer-g/
https://www.uni-weimar.de/de/medieninfo ... roemungen/

Quelle: Pressemitteilung vom 20.03.2020
Claudia Weinreich Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar
https://idw-online.de/de/news743498
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