Herzstillstand: Erste Hilfe kann Leben retten
Bei einem Herzstillstand kann Erste Hilfe über Leben und Tod entscheiden.
Einen Herzstillstand erleiden in Deutschland Zehntausende Menschen im Jahr. Den Vorfall überleben nur zehn Prozent der Betroffenen. Denn Angehörige oder Passanten trauen sich oft nicht, Erste Hilfe zu leisten. Dabei kann eine Herzdruckmassage die Überlebenschance bei einem Herzstillstand erhöhen und bleibende Schäden am Gehirn verhindern.
Wenn das Herz stehen bleibt, sterben Gehirnzellen ab. Schon nach drei Minuten ohne Sauerstoff kann es zu bleibenden Schäden am Gehirn kommen. Bis ein Notarzt am Einsatzort eintrifft, dauert es im Durchschnitt rund acht Minuten. Deshalb ist es wichtig, die Herzdruckmassage so lange durchzuführen, bis der Notarzt kommt.
Herzstillstand: Erste Hilfe kann Leben retten
Visitebericht - 09.04.2019 05.37 Min. - Autor/in: Volker Ide
Bei einem Herzstillstand kann Erste Hilfe Leben retten. Doch viele haben Angst davor, die nötige Herzdruckmassage anzuwenden. Worauf müssen Ersthelfer dabei achten? > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... nd102.html
Herzdruckmassage richtig anwenden
Prüfen, rufen, drücken lautet die Erste-Hilfe-Regel bei einem Herzstillstand:
-- Prüfen: Reagiert die bewusstlos gewordene Person noch? Atmet sie?
-- Rufen: Wählen Sie den Notruf 112 oder bitten Sie jemanden, das zu tun.
-- Drücken: Legen Sie eine Hand auf die Mitte des Brustkorbs zwischen die Brustwarzen. Legen sie die andere Hand darüber und verschränken Sie beide Hände. Dann fangen Sie an zu drücken - mindestens fünf Zentimeter tief, kräftig und mindestens 100 Mal pro Minute in einem gleichmäßigen Rhythmus, etwa im Takt eines Disco-Songs wie "Stayin' Alive" von den Bee Gees.
Eine Beatmung ist bei der Wiederbelebung zweitrangig. Wichtig ist, dass der im Blut vorhandene Sauerstoff durch eine Herzdruckmassage ins Gehirn gelangt, um es bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit Sauerstoff zu versorgen.
Keine Angst vor der Herzdruckmassage
Eine Herzdruckmassage gelingt auch Ungeübten: Wer zu fest drückt, kann dem Betroffenen zwar die Rippen brechen, doch die heilen wieder. Wichtig ist es, nicht aufzuhören, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wer unsicher ist, erhält direkt beim Notruf telefonische Unterstützung bei der Ersten Hilfe.
Erste Hilfe: Kenntnisse in Kursen auffrischen
Bei den meisten Menschen liegt ein Erste-Hilfe-Kurs schon lange zurück. Empfohlen wird jedoch eine Auffrischung alle fünf Jahre. Zahlreiche Anbieter wie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, der Malteser Hilfsdienst und der Arbeiter-Samariter-Bund bieten Wiederholungskurse an. Ein Erste-Hilfe-Kurs dauert in der Regel einen Tag.
Ersthelfer-Apps in vielen deutschen Städten
In vielen deutschen Städten arbeiten die Rettungsdienste zusätzlich mit Apps, die Ersthelfer möglichst schnell zu Menschen in Not leiten sollen. Registrieren können sich Menschen mit medizinischer Ausbildung. Geht in der Leitstelle ein Notruf ein und handelt es sich vermutlich um einen Herzstillstand, werden registrierte Ersthelfer in der Nähe alarmiert. Diese sind im Idealfall vor dem Rettungswagen zur Stelle und können mit der Herzdruckmassage beginnen.
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Quelle und weitere Informationen:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... nd102.html
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Ärzte Zeitung vom 11.04.2019:
Herzstiftung
„Je einfacher die Reanimation, desto mehr Menschen trauen sich“
Nur etwa 40 Prozent der Menschen in Deutschland, die Zeuge eines plötzlichen Herzversagens werden, beginnen mit Reanimationsmaßnahmen – aus Angst vor Fehlern, aus Ekel oder aus hygienischen Gründen, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Herzstiftung. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test