Leitfaden Prävention - Informationen für Pflegefachkräfte

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Leitfaden Prävention - Informationen für Pflegefachkräfte

Beitrag von Presse » 24.08.2009, 08:02

Allgemeine Informationen für Pflegefachkräfte zur Erbringung von Leistungen gemäß dem „Leitfaden Prävention“ nach § 20 SGB V

Der DBfK informiert:

nach Auffassung des GKV-Spitzenverbandes sind Pflegefachkräfte von der Grundqualifikation her geeignet, Leistungen im Handlungsfeld Stressbewältigung/ Entspannung und im Handlungsfeld Suchtmittelkonsum, speziell bei der Förderung des Nichtrauchens gemäß Leitfaden Prävention anzubieten.
Für das Handlungsfeld Stressbewältigung/Entspannung gilt: Hier handelt es sich z.B. um Kurse für Autogenes Training (Grundstufe 1), progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Tai Chi und Chi Gong. Dies erfordert, dass die Pflegende eine auf die anzubietende Entspannungsmaßnahme ausgerichtete adäquate Zusatzqualifikation nachweisen muss. Wie diese Zusatzqualifikation im Einzelnen auszusehen hat, dazu nimmt der GKV-Spitzenverband keine Stellung. Das bedeutet, dass die Pflegekraft dieses im Einzelfall mit der Krankenkasse aushandelt. Ob die Krankenkasse die Maßnahme dann fördert, liegt im Ermessen der Kasse und wird sowieso immer von der Kasse vor Ort entschieden.

Für das Handlungsfeld Suchtmittelkonsum gilt:
Pflegefachkräfte, die vom IFT Institut für Therapieforschung München nach individueller Prüfung zur Trainerschulung für das Rauchfrei-Programm zugelassen werden und diese erfolgreich absolvieren sind geeignet, einen Tabakentwöhnungskurs durchzuführen, der förderfähig durch die Krankenkassen ist. Denn das Rauchfrei-Programm des IFT ist ein modernes, gut evaluiertes Tabakentwöhnungsprogramm, dem neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu Grunde liegen. Es wurde vom IFT Institut für Therapieforschung in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt. Das Programm entspricht den Anforderungen der Krankenkassen und der Gesundheitsverbände sowie den Kriterien des GKV Leitfadens Prävention. Dadurch wird der Weg in ein langfristig rauchfreies Leben unterstützt.

Nach Aussage des Institutes absolvieren hier zahlreiche Pflegefachkräfte nach individueller Zulassungsprüfung eine Qualifizierungsmaßnahme. Voraussetzung für die Zulassung ist nach Aussage der Kursleiterin Dr. Grade (IFT) neben der pflegerischen Ausbildung der Nachweis von Kenntnissen in der Gruppenleitung (allgemein), sowie der Nachweis von langjähriger praktischer Erfahrung im Umgang mit abhängigkeitskranken oder psychiatrisch erkrankten Personen. Die Eignung des Bewerbers wird in einem individuellen Assessment überprüft und erfolgt nach einem festgelegten Schema. Schon die Zulassung zum Erwerb des Trainerscheines bietet somit Gewähr für die Eignung des Bewerbers. Nähere Informationen zu dieser Kursleiterschulung finden Sie unter http://www.ift-gesundheit.de/ .
Dort finden Sie die Angaben zu den Voraussetzungen, Kosten und Dauer der Schulung.

Grundsätzlich merkt der GKV-Spitzenverband an, dass immer die Passfähigkeit eines Präventionsangebotes mit den Kriterien des Leitfadens Prävention und der Anbieterqualifikation überprüft werden. Dieses ist ein unabdingbares Kriterium für eine mögliche Förderung durch die Krankenkassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Kassen vor Ort automatisch alle diesbezüglichen Angebote für die Versicherten fördern. Diese Entscheidung wird immer vor Ort getroffen. Das gilt für alle Präventionskurse.

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter dbfk@dbfk.de .

Quelle: Pressemitteilung des DBfK
http://www.dbfk.de/pressemitteilungen/w ... &navid=100

WernerSchell
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Ärzte können ab 2017 Präventionskurse verordnen

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2016, 07:16

Deutsches Ärzteblatt:

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Ärzte können ab 2017 Präventionskurse verordnen
Ab dem Jahreswechsel können Ärzte ihren Patienten Präventionsprogramme empfehlen. Im Rahmen einer Untersuchung können so Programme und
Kurse zu Sport- und Bewegungsgewohnheiten, Ernährung ...  http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -verordnen

Prävention: Mit gutem Beispiel vorangehen
http://www.aerzteblatt.de/archiv/171124 ... vorangehen
Rheinland-Pfalz: 23 Millionen Euro für Prävention
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... land-Pfalz
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Mit gesundheitsbewusster Lebensführung gegen Demenz

Beitrag von WernerSchell » 21.08.2016, 19:52

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 22.08.2016

Gesundheitsbewusste Lebensführung kann Demenz vermeiden helfen
Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen

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Demenz – „… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt.“ So das Urteil von Cornelia Stolze in ihrem Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016).

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit ähnlich lautende Studienergebnisse zur Prävention vorgestellt.

Nach der Studie sei die breite Öffentlichkeit häufig der Auffassung, die Alzheimer-Erkrankung sei rein genetisch bedingt, so Dr. Tobias Luck, Leiter der ISAP-Arbeitsgruppe „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ und Hauptinitiator der Studie. Die angestellten Berechnungen hätten aber ergeben, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer - Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Die Forscher plädieren daher dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. Diese Zahlen, so die Forscher weiter, müssten hoffnungsvoll gesehen werden. Der starke Einfluss dieser äußeren Faktoren auf das Alzheimerrisiko bedeute nämlich ein hohes Potential zur Vorbeugung, da sie im Gegensatz zu den Genen grundsätzlich beeinflussbar seien.

Die Wissenschaftler rechnen daher vor: Wenn es gelingt, die Häufigkeit der Risikofaktoren in der Bevölkerung zu halbieren, könnten theoretisch 130.000 der aktuellen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden.

„Diese Chance, die Zahl an Alzheimererkrankungen in der Bevölkerung zu verringern, sollte umso mehr Anreiz geben, diese Risikofaktoren zu bekämpfen“, betont Steffi Riedel- Heller, Professorin für Sozialmedizin und ISAP-Direktorin. „Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Auch ihrer Prävention muss der entsprechende Stellenwert in Forschung und Praxis eingeräumt werden.“

Die Zeitschrift „MDKforum“, Ausgabe 2/2016, hat die Leipziger Studienergebnisse in einem Beitrag „Lässt sich Alzheimer vermeiden?“ aufgegriffen und die Präventionserfordernisse in einem Interview mit Dr. Tobias Luck erneut wie folgt bekräftigt:

„Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Jetzt müssen wir versuchen, was auch schon teilweise gemacht wird, die Prävention in Forschung und Praxis zu stärken.“

Der 1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken stellte ähnliche Informationen über die Vorbeugung von Demenz vor und bekräftigte damit die Feststellungen und Vorschläge der Leipziger Demenzforscher. Das berichtete die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 23.06.2016.

Der Chefärztin Helene Unterfenger zufolge ist der „Lifestyle“ ganz wichtig, ein gesundes Leben: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. Aber nicht nur das. Helene Unterfenger rät auch dazu, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, das sich seit Jahren für die Menschen mit Demenz besonders einsetzt und insoweit auch als Mitgründer des Runden Tisches Demenz in Neuss Verantwortung übernommen hat, möchte auf die aktuellen Forschungsergebnisse zur Vorbeugung von Demenz mit Nachdruck aufmerksam machen und dazu animieren, die Grundsätze einer gesundheitsbewussten Lebensführung stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Gesundheitsbewusste Lebensführung ist im Übrigen auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die umfassende gesundheitsförderliche Wirkungen erzielen können
.

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht

Weitere Hinweise im Internet unter folgender Adresse:
viewtopic.php?f=6&t=21708
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Demenz - Prävention und verbesserte Versorgung

Beitrag von WernerSchell » 01.10.2016, 06:18

Am 01.10.2016 bei Facebook gepostet:
Tag der älteren Menschen am 01.10.2016: - Damit die Menschen auch im Alter eine möglichst hohe Lebensqualität genießen können, sind spezielle Maßnahmen zur Prävention und verbesserten Versorgung wichtig. - Pro Pflege … ist in vielfältiger Weise für die Interessen der älteren Menschen aktiv. Beim Neusser Pflegetreff am 26.10.2016 wird dies erneut zu verdeutlichen sein.
>>> viewtopic.php?f=6&t=21808
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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