Schmerzen - mangelhafte Versorgung !

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

Gast

Initiative gegen Tumorschmerzen

Beitrag von Gast » 20.01.2005, 17:40

„Gemeinsam gegen Tumorschmerz“ will Therapiesituation verbessern
Initiative gegen Tumorschmerzen gegründet

Hamburg. Ein Großteil der Krebspatienten in Deutschland erhält keine ausreichende Schmerzbehandlung. Nur ein Drittel wird angemessen behandelt, obwohl dies fast immer möglich ist. Derart schlecht beurteilte Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, die Lage der Tumorpatienten mit Schmerzen anlässlich der Pressekonferenz zur Gründung von „Gemeinsam gegen Tumorschmerz“. Die Initiative will erreichen, dass sich die schmerztherapeutische Versorgung von Tumorpatienten verbessert. „Viele Patienten glauben noch, Schmerzen gehörten bei Krebs dazu, und sie müssten sie ertragen,“ so Zenz weiter. „Das ist falsch, die heutige Medizin kann sie bei über 90 Prozent der Patienten deutlich lindern.“

Solche Vorurteile zu bekämpfen, ist eines der Ziele der neuen Initiative. Dazu vereint sie starke Partner: die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie, die Deutsche Schmerzliga, die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, das Deutsche Grüne Kreuz, die Deutsche Krebsgesellschaft und den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Stiefkind Schmerztherapie
„ In Deutschland wird zwar viel für Diagnose und Therapie des Tumors getan“, so Zenz, „aber wenig für Diagnose und Therapie der begleitenden Schmerzen.“ Diese werden auch nicht systematisch erfasst. Das veranschaulicht auch ein aktueller Gesetzesvorschlag in Nordrhein-Westfalen. Demnach müssen dort zwar alle Tumorpatienten mitsamt Diagnosen und Therapien erfasst werden. Nach Schmerzen jedoch wird erst gar nicht gefragt.

Schmerzen werden oft als Begleitsymptom ausgeblendet und von den Patienten selber als gegeben hingenommen. Das bestätigt auch eine aktuelle Emnid-Umfrage, bei der ein Viertel der befragten Krebspatienten und Angehörigen angab, mit ihrem Arzt überhaupt nicht über eine Schmerztherapie gesprochen zu haben.

Dabei existiert mit der Stufenleiter der Weltgesundheitsorganisation bereits seit 20 Jahren ein einfaches Schema, das bei 90 Prozent der Patienten eine effektive Schmerzlinderung erreicht. Je nach Schmerzstärke erhalten sie in drei Stufen zunächst einfache Schmerzmittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure, dann so genannte schwach wirksame Opioide (z.B:

Tramadol oder Tilidin) und schließlich stark wirksame Opioide wie Morphin oder Fentanyl. Patienten und Ärzte müssen erkennen, dass eine wirksame Therapie einfach möglich und ökonomisch ist. Die Schmerztherapie müsse fest in die Krebsbehandlung integriert werden, forderte Zenz. „Kein Tumorpatient darf heute noch unter unerträglichen Schmerzen sterben.“

Vorurteile sind auszuräumen
Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Deutschen Schmerzliga e.V., schilderte die starke Angst, die eine Krebsdiagnose bei vielen Patienten auslöse. Diese verhindere völlig die Einsicht, „dass der Krebs oft heilbar ist und den meisten noch Jahre weitgehend normalen Lebens bleiben“. Auch Schmerzen würden dann als unausweichliches Los empfunden. Leider hätten dies auch viele Angehörige von Patienten so erlebt, so Koch weiter. Denn teils mangele es auch den Ärzten einfach an Kenntnis über entsprechende Therapien und es bestünden Vorurteile gegenüber stärker wirksamen Medikamenten, wie den Opioiden. „Es ist ein fataler Fehler unseres Gesundheitssystems, angehenden Ärzten während ihrer Ausbildungszeit keine Kenntnisse über Schmerzdiagnostik und -therapie zu vermitteln,“ folgerte Koch.

Auch die Medien trügen Schuld am Fortbestand von Fehlinformationen. Oft behaupteten sie, Schmerzenlinderung bedeute Lebensverkürzung, „sozusagen als Preis für eine angemessene Schmerztherapie.“ Dabei sei eher das Gegenteil der Fall, so Koch. Studien zeigten, dass die Abwehrkräfte gestärkt werden, wenn der Stress durch die Schmerzen entfiele.

Schmerz als Herausforderung
Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e. V., versteht Schmerztherapie auch als Herausforderung für den Hausarzt. Er sei bei Patienten in späten Krankheitsphasen besonders gefordert, wenn es um die bestmögliche Linderung von Leiden geht. Dieser so genannten palliativmedizinischen Betreuung komme enorme Bedeutung zu, wollen doch 80-90 Prozent aller Menschen zuhause sterben. Ein Wunsch, der derzeit nur für etwa 25 Prozent in Erfüllung geht.

Müller-Schwefe erinnerte in diesem Zusammenhang an die Diskussion um Sterbehilfe: Je besser der Einzelne über die Möglichkeiten der Palliativmedizin informiert sei, um so eher lehne er die Legalisierung von Sterbehilfe ab. Wie Koch fordert er daher in der Ärzteausbildung einen festen Platz für das Wissen, Leiden bis ans Lebensende lindern zu können. Als „geradezu grotesk“ empfindet Müller-Schwefe die derzeitigen Defizite der Lehre: Schmerzbehandlung und Palliativmedizin würden in der aktuellen Approbationsordnung für Ärzte nicht verpflichtend geprüft.

Wunsch nach schmerzfreiem Sterben
Die enorme Bedeutung der Schmerzlinderung gerade am Lebensende betonte Dr. Claudia Bausewein, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. An Krebs sterben in Deutschland jedes Jahr über 200.000 Menschen. „Sie haben große Angst, mit Schmerzen zu sterben,“ so Bausewein, „dennoch hören viele von ihren Ärzten, dass nichts mehr für sie getan werden kann.“ Das sei falsch. Eine kompetente Schmerz- und Symptomlinderung verbessere die Lebensqualität deutlich. Auch psychosoziale und spirituelle Aspekte müssten dabei beachtet werden, da sie die Empfindung von Schmerzen beeinflussen.

Bausewein fordert eine ganzheitliche Behandlung, die je nach Patientenwunsch sowohl stationär als auch ambulant sein sollte und Freunde und Familie mit einbeziehen muss. Dazu sei das Zusammenwirken verschiedener Berufsgruppen nötig: Ärzte, Pflegende, Sozialarbeiter und Therapeuten.

Sie finden „Gemeinsam gegen Tumorschmerz“ unter http://www.tumorschmerz.de auch online.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.1.2005
http://www.tumorschmerz.de/presse.php

Gast

Krebspatienten noch immer unterversorgt

Beitrag von Gast » 20.01.2005, 17:43

Über 82 % der Tumorpatienten leiden an Schmerzen
Krebspatienten noch immer unterversorgt

Hamburg. Bei einem Drittel aller Tumorpatienten in Deutschland sind die Schmerzen nicht ausreichend gelindert. Das ergab eine aktuelle Emnid-Befragung von 407 Tumorpatienten und ihren Angehörigen Anfang Januar. Dabei könnten moderne Methoden heute über 90 Prozent der Patienten helfen. Dauerhafte Schmerzen wirken sich stark auf den Alltag aus. Auch das soziale Umfeld leidet mit: Fast ein Viertel verzichtet aufgrund ihrer Krankheit auf Treffen mit Freunden, 15,5 Prozent sogar auf den Kontakt zur Familie.

Häufig bestehen die Schmerzen bereits vor der Krebsdiagnose. Trotzdem unterbleibt bei vielen Tumorpatienten eine adäquate Schmerztherapie und nur ein Drittel erhält Opioide, wie sie bei starken Krebsschmerzen angezeigt sind. Gerade einmal 21,4 Prozent der Patienten sind durch eine passende Therapie schmerzfrei.

Schmerztherapie vernachlässigt
Die eigentliche Krebserkrankung wird in Deutschland meist sehr gut behandelt. Damit verbundene Schmerzen sind jedoch noch immer zu selten ausreichend versorgt. Zwar wird über die Hälfte der Tumorpatienten schmerztherapeutisch betreut, aber es gibt viele Defizite: 12 Prozent der Befragten erhalten die Schmerztherapie nur unregelmäßig. 4,9 Prozent erhalten sogar trotz Nachfrage keine Schmerzbehandlung von ihrem Arzt. Auch die Qualität der Schmerztherapie erscheint verbesserungswürdig: Die meisten Ärzte überprüfen die Therapie zwar in Gesprächen mit ihren Patienten. Auf bewährte Hilfsmittel wie Schmerzskala oder Fragebögen greifen aber nur wenige zurück (18,5 bzw. 9,9 Prozent).

Einschnitte in Lebensqualität
Krebspatienten leiden nicht nur unter ihrer Tumorerkrankung. Vor allem die tumorbedingten Schmerzen verhindern zudem häufig, dass sie wie bisher weiterleben und gewohnten Aktivitäten nachgehen können. Gerade für Patienten in späteren Krankheitsstadien ist es wichtig, die wertvolle, ihnen verbleibende Zeit genießen zu können, um alles wichtige zu regeln. Mit modernen Medikamenten wären die Schmerzen fast aller Patienten effektiv zu behandeln. Eine gezielte Schmerztherapie trägt dazu bei, ein Stück Alltag zurück zu erobern und wieder aktiv am Leben teilzunehmen.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.1.2005
http://www.tumorschmerz.de/presse.php

Gast

Kamillentee gegen Schmerzen & Krankheiten

Beitrag von Gast » 21.01.2005, 12:51

Langanhaltender Effekt nachgewiesen
Kamillentee gegen Schmerzen und Krankheiten

Das Trinken von Kamillentee kann gegen einen Schnupfen und Krämpfe während der Menstruation helfen. Fünf Tassen täglich für die Dauer von zwei Wochen sind ausreichend, um Muskelkrämpfe zu lockern und Entzündungen zu bekämpfen.

Das Team des Imperial College London testete den Urin von 14 gesunden Kamillenteetrinkern. Die Ergebnisse der Studie werden im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht.

Seit Jahren wurde die Kamille laut BBC gegen Entzündungen, als leichtes Beruhigungsmittel und gegen Magengeschwüre eingesetzt. Zusätzlich wurde berichtet, dass sie antioxidante und antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Das Team um Elaine Holmes untersuchte die Auswirkungen des Konsums von Kamillentee im Körper. Für die Studie wurde der Tee aus den Blüten der Matricaria recutita zubereitet, die auch als Manzanilla bekannt ist. Der Urin der Teilnehmer wurde täglich vor und nach der Einnahme des Tees getestet. Das Teetrinken erhöhte die Werte des entspannenden Glycin und des entzündungshemmenden Hippurat. Nach dem Ende der zweiwöchigen Testphase blieben die Werte beider Substanzen für bis zu zwei Wochen erhöht.

pte

Quelle: Zeitschrift "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de/aktuell/ ... gz/aktuell

Gast

Falsche Ängste - Tumorschmerz in Deutschland

Beitrag von Gast » 27.01.2005, 10:59

Falsche Ängste - Tumorschmerz in Deutschland

Bochum / Hamburg. 30 Prozent aller Patienten mit Tumorschmerz in Deutschland leiden unnötig: Falsche Ängste und Vorurteile sind die maßgeblichen Gründe dafür, dass vorhandene, nebenwirkungsarme Therapieoptionen, die in 95 Prozent der Fälle helfen würden, nicht angewandt werden. Die Initiative "Gemeinsam gegen den Tumorschmerz", die vor einer Woche startete, hat sich zum Ziel gesetzt, diese Situation durch eine Informationsoffensive zu verbessern. Was man wissen sollte: Eine verbesserte Schmerztherapie und Symptomkontrolle verkürzen das Leben nicht, sondern verlängern es !

Informationen im Internet: http://www.tumorschmerz.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft vom 20.1.2005
http://idw-online.de/pages/de/news97584

<< ... In der Initiative haben sich die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS), die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz, die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, der Krebsinformationsdienst (KID), das Deutsche Grüne Kreuz, die Deutsche Schmerzliga, die Krebshilfe, der Krebsinformationsdienst sowie die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) zusammengeschlossen.

Opioide: Keine Abhängigkeit, wenig Nebenwirkungen

Krebs ist eine der bedeutendsten Krankheiten in Deutschland: Jährlich erkranken ca. 390.000 Patienten neu. Mit über 200.000 Sterbefällen sind Tumorerkrankungen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Viele Krebspatienten leiden unter therapiebedürftigen Schmerzen, die ihre Lebensqualität stark einschränken. Dabei ist eine ausreichende Versorgung möglich. Mit modernen Schmerzmedikamenten können 95 Prozent aller Patienten effektiv behandelt werden. Dennoch sind auch heute noch viele Tumorpatienten unterversorgt. Diese Situation beruht vor allem auf fehlender Information der Patienten und Ärzte. Viele fürchten, starke Schmerzmittel (Opioide) könnten süchtig machen oder den Organismus schädigen. "Dabei trifft das überhaupt nicht zu: Opioide machen nicht abhängig und sind nebenwirkungsärmer als Aspirin", so Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS. Die einzig ernstzunehmende Nebenwirkung der Opioide sei - bei richtiger Therapie - die Verstopfung, die sich sehr gut behandeln lässt. Dieses Wissen will die Initiative bei der Öffentlichkeit, Patienten und Ärzten bekannt machen.

Forderungen der Initiative

Die Initiative "Gemeinsam gegen Tumorschmerz" fordert für Tumorschmerzpatienten eine frühzeitig einsetzende Schmerztherapie nach dem WHO-Stufenschema, die regelmäßig überprüft und angepasst werden muss. "Tumorpatienten haben ein Recht auf Schmerztherapie!" so Prof. Zenz. "Eine ausreichende Schmerztherapie ist Voraussetzung für einen weitgehend selbstbestimmten Alltag und sichert Lebensqualität." Eine verbesserte Schmerztherapie und Symptomkontrolle verkürzen das Leben nicht, sondern verlängern es. ... >>

Ansprechpartner

Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der DGSS, Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3000, Fax: 0234/299-3009, E-Mail: zenz@anaesthesia.de

Quelle: PATIENTENVERFUEGUNG NEWSLETTER vom 26.1.2005

Gast

Schmerztherapeuten prostestieren gegen EBM

Beitrag von Gast » 03.02.2005, 10:12

EBM: Schmerztherapeuten protestieren gegen neue Leistungsverzeichnisse

OBERURSEL. Nachbesserungen an den neuen Leistungsverzeichnissen für Schmerzpatienten im Einheitlichen Bewertungsmaßstab EBM 2000plus hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie gefordert.
„Geschieht dies nicht, wird gesetzlich versicherten Schmerzpatienten, von denen heute schon nur 20 Prozent ausreichend versorgt sind, ab April keine qualifizierte Schmerztherapie mehr zur Verfügung stehen, da unter den neuen Vorzeichen keine adäquate Versorgung mehr möglich ist“, erklärte der Präsident der Gesellschaft, Dr. Gerhard Müller-Schwefe.
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=19078

Gast

Schmerz-Versorgung vor dem Kollaps?

Beitrag von Gast » 03.02.2005, 10:29

Schmerz-Versorgung vor dem Kollaps?
Neuer EBM / Therapeuten warnen vor schlimmen Folgen / Finanzielle und qualitative Einschnitte befürchtet

BERLIN. Honorareinbußen von etwa 50 Prozent befürchten Schmerztherapeuten, wenn der neue Einheitliche Bewertungsmaßstab am 1. April in Kraft tritt. Nach Auffassung der Verbandsspitze der Therapeuten wird das viele Kollegen in den Ruin treiben, wenn sie sich keine anderen Einnahmequellen erschließen. Hauptproblem ist, daß sich die jetzt schon defizitäre Versorgung der Schmerzpatienten weiter verschlechtern könnte.

Von Wolfgang van den Bergh

Auch nach der jüngsten Sitzung von KBV und Krankenkassen im Bewertungsausschuß sieht die Zukunft eher düster aus: Algesiologen werden keinen eigenen Ordinationskomplex bekommen. KBV und Kassen setzen dagegen auf die einzelnen Facharztdisziplinen, in denen die Schmerztherapie verankert sein soll.

Dr. Dietrich Jungck, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Ärzte für Algesiologie Berufsverband Deutscher Schmerztherapeuten, hält das für einen großen Fehler. "Nach der Definition der Schmerztherapievereinbarung und auch nach der Definition der neuen Qualitätssicherungsvereinbarung sollen Algesiologen Patienten behandeln, bei denen der Schmerz zur Schmerzkrankheit geworden ist - also jede Fachgebietsgrenze überschritten hat."
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... 9a0601.asp
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... system_uns

Gast

Arzt macht mobil – Schmerztherapie ....

Beitrag von Gast » 26.02.2005, 11:37

Bundesweite Telefonaktion: Arzt macht mobil – Schmerztherapie ohne Umwege

30 Experten bundesweit im Einsatz / Beratungsangebot zum Thema Bewegungsschmerz / Orthopädische Leiden sind häufigste Schmerzursache / Fokus-Thema des Deutschen Schmerztages 2005 / Mobilisierung des Patienten Teil der ärztlichen Behandlungsstrategie / Motorische Aktivität unterstützt soziales Wohlbefinden

(press1) - Oberursel, 24. Februar 2005 (dk) - "Arzt macht mobil" - unter diesem Motto veranstaltet die Initiative Schmerz messen e.V. am 16. März anlässlich des Deutschen Schmerztages 2005 zum zweiten Mal in Folge eine bundesweite Telefon-Sprechstunde zum Thema "Bewegungsschmerz". Von 16:00 bis 18:00 Uhr werden interessierte Anrufer über die zentrale Rufnummer 0800 - 5 837 837 automatisch und kostenfrei mit einem Spezialisten aus ihrer Region verbunden. Insgesamt 30 Schmerzexperten aus allen sechzehn Bundesländern nehmen an der Aktion teil. "Im Mittelpunkt der Beratung steht die Frage, welche schmerztherapeutischen Verfahren der Arzt anwenden kann, um Patienten mit Rückenleiden, Rheuma, Arthritis, Arthrose oder Osteoporose zu mehr Beweglichkeit und Mobilität zu verhelfen", erläutert Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie, das Credo der Initiative Schmerz messen. "Denn meist bestimmt nicht die eigentliche Krankheit den Alltag, sondern die mit ihr verbundenen Schmerzzustände."

Die Behandlung von Bewegungsschmerzen ist auch Fokus-Thema beim diesjährigen Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main. Immerhin leidet nahezu jeder fünfte Bundesbürger unter chronischen Schmerzen. Bei 80 Prozent der Patienten geht das Leiden auf eine krankhafte Störung des Bewegungsapparates zurück. "Bei ihnen ist schon allein aus therapeutischen Gründen Abhilfe geboten", erklärt Tagungsleiter Dr. Müller-Schwefe. "Denn um ein Fortschreiten der Krankheit zu vermeiden, müssen sich die Patienten regelmäßig körperlich betätigen." Bei Osteoporose etwa erhöht eine aktive Motorik den Sauerstoffgehalt des Gewebes und steigert auf diese Weise die Knochendichte. Bei Arthrose und Arthritis kräftigt Bewegung die Muskulatur, sodass die erkrankten Gelenke entlastet werden. Nicht zu vergessen die psychosozialen Konsequenzen: "Mobilität sichert für viele Betroffene die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, eine wichtige Voraussetzung zur Vorbeugung von Depressionen", so Müller-Schwefe weiter.

Damit die Patienten überhaupt in der Lage sind sich zu bewegen, integrieren Ärzte schmerztherapeutische Maßnahmen in die Behandlung. Eine Physiotherapie wird in vielen Fällen erst auf diese Weise möglich. Dazu ermittelt der Arzt zunächst mit Hilfe einer speziellen Schmerzskala die Schmerzintensität und wählt sodann eine geeignete Medikation aus. Bei starken Schmerzen empfehlen die Weltgesundheitsorganisation WHO sowie die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie die Einnahme retardierter Opioide in Tabletten- oder Kapselform. Starke Opioide wie zum Beispiel Oxycodon haben sich besonders für die Langzeittherapie bewährt. Sie verfügen über keine Organ schädigende Wirkung und ermöglichen in retardierter Form, das heißt durch verzögerte Wirkstofffreisetzung, eine Schmerzlinderung rund um die Uhr.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.2.2005
Herausgeber:
Initiative Schmerz messen e.V. - Eine Initiative von Deutsche Schmerzliga e.V. und Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V., Adenauer Allee 18, 61440 Oberursel, http://www.schmerzmessen.de
Mit Unterstützung von Mundipharma, Limburg

Gast

Versorgung von Schmerzpatienten ab 1.4.2005

Beitrag von Gast » 27.02.2005, 13:13

Bundesweiter Aktionstag der Schmerztherapeuten
Versorgung von Schmerzpatienten ab 1. April 2005 steht auf dem Spiel

Mit einem bundesweiten Aktions- und Informationstag protestieren die deutschen Schmerztherapeuten am Montag, 28. Februar 2005, gegen die Verschlechterung der Vergütung der Schmerztherapie im neuen Ärztlichen Leistungsverzeichnis EBM 2000 plus. „Notwendige Verbesserungen der Schmerztherapie und der Palliativmedizin werden wieder nicht umgesetzt – politische Absichtserklärungen missachtet“, so Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS). „Die Defizite für die Schmerztherapie im neuen EBM 2000 plus sind noch schlimmer als befürchtet.” Die Spezialisten fordern dringende Nachbesserungen.

Grundlegende Leistungen werden nicht mehr vergütet
In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, die Kosten werden von der Bundesregierung auf jährlich über 20 Milliarden Euro geschätzt. Doch obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Politiker in vielen Aussagen die Notwendigkeit einer flächendeckenden Schmerztherapie und der Verbesserung der Palliativmedizin betont haben, fehlt eine Umsetzung im neuen Ärztlichen Leistungsverzeichnis, das am 1. April in Kraft treten soll. „Selbst die körperliche Untersuchung fehlt im Leistungskatalog für Schmerzpatienten“, kritisiert Prof. Zenz. Auch Schmerzkonferenzen als wichtiges Beispiel für Interdisziplinarität fehlen. Die psychosoziale Versorgung von Patienten mit chronischen, lebensverändernden Schmerzen wird nicht mehr vergütet, auch palliativmedizinische Leistungen für Tumorpatienten wurden eingeschränkt.

Qualitätsvereinbarung wird ignoriert
Und das alles gilt sogar unter der Voraussetzung einer sog. Qualitätssicherungsvereinbarung zur Schmerztherapie zwischen Krankenkassen und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. Die Vereinbarung beschreibt erstmals exakt, wobei es bei Menschen mit chronischem Schmerz geht, nämlich eine Erkrankung, die sich auf das gesamte Leben auswirkt: „Diese Verselbständigung des Schmerzleidens führt zu psychopathologischen Veränderungen. Der Schmerz wird für diese Patienten zum Mittelpunkt ihres Denkens und Verhaltens.“ Dieses Krankheitsbild erfordert eine interdisziplinäre Behandlung durch speziell geschulte Fachärzte. Eine Umsetzung dieser Erkenntnisse in notwendige Leistungsziffern erfolgt jedoch nicht. „Die Qualitätsvereinbarung stellt an die Leistungserbringer auf 13 Druckseiten erhebliche Qualifikationsanforderungen“, so Prof. Zenz, „aber diese Qualitätsanforderungen spiegeln sich nicht im EBM“.

Viele Ärzte geben bereits auf
Die Schmerzspezialisten befürchten, dass mit der Einführung des EBM am 1. April die Patienten ohne ausreichende Versorgung allein gelassen werden. „Es steht uns eine noch größere Unterversorgung dieser ohnehin schwer betroffenen Patientengruppe bevor“, blickt Zenz voraus. „Schmerztherapeuten fehlten schon immer. Aber jetzt werden sich die wenigen Ärzte sehr überlegen, ob sie ihr Betätigungsfeld nicht verlegen müssen.“ Die ersten Anzeichen dafür sieht er vor allem in den östlichen Bundesländern, wo zahlreiche Ärzte ihre Spezialisierung zur „Speziellen Schmerztherapie“ bereits aufgeben.

5 vor 12: Bundesministerium ist gefordert
„ Wenn jetzt nicht ein Umdenken erfolgt, wenn jetzt nicht die Kriterien der Qualitätssicherungsvereinbarung auch in den Bewertungsmaßstab einfließen, wird es sehr schmerzhaft für die Schmerzpatienten“, so Zenz. Die politischen Entscheidungsträger, hier vor allem das Bundesministerium für Gesundheit und Soziales, seien gefordert, diesem EBM 2000plus die notwendige Genehmigung zu verwehren und ihre lange gegebenen Versprechen an die Patienten mit chronischen Schmerzen einzulösen.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.2.2005
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS), Meike
Drießen
Weitere Informationen unter
http://www.dgss.org/neu/aktionstag.asp

Gast

Schmerztherapie - Änderungen im EBM gefordert

Beitrag von Gast » 01.03.2005, 13:57

Streit über Fallzahlen in der Schmerztherapie
Berliner Therapeut besorgt über Zugangsvoraussetzungen zur Schmerztherapie / Begrenzung auf 300 Fälle wäre fatal

BERLIN (vdb). Die Neufassung der Qualifikationsanforderungen für schmerztherapeutisch tätige Ärzte sowie die EBM-Änderungen zum 1. April werden die Versorgung massiv gefährden. Davon ist der Berliner Allgemeinarzt und Schmerztherapeut Dr. Dieter Immler überzeugt. Die Begrenzung der Fälle auf 300 hält Immler zum Beispiel für fatal.

Neben den finanziell zu erwartenden Einbußen geht Immler davon aus, daß die meisten chronisch kranken Schmerzpatienten ab 1. April 2005 nicht mehr von ihren Therapeuten versorgt werden können. Grund dafür: Etwa 80 Prozent der Schmerztherapeuten werden durch die neue Qualitätssicherungsvereinbarung zur schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten von der Versorgung ihrer Patienten ausgeschlossen, beschreibt Immler den Ernst der Situation.

...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... system_uns
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... 7a0102.asp

Gast

Selbsthypnose lindert Schmerzen

Beitrag von Gast » 10.03.2005, 20:21

Der Bedarf an Medikamenten sinkt
Selbsthypnose lindert Schmerzen

Gute Nachricht für chronische Schmerzpatienten: Verhaltenstherapeutische Selbsthypnose kann helfen, die Stärke von Schmerzattacken zu verringern. In der Folge benötigen die Betroffenen deutlich weniger Medikamente.

Entsprechende Ergebnisse hat eine Studie am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie an der Universität Göttingen erbracht.
Unter Anleitung geschulter Therapeuten lernten die Patienten, sich bei auftretenden Schmerzattacken autosuggestiv in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen. Dadurch lasse sich der Schmerz deutlich verringern, berichtet der Leiter der Studie, Dr. Stefan Jacobs. Die Patienten hätten dadurch dauerhaft auf 60 bis 75 Prozent ihrer Medikamentendosis verzichten können.

An der Studie hatten 28 Schmerzpatienten teilgenommen, die unter anderem an chronischen Rückenschmerzen, Migräne und Rheumaschmerzen litten. Vorher wurden die Patienten darauf getestet, ob sie ausreichend suggestibel sind, um sich in Selbsthypnose versetzen zu können. Dies sei bei rund 85 Prozent der Patienten der Fall, so Jacobs.

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis" (Beitrag wird mit Genehmigung der Redaktion vorgestellt)
http://www.aerztlichepraxis.de/aktuell/ ... ktuell?n=1

Gast

Wenn jede Bewegung weh tut

Beitrag von Gast » 11.03.2005, 18:19

Wenn jede Bewegung weh tut

In Deutschland leiden etwa zwölf Millionen Menschen an Schmerzen im Bewegungssystem – etwa drei Viertel aller Schmerzpatienten. Die Beschwerden haben verschiedene Ursachen und müssen daher entsprechend differenziert behandelt werden. Entscheidend wichtig ist eine gute Schmerztherapie, die den Betroffenen dabei hilft, (wieder) in Bewegung zu kommen.

In Deutschland leiden von den 15 bis 16 Millionen Menschen schätzungsweise 12 Millionen an Bewegungsschmerzen. Hinter diesen Zahlen verbergen sich nicht nur viele individuelle Leiden, sondern auch hohe Belastungen des Gesundheitssystems: Alleine für die Rehabilitation dieser Patienten müssen jährlich etwa 5,5 Milliarden aufgewendet werden – nicht enthalten sind darin die Kosten für langjährige Therapien bei verschiedenen Ärzten und in vielen Fällen wiederholte Operationen.

Unter der Bezeichnung Bewegungsschmerz fassen Experten zum einen Schmerzen zusammen, die ihren Ursprung in Störungen des Bewegungssystems, in Gelenken, der Wirbelsäule, in Muskeln und Bändern haben. Umgekehrt verursachen aber auch Schmerzsyndrome mit anderen Ursachen Veränderungen und Schmerzen im Bewegungssystem – beispielsweise durch Fehlhaltungen. Der Bewegungsschmerz sitzt darum im Rücken, ist die Folge degenerativer oder entzündlicher Gelenkerkrankungen. Zu den Bewegungsschmerzen rechnen die Experten aber auch die starken Schmerzen des so genannten komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS), das oft nach Operationen und Verletzungen oder Nervenwurzelausrisse (Plexusausriss).

Der Schmerz im Bewegungssystem kann morphologische oder funktionelle Ursachen haben, er kann durch Entzündungen oder Muskelverspannungen verursacht werden, es kann sich um verschiedene Schmerztypen handen, die entweder von geschädigten oder zerstörten Nervenbahnen selbst (Nervenschmerz) oder von Schmerzfühlern in den Geweben (Nozizeptorschmerz) erzeugt werden.
»Diesem Spektrum müssen wir in der Diagnostik und Therapie Rechnung tragen«, betont Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident des Deutschen Schmerztages. Darum diskutieren die mehr als 2000 Teilnehmer auf der Tagung die ganze Palette und vor allem das Zusammenwirken der verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Strategien – von Medikamenten über Bewegungs- und Verhaltenstherapien, Biofeedback, Akupunktur bis hin zur Hypnotherapie. Denn sicher ist, dass es die alleinige Therapiemethode oder gar eine Wunderpille, die jeden Schmerz kuriert, nicht gibt und wohl auch niemals geben wird.
Entscheidend wichtig ist eine gründliche Diagnostik. Gründlich bedeutet für Schmerztherapeuten die Drei-A-Regel: Den Patienten ausziehen, anschauen und anfassen. Diese Funktionsdiagnostik bei der Fehlhaltungen, morphologische Störungen und Muskelverspannungen festgestellt werden können, erscheinen zwar simpel, liefern jedoch oft bessere Aussagen als Röntgenbilder CT- oder Kernspinaufnahmen. »Die Bilderflut in der Diagnostik zeigt zwar durchaus die Realität, aber nur selten die relevante Ralität«, erklärt Müller-Schwefe.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.3.2005
Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
http://www.stk-ev.de/

Gast

Das Ende der Schmerz-Therapie?

Beitrag von Gast » 30.03.2005, 20:26

Das Ende der Schmerz-Therapie?
Zum Schmerz noch die Schikane?

Änderung: Mit neuen Richtlinien zum 1. April 2005 zahlen die Kassen einige Leistungen für Schmerzpatienten nicht mehr. Schmerzpatienten müssen jedes halbe Jahr zum Psychiater – und ihre Ärzte sollen deutlich weniger verdienen und müssten draufzahlen.

Quelle Hamburger Abendblatt vom 22.3.05 (Wissen, von Lena Ganschow):
<< Schmerzen können unerträglich sein: wenn sie bohren, stechen, brennen, zerren oder ziehen, wenn sie Körper und Seele schinden. Meist haben sie eine Warnfunktion und können als Symptom behandelt werden, bevor sie verschwinden. Aber nicht immer. Bis zu 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen, bei ein bis zwei Millionen - vor allem weiblichen Patienten - lautet die Diagnose sogar: Schmerzkrankheit. Das bedeutet: Die Schmerzen sind die Krankheit.

Weil die Schmerztherapie in der Arztausbildung unterschlagen wird, erkennen viele Ärzte die Schmerzkrankheit jedoch nicht oder erst spät. "So haben die Betroffenen häufig eine über zehnjährige ,Arztkarriere' hinter sich, sind vielfach schmerzmittelabhängig und suizidgefährdet, wenn sie zu uns in die Behandlung kommen", sagt Dr. Dietrich Jungck, einer von 15 (algesiologisch) qualifizierten Therapeuten in Hamburg und Präsident des Verbandes Deutscher Ärzte für Algesiologie.

Schmerzkranke benötigen eine besondere Versorgung durch qualifizierte Ärzte. Bundeseinheitliche Qualitätsstandards, gültig für alle Versicherten, gab es nicht. Abhilfe soll die "Qualitätssicherungsvereinbarung Schmerztherapie" schaffen, auf die sich kürzlich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Spitzenverbände aller gesetzlichen Krankenkassen verständigt haben. Geplant ist, daß sie zeitgleich mit den neuen Leistungsverzeichnissen für gesetzlich Versicherte, kurz EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab) genannt, am 1. April 2005 in Kraft tritt.

"Sollte dies geschehen, wäre das das Aus für eine hochwertige Behandlung", kritisiert Jungck. Auch die Präsidentin der Schmerzliga, Dr. Marianne Koch, spricht von einer drohenden "Katastrophe für die Schmerzpatienten". Denn zahlreiche Leistungen, die fester Bestandteil einer qualifizierten Schmerztherapie sind, wurden in den "EBM 2000plus" nicht mit aufgenommen. Das darf dann nicht mehr abgerechnet werden: Einsatz, Auswertung, Dokumentation von Schmerzfragebögen, Schmerztagebüchern und Schmerzkalendern sowie psychologische und körperliche Untersuchungen, Entzugsbehandlungen, Gespräche und Schulung von Schmerzkranken, Beratungen mit anderen Ärzten und Schmerzkonferenzen. Die Krankenkassen waren nicht bereit, für diese Therapiemaßnahmen zu bezahlen. ...
"Gleichzeitig wird das Gesamthonorar der Schmerztherapeuten um rund 40 Prozent reduziert", sagt Jungck. Er schätzt, daß die Ärzte pro Patient zwischen 20 und 40 Euro draufzahlen müßten. ...>>
>>
Die Schmerztherapeuten versuchen, sich dagegen mit Aktionstagen zu wehren - viele befürchten, ihre Praxen aufgeben zu müssen. Siehe weiteres Interview (28.3.05) zu: Qualifizierte Schmerztherapie bedroht – auch Sterbenskranke betroffen, unter:
http://www.patientenverfuegung.de/pv/archiv.htm

Quelle Tagesspiegel vom 29.3.2005:
<< ... Hinzukommen Vorschriften, die viele Patienten als Schikane empfinden. So sollen sie sich künftig nach sechs Monaten Schmerztherapie einer psychologischen oder psychiatrischen Begutachtung unterziehen. Und nach zwei Jahren Behandlung müssen sie sich einen neuen Arzt suchen. „Man serviert uns ab und unterstellt uns Simulantentum, ärgert sich Holzer ...>> (Dem heute 62-jährigen Hubert Holzer wurden bei einem Arbeitsunfall vor 20 Jahren die Hüfte zertrümmert, und nach einer missglückten Operation traten Nervenschäden auf ...)

Quelle: PATIENTENVERFUEGUNG NEWSLETTER vom 30.3.2005

Gast

Schmerztherapie neu gergelt!

Beitrag von Gast » 05.04.2005, 11:01

Zwei neue Gebührenordnungs-Positionen eingeführt
Schmerztherapie auf letzten Drücker neu geregelt

Schmerztherapeutisch tätige Vertragsärzte können aufatmen: Buchstäblich im letzten Augenblick haben die Spitzenverbände der Kassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) eine Qualitätssicherungs-vereinbarung für die schmerztherapeutische Versorgung chronisch Schmerzkranker beschlossen.
Dazu gehört die Einführung und Bewertung zweier neuer Gebührenordnungspositionen (GOP) im neuen EBM. Dies ist zum einen die GOP 30 700, Zuschlag zum Ordinationskomplex für die Basisabklärung und umfassende schmerztherapeutische Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten. Sie kann einmal im Krankheitsfall abgerechnet werden und ist mit 1 475 Punkten vergütet.

Ebenfalls neu ist die GOP 30 701, Zuschlag zum Ordinationskomplex für die Fortführung einer umfassenden schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten. Sie kann einmal im Behandlungsfall angesetzt werden und wird mit 895 Punkten vergütet.

Die beiden schmerztherapeutischen GOP sollen extrabudgetär und zu festem Punktwert bezahlt werden. Allerdings darf die beiden Ziffern nur abrechnen, wer die Zusatzbezeichnung „Schmerztherapie“ nachweisen kann.

Quelle: Zeitschrift „Ärztliche Praxis“ (Der Beitrag wird mit Genehmigung der Redaktion vorgestellt)

Gast

Schmerztherapie auf hohem Niveau sichergestellt

Beitrag von Gast » 07.04.2005, 20:54

Schmerztherapie: Behandlung ist auf hohem Niveau sichergestellt

Auch nach dem 1. April 2005 ist die Versorgung von Schmerzpatienten auf hohem Niveau gesichert. Dies stellt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, Dr. Leonhard Hansen, angesichts zum Teil verantwortungsloser Behauptungen klar.

Düsseldorf, 6.4.2005 - Hansen versichert den betroffenen Patientinnen und Patienten, dass ihre Behandlung durch die Einführung einer neuen Gebührenordnung eher verbessert denn verschlechtert würde.

Zu den "irreführenden und verzerrenden Behauptungen" stellt die KV Nordrhein im Einzelnen klar:

Die ausreichende Finanzierung der schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten ist auch ab dem 1. April 2005 gesichert. Sie ist nun allen chronisch schmerzkranken Patienten zugänglich. Die neu abgeschlossene Qualitätssicherungs-Vereinbarung für die schmerztherapeutische Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten wird ein hohes Versorgungsniveau gewährleisten.

Die ausreichende Finanzierung der schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten ist auch ab dem 1. April 2005 gesichert. Sie ist nun allen chronisch schmerzkranken Patienten zugänglich. Die neu abgeschlossene Qualitätssicherungs-Vereinbarung für die schmerztherapeutische Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten wird ein hohes Versorgungsniveau gewährleisten.

Die Behandlung von Schmerzen kann auch weiterhin durch jeden Arzt erfolgen, es sei denn, es handelt sich um bestimmte Behandlungen von chronisch schmerzkranken Patienten.

Nur im Anschluss an eine schmerztherapeutische Behandlung ohne nachweisbare Verbesserung der Beschwerdesymptomatik soll nach Ablauf von sechs Monaten geprüft werden, ob der Patient von einer psychiatrischen bzw. psychotherapeutischen Mitbehandlung profitiert. "Es handelt sich hier keineswegs um eine patientenfeindliche Regelung, sondern im Gegenteil um die Möglichkeit die Behandlung zu verbessern", so Hansen.

Nach zwei Jahren soll überprüft werden, ob andere oder bessere Therapieverfahren dem Patienten (mit Ausnahme von Krebspatienten) helfen können. Auch diese Regelung dient den Patienten. Ergeben sich keine Behandlungsalternativen, so kann die Behandlung der betroffenen Patienten selbstverständlich weitergehen.

Die Begrenzung auf 300 Behandlungsfälle pro Quartal und Schmerztherapeut dient ebenfalls der Qualitätssicherung. Sie ist aber flexibel zu handhaben. Die KV Nordrhein wird, wenn nötig, die Höchstgrenzen für einzelne Praxen erhöhen, um eine ausreichende schmerztherapeutische Versorgung zu gewährleisten.
"Die Neuregelungen stellen bundesweit eine Verbesserung der Versorgung dar, denn erstmals haben die Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen Anspruch auf diese Leistungen", so Hansen. In Nordrhein existierten vergleichbare Vereinbarungen mit allen gesetzlichen Krankenkassen schon seit längerem.

Quelle: Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein vom 06.04.2005

Gast

Tumorschmerzen häufig ohne Linderung

Beitrag von Gast » 11.04.2005, 21:08

Tumorschmerzen werden häufig nicht ausreichend gelindert
Zwei Drittel der Patienten haben im fortgeschrittenen Stadium chronische Schmerzen

Tumorschmerzen lassen sich bei 90 Prozent der Krebspatienten ausreichend lindern, sofern diese eine adäquate Schmerztherapie erhalten. Bei starken Schmerzen ist meist eine Kombination mehrerer Analgetika mit unterschiedlichen Wirkprinzipien, einschließlich Ko-Analgetika wie Antidepressiva und Antikonvulsiva notwendig, um eine suffiziente Schmerzlinderung zu erreichen. Zudem sollte die medikamentöse Schmerztherapie immer Bestandteil eines schmerztherapeutischen Gesamtkonzepts sein, das außer der Kausaltherapie auch physikalische und psychologische Verfahren zur Schmerzbewältigung enthält.

Ulrike Maronde

Die meisten Krebskranken haben im Laufe ihrer Erkrankung chronische Schmerzen. Im fortgeschrittenen Stadium sind es mehr als zwei Drittel, im Endstadium etwa 80 Prozent. Schon zum Zeitpunkt der Diagnose hat etwa ein Drittel der Patienten Schmerzen.

Die Schmerzen werden durch den Tumor oder Metastasen ausgelöst, Ursache kann aber auch die Therapie sein. Bei 90 Prozent der Betroffenen könnten die Schmerzen durch eine kausale Behandlung wie Operation, Chemo- oder Strahlentherapie sowie durch eine medikamentöse Schmerztherapie ausreichend gelindert werden.

Umfrage ergibt Defizite bei der Schmerztherapie
...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... izin/krebs

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