Schmerzen - mangelhafte Versorgung !

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

Gast

Behandlungsstrategie bei chron. Schmerzen

Beitrag von Gast » 21.04.2004, 10:54

Chronische Schmerzen erfordern eine komplexe Behandlungsstrategie
Neuropathische und nozizeptive Faktoren sind zu beachten

Bei der Therapie von Patienten mit chronischen Schmerzen muß berücksichtigt werden, daß die Schmerzen häufig sowohl neuropathische als auch nozizeptive Komponenten haben (mixed-pain). Zudem finden sich oft psychische Begleitsymptome wie Depression, Angst und Schlafstörung, die das Schmerzempfinden und -erleben stark beeinflussen. Das therapeutische Vorgehen in einem solchen Fall hat Dr. Rainer Freynhagen von der Uniklinik Düsseldorf auf einem Symposium von Grünenthal beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main erläutert.
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/0 ... irn_nerven

Gast

Schmerzdaten in die Krankendokumentation

Beitrag von Gast » 26.04.2004, 13:15

Deutscher Schmerztag in Frankfurt
Die Daten zum Schmerz gehören in die Krankenakte
Viele Mängel trotz insgesamt positiver Entwicklung

Die Versorgung von Schmerzpatienten hat sich in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren deutlich verbessert: „Wir haben Erhebliches erreicht.“ Dieses Fazit zog Dr. Gerhard Müller-Schwefe als Präsident des vor 20 Jahren gegründeten Schmerztherapeutischen Kolloquiums, das sich zum „Deutschen Schmerztag 2004“ in Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie umbenannt hat.

Auf der Habenseite sieht die Gesellschaft, dass es erste Professuren für Schmerztherapie sowie Palliativmedizin gibt und die Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“ eingeführt wurde. Auch sei es intensiver Informations- und Lobbyarbeit zu verdanken, dass die „Arzneimittelrichtlinien“ des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) nun verschiedene nicht verschreibungspflichtige Medikamente, wie Abführmittel zur Behandlung opiat-bedingter Verstopfung und Lokalanästhetika enthalten und damit weiterhin auf Krankenkassenkosten verordnet werden dürfen.

Allerdings bestehen weiterhin Defizite. Die sieht die Gesellschaft zum Beispiel in der aus ihrer Sicht mangelhaften Medizinerausbildung. „Wir fordern, die Schmerztherapie als Pflichtfach im Medizinstudium zu verankern und an den Universitäten endlich Lehrstühle für Schmerztherapie einzurichten“, kritisierte Müller-Schwefe. Zudem fordert er die Einführung eines „Facharztes für Schmerztherapie“.

Defizite im Krankenhaus
Auch im Krankenhaus sieht die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie Mängel: Dr. Uwe Junker, Sana-Klinikum Remscheid, beklagte, das Recht auf eine wirkungsvolle und angemessene Schmerzbehandlung werde im Klinikalltag häufig nicht umgesetzt.

Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Schmerz im Krankenhaus“ machte vor allem kommunikative und organisatorische Probleme in den Kliniken für diese Mängel verantwortlich. Nach einem Eingriff werde der Patient zunächst von den Spezialisten der Anästhesie betreut. Auf dem Weg zur Normalstation würden häufig wichtige Informationen verloren gehen. Junker meinte: „Eine klare ärztliche Verordnung der Schmerzbehandlung auf Station würde solche Fehler verhindern.“

Gravierender sei die Unterbewertung von Schmerzen in vielen Kliniken. „Da wird bei frisch Operierten ohne ernste Vorerkrankungen dreimal täglich Fieber gemessen, doch niemand fragt die Patienten nach ihren Schmerzen“, beklagte Junker die vielerorts übliche Praxis. „Diese Information gehört in die Krankenakte.“

Dabei verkürzt eine gute Schmerztherapie oft den Krankenaufenthalt. Menschen, die keine Schmerzen haben, können früher mobilisiert werden und die Gefahr von Thrombembolien und Infektionen sinke.

Bei den Fallpauschalen will Junker erreichen, dass weitere spezifische Vergütungsziffern für den Bereich Schmerz geschaffen werden. Der aufkommende scharfe Wind des Wettbewerbs in der Kliniklandschaft, so hoffen die Schmerztherapeuten, wird ihre Anliegen voranbringen. Junker prophezeite: „Die Patienten werden sich bei geplanten, so genannten elektiven Eingriffen für Krankenhäuser mit einer guten Schmerztherapie entscheiden.“

Quelle: Marburger Bund
http://www.marburger-bund.de/bundesverb ... /index.htm

Gast

Rückenschmerzen - Operationen hinterfragen

Beitrag von Gast » 26.04.2004, 13:17

Rückenschmerzen - Operationen hinterfragen
Zu häufig wird operiert

Bei Rückenschmerzen wird unter dem Drängen schmerzgeplagter Patienten zu viel und zu schnell operiert. Das betonte Prof. Monika Hasenbring, Bochum, anlässlich des Schmerzkongresses. 35 Prozent der Betroffenen würden entsprechend einer Bochumer Studie etwa zwei Jahre nach der Operation erneut über Rückenschmerzen klagen. Bei der Indikation zur Operation bewege sich der Arzt in einer Grauzone.

Etwas mehr Klarheit soll ein vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördertes Projekt bringen. Hier wird untersucht, wie sich die Chronifizierung von Rückenschmerz verhindern lässt, wann genau bei einem Bandscheibenvorfall die Operation indiziert ist und wann nicht.

Als eine wirksame Therapie bei Bandscheibenvorfällen habe sich bislang die Kombination von psychologischer Hilfe zur Stressbewältigung und körperlicher Behandlung herausgestellt, meinte Hasenbring. In einer Studie an der Universität Bochum hätten die Schmerzen bei 80 Prozent der Patienten entscheidend gelindert werden können.

Weitere Informationen: http://www.dfrs.de

Quelle: Marburger Bund
http://www.marburger-bund.de/bundesverb ... /index.htm

Gast

Schmerzpatienten meist mangelhaft versorgt

Beitrag von Gast » 27.04.2004, 13:02

Schmerzpatienten meist mangelhaft versorgt
Ärzte verlangen mindestens 30 Palliativbetten für eine Million Einwohner

Ulrike Millhahn / Wolfgang Plischke

Hannover (epd). Von den knapp 210.000 Patienten, die pro Jahr in Deutschland an Krebs sterben, haben in ihrer letzten Lebensphase zwei Drittel erhebliche Schmerzen. Dies liegt nach Ansicht von Experten oft an mangelhaften Kenntnissen der Ärzte in Schmerztherapie. "Nicht jeder Arzt muss mit Sterbenden umgehen können, aber er sollte zumindest wissen, wer seinen Patienten helfen kann", sagt Carsten Rumbke, der in Hannover den "Ambulanten Palliativdienst des Hospiz Luise" leitet.
Bundesweit gibt es nur 1.000 qualifizierte Schmerzmediziner. Schmerz- und Palliativmedizin ist im Studium weder Pflicht- noch Prüfungsfach. Die Zusatzausbildung dauert lange, Weiterbildungsangebote sind rar. Einer Berliner Studie zufolge fühlen sich von 565 Medizinstudenten und Ärzten lediglich 12,7 Prozent auf die Betreuung Sterbender ausreichend vorbereitet.

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http://www.epd.de/sozial/sozial_index_27838.html

Gast

Protein (Orthokin) lindert Rückenschmerzen

Beitrag von Gast » 14.07.2004, 18:10

Körpereigenes Protein lindert Rückenschmerz nachhaltig
Nebenwirkungsfreie Alternative zum Kortison
RUB-Orthopädin veröffentlicht Studienergebnis

Einen völlig neuen Ansatz in der Behandlung von Rückenschmerzen untersuchte Dr. Cordelia Becker (Orthopädische Klinik der RUB im St. Josef Hospital, Direktor: Prof. Dr. Jürgen Krämer): Sie spritzte den vom Schmerz geplagten Patienten ein körpereigenes, entzündungshemmendes Protein (Orthokin) direkt an die betroffene Nervenwurzel. Ihr Ergebnis: Im Vergleich zur Standardtherapie mit Kortison wirkte die nebenwirkungsfreie Orthokinbehandlung genauso gut und darüber hinaus wesentlich länger. «Wir vermuten, dass der körpereigene Stoff zur Selbstheilung beiträgt», so Dr. Becker, «denn diese gute Wirkung über mehr als sechs Monate ist in der Regel durch eine Medikamentengabe nicht zu erzielen.»

Die Tücken des Kortisons
Wenn Rücken und Beine wegen eines eingeklemmten und entzündeten Nervs in der Lendenwirbelsäule weh tun, kommt es vor allem darauf an, den Schmerz zu lindern: «Nur dann kann sich die Muskulatur entspannen, und vorgefallene Bandscheiben haben eine Chance, sich selbst wieder zurückzuziehen», erläutert Dr. Becker. Die bisherige Standardtherapie mit Kortison hat allerdings ihre Tücken: Zwar lindert sie den Schmerz und unterdrückt die Entzündung, aber die Wirkung hält durchschnittlich nicht länger als sechs Wochen an. Wiederholt man die Gabe von Kortison zu häufig, kann es unter Umständen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen: Hitzewallungen und ein rotes Gesicht (Flush) gehören noch zu den harmloseren, darüber hinaus wird das Immunsystem geschwächt, es kann zu Osteoporose und Wassereinlagerungen ins Bindegewebe kommen, bei Diabetikern verschlechtern sich die Blutzuckerwerte.

Eigenes Blut produziert Orthokin
Der Einsatz von Orthokin ist in der Behandlung von Arthrose seit Jahren erprobt und ruft keine Nebenwirkungen hervor. Bei dem von dem Düsseldorfer Orthopäden Prof. Dr. med. Peter Wehling und dem Molekularbiologen Dr. Julio Reinecke entwickelten Verfahren wird das Protein aus dem Blut des Patienten gewonnen. Die Ärzte gewinnen das körpereigene Protein, indem sie dem Patienten mit einer speziellen Spritze Blut abnehmen, in der Glaskügelchen mit einer speziellen Oberfläche eine Wunde simulieren. Dies regt die Blutzellen zur Orthokinproduktion an, das nach 24 Stunden in ausreichender Menge aus der Spritze entnommen werden kann.

Vergleichende Studie mit drei Patientengruppen
84 Patienten schloss Dr. Becker in ihre Studie ein, die sie in einem eigenen Raum in der orthopädischen Gemeinschaftspraxis Dr. Lauber, Dr. Platzek, Dr. Heidersdorf in Hattingen durchführte. Alle Teilnehmer wurden zunächst gründlich untersucht, unterzogen sich einer Kernspintomografie und füllten verschiedene Fragebögen aus, mit denen sich Schmerzintensität, Funktionseinschränkungen, psychologische Faktoren und Lebensqualität messen lassen. Weder der behandelnde Arzt noch der Patient erfuhren dann, welchen Inhalt die Spritze enthielt, die unter Röntgenkontrolle direkt an die entzündete Nervenwurzel gesetzt wurde: Eine Gruppe wurde mit 10 mg Kortison, die zweite mit 5 mg Kortison und die dritte mit Orthokin behandelt. Jeder Patient kam dreimal im Abstand von je einer Woche in die Praxis, wurde befragt und bekam eine Injektion. Eine, zwei, sechs Wochen, drei und sechs Monate nach der ersten Injektion wurden dann alle Teilnehmer der Studie erneut befragt und nachuntersucht. Während dieser Zeit bekamen sie weder eine andere Therapie, wie z.B. andere Injektionen oder physikalische Anwendungen, noch Schmerzmittel. Einzige Ausnahme war das Schmerzmittel Ibuprofen, das bei Bedarf und nur unter strenger Dokumentation genommen werden durfte.

Orthokin: Nebenwirkungsfrei und länger wirksam als Kortison
Die Ergebnisse: In den ersten sechs Wochen ließ sich zwischen den Therapieformen kein Unterschied in der Schmerzreduktion nachweisen. Alle befragten Patienten gaben eine deutliche Linderung ihrer Schmerzen an: Zwischen 70 und 80 Prozent der Teilnehmer gaben ihre Schmerzintensität mit unter 50 auf der sog. Visuellen Analogskala (VAS) von 0 (schmerzfrei) bis 100 (stärkster vorstellbarer Schmerz) an. Interessanterweise machte es auch keinen Unterschied, ob man 5 mg oder 10 mg Kortison verabreichte. Es traten keine gravierenden Nebenwirkungen auf, die auf die Substanzgabe zurückzuführen waren. «Insgesamt drei Patienten hatten nach der Injektionen starke Kopfschmerzen, unabhängig von der Medikamentengruppe. Diese Beschwerden sind allerdings eine seltene, aber bekannte mögliche Nebenwirkung des Injektionsverfahrens», erläutert Dr. Becker.

Weitere Schmerzreduktion nach sechs Monaten dank Orthokin
Zum fünften Untersuchungstermin, drei Monate nach der ersten Injektion, war das Bild nicht mehr so einheitlich: Die Patienten, welche drei Injektionen mit Orthokin erhalten hatten, gaben eine weitere Schmerzreduktion an, während die anderen beiden Patientengruppen bereits wieder über verstärkte Schmerzen klagten. Der positive Effekt war in der Orthokingruppe auch sechs Monate nach der ersten Injektion noch zu beobachten: 81,3 Prozent der Patienten gaben unter 50 auf der Schmerzskala an, die Hälfte von ihnen war beschwerdefrei (unter 10). Bei den Kortisongruppen gaben je rund 70 Prozent einen Wert unter 50 an, und je ca. ein Drittel von ihnen waren beschwerdefrei. «Diese Ergebnisse sind für Fachkreise wie Patienten von großem Interesse, denn wir konnten erstmals nachweisen, dass es eine wirksame, sehr gut verträgliche Alternative zu Kortison gibt», zieht Dr. Becker Bilanz.

Weitere Informationen:
Dr. Cordelia Becker, Orthopädische Klinik der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-0
Cordelia.Becker@elis-stiftung.de

Quelle: Pressemitteilung vom 14.7.2004
Pressestelle RUB - Universitätsstr. 150 - 44780 Bochum
Telefon: 0234/32-22830 - Fax: 0234/32-14136
E-Mail: pressestelle@presse.ruhr-uni-bochum.de - Leiter: Dr. Josef König
http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2004/msg00221.htm

Gast

Therapie von Rückenschmerzen

Beitrag von Gast » 16.07.2004, 11:46

Neuer Ansatz zur Therapie von Rückenschmerzen

BOCHUM. Einen neuen Ansatz zur Behandlung von Rückenschmerzen aufgrund eines eingeklemmten und entzündeten Nervens in der Lendenwirbelsäule hat die Orthopädische Klinik der Ruhr-Universität Bochum vorgestellt. „Wir spritzten den Patienten das körpereigene, entzündungshemmende Protein Orthokin direkt an die betroffene Nervenwurzel. Im Vergleich zur Standardtherapie mit Kortison wirkte diese Behandlung genauso gut und darüber hinaus wesentlich länger“, erläuterte die Studienleiterin Dr. Cordelia Becker ihren Ansatz.

Wenn Rücken und Beine wegen eines eingeklemmten Nerven schmerzen, komme es vor allem darauf an, den Schmerz zu lindern: „Nur dann kann sich die Muskulatur entspannen, und vorgefallene Bandscheiben haben eine Chance, sich selbst wieder zurückzuziehen“, so Becker.
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=16927

Gast

Selbstmedikation bei Kopfschmerzen

Beitrag von Gast » 04.09.2004, 11:22

Empfehlungen zur Selbstmedikation bei Kopfschmerzen

(Kiel) Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft hat aufgrund neuer Untersuchungen ihre bisherigen Evidenz-basierten Empfehlungen für Patienten zur Selbstmedikation bei Spannungskopfschmerzen und Migräne überarbeitet. Die Empfehlungen für Patienten stehen auf der Website der DMKG (http://www.dmkg.de) zum Herunterladen zur Verfügung.
Viele Patienten, die unter Kopfschmerzen leiden, behandeln diese mit freiverkäuflichen Schmerzmitteln selbst. Mehr als 90 Prozent der Betroffenen haben Migräne, Spannungskopfschmerzen oder eine Kombination dieser beiden Formen. Bei diesen häufigen Kopfschmerzarten spricht aus Sicht der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft grundsätzlich nichts gegen eine Selbstmedikation, wenn die Patienten mit dieser Selbstbehandlung gut zurecht kommen.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch verhindert Medikamentenkopfschmerz.
Entscheidend wichtig ist jedoch ein bestimmungsgemäßer Gebrauch der Medikamente. Werden Schmerz- und Migränemittel zu häufig eingenommen, wächst das Risiko, dass Kopfschmerzpatienten einen chronischen Kopfschmerz entwickeln, der durch die Medikamente selbst verursacht wird. Experten gehen davon aus, dass vier Prozent der Bevölkerung zu häufig Kopfschmerz- und Migränemittel schlucken und dass ein Prozent an "Kopfschmerz durch Medikamenten-Übergebrauch" leidet, wie diese Kopfschmerzart seit kurzem von der internationalen Kopfschmerzgesellschaft genannt wird. "Das Risiko, einen Kopfschmerz durch Übergebrauch von Medikamenten zu bekommen", betonen die DMKG-Experten, "besteht unabhängig davon, welcher Wirkstoff enthalten ist und ob es sich um ein Präparat mit nur einem oder mehreren Wirkstoffen handelt." Wichtiger als die Zusammensetzung der Präparate ist die Häufigkeit ihrer Einnahme.
Maximal 3 Tage hintereinander, maximal 10 Tage pro Monat.
Deshalb empfiehlt die DMKG grundsätzlich alle Kopfschmerz- und Migränepräparate nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat anzuwenden. Ebenso hat die DMKG in den neuen Empfehlungen zusammengestellt, wann Kopfschmerz-Patienten unbedingt einen Arzt konsultieren sollten.
Die Empfehlungen der DMKG zur Selbstbehandlung mit bestimmten Wirkstoffen sind Evidenz-basiert, d.h. sie beruhen auf einer Auswertung wissenschaftlicher Studien.
Die Empfehlungen im Detail.
Aufgrund neuer Studien rückten Acetylsalicylsäure und Ibuprofen zu Medikamenten der 1. Wahl zur Selbstbehandlung von Kopfschmerzen vom Spannungstyp auf. Diese Substanzen waren bislang - aufgrund fehlender Studien - nur als Mittel der 2. Wahl aufgeführt. Paracetamol wurde als Medikament der 2. Wahl neu aufgenommen.
Die Empfehlungen zur Selbstbehandlung einer Migräne blieben unverändert bestehen.
Selbstbehandlung bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp:
Medikamente der 1. Wahl:
- Einzeldosis mit 1000 mg Acetylsalicylsäure
- Einzeldosis mit 400 mg Ibuprofen
- Einzeldosis der fixen Kombination aus 500 mg Acetylsalicylsäure + 500 mg Paracetamol + 130 mg Coffein (oder ähnliche Dosierung)
Medikament der 2. Wahl:
- Einzeldosis mit 1000 mg Paracetamol
Bei allen anderen Wirkstoffen bzw. Wirkstoffkombinationen gibt es keine oder nur mangelhafte Hinweise für ihre Wirksamkeit.
Selbstbehandlung akuter Migräneattacken:
Medikamente der 1. Wahl sind:
- Einzeldosis mit 1000 Milligramm Acetylsalicylsäure
- Einzeldosis mit 400 Milligramm Ibuprofen
- Einzeldosis mit 1000 Milligramm Paracetamol
- Einzeldosis der fixen Kombination aus 500 mg Acetylsalicylsäure + 500 mg Paracetamol + 130 mg Coffein (oder ähnliche Dosierung)
Bei allen anderen Wirkstoffen bzw. Wirkstoffkombinationen gibt es keine oder nur mangelhafte Hinweise für ihre Wirksamkeit.
Nicht-medikamentöse Therapien bei häufigen Kopfschmerzen.
Grundsätzlich empfiehlt die DMKG allen Patienten, die häufiger unter Kopfschmerzen leiden, zusätzlich nicht-medikamentöse Strategien einzusetzen, um Häufigkeit und Stärke der Beschwerden zu beeinflussen. Wichtig ist beispielsweise regelmäßiger Ausdauersport, etwa Joggen oder Radfahren. Hilfreich ist auch die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Bei psychologischen Schmerztherapeuten können Patienten darüber hinaus Methoden zur Stress- und Schmerzbewältigung, kognitive Techniken sowie Biofeedback-Methoden erlernen.
Anleitung zur Entspannung auf der DMKG-Website.
Eine Anleitung für Patientinnen und Patienten zu einem Entspannungsverfahren (Fantasiereise) steht auf der Website der DMKG zum Herunterladen bereit.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:
http://www.dmkg.de

Quelle: Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften vom 31.8.2004

Gast

Viel zu viele Jüngere haben Rückenschmerzen

Beitrag von Gast » 25.09.2004, 11:36

Viel zu viele Jüngere haben Rückenschmerzen

Rund zwei Drittel aller Deutschen über 14 Jahren leiden unter Rückenbeschwerden. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Befragung des BKK Bundesverbandes unter 4003 Deutschen.
Mehr und mehr Betroffene: Wie Langzeitstudien des BKK Bundesverbandes zeigen, hat die Zahl der Menschen mit Rückenbeschwerden seit 1998 um mehr als ein Viertel zugenommen.
Arztbesuche trotzdem rückläufig: Weitaus weniger Menschen als noch vor sechs Jahren gehen wegen ihres kranken Rückens zum Arzt. Damals waren es 57 Prozent, heute lassen sich dagegen nur vier von zehn Betroffenen behandeln.
Zu viele junge Menschen stark betroffen: Besorgniserregend ist vor allem die Entwicklung bei jungen Menschen. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen hat die Zahl der Betroffenen seit 1998 um zwei Drittel zugenommen. Heute klagen sechs von zehn Personen zwischen 14 und 29 Jahren über Rückenprobleme. Noch bedrohlicher: Bereits jeder zweite Schüler hat Rückenprobleme.
Vorteilhafte Lebenssituation hilft: Wie die Umfrage zeigt, hängen Rückenprobleme auch mit der Lebenssituation der Befragten zusammen. Menschen, die sich fit und gesund fühlen und viele Freunde haben, leiden seltener unter Rückenbeschwerden. Wer dagegen über Unzufriedenheit und Stress klagt, hat häufiger Rückenschmerzen.
Sport hilft: Die Studie des BKK Bundesverbandes zeigt, dass die Befragten, die regelmäßig Sport treiben, bis zu 17 Prozent weniger unter Rückenproblemen leiden als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Informationen zur Vermeidung und Behandlung von Rückenbeschwerden bietet die Broschüre "Haltung bewahren", die das ZDF und die BKK gemeinsam herausgeben. Sie steht unter http://www.bkk.de kostenlos zum Download bereit.

Quelle: http://www.bkk.de/bkk/content/powerslav ... id,15.html

Gast

Kopfschmerzen - Chaos im Kopf

Beitrag von Gast » 01.10.2004, 20:14

Immer mehr Erwachsene und sogar schon Kinder sind betroffen
Chaos im Kopf

Kopfschmerzen befallen über 70 Prozent der Deutschen gelegentlich, jeder Dritte leidet ständig darunter. Zum Glück kann man die „Schädelbrecher“ erheblich abmildern – mit Medikamenten oder Hausmitteln.

28.09.04 - Die Medizin unterscheidet 156 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Weitaus die meisten Menschen leiden an – meist durch Stress verursachten – Spannungskopfschmerzen. Auf Platz zwei und drei folgen Migräne und Cluster-Kopfschmerz.

Durch vier typische Symptome können Sie den Spannungskopfschmerz von den beiden anderen unterscheiden:
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http://www.aerztlichepraxis.de/aktuell/ ... gz/aktuell

Gast

Schmerzpatienten - defizitäre Versorgung

Beitrag von Gast » 09.10.2004, 11:20

Schmerzgesellschaft kritisiert „erschreckende Defizite“ in der Versorgung

BERLIN. Anlässlich des „Weltweiten Tages gegen den Schmerz“ am 11. Oktober 2004 hat der Arbeitskreis Tumorschmerztherapie der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) „erschreckende Defizite“ in der Versorgung von Patienten in Deutschland kritisiert.

Über 250 000 Menschen in Deutschland litten aufgrund ihrer Krebserkrankung weiterhin unter Schmerzen und noch immer mindestens die Hälfte erhalte keine ausreichende Behandlung. „Wir dürfen diesen Zustand nicht länger hinnehmen und uns nicht auf allmähliche Besserungen verlassen“, erklärte Dr. Gerhard Hege-Scheuing, Sprecher des DGSS-Arbeitskreises Tumorschmerztherapie.
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=17837

Gast

Chronische Schmerzen bei Krebs & Aids

Beitrag von Gast » 12.10.2004, 01:56

Globales Vorgehen gegen chronische Schmerzen
WHO fordert bessere Methoden bei Krebs und Aids

Genf (pte, 11. Okt 2004 15:50) - Die Weltgesundheitsorganisation WHO http://www.who.int hat den heutigen 11. Oktober 2004 zum weltweiten Tag gegen den Schmerz erklärt. Damit soll aufgezeigt werden, dass unbedingt neue Methoden zur Schmerzbekämpfung gefunden werden müssten. Am schlimmsten betroffen, so die WHO, sind Menschen, die an Krebs oder Aids leiden.

Die Kampagne der WHO wird von der Internationalen Association on the Study of Pain (IASP) http://www.iasp-pain.org und der European Federation of the IASP Chapters (EFIC) http://www.efic.org organisiert. Die Richtlinien sind in 17 europäischen Sprachen abgefasst und werden als Broschüre ausgegeben. Eine Konferenz in Genf soll gemeinsam mit Spezialisten durchgeführt werden. Neue Informationen zur Schmerzbehandlung sollen unmittelbar an alle Regierungen weitergeleitet werden.

"Die meisten Schmerzpatienten finden sich in armen und ärmeren Staaten, in denen chronischen Erkrankungen wie Aids und Krebs zu einer Bürde für die Betroffenen werden", so Catherine Le Gales-Camus, Assistenz-Generalsekretärin für Noncommunicable Diseases and Mental Health. Nach jüngsten Statistiken leidet jeder fünfte Mensch an moderaten bis schweren chronischen Schmerzen. Jedem Dritten ist es nicht möglich aufgrund der Schmerzen einen unabhängigen Lebensstil zu führen. Fast die Hälfte aller Schmerzpatienten hat schwerwiegende Probleme mit dem Schlafen, Autofahren und der Knüpfung sozialer Netze. Bei jedem vierten Betroffenen verhindern oder beeinträchtigen Schmerzen soziale Bindungen wie Familien, Ehen oder Lebensgemeinschaften.

"Die Folgen chronischer Schmerzen werden von den meisten Menschen weit unterschätzt", so Harald Breivik, EFIC-Präsident. Dabei würden diese Konsequenzen auf die gesamte Lebensführung und den Lebensstil haben. "Wir glauben, dass chronische Schmerzen eine eigene Erkrankung darstellen", meint Breivik.

Quelle: Pressetext Deutschland, 11.10.2004

Berti
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Internetseite zu Dauerschmerzen

Beitrag von Berti » 12.10.2004, 09:16

Die Ärzte Zeitung informiert in ihrer Ausgabe vom 11.10.2004 über eine Internetseite zu Dauerschmerzen

Laut Ärzte Zeitung hat die Firma Medtronic eine neue Internetseite für Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt. Unter
http://www.lebenohneschmerz.de
gibt es umfassende Informationen zu den derzeitigen Therapiemöglichkeiten bei chronischen Schmerzen, etwa mit Medikamenten, Neurostimulation oder Physiotherapie. Auch operative Verfahren und implantierbare Medikamentenpumpen werden vorgestellt. Es gibt auch ein Verzeichnis spezialisierter Schmerzkliniken. Die Internetseite ist in fünf verschiedenen Sprachen verfügbar.

Gast

postoperativen Schmerzen vorbeugen

Beitrag von Gast » 19.10.2004, 09:22

Schmerzgesellschaft will postoperativen Schmerzen vorbeugen
Start der 4. Österreichischen Schmerzwoche

Wien (pte, 18. Okt 2004 15:15) - Die Verbesserung der chronischen und postoperativen Schmerztherapien durch bessere Ausbildung und interdisziplinäre Schmerzambulanzen sind die Schwerpunkte der 4. österreichischen Schmerzwoche, die heute, Montag, beginnt. 67 Prozent der Patienten haben vermeidbare postoperative Schmerzen, wie eine von IAMS http://www.imas.at durchgeführte Umfrage ergab. "Die schmerzmedizinische Versorgung in Österreich bleibt leider weit hinter jenem Niveau zurück, das angesichts der Entwicklungen der modernen Schmerzmedizin heute Standard sein müsste und könnte", sagte Eckhard Beubler von der Universitätsklinik Graz in der Auftakt-Pressekonferenz der Österreichischen Schmerzgesellschaft http://www.oesg.at .

Sowohl der präventiven als auch der postoperativen Beratung wurde in der von IMAS durchgeführten Studie ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Obwohl der Anteil der informierten Patienten in den letzen zehn Jahren von 28 Prozent auf 65 Prozent anstiegen ist, gaben nur 33 Prozent der Befragten an, nach ihrer letzen Operation völlig schmerzfrei gewesen zu sein. Und nur jeder zweite Patient erhält derzeit vor einer Operation eine schmerztherapeutische Beratung. Aber auch die chronische Schmerztherapie spielt im Rahmen der Schmerzwoche eine wichtige Rolle. Denn durchschnittlich leidet ein Patient in Österreich 5, 8 Jahre an chronischen Schmerzen bevor er behandelt wird, wie eine vom Unternehmen Mundipharma http://www.mundipharma.at durchgeführte Studie zeigte. "Sowohl bei chronischen als auch bei postoperativen Schmerzen ist eines der gravierenden Probleme die mangelnde Kenntnis in der Schmerzdiagnostik", betonte Walter Fiala, Vorsitzender der Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin.

In diesem Sinne sind Prävention, bessere Information und Beratung durch ein effizienteres schmerzmedizinisches Netzwerk innerhalb und außerhalb des Krankenhauses die Hauptziele der Mediziner. "Ein Arzt, der einem Schmerzpatienten nicht helfen kann, soll diesen an eine multidisziplinäre Fachambulanz überweisen können", so Beubler. "Man wolle Leidenswege durch bessere Kommunikation zwischen Fachärzten und Allgemeinmedizinern verkürzen", betonte Hans-Georg Kress vom Wiener AKH. Dies soll durch eine bessere Grund-, Aus- und Weiterbildung, wie zum Beispiel durch die Einführung des Zusatzfaches Schmerzmedizin erreicht werden. Auch mehr Interdisziplinäre Schmerzambulanzen nach Vorbild der seit kurzem aktiven Schmerzambulanzen im Wiener AKH und im LkH Klagenfurt sind wichtige Anliegen. Qualitätskontrolle für Schmerzambulanzen sei in diesem Zusammenhang eine wichtige Forderung, so Beubler. Auch die Organisationsstruktur und die Verantwortlichkeit für postoperatives Schmerzmanagement müsse, besonders in den Spitälern, verbessert werden, unterstrich der Mediziner.

Quelle: Pressetext Deutschland, 18.10.2004

Gast

Akupunktur gegen Kreuz- und Knieschmerz

Beitrag von Gast » 21.10.2004, 15:37

Akupunktur sticht Standardtherapie aus
Nadeln wirken gegen Kreuz- und Knieschmerz
Erste Ergebnisse der gerac-Studien

Akupunktur ist wirksam: Sowohl die Akupunktur nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als auch die sog. Sham-Akupunktur, bei der an Nicht-Akupunkturpunkten gestochen wird, wirken besser gegen chronischen Kreuz- und Knieschmerz als die leitlinienbasierte konservative Standardtherapie. Das sind die ersten Ergebnisse der weltweit größten Studien zur Wirksamkeit der Akupunktur gerac (German Acupuncture Trials), die in der Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Ruhr-Universität Bochum von Prof. Dr. Hans-Joachim Trampisch koordiniert werden. Für die gerac-Studien haben Orthopäden, Schmerztherapeuten, Neurologen und Biometriker mit Vertretern der Akupunktur zusammengearbeitet.

Statements zum Download
Die Statements aller Referenten der Pressekonferenz am 21. Oktober, 12.30 Uhr, stehen zum Download im Internet unter
http://www.gerac.de

Strenge Einschluss- und Behandlungskriterien
Je über 1000 Patienten mit länger als sechs Monate dauernden Kreuz- bzw. Knieschmerzen nahmen an den beiden kontrollierten, randomisierten Studien teil. Sie wurden zufällig einer der drei Gruppen – TCM-, Sham-Akupunktur oder Standardtherapie – zugeordnet. Die akupunktierten Patienten erfuhren nicht, welche Art Akupunktur sie erhielten: Die Akupunktur nach TCM-Regeln oder die für gerac eigens entwickelte Sham-Akupunktur an vermeintlich unwirksamen Punkten. Die Teilnehmer der Akupunktur-Gruppen erhielten zehn, bei Bedarf 15, Behandlungen binnen sechs bzw. zwölf Wochen. Falls notwendig, waren Schmerzmittel bis zu einem vorher definierten Höchstmaß erlaubt. Nicht erlaubt waren Zusatztherapien wie Spritzen oder bei Kreuzschmerz Krankengymnastik.

Akupunktierte Patienten brauchen weniger Medikamente
In die Kreuzschmerz-Teilstudie wurden 1162 Patienten eingeschlossen. Die Ergebnisse sechs Monate nach Ende der jeweiligen Therapie: Die Akupunktur nach TCM-Regeln erreichte bei 71,1 % der Patienten einen Erfolg, das heißt eine Schmerzlinderung und/oder Funktionsverbesserung gemäß der zur Erfolgsmessung eingesetzten Instrumente. Die Sham-Akupunktur war in 67,7 % der Fälle erfolgreich, die Standardtherapie jedoch nur in 57,6 %. Durch Einberechnen von nicht erlaubten Zusatztherapien wie Krankengymnastik oder Spritzen, die durch Telefoninterviews erfasst wurden, sanken die Erfolgsraten auf 47,6 % für die Akupunktur nach TCM-Regeln, 44,2 % für die Sham-Akupunktur und nur 27,4 % für die Standardtherapie. «Der über sechs Monate nachweisbare Effekt von Akupunktur führte zu einem geringeren Verbrauch an Medikamenten und weiteren Therapieformen im Nachuntersuchungszeitraum als unter Standardtherapie», so gerac-Teilstudienleiter PD Dr. Michael Haake (Orthopädische Klinik Universität Regensburg).

Nadeln erringen überzeugende Erfolge – Wirkungsmechanismus weiter offen
Ähnlich sehen die (unbereinigten) Ergebnisse drei Monate nach dem Behandlungsende für die Teilstudie Kniegelenksverschleiß (Gonarthrose) aus, an der 1039 Patienten teilnahmen: Eine Abnahme der Schmerzen und eine Verbesserung der Kniegelenkfunktion ließ sich in allen drei Gruppen nachweisen, wobei die Erfolgsraten unter den Patienten mit TCM-Akupunktur (51 %) und Sham-Akupunktur (48 %) deutlich höher sind als bei den Patienten mit der konventionellen Standardtherapie (28 %). Die Zahl der Patienten, die im Untersuchungszeitraum mindestens einmal ein schmerzlinderndes und entzündungshemmendes Mittel benötigten, sind in den beiden Akupunkturgruppen (Verum: 35 %, Sham: 31%) niedriger als in der Standardtherapiegruppe (56 %). Auffallend ist, dass es auch hier keine signifikanten Unterschiede zwischen den Effekten der TCM- und der Sham-Akupunktur gibt. Die Auswahl der Akupunkturpunkte sowie die spezifische Stichtechnik scheint somit keinen wesentlichen Einfluss auf den Therapieeffekt zu haben.

Grundlage für die Beratungen zur Aufnahme in den Leistungskatalog
Die Ergebnisse der gerac-Studien, die von den Krankenkassen AOK, BKK, IKK, Bundesknappschaft, Landwirtschaftliche Sozialversicherung und See-Krankenkasse finanziert werden, sollen dem Gemeinsamen Bundesausschuss helfen zu entscheiden, ob die Kosten für Akupunkturbehandlungen künftig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden oder nicht. Bundesweit führen etwa 20.000 Ärzte (rund 17 % aller niedergelassenen Mediziner) Akupunktur bei verschiedensten Erkrankungen durch. Die Wirksamkeit war bislang noch nie wissenschaftlich bestätigt worden. «Die vergleichbar hohe Wirksamkeit der TCM- und der Sham-Akupunktur wirft jedoch weitere Fragen auf, ohne dass der beobachtete Effekt aus den vorhandenen Ergebnissen erklärt werden kann», fügt Prof. Hanns-Peter Scharf (Teilstudienleiter Gonarthrose, Orthopädische Klinik Universität Heidelberg) hinzu, «hierzu wären weitere Studien notwendig.»

Weitere Informationen
Prof. Dr. Hans-Joachim Trampisch, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-27790, Fax: 0234/32-14325
info@gerac.de

Angeklickt
Die gerac-Studien im Internet:
http://www.gerac.de

Quelle: Pressemitteilung vom 21.10.2004
Pressestelle RUB - Universitätsstr. 150 - 44780 Bochum
Telefon: 0234/32-22830 - Fax: 0234/32-14136
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